Beiträge von darby

    Vielen Dank für die nette Aufnahme! Den Notfallkoffer habe ich mir durchgelesen. Heute ist der Suchtdruck wesentlicher geringer und ich bin froh das Wochenende fast geschafft zu haben.

    Ist Dein Haushalt alkoholfrei? Das ist u.a. mit das Wichtigste. Weitere Tipps kannst Du

    unter dem Artikel "Grundbausteine für ein nüchternes Leben" oben in der blauen Leiste finden.

    Ja, Haushalt ist jetzt alkoholfrei, bin ja alleine. Allerdings ist die nächste Trinkhalle nur 20 m entfernt.

    Aurora Danke, werde die Bewerbung gleich abschicken. Muss mich auch noch an die Foren Technik hier gewöhnen, zitieren usw.

    Tag zusammen,

    ich möchte mich kurz vorstellen:

    ich (52 Jahre) bin jetzt seit 2 Wochen trocken und habe gerade meinen allerersten Entzug in einer Klinik hinter mir. Dass ich zu viel trinke, ist mir eigentlich schon seit Anfang 20 klar. Bis vor 2 Jahren war es allerdings nie so schlimm, dass ich einen Aufenthalt in einer Klinik auch nur in Erwägung gezogen hätte, da ich nie körperliche Entzugssymptome hatte.

    Vor 2 Jahren dann hatte ich zum ersten Mal komplett die Kontrolle verloren, ich soff tagelang, auch morgens und hatte starke körperliche Symptome wie Zittern usw. Ich ging dann sofort zu meinem Hausarzt, der mich in die Psychiatrie überwies. Dort war es aber rappelvoll und der Arzt dort sagte mir sinngemäß, ich müsse schon Suizidgedanken äußern um aufgenommen zu werden. Ich solle weitertrinken und sie würden mich anrufen, wenn Platz ist. Klingt komisch, war aber so. Daraufhin habe ich die Dosis täglich von Anfangs 12 Flaschen Bier ganz langsam Tag für Tag runtergeschraubt, was sehr quälend und natürlich auch gefährlich war. Danach konnte ich so ca. ein halbes Jahr wieder "normal" trinken, sprich so 2-5 Flaschen Bier am Tag, allerdings ohne abstinente Tage. Dann kam der nächste Absturz, allerdings nicht so krass und lang, ich konnte so gerade noch die Handbremse ziehen.

    Vor ein paar Wochen war es dann wieder soweit. Wieder tagelanges Saufen, mittendrin war noch Karneval. Meine Gedanken kreisten nur noch um Beschaffung und Konsum von Alkohol. Ich war der erste Kunde, der morgens um 7 im Supermarkt auf der Matte stand. Zu meiner Stamm-Trinkhalle konnte ich nicht mehr gehen, da ich dort einen Zusammenbruch hatte, ich zitterte so stark, dass ich dem Betreiber nicht mehr mein Leergut geben könnte, auch konnte ich kein Geld mehr zitterfrei überreichen. Nachdem ich eine kurze aber für mich heftige Halluzination hatte, fing ich an mich Freunden und Familie zum ersten Mal zu offenbaren. Das Erlebnis war einfach zu heftig.

    Mit Hilfe eines guten Freundes, bei dem ich mich erstmal einnistete, managte ich es einen Platz in einer Entzugsklinik zu kriegen. Ich hätte es niemals alleine und ohne Medikamente geschafft! Über die Zeit dort möchte ich gar nicht groß reden, war ziemlich fürchterlich.

    Jetzt bin ich alleine zu Hause und habe in mehreren Wellen am Tag ziemlichen Suchtdruck, deshalb bin ich auch eben auf die Idee gekommen mich hier anzumelden. Übernächste Woche habe ich einen Termin bei einer Suchtberatungsstelle, dort will ich mit denen planen welche Art von Therapie ich machen will und nächste Woche will ich in eine Kreuzbund Gruppe. Mir ist völlig klar, dass ich es alleine nicht schaffen kann.

    Noch ein paar Infos, ich lebe alleine und leide seit Jahren unter einer Angststörung, die ich durch eine Therapie ganz gut im Griff hatte, dachte ich... Das Trinken und die Angst gehören bei mir eng zusammen. Vielleicht wichtig ist noch, dass ich gelegentlich Gras rauche, was mich aber zur Zeit zu stark triggert, sodass ich es jetzt komplett sein lasse.

    Danke für Zuhören!

    darby