Hallo ihr Lieben, mein erster Post hier fragte ob es ein Happy End geben kann.
Für meine Partnerschaft lautet die Antwort nein. Für mich als Mensch: ja.
Ich habe den Schlussstrich gezogen. Mein Mann hat es geschafft fast ein Jahr nichts zu trinken. Das glaube ich ihm auch fest. Leider reichte das nicht mehr. Er ist zu einer Beratungsstelle gegangen, niemals zum Arzt. Es gab keine Therapie. Ich will damit die Suchtberatung nicht klein reden.
Er hat die Sucht niemals anerkannt nur Alkohol missbrauch. Ihm ist nach wie vor die Macht der Sucht nicht klar.
Ich kann den Wind nicht ändern aber die Segel anders setzen. Und so trennen sich jetzt unsere Wege nach einem langen Kampf.
Er ist ausgezogen und seit dem trinkt er wieder. Seiner Aussage nach total kontrolliert. Nur am Wochenende. Ich hoffe dass dies lange so bleibt. Und hoffe dass die Gespräche bei der Familienhilfe auch helfen weiterhin für die Kinder keine Gefahr zu sein.
Er ist zurück gekehrt in sein altes soziales Umfeld.
dort wird das Trinken toleriert und gefeiert. Er sagt er hat es vollumfänglich im Griff.
Habt ihr dazu Erfahrungen gemacht? Wie kann das sein dass man solange klar kommt? War das nur meine Kontrolle?
Ich hatte gehofft er selbst ist seine Kontrollinstanz.
Beiträge von RedFlag
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Hey. Ganz ok. Ich habe mich hier zurück gezogen weil ich es ziemlich übergriffig fand.
Anscheinend möchten hier einige Bedienungsanleitungen für cos schreiben.
Mein Mann hat morgen sein erstgespräch bei der Suchtberatung. Seit zwei Wochen jetzt nichts getrunken. Wir haben viele Gespräche geführt. Es ist sehr anstrengend, wenn man so tief buddelt in einer Ehe kommt nicht nur gutes hoch. Die schlimmen Sachen beim Namen zu nennen und offen anzusprechen ist nervlich ermüdend. Es gibt sehr viel aufzuarbeiten für ihn. Er wird es diese Woche meinen Eltern sagen.
Weiterhin ist es so dass ich erstmal bleibe wenn er eine erfolgreiche Therapie macht. Auf die sucht Therapie folgt dann die Paartherapie wenn wir beide das noch wollen. Dabei muss ich herausfinden ob ich mit ihm noch eine glückliche Ehe führen kann und je wieder vertrauen aufbaue. Ich kann das momentan nicht sagen weil ich nicht weiß was alles vom Alkohol kam und was „strukturell“ war. Vielleicht verändert die Therapie ihn oder mich ja auch.
Ein Schritt nach dem anderen..
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Nein da muss ich dir widersprechen.
Ich gehe in diesem Stadium nicht, weil ich Heilungschancen sehe. Ich bin nicht süchtig.
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In meinem ersten Beitrag habe ich gefragt wie ich ihm begreiflich machen kann dass er ein Problem hat.
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Ich steige hier aus. Das geht mir grade in eine ganz falsche Richtung und ich will hier nicht rum pöbeln etc.
Ich habe keinerlei Verständnis für diese Sucht. Da bin ich noch ganz am Anfang. In meiner Welt gibt es diese Selbstaufgabe nicht. Andere hängen lassen und mit rein ziehen. Vielleicht kann ich das in meinen Gesprächen mit Experten bearbeiten.
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Dann unterscheidest du dich von meinem Mann schon sehr. Der hat ganz wenig vor mir getrunken. Vielleicht zwei Flaschen die Woche. Es war ihm extrem wichtig keine Diskussion zu entfachen
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Aber dieses Versteckspiel hat dich das nicht zermürbt? Immer die Angst erwischt zu werden?
Hier zu Hause ist es so, dass das ganze schon sehr zu Unzufriedenheit und Ungleichheit auch bei meinem Mann selbst geführt hat. Er sagt er ist unzufrieden, frustriert etc. Also einfach nicht glücklich.
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Und noch eine Frage an die Alkoholiker die das lesen:
Warum geht ihr nicht einfach? Wenn es doch so wichtig ist zu saufen? Wenn man dafür alles gefährdet, besoffen die Kinder fährt etc.. warum geht Ihr nicht?
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Warum soll mein Außenbild leiden wenn er krank ist?
Und was für ein schlechtes Gewissen? Ich habe doch nichts verbrochen?
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Und nika, kannst mir erklären wann bei dir der Switch kam? Also wie läuft das? Fällt einem plötzlich auf was los ist? Ist es dann leichter abstinent zu bleiben?
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Hallo Nika, ja das mag sein. Allerdings denke ich die Erkenntnis dass man süchtig ist, kommt vielleicht durch Auslöser zu Tage. Wenn man sich nicht mit der Sucht beschäftigt oder damit konfrontiert sieht kann man weiter weg rennen.
Ich bin gespannt wie es weiterläuft. Momentan behauptet er keinerlei körperliche entzugserscheinungen zu haben. Kann ja sein. Aber es ist ja eine psychische Erkrankung. Es mag hart klingen aber ich bin da mittlerweile relativ stumpf. Trinken = Trennung, erfolgreiche Therapie = bleiben
Ich lerne grade zu akzeptieren dass ich ihn nicht umkrempeln kann, Anreize/Impulse setzen schon.
Ich verstehe immernoch nicht wie man in diese Situation geraten kann. Also süchtig zu sein.
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Und ob er zu der Beratung und zur SHG Gruppe werde ich genauestens im Auge behalten. Vielleicht überschätze ich mich auch. Aber ich denke lange kann er mich nicht belügen. Und wenn er schwach wird, dann muss er gehen.
Ich möchte weiterhin in den Spiegel schauen können.
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Hey Marli. Ich habe auch deine Geschichte gelesen und mich hat es schockiert muss ich dir ehrlich sagen.
Ich werde ihn verlassen wenn er wieder trinkt. Das ist Fakt. Ich habe keine Angst davor alleinerziehend zu sein. Ich liebe die Kinder und mich zu sehr als dass ich bei ihm bleibe. Ich habe mir in der letzten Woche ein Netzwerk für mich aufgebaut.
Ich denke ein Rückfall ist möglich bei ihm und ich wäre enttäuscht aber dann geh ich. Bzw schmeiß ihn raus. Und das solltest du auch tun.
Hier haben das schon so viele Leute zu dir gesagt. Ich Reihe mich da ein und sage er hatte genug Chancen.
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Hallo Alex, ich bin grade über das Zitat von dir gestolpert. Und befürchte dass ich hier auch so einen Kandidaten habe. Also er sieht sich als süchtig aber nicht als Alkoholiker oder „Schlucki“ wie er es nennt. Ohne den Titel Alkoholiker hofft er ohne den 100% Verzicht davon zu kommen. So müsste er das auch nicht offen machen. Könnte unterm Radar durch fliegen.
Sollte man verlangen die Sucht offen zuzugeben? Oder gar nichts verlangen? Einfach bleiben oder gehen?
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Die Vorstellung nicht mehr trinken zu können war undenkbar. Also "durfte" ich kein Alkoholiker sein.
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Danke für deine Antwort. Ich hoffe nicht enttäuscht zu werden. Es ist eine total extreme „Reise“ für mich. Mir geht’s mal besser mal schlechter.
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Wann beginnt denn der Entzug? Ab Tag 1 ohne Alkohol?
Ich glaube ihm dass er an Tag 2 ist. Also meinst du das kann noch kommen?
Ich habe den Artikel durch und finde den Hausarztbesuch wichtig.
Ich habe mich jetzt hier klar positioniert und gesagt dass bei der nächsten Lüge die Koffer gepackt vor der Tür stehen.
Ich weiß ihr habt das schon zigmal gehört. Ich wäre auch genervt.. aber ich möchte ihm diese eine Chance geben.
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Kann mir einer sagen wie das mit den Entzugserscheinungen ist?
Also geht’s auch komplett ohne zittern, Schweißausbrüche?
Mein Mann hat täglich 6-10 Flaschen getrunken. Er sagt er spürt keine von den Symptomen.
Das ist jetzt nur interessehalber.
Er fängt eine Therapie an. Wer sagt einem welche Therapie(-Form) geeignet ist? Wann sollte man eine Reha machen?
Sagt einem das alles die sucht Beratung z.By Caritas?
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Ich meinte das Tempo wie ich die Dinge jetzt angehe. Also wann ich Therapie habe, wie oft und wo. Ich komme ohne psychische Begleitung nicht klar. Bzw möchte nicht meine Psyche aufs Spiel setzen. Ich habe erst gesagt ich lasse ihm eine Woche Bedenkzeit aber ich kann nicht abwarten.
Von ihm kenne ich das ja.. versprechen nicht einhalten, unzuverlässig sein. Das ist allerdings nicht nur beim Thema Alkohol so sondern zieht sich durch alles. Ich war allerdings immer sehr zuverlässig. Auf ihn bezogen auch dumm. Grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt so zu sein.
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wie kommst du darauf, dass du irgendetwas bestimmen kannst?