Beiträge von BarbaraSchn

    Ihr seid alle so lieb und bemüht. Vorhin kam er nach Hause und meinte, dass er ja selber nicht trinken will. Ich habe ihn gefragt, warum er es denn dann tut. Aber ich weiß, dass ich das wahrscheinlich nicht beurteilen kann. Ich habe mir Speedys und Noras Empfehlung zu Herzen genommen und bin zu meiner Schwester gefahren, ohne zu erzählen warum ich sie besuchte. Dass Du, Andreas, so etwas schreibst finde ich unglaublich stark. Ich wünsche Dir wieder einen Menschen, der Dich auffängt.
    Barbara

    Hallo an alle, die mir so nett antworten,
    Es ist ein schönes Gefühl nicht so allein zu sein. Anfangs habe ich mich gar nicht getraut über diese Thema zu reden. Ich hatte, und teilweise ist es heute auch noch so, das Gefühl, dass alle meinen Mann schief anschaun, die davon wissen. Mich wahrscheinlich auch, denn aus irgendeinem Grund wird er ja wohl damit angefangen haben. Aber ich habe immer wieder versucht ihm zu helfen und für ihn da zu sein. Ich weiß nicht, wo ich den Fehler gemacht habe.
    Danke Euch allen und ich hoffe auf ganz viel Unterstützung.
    Barbara

    Hallo Karsten,
    so viel Zeit wie heute habe ich noch nie zu Hause am Computer gesessen. Ich finde dieses Forum total interessant und lerne mit jedem Beitrag, dass ich nicht allein auf dieser Welt bin, mit meinem Problem. Übrigens habe ich bestimmt schon 100 mal über eine endgültige Entscheidung nachgedacht. Anfangs waren die Jungs noch zu kein und heute gibt es eben andere Dinge, die ich mir einrede. Ich habe Angst, es allein nicht zu schaffen. Ich brauche immer jemanden neben mir - außerdem ist da noch die Sache mit der Liebe ....
    Barbara

    Liebe Speedy,
    ich kann mir nicht vorstelle, dass es wirklich eine Möglichkeit für mich gibt. Mein Mann ist seit 4 Jahren durch einen ärztlichen Kunstfehler krank. Er arbeitet also nicht. Keine Arbeit, kein Unterhalt. So einfach ist das. Ich muss was tun, wenn ich nicht völlig untergehen will, das weiß ich. Es ist aber auch sehr schwer und ich bin ein Meister im Verdrängen von Problemen. Aber irgendwie holen sie mich immer wieder ein.
    Barbara

    Hallo,
    es stimmt - man stellt sich vor, wenn man irgendwo neu ist. Mir war gestern Abend mein Problem so wichtig, dass ich gar nicht richtig überall geschaut habe.
    Ich bin Barbara. Vor 2 Wochen bin ich 50 geworden. Seit 31 Jahren bin ich verheiratet und habe 2 erwachsene Söhne. Irgendwann, den Übergang habe ich gar nicht bemerkt, hat mein Mann angefangen zu trinken. Wahrscheinlich habe ich es lange Zeit verdrängt, weil: nicht sein kann, was nicht sein darf. Warum trifft es auch ausgerechnet mich, das kann wirklich nicht sein. Und dann wurde mir klar, dass es eben doch so ist. Nach vielen Streitexzessen hat mein Mann dann irgendwann einfach aufgehört zu trinken. Von einem Tag zum anderen war er wieder der Mensch, der er vorher war. Wie schön! Es vergingen fast 7 Jahre, dann fing er wieder an. Warum, weiß ich nicht. Er hörte irgendwann wieder auf, fing wieder an usw unsw. Gestern hat er nach etwa 3 Monaten auch wieder getrunken. Ich übertreibe es natürlich! Schließlich waren es nur 2 Gläser Wein. Man kann schon staunen, wie betrunken man von 2 Gläsern Wein sein kann!
    Mir ist vom Kopf her klar, dass ich ihm nicht helfen kann. Ich kann nur etwas für mich tun. Ich hoffe, dass ich die Kraft habe dazu. Ich habe früh geheiratet und nach meiner starken Mutter und meinen recht schwachen Vater meinen starken (oder schwachen?) Mann gehabt. Mehr nicht. Ich habe Angst vor der letzten Konsequenz.
    Gruß an alle
    Barbara

    Danke Bernd,
    die Kur wird wohl erst im nächsten Jahr, vielleicht im Januar stattfinden. Heute morgen kann ich es kaum erwarten. Als ich vom Einkaufen zurückkam, war er schon weg. Er rief mich auf mein Handy an und fragte mich, ob ich jetzt nicht nach Hause komme. Ich war zu Hause. Was sind da seine Gedanken? Er habe nur 2 Gläser Wein getrunken. Ich habe noch nie in meinem Leben jemanden gesehen, der so besoffen von 2 Gläsern Wein ist. Die vertrage ich ja sogar, wo ich kaum etwas trinke. Ich habe ihm gesagt, dass ich die Kur mache und dann schaue, ob ich eine Ganztagsstelle bekomme, damit ich mich auf meine eigenen Füße stellen kann, also ausziehe. Da her er aufgelegt. Er nimmt mich einfach nicht ernst. Aber ich glaube, ich nehme mich selbst nicht so richtig ernst. Wahrscheinlich kann ich gar nicht ohne ihn leben. Hut ab vor allen, die im richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen haben. Ich bin wohl zu schwach.
    Gruß Barbara

    Ich danke Euch. Klar, irgendwie kommt man sich vor, als sei man der 1000ste, der das gleiche schreibt. Aber man hat offensichtlich auch das Gefühl, bei mir ist es ganz anders. Leider habe ich meine Arbeit verloren. Ich hatte nur ein befristetes Arbeitsverhältnis. Es ist für mich also nicht so einfach, zu gehen. Mein ältester Sohn, 27 Jahre, wird in diesem Monat für ein Jahr nach Australien gehen. Er ist für mich immer eine Stütze, die jetzt wegfällt. Ich habe im Augenblick das Gefühl: nur weg! Aber wohin und womit. Schon wieder eine durchwachte Nacht, schon wieder ein Tag, der eine Katastrophe wird mit ihm. Danach wird er wahrscheinlich wieder wochenlang nichts trinken, wie ich das bisher kenne. Ich trinke jetzt einen Kaffee, gehe mit dem Hund spazieren, obwohl es noch stockfinster ist und dann fahre ich einkaufen. Er schläft!
    Schönen Samstag
    Barbara

    Hallo Nora,
    komisch, ich habe das Gefühl, ich lese etwas über meinen Mann. Ich kontrolliere auch, weil er nur dann zugibt, dass er getrunken hat, wenn ich es ihm beweisen kann. Leider kann ich das nicht oft. Er ist ein Meister im Verstecken. Was ist nur los mit unserer Gesellschaft? Ich denke immer, wenn ich alles meistern kann ohne Alkohol, dann müssen es die anderen, die so viel stärker sind als ich, doch auch schaffen, oder?
    Lieben Gruß Barbara

    Mein Mann ist seit einigen Jahren offensichtlich alkoholkrank. Jedesmal nach einem Krach hört er für einige Zeit auf zu trinken und fängt aber irgendwann, oft, wenn er psychisch gestresst ist, wieder an. Im Juni diesen Jahres habe ich mich nachdem ich schon lange wußte, dass er wieder trinkt, mit ihm darüber geredet. Meine erwachsenden Söhne haben mir zur Seite gestanden. Es kam zu einem riesigen Krach, nach dem ich meinen Koffer packte und übers Wochenende zu einer Freundin gefahren bin. Was da an Telefongesprächen erfolgte und mit was ich mich dann auseinandersetzen musste, wäre einfach zu viel, um es aufzuschreiben. Ich bin zurück gekommen, weil ich dachte, mein Mann wäre weg. Er kam aber auch wieder. Wir hatten halbwegs vernünftige Gespräche und es ging eine Weile gut mit der Trinkerei. Dann fing er wieder an und ich habe ihn ganz deutlich darauf angesprochen. Er zog sich zurück und trank dann längere Zeit nicht mehr. Seit einigen Tagen nun hatte ich wieder dieses unsichere Gefühl. Ich konnte es an gar nichts festmachen, aber es war einfach da. Heute Abend, als er ca. 1 1/2 Stunden nach mir ins Bett kam, war es klar. Er lallte, er hatte getrunken. Jetzt schläft er und das recht laut.
    Wegen allem, was ich in der letzten Zeit erlebt habe, habe ich eine Kur beantragt und die ist jetzt auch bewilligt worden. Ich erhoffe mir irgendwie eine Stütze davon.
    Leider liebe ich meinen Mann, das macht die Sache schwierig. Ich bin immer wieder bereit auf ihn einzugehen und zu ihm zu stehen. Aber es macht mich auch völlig kaputt. - So ist das bei mir. Ich bin so fassungslos.