Entschuldigung, ich möchte mich auch vorstellen

  • Hallo,
    es stimmt - man stellt sich vor, wenn man irgendwo neu ist. Mir war gestern Abend mein Problem so wichtig, dass ich gar nicht richtig überall geschaut habe.
    Ich bin Barbara. Vor 2 Wochen bin ich 50 geworden. Seit 31 Jahren bin ich verheiratet und habe 2 erwachsene Söhne. Irgendwann, den Übergang habe ich gar nicht bemerkt, hat mein Mann angefangen zu trinken. Wahrscheinlich habe ich es lange Zeit verdrängt, weil: nicht sein kann, was nicht sein darf. Warum trifft es auch ausgerechnet mich, das kann wirklich nicht sein. Und dann wurde mir klar, dass es eben doch so ist. Nach vielen Streitexzessen hat mein Mann dann irgendwann einfach aufgehört zu trinken. Von einem Tag zum anderen war er wieder der Mensch, der er vorher war. Wie schön! Es vergingen fast 7 Jahre, dann fing er wieder an. Warum, weiß ich nicht. Er hörte irgendwann wieder auf, fing wieder an usw unsw. Gestern hat er nach etwa 3 Monaten auch wieder getrunken. Ich übertreibe es natürlich! Schließlich waren es nur 2 Gläser Wein. Man kann schon staunen, wie betrunken man von 2 Gläsern Wein sein kann!
    Mir ist vom Kopf her klar, dass ich ihm nicht helfen kann. Ich kann nur etwas für mich tun. Ich hoffe, dass ich die Kraft habe dazu. Ich habe früh geheiratet und nach meiner starken Mutter und meinen recht schwachen Vater meinen starken (oder schwachen?) Mann gehabt. Mehr nicht. Ich habe Angst vor der letzten Konsequenz.
    Gruß an alle
    Barbara

  • Hallo Karsten,
    so viel Zeit wie heute habe ich noch nie zu Hause am Computer gesessen. Ich finde dieses Forum total interessant und lerne mit jedem Beitrag, dass ich nicht allein auf dieser Welt bin, mit meinem Problem. Übrigens habe ich bestimmt schon 100 mal über eine endgültige Entscheidung nachgedacht. Anfangs waren die Jungs noch zu kein und heute gibt es eben andere Dinge, die ich mir einrede. Ich habe Angst, es allein nicht zu schaffen. Ich brauche immer jemanden neben mir - außerdem ist da noch die Sache mit der Liebe ....
    Barbara

  • hallo barbara,

    es muß nicht unbedingt immer mit trennung enden.
    wichtig wird sein wie konsequent du deinem mann gegenüber auftrittst, du mußt ihm unmissverständlich klar machen, ich oder der alkohol.
    an dieser stelle wird sich auch zeigen wie empfindet er für dich?
    ist der alkohol die nummer eins oder eure liebe?

    ich wünsche dir viel kraft und mut dein leben in die hand zu nehmen.
    das bedeutet nicht unbedingt trennung, zeige ihm durch selbstbewußtsein, dass du zur not auch ohne ihn leben könntest.

    liebe grüße

    schorni

  • hallo barbara

    ich bin alkoholikerin sowie auch co. ich habe mich von meinem mann nach 20 jahren ehe, mit 4 mehr und weniger kleinen kindern getrennt. die existenzängste kenne ich nur zu gut, nur hat letztendlich die wut, die trauer, der frust gesiegt. ich konnte es nicht mehr aushalten.
    du liest ja im co bereich, da siehst du sicher viele paralelen zu deinem leben. ich hoffe wir können dir helfen eine für dich befriedigende lösung zu finden.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo an alle, die mir so nett antworten,
    Es ist ein schönes Gefühl nicht so allein zu sein. Anfangs habe ich mich gar nicht getraut über diese Thema zu reden. Ich hatte, und teilweise ist es heute auch noch so, das Gefühl, dass alle meinen Mann schief anschaun, die davon wissen. Mich wahrscheinlich auch, denn aus irgendeinem Grund wird er ja wohl damit angefangen haben. Aber ich habe immer wieder versucht ihm zu helfen und für ihn da zu sein. Ich weiß nicht, wo ich den Fehler gemacht habe.
    Danke Euch allen und ich hoffe auf ganz viel Unterstützung.
    Barbara

  • hallo noch mal

    wieso bist du der meinung das du einen fehler gemacht hast?? kippst du ihm das zeug in kopp oder trinkt er das allein?? lese dich mal im co bereich ein. großer fehler der cos, sie geben sich die schuld! warum? weil die alkis ein tolles talent haben allen und jedem die schuld für ihr verhalten zu geben, mach dich davon frei. du bist nicht schuld. lass dir da nichts einreden. wir helfen dir dabei.

    lg doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Barbara

    und Herzlich Willkommen hier in unserem Forum und unserer SHG.

    Ich denke auch, Dein Mann trinkt mit Sicherheit mehr als 2 Gläser Wein, davon ist man sicher noch nicht besoffen.

    Du hast doch keine Schuld, wie doro schon schrieb, er trinkt es selber, niemand wird ihn dazu gezwungen haben. Wie kommst Du denn auf die Idee, DU hättest einen Fehler gemacht? Dein Mann ist alkoholkrank, warum sollte Dich daran die Schuld treffen?
    Lass Dir bloß nicht solchen Mist einreden. Ich konnte das auch ganz prima, an meinem Gesaufe waren auch immer andere schuld.

    Du wirst hier sicher viel Unterstützung finden, besonders im CO-Bereich.

    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg und sende Dir einen lieben Gruß

    Lilly

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