Beiträge von allein

    Wieso nennst du dich hier im Forum "allein"? Fühlst du dich in deiner Beziehung allein? Dann passt es vielleicht ja völlig unabhängig vom Alkohol nicht mehr?

    ALLEIN ... weil ich das Gefühl habe, dass es kaum Menschen gibt, deren Partnerschaft, Ehe oder Beziehung die Alkoholkrankheit "überlebt" haben. Dass ich "allein" mit meiner Meinung bin, dass es doch möglich sein müsste, trotz Krankheit des einen Partners, gemeinsam zum Ziel (=trockener Alkoholiker) zu kommen.

    Ich fühle mich in meiner Beziehung nicht unbedingt allein, eher eingeschränkt. Denn in den letzten sieben trockenen Jahren haben wir natürlich auch sehr viel gemeinsam unternommen. Da wir aber nicht zusammen wohnen und ich auch allein immer aktiv war und bin, ist meine Freiheit in der Beziehung nie den Bach runter gegangen.

    Doch doch das passt schon ... hab ihn ja mit Alkohol kennengelernt :) , ohne Alkohol neu kennengelernt ;) und nun wieder mit Alkohol = muss ich mal schauen, was da alles jetzt so zum tragen kommt.

    Hallo Mona , hallo Panama,

    vielen Dank für eure Zeilen und eure Erfahrungen mit der Problematik "Alkoholsucht".

    Ja, das ist ja genau das, was in 9 von 10 Fällen in Partnerschaften, wo ein Teil mit dieser Krankheit zu kämpfen hat, passiert - Rauswurf, Trennung.

    Eine räumliche Trennung kommt bei uns nicht in Frage - wir leben von Anfang an unserer Beziehung in getrennten Wohnungen. Kinder spielen auch keine Rolle, weil wir a) keine gemeinsamen haben und b) unsere Kinder bereits erwachsen sind.

    Nichts zu tun, mich aus der Situation rausziehen, zurückzuziehen in mein "Reich" ...sind auch meine Strategien. Dabei auf mich selbst zu achten ist auch nicht so das große Problem für mich, weil ich meine "Akkus" an ganz vielen Stellen (Arbeit, Freunde, Familie) wieder laden kann. Ich habe auch ohnehin in meinem Leben selten bis nie Alkohol getrunken, so dass ich auch da nicht auf die Idee komme, Alkohol in meinem Haushalt zu lagern oder auswärts zu trinken.

    Und doch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass es hier in diesem Forum auch Menschen gibt, die ihre Partnerschaft halten konnten, die sich bei der Schwere der Krankheit nicht aus den Augen verloren haben und dessen Erfahrungen, Erlebnisse interessieren mich sehr.

    Hallo allein!

    Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es gibt Beziehungen, welche die Alkoholsucht überstanden haben. Aber die sind sehr, sehr selten.

    Mein Mann und ich z.B. Aber es gehört einiges dazu sich wieder auf normalem Level zu finden.

    Liebe Elly, deine Erfahrungen würden mich z.B. sehr interessieren.

    Hallo Luna 18,

    vielen Dank für deine Zeilen und "nur" Tochter zu sein ist nicht minder schwierig als Partnerin.

    Meine ersten Kontakte mit der Krankheit "Alkohol" hatte ich auch als Tochter. Meine Mutter war mit einem Alkoholiker ein paar Jahre zusammen, der allerdings keinerlei Einsicht hatte und auch sehr schnell aggressiv wurde, wenn überhaupt Jemand das Thema ansprach. Ich konnte damals (ich war 11/12 Jahre alt, als er zu uns zog) gar nicht verstehen, wie man mit so Jemanden zusammen sein kann, ohne daran zu verzweifeln.

    An vielen Stellen in meinem Leben ist das Thema immer wieder aufgetaucht und ich habe mich sehr viel damit auseinander gesetzt, deshalb denke ich, kann ich doch nicht den Menschen, der diese Krankheit hat ...und auch dafür gibt es immer Ursachen, nicht einfach fallen lassen.

    Ich danke dir für deine Wünsche. Ich kämpfe seit 11 1/2 Jahren und bin nicht bereit, diesen Menschen einfach aufzugeben nur weil er mit einer Krankheit behaftet ist, sie ihn nicht automatisch zum schlechteren Menschen macht, er aber einfach noch keinen Weg gefunden hat, sich mit der Krankheit zu arrangieren, sie zu akzeptieren und das Leben trotzdem als extrem lebenswert zu empfinden.

    Hallo Elly,

    vielen Dank für deine Willkommensgrüße und Respekt ... Respekt vor dem, was du und dein Mann geleistet haben. :thumbup:

    Hallo Linde,

    auch dir Dank für dein Willkommen in der SH-Gruppe.

    Was führt dich hierher? Es ist natürlich auch wie bei so vielen hier - der Alkohol

    Suchst du Hilfe für dich selbst? Und wenn ja, bist du Alkoholiker/in oder Angehörige/r? Ja, ich bin nun an einem Punkt, wo ich Hilfe sehr gut gebrauchen kann. Ich bin nicht Alkoholiker "nur" Angehörige.

    Hallo Twizzler,

    Magst du etwas über deine Situation schreiben? ... und ja gerne.

    Vor 11 Jahren habe ich meinen Lebensgefährten kennengelernt und ich wußte sehr schnell (bereits beim zweiten Treffen), dass es da "ein Problem" gibt. Bereits in meiner Kindheit/Jugend gab es Menschen in meinem Umfeld, die Alkoholiker/in waren. Trotzdem habe ich mich mit vollem Bewusstsein auf ihn eingelassen, obwohl mir klar war, dass ich damit nicht den einfachen Weg im Leben bestreite. In den ersten Jahren unserer Beziehung habe ich mich langsam ran getastet und die Problematik immer mal wieder zum Thema gemacht. Zu dem Zeitpunkt hatte er als alleinerziehender Vater eine hohe Verantwortung und dementsprechend war das ein guter Motivator ihn zum Handeln zu bewegen. Mehrer Anläufe zum Entzug bis es dann beim 5.Versuch und einer Langzeitteraphie geklappt hat.

    Das ist 7 Jahre her bis im Oktober letzten Jahres der Rückfall kam. Es kam für mich nicht überraschend. Denn es hatte sich schon in den letzten Jahren angekündigt, dass da wohl bald was kommen könnte. Es war immer wieder die Rede davon, ....wie toll, das eine oder andere schmeckt.... ich werde nicht bis an mein Lebensende auf all die guten Sachen verzichten... spätestens, wenn ich Rentner bin , dann ... ich gehöre zu denen, die es schaffen, kontrolliert mal das eine oder andere Getränk zu sich zu nehmen ...usw.

    Für mich sichere Anzeichen, dass es da noch gar nicht richtig 'Klick' gemacht hatte. Nun ist der Alkoholkonsum das eine, aber die Ursache dessen ist seine Depression. Diese schwere Depression und die damit verbundene Unlust am Leben wird nun wieder mit Alkohol bekämpft. Ich muss hier nicht niederschreiben, was aus seiner Sicht alles Gründe waren mit dem Trinken wieder zu beginnen, das kennt ein jeder hier. Aber es gibt eben jetzt auch eben so viele vorgeschobene Gründe nicht in den Entzug zu gehen. Sein Motto, ich schaff das auch zu Hause.

    Wir wohnen nicht zusammen, nur sehr nah beieinander. Ich bin in 20sec. drüben. Kalter Entzug - ich habe aller höchsten Respekt davor und habe auch seiner Psychologin (aus der Entzugsklinik, zu der in in unregelmäßigen Abständen geht, es gibt also kleine Aktivität) erklärt, dass ich jegliche Verantwortung nicht übernehmen kann. Natürlich ist er bei all seinen Versuchen in den letzten Monaten (seit Okt. 2022) nicht über "6 Tage trocken" hinaus gekommen.

    Es gibt auch bereits gesundheitliche Veränderungen, die er nicht wahr haben möchte - Vergesslichkeit, Verdrehen von Wahrheiten bzw. wirklich Geschehenem, verbale Aggressionen ...

    Wenn Alkohol zu sich genommen wird, dann ist es auch nicht ein paar Bier, x Flaschen Wein ... nein, es ist Wodka in Flascheneinheiten. Dann kommt sehr schnell zu Wort, was der Grund ist ... er sieht keinen Sinn in seinem Leben mehr. ...am nächsten Morgen sitzt der Mann wieder hinterm Steuer seines Autos oder gar auf dem Motorrad. Es ist so gruselig.

    Ich kenne meinen Partner also mit und auch ohne Alkohol über einen längeren Zeitraum.

    Kurz nach seinem Entzug vor 7 Jahren gab es tatsächlich auf meiner Seite auch die Erkenntnis, wer ist dieser Mensch ohne Alkohol, seh ich uns auf Augenhöhe, komme ich mit der "Geschichte", die dieser Mann mit sich trägt klar?

    Diese 7 Jahre waren so schön, sie waren toll. Gemeinsame Reisen, lachen, Spaß haben, Motorradfahren als gemeinsames Hobby entdecken ... nur das all diese wunderbaren Erlebnisse und Erinnerungen eine tief sitzende Depression, die bereits in der Kindheit seinen Anfang nahm, die dann unbehandelt bleibt, nicht wegzaubert, habe ich total unterschätzt.

    Ich suche Rat, dringend Rat. Ich bräuchte Werkzeuge an die Hand, um sanft aber mit gewisser Hartnäckigkeit ihn erneut zu motivieren, sich seinem Problem, seiner Krankheit zu stellen. Sich mit seiner Krankheit zu arrangieren, sie zu akzeptieren ist ihm momentan nicht schmackhaft zu machen. Es gibt zur Zeit keinen greifbaren Motivator und leider eben auch nicht die Einsicht auf 100%tigem Verzicht. Das diese Einsicht von ihm selbst kommen muss, Voraussetzung ist für ein Gelingen des Entzugs, ist mir durchaus bewußt und dennoch möchte ich nicht 100%tig untätig hoffend zugucken müssen. Ich möchte meinen Partner nicht einfach aufgeben, nur weil es für mich bequemer ist. Das es beidseitig Kraft kostet, müsste Elly bestätigen können und daher suche ich Menschen, die mit mir in den Austausch treten könnten, denen es gelungen ist, trotz Alkohol ihre Partnerschaft zu erhalten Ihre Beziehung, ihre Liebe zueinander zu retten. Nur weil jemand eine Krankheit - die Alkoholkrankheit hat, ihn fallen zu lassen, kann nicht immer und bei jedem die Lösung sein.

    So jetzt habe ich versucht in Kürze zusammenzufassen, was meine Situation ist und was mich hierher führt.

    Hallo Ihr Lieben,

    nun habe ich es auch getan - mich hier angemeldet. Ich verfolge schon seit geraumer Zeit dieses Forum, lese mir die unterschiedlichsten Beiträge mit deren Erfahrungen und Erlebnissen durch und stelle dabei auch fest, dass bei aller Schwere der Problematik doch meist das gleiche Ergebnis am Ende heraus kommt.

    Ehen, Partnerschaften, Lebensgemeinschaften gehen den Bach runter, zerbrechen am Alkohol - der Alkohol hat gesiegt.

    Gibt es hier denn auch Erfahrungen von Beziehungen, Ehen, Partnerschaften ... die gehalten haben? Was ist deren "Erfolgsrezept" ? Wie haben sie es geschafft?

    Ich wäre euch dankbar, wenn es Menschen hier gibt, die mir darüber berichten könnten.

    LG allein