Beiträge von Rennschnecke

    Genau, gelernt ist gelernt ...

    Aber kein Grund zur Panik., solange solche kurzzeitigen Saufgedanken nicht gehäuft aufteten.

    Eher praktisch, dass es uns auch dann an seine unabänderliche Existenz erinnert, wenn wir uns gerade stark fühlen.

    Stark übrigens auch, dass Du das hier gleich aufschreibst, weiter so!

    Bei mir waren ständig wiederkehrende Depressionen ein Grund warum ich gesoffen habe.

    Nicht Grund, aber Anlass ...

    "Grund" würde bedeuten: Ich musste ja zwangsläufig trinken, weil ..."

    Ich habe auch versucht, meine (damals von mir noch nicht akzeptierten) Depressionen und andere Probleme mit Alkohol "in den Griff zu kriegen". Hat natürlich nicht geklappt...

    War die Depression "schuld" daran, dass ich süchtig gewirden bin? Nein, höchstens meine Unkenntnis besserer Bewältigungsstrategien.

    An den traurigen akuten Beispielen von Euch, Wieweiter und Jump, sehe ich gerade noch mal den Unterschied zwischen Theorie und Praxis - und vielleicht auch die Größe meiner eigenen Co-Anteile.

    "In Liebe loslassen" - scheint in der Theorie mit einiger Anstrengung verständlich und unumgänglich. In der Praxis, wenn am Ende der jämmerliche Tod des Säufers im Raum steht, stelle ich mir das höllisch schwer vor, wenn der jenige nicht gerade ein gewalttätiges A..loch ist.

    Es heißt ja, auch Cos müssen erst ihren persönlichen Tiefpunkt erreichen, an dem sie sich "erlauben" können, wenigstens sich selbst zu retten - wenn sie im tiefsten Innern verstanden haben, dass sie den anderen nicht nachhaltig (höchstens kurzzeitig) "retten" können.

    Das hattest Du ganz zu Anfang in Deinem Faden geschrieben, Jump:

    Ich muss oft an einen Psychiater aus der Notaunahme denken der vor Jahren zu mir gesagt hat: "Wenn Sie sich trennen stirbt einer, aber wenn Sie bei ihm bleiben sterben zwei".

    Jump! die geblieben ist

    Räumlich habt Ihr Euch inzwischen beide getrennt, aber emotional...?

    (Ich schreibe dies übrigens in der Ahnung, dass es mir irgendwann mit meinem Ex ähnlich gehen könnte, wenn ich nicht endlich mehr bei mir und nicht nur bei anderen genauer hingucke...)

    Ein letzter Gedanke zu Deiner Situation, Wieweiter, weiß nicht, ob der Vorschlag schon kam, konnte jetzt nicht noch mal den ganzen Faden lesen:

    So, wie er jetzt zusteht, müsste er mithilfe des Sozialen Dienstes im Krankenhaus einen vorläufigen Pflegegrad bekommen und damit nach dem KH in Kurzzeitpflege kommen können.

    Das Thema Betreuung hatten wir definitiv schon mal angesprochen, die könnte dafür sorgen, dass als längerfristige Lösung ein Pflegeheim für Alkoholiker o. Ä. gefunden wird.

    Aber das müsstest Du Dir eben auch zugestehen, Deine gefühlte Verantwortung in andere Hände abzugeben...und allen, die es nicht hören wollen, zu sagen: Ich kann nicht mehr, jetzt seid Ihr dran ...

    Ach Myla, hast Du Dich hier schon in das Thema Co-Abhängigkeit eingelesen?

    Wie soll er denn seinen Tiefpunkt erkennen und erreichen, wenn er sich deiner Rundumbetreuung sicher sein kann? Wenn nicht in deiner Wohnung, dann am Telefon ...

    Mag sein, dass die örtliche Caritas mit Quartalstrinkern überfordert ist, aber dann muss ER sich kümmern, woanders Hilfe zu finden, anders funktioniert es bei aller Liebe nicht, das kannst du hier bei ganzen vielen Cos nachlesen, z. B. Bei Momo.

    Was würde denn passieren, wenn er nicht mehr bei Dir übernachten würde? Würde er dann täglich trinken?

    dass er das nicht mehr möchte.

    Was genau? Die Gewaltausbrüche oder das Trinken oder beides?

    Mit "ganz am Boden" ist der persönliche Tiefpunkt gemeint ( unabhângig von den äußeren Umständen), an dem der Alkoholiker erkennt, dass er abstinent werden und lebenslang bleiben muss, weil er sonst untergeht.

    Hat er diesen Punkt erreicht? Dann wird er sich von möglicherweise nicht optimalen Reaktionen nicht abhalten lassen und woanders Hilfe suchen, es gibt ja nicht nur die Caritas.

    Er hat auch bei Caritas in meinem Beisein auf Lautsprecher angerufen, ich bin schockiert. Die Dame am Telefon war zwar sehr nett, jedoch meinte sie wortwörtlich, dass er wohl noch nicht tief genug gesunken ist und sie ihm nicht helfen können, da er auch noch einen Job hat. Also nach dem Motto "so schlimm ist es ja nicht"

    Was genau ist denn in dem Gespräch abgelaufen, mit welcher Frage bzw. Welchem Ziel hat er sich dort gemeldet? War er vollkommen ehrlich? Hat er auch seine Gewalttätigkeit erwähnt?

    Solche Aussagen kenne ich nur gegenüber Leuten, die nicht einsehen wollen, dass sie Alkoholiker sind und dass die lebenslange Abstinenz für sie der einzig verbliebene Ausweg ist. Und nur dabei können Hilfsangebote helfen. Niemand wird allein deswegen abgewiesen, weil er noch einen Job hat!

    Ist denn sichergestellt, dass die Dame tatsächlich von der Caritas und das Telefonat nicht fingiert war, um Dich einzulullen?

    Ab gesehen davon ist das seine Sache. Das macht das, was bisher passiert ist, ja nicht ungeschehen - oder für Dich etwa doch?

    Und wenn sich herausstellt, dass deine Zuversicht unbegründet war?

    Danke! Die Kraft kann ich gut gebrauchen . Ich habe aber irgendwie für dieses Jahr ein gutes Gefühl, was das angeht..

    Das hast Du heute nach längerer Pause bei Nayouk geschrieben, ich habe mich darüber gewundert, ohne deinen Faden noch näher in Erinnerung zu haben, und das erst mal nur mit einem "Verwirrt"-Button kommentiert.

    Auf Deine Nachfrage per PN habe ich mir die Mühe gemacht, Deinen Faden noch mal von vorn bis zu lesen. Ehrlich gesagt: Es war traurig ...

    Ich fasse mal zusammen, korrigiere mich ggf.:

    Du bist doppelt EKA, von Deiner Herkunftsfamilie ist nur noch eine ältere Halbschwester übrig, und "nebenbei" bist du trockene Alkoholikerin. Hut ab!

    Dazu mal eine Frage: Wie bist Du in die Sucht gerutscht und wie und wann bist du trocken geworden? Wie um alles in der Welt schaffst du es, in deiner belastenden Lebenssituation trocken zu bleiben?

    Das erwähnst Du mit keinem Wort, das schaffst du nebenbei, welche Kraft muss in Dir stecken, die Du selbst nicht siehst....

    Seit 8 Jahren bist Du mit diesem xy zusammen, der säuft und kifft und hast seit fast 4 Jahren ein Kind mit ihm. Das Kind zeigt auch schon ungesunde Verhaltensweisen:

    dafür musste ich heute oft und gerade dann, wenn ich ihm helfen wollte dafür sorgen, dass unser Sohn uns keine Verletzungen zufügt, weil er uns mit allem möglichen (hauptsächlich Spielzeug..) beworfen hatte.. musste alles rechtzeitig abfangen, das war auch sehr anstrengend.

    Der xy wohnt nicht offiziell bei Euch, hängt aber dauernd mit Kater oder Suchtdruck in Deiner Wohnung rum, nörgelt an Dir herum, hat Dich schon geschlagen, bedrängt Dich immer wieder "körperlich" und ist nicht belastbar...

    Du möchtest gern, dass er sich dauerhaft in seine Wohnung zurückzieht, weißt aber nicht, wie Du das hinbekommst, und fragst lieber noch ein paar Leute mehr um Rat (was grundsätzlich eine gute Idee ist, wenn man dann auch mal irgendwann handelt.)

    Denn auch das hast du heute bei Nayouk geschrieben, und das hat mich verwirrt:

    Wenn ich eventuell wieder eine Familienhelferin beantrage, dann geht er hoffentlich freiwillig... Dann kann er nicht mehr ständig angetrunken oder sonstiges bei mir sein..

    Warum nur eventuell? Hast du noch so viel Zeit? Dass Deine Bude unter den Umständen chaotisch ist, zeigt doch eher deinen Hilfebedarf?

    da ich ungefähr weiß, was da auf mich zukommt, wenn er denn bei mir raus ist,

    Was genau kommt dsnn auf dich zu? Hast du davor Angst?

    Inzwischen hast Du eine Verhaltenstherapie angefangen, auch eine gute Sache. Was genau ist da dein Ziel?

    Hast Du deswegen ein besseres Gefühl als vorher?

    Das will ich Dir auf keinen Fall nehmen!

    Aber warte bitte nicht zu lange mit der räumlichen ( und am besten vollständigen) Trennung, Dein Sohn braucht so schnell wie möglich stabile und positive Verhältnisse und Du auch!

    Und damit bin ich erst mal wieder raus ...

    Alles Gute!

    Warum meinst du, wegen ihm komplett aufhören zu müssen mit dem Rauchen? Hab gerade noch mal nachgesehen: Ihr wohnt doch gar nicht zusammen...

    Es reicht doch, wenn Du es wie beim Alkohol handhabst und in seiner Gegenwart nicht trinkst/rauchst und zu Euren Treffen keine Fahne mitbringst...

    Auch er sollte sich trotz der verständlichen Verknüpfung gut überlegen, nicht alles auf einmal beenden zu wollen, davon wird allgemein eher abgeraten (meine Erfahrung hier und in der Suchttherapie).

    Was passiert denn, wenn Du jetzt wie er beim Rauchen "aufs Ganze gehst" und es einer von Euch beiden nicht schafft (da es eher nach einer Vernunftentscheidung als nach echter Überzeugung klingt)?

    Da könnte sein Alkhirn sagen: Dann kann ich ja auch wieder trinken...

    Mein Rat: Tu dir das nicht an ...

    Das interessiert bestimmt auch andere, z. B. Mich. Wir haben im offenen Bereich einen eigenen Faden für solche Tipps.

    Leider finde ich den gerade selbst nicht und könnte ihn auch nicht verlinken. Vielleicht kann ein Mod hier weiterhelfen?

    Ja, verstehe ich. Ist ja erst mal gut, dass sie kaum trinken (meine Familie trinkt abends schon etwas mehr, wenn ich alle paar Monate mal da bin).

    Aber wenn Du schon so kurz davor warst und immer wieder unter Suchtdruck leidest: Was kannst Du tun, um Dich nächstes Mal noch mehr zu schützen?

    Wissen und akzeptieren sie, dass Du nicht mehr trinkst? (Meine ja).

    Wissen sie auch, warum genau? ( Meine nicht die ganze Wahrheit, nur allgemein gesundheitliche Gründe...)

    Und wenn mir jemand alkfreies Bier anbietet, weil ich Biertrinkerin war, sage ich, dass ich das auch nicht trinke, weil ich sonst irgendwann "richtiges" wollen würde - und das eben nicht mehr will. Nicht gelogen, nur nicht die ganze Wahrheit. )

    Wie gesagt; Solche Fragen bitte nicht als Vorwurf, sondern als Anregung verstehen.