… alles klar, ich bin ab jetzt tiefenentspannt und mich bitte nicht schließen. Update: 138 Tage und ich werde aufgrund des Forums immer wieder daran erinnert, dass es noch 9855 Tage so weitergehen muss; wesentlich älter als 80 will ich eigentlich nicht werden (is'n Spaß). Das Schöne hier, sind die Geschichten hinter der Abhängigkeit. Es gibt vermutlich nichts Vergleichbares, was immer dasselbe ist. Ich bin mittlerweile gut in der Lage, meine durchaus noch bestehende Dünnhäutigkeit - F**k, ich kann nie wieder saufen - mit mir auszumachen. D.h., ich gehe in mich und mache mir bewusst, schön, ich muss nie wieder saufen. Anfangs hat die liebenswerte Person, die seinerzeit das Risiko eingegangen ist, mich zu ehelichen (aka meine Frau - ich habe einen Hang zum Zynismus), das Gefühl, dass ich gelegentlich latent aufbrausend reagiere. Gleichwohl hat sie natürlich den Zusammenhang zur Abstinenz erkannt und klar gesagt: "Besser als saufend und das wird mit der Zeit besser." Kennt das jemand, dass Nüchternheit nicht nur per se Glückseeligkeit verspricht, sondern immer wieder mit (lohnenswertem) Kampf und Zwang verbunden ist? Meine Persönlichkeit hat sich aufgrund des jahrzehntelangen Konsums klar verändert, nicht immer zwingend für Außenstehende bemerkbar, was das Geheimnis einer VERMEINTLICH gut kontrollierbaren Sucht sein dürfte. Jetzt wieder in den Normalmodus - welcher war das eigentlich jemals - zurückzufinden, ist für mich manchmal anstrengend. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin Zufrieden und innerlich stolz auf mich. Natürlich hänge ich das nicht groß auf, weil ich an der Abhängigkeit zum großen Teil selber Schuld bin. Ist halt keine Grippe und selbst Syphillis dürfte gesellschaftlich akzeptierter sein. Aber wann tritt das Gefühl "Trocken seit …" umfänglich ein? Ich gehe jetzt am besten Steine streicheln und schmeiße Katzen ins Wasser. Und Susi, kannst du mal bitte deinen Schwanz aus der Butter nehmen (das versteht nur jemand, der Katzen hat)?
BG
Brettman