Beiträge von Antonio

    Okay, mein letzter Post dazu, auch auf Mg-Midget  damit eingehend:

    Man liest hier etliche Threads von hilfesuchenden Angehörigen, da würde ich auch raten lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende, rette sich wer kann. Und ich sage auch nicht, dass es die Co-Abhängigkeit nicht oder nur selten gibt. Diese Problematik ist mir absolut bewusst. Und auch was Mg-Midget  eben schrieb kann ich absolut nachvollziehen und finde es in ihrem Fall auch nicht verwerflich zum Eigenschutz , zur Selbstrettung oder wie auch immer man es nennt, diesen Weg zu gehen. Aber was ich einfach für verfehlt halte ist pauschal jedem/ jeder der hier um Rat, um Informationen, um Aufklärung als nicht von der Sucht gesundheitlich direkt Betroffener (sprich Angehöriger eines Suchtkranken/er) direkt die Co-Abhängigkeit zu diagnostizieren und direkt zum Ausbruch zu raten. Ich kann auch nachvollziehen, dass hier etliche ehemalige Co-Abhängige im Forum sind, die aufgrund eigener Erfahrungen null dazu angehalten sind Hoffnungen zu machen, was auch Quatsch wäre. Aber jedem/jeder Hilfesuchenden gleich die Co-Abhängigkeit zu diagnostizieren und nur darin den Fokus der eigenen Unterstützung zu setzen, halte ich schlichtweg für zu undifferenziert.

    Wenn kein Angehöriger jemals etwas tun würde oder versuchen würde etwas zu tun, nichtmal versuchen würde die Sucht zu verstehen , wo endet das dann ?

    Steht dann für jeden betroffenen Angehörigen nur die Option zur Verfügung den Menschen fallen zu lassen ?

    Loka hat recht deutlich zum Ausdruck gebracht worum es ihr geht mit ihrem Eintritt in dieses Forum hier und im Zuge der "Du bist Co-Abhängig!"-Debatte hat sie ebenfalls klar zum Ausdruck gebracht dass sie ihr Leben weder von einem Mann oder einer Sucht dauerhaft bestimmen und belasten lässt. Ich lese ihre Texte so, dass sie es nicht unversucht lassen will, sich aber nachvollziehbar ab einem bestimmten Punkt nicht mehr antut und bereit ist die Reißleine zu ziehen.

    Der Schwerpunkt meines Satzes bezüglich der Wahrscheinlichkeit einer guten Entwicklung liegt übrigens auf dem Wort Wahrscheinlichkeit und nicht auf dem Wort "gut".

    Und wenn dies ein Forum sein soll um Angehörige und von der Alkoholsucht selbst betroffenen zu helfen, warum sollte es dann keinen Sinn machen von den Erfahrungen mit den Ex-Partern oder - Partnerinnen zu berichten ? (meine letzten beiden Fragen sind besonders im Zusammenhang zu sehen)

    Dass Angehörige überhaupt nichts tun können, ist meiner Erfahrung nach nicht wahr.

    Angehörige können vielleicht nicht direkt den Schalter im Kopf des Suchterkrankten umlegen, dennoch kann es aber nicht richtig sein gleich jeden Menschen (insbesondere Angehörige) pauschal abzuschreiben. Genau so kommt die inflationäre Diagnose der Co-Abhängigkeit hier rüber.

    Ein Alkoholiker säuft und entweder er will aufhören und sucht sich selbst Hilfe oder er trinkt weiter.

    Das ist Pauschalisierung, die vielleicht auf viele Fälle der Suchterkrankung zutrifft, aber nicht auf alle.

    Denn jeder der es geschafft hat seine Erkrankung zu stoppen, kann auch ein Lied davon singen wie lange es dauerte bis die Krankheitseinsicht und somit der Wille zur Veränderung kam.

    Und vielleicht (nicht vielleicht, sondern mit Sicherheit) versucht die Loka hier in Erfahrung zu bringen, was sie dazu beitragen könnte oder vielleicht auch nicht.

    Jedoch ist sie leider viel mehr damit konfrontiert ihre Nicht-Co-Abhängigkeit zu erklären.

    Nachdem ich jetzt auch die weiteren Antworten ausser der von Lanananana gelesen habe, möchte ich das nicht nur an Lanananana senden.

    Der Loka könnt Ihr eindeutig helfen wenn Ihr aus euren Erfahrungen z.B. mit Partnern und Ex-Partnern oder als selbst von der Alkoholsucht Betroffenen berichtet und eure Sicht der Wahrscheinlichkeit auf eine gute Entwicklung mitteilt.

    Aber diese pauschale Diagnose der Co-Abhängigkeit, finde ich in diesem Fall absolut falsch !

    Also Lanananana , das halte ich schlichtweg für übertrieben , der Loka gleich Co-Abhängigkeit zu diagnostizieren !!! Dann müsste nach dieser Sichtweise ja jeder Angehörige eines in die Sucht geratenen Menschen sofort jeglichen Gedanken über das Suchtproblem des Angehörigen ausblenden, verwerfen , garnicht erst zulassen usw. Dann wäre ja jeder Angehörige, egal ob direkte Verwandschaft , Partner oder Partnerin und Freunde sofort co-abhängig.

    Ich finde dass sich Loka sehr souverän dazu ausgedrückt hat !