Mein liebes Forum,
ich bin den Prozess der Trennung durchgegangen und seit meinem letzten Eintrag aus der Beziehung ausgestiegen. Es geht mir persönlich soweit gut. Es gab natürlich auch schlimme Momente in denen ich mir nichts mehr wünschte als dass er doch da stehen möge und sagt er gehe endlich einen Weg ohne Alkohol. Na ja, dieses Thema wurde seinerseits im Trennungsprozess komplett ausgeklammert, leider.
Es liegt noch viel Trauerarbeit vor mir und innerlich konnte ich noch nicht ganz loslassen ob der Sorge um ihn. Doch ich mach das mit mir aus.
Es ist eine so schlimme Krankheit, die beide Seiten in eine unglaubliche Ohnmacht treibt. Manchmal muss ich echt inne halten und durchatmen um meine Gefühle zu beruhigen und wieder klar um Kopf zu werden. Da liebt man einen Menschen, mit dem alles passt und der verflüchtigt sich aufgrund einer Substanz und es gibt nichts was das aufhalten könnte. Und man nimmt das Leid wahr am gegenüber und muss akzeptieren, dass man völlig machtlos ist.
Für alle, die im Prozess noch stecken, kann ich nur sagen, geht in euch und fragt euch welche Anteile euch an eure Partnerinnen und euren Partnern halten. Bei mir war und ist es die Verlustangst, die mich werken ließ damit mein Partner doch Bitteschön clean wird. Als ich mir dem bewusst wurde konnte ich step by step aussteigen und auch wieder nach einer langen Frustphase den Menschen sehen und mir klar darüber werden, dass er mir nichts schuldet. Letztendlich wurde mir auch klar, meine Anwesenheit und immer wieder da sein verhindert auch seinen Weg, wie auch immer dieser nun aussehen mag.
Eine Trennung ist nie leicht, doch wer es schafft darf auch vieles dabei lernen, denn wieso stellt man sich dafür zur Verfügung und macht so vieles mit und tut so viel. Der Weg ist nicht leicht, doch notwendig, auch dafür, um dem anderen seine Würde lassen zu können, wie auch immer diese Person diese Würde definiert.
Lg