Heute ist Tag 13 ohne Mann. Und er hat seine Kinder noch nicht ein einziges mal seither gesehen. Das macht mich unfassbar traurig.
Gleichzeitig schreibt er, wie sehr er uns vermisst und liebt. Passt das überhaupt zusammen? Oder vermisst er nur sein all-inklusive- Zuhause?
Herzlichen Glückwunsch zu Tag 13.
Dass dein Mann die Kinder nicht sehen wollte oder konnte solltest du trotz deiner Enttäuschung eher rational betrachten und nicht überbewerten.
Dein Mann ist alkoholkrank, und Alkohol beeinflusst die Gehirnaktivität stark nachteilig.
Darum ist er ausgezogen statt zu bleiben. Zudem macht es gleichgültig.
Sicherlich vermisst und / oder liebt er euch auch, das wollen wir ihm auch nicht absprechen, jedoch wird ihm vermutlich die Tragweite seiner Entscheidung erst jetzt nach und nach bewusst. Er ist momentan wie du geschrieben hast bei seiner Mutter untergekommen, das wird sicher kein Honigschlecken sein.
Die wird ihm vermutlich auch Feuer unterm Hintern machen.
Und ganz zweifelsohne vermisst er sein Allinclusive Service fürchterlich.
Ich fühle mich bisweilen unfair, weil ich hart bleibe und ihn nicht mehr unterstütze.
Aber meine Kraft darf auch mal am Ende sein.
Du bist nicht unfair, bitte verbanne diese Gedanken. Du hast ein Schulkind und ein Kindergartenkind, die beiden haben oberste Priorität, die beiden brauchen einen normalen und geregelten Tagesablauf.
Die müssen nach Hause kommen und wissen was sie erwartet, nicht hoffen, dass alles friedlich ist.
Es ist wichtig das sie ein stabiles Meinungs- und Emotionsumfeld haben, ohne ständige Zustandsänderungen, sonst bekommen die auch noch einen Schaden fürs Leben.
Das ist deine oberste Pflicht, alles andere ist optional.
Du bist ein guter Mensch, du schützt das, was wichtig ist.
Ich hoffe, bald Termine beim Psychologen für mich zu bekommen, habe jetzt einen vielversprechenden Kontakt und warte auf Rückruf. Habe natürlich auf den AB geheult ...
Ich fühle mich immer wieder verunsichert, das Richtige zu tun, weil mein Herz nicht hinterher kommt. Das Begreifen des Geschehenen fällt schwer.
Viel Erfolg beim Psychologen,
wobei ich persönlich nicht glaube, dass du einen benötigst.
Du hast bereits alles so souverän durchgezogen, du bist viel gefestigter als du dir selbst eingestehst.
Aber natürlich kannst nur du die Situation für dich richtig einschätzen.
Aber was weis ich schon als IT-ler, die gelten eh als analytisch und pragmatisch :-), sind jetzt nicht so die übertrieben Gefühlsmenschen.
Ich hoffe er dreht dich nicht durch den Fleischwolf, und du bist hinterher mehr aus der Spur als vorher.
Solche Sitzungen können auch böse schief gehen, wenn so Fragen kommen, was hätten sie den anders machen können,,, alles Käse, lässt sich sowieso nichts mehr ändern, ist Vergangenheit.
Da ist er wieder der IT-ler.
Ich gebe dir einen persönlichen pragmatischen Rat.
Stelle dich vor den Spiegel und sage immer wieder laut:
Mein Mann ist Alkoholiker.
Er hat uns verlassen.
Ich bin eine gute Mutter, ich bin noch hier.