Beiträge von Hedgehog

    In einer Realen Gruppe, so stelle ich mir das zumindest vor, bist du darauf angewiesen, dass dir die Teilnehmer liegen. Hier kannst du dir aussuchen wen du liest oder antwortest.

    Das stellst Du dir völlig richtig vor. Es gibt sicher tolle Gruppen, wo jeder etwas für sich mitnimmt. Bei „meiner“ Gruppe war (das soll jetzt bitte nicht arrogant oder überheblich klingen) das soziale und intellektuelle Gefälle zu groß und ich habe mich einfach nur gelangweilt. Deshalb nutze ich die Zeit jetzt lieber hier oder gehe montags abends in die Sauna, davon habe ich mehr.


    Stefan 1 Beschäftigst Du dich denn häufiger mit unserem Thema? Also im Sinne von hier im Forum lesen, Podcasts hören usw.?

    Titel: „Alkohol ade“

    Autoren:

    Gaby Guzek (Wissenschaftsjournalistin und trockene Alkoholikerin)
    und ihr Mann Dr. med. Bernd Guzek

    Der Empfehlung schließe ich mich völlig an, ich habe nach meinem letzten Tropfen am 29.12.2023 das Programm 30 Tage durchgezogen und es ging mir richtig gut dabei. Ich habe auch den Eindruck, dass ich durch die ganzen Nahrungsergänzungsmittel schneller wieder auf die Beine gekommen bin als ohne (ich hatte vorher über 3 Wochen täglich 1-2 Flaschen Wodka getrunken, also Dauer-Vollrausch).

    Die Erstausstattung kostet rund 300 Euro, aber das habe ich früher auch locker für Alkohol ausgegeben.


    Wichtig ist natürlich: Der Wille zur Abstinenz muss vorhanden sein. Es hilft nichts, sich täglich 15 Kapseln mit Vitaminen oder Aminosäuren einzuwerfen und zu glauben, damit alleine wird man trocken. Ich würde mal sagen , es unterstützt den Körper bei der Regeneration. Mein großes Blutbild war jedenfalls nach 3 Wochen Abstinenz und dem Programm wieder völlig normal, die Leber noch leicht vergrößert. Mein Hausarzt meinte letzten Monat beim CheckUp, wenn er es nicht besser wüsste, käme er niemals auf die Idee, dass ich mal über viele Jahre solche Mengen Alkohol getrunken habe.

    Inzwischen, nach über 8 Monaten, nehme ich nur noch das Multivitaminpräparat und abends hin und wieder GABA zur Entspannung. (Ist übrigens kein Medikament, sondern eine körpereigene Aminosäure).

    Für mich nicht. Für mich ist es der Schlüssel zu einer stabilen Abstinenz.

    Herzlich willkommen hier bei uns.

    Viele Grüße

    Nayouk

    Danke für den herzlichen Empfang!

    Als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal den Begriff gehört habe, konnte ich damit nichts anfangen - vielleicht lag es auch an meinem benebelten Verstand. Inzwischen bin ich völlig bei Dir, mir hilft es ungemein. In erster Linie mir selbst gegenüber. Allerdings auch in der Kommunikation mit anderen - zuhören, beobachten ohne gleich zu werten. Das ist auch bereits vielen aufgefallen, früher war ich eher ein Heißsporn, der sofort seine Meinung gesagt hat. Inzwischen wirke ich vielleicht zurückhaltender, dafür aber wesentlich überlegter.

    Du schreibst von 2 Entgiftungen, bist Du nach Deiner zweiten Entgiftung abstinent geblieben?

    Mittlerweile bist Du seit 8 Monaten abstinent. Meinen Glückwunsch!

    Was hast Du, seit den letzten Rückfällen, für Dich persönlich geändert?

    Während meiner ersten Entgiftung hat sich meine damalige Partnerin von mir getrennt, als ich wieder alleine zuhause war, bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Bei der zweiten Entgiftung (mein Arbeitgeber wusste davon) habe ich auf eine LZT verzichtet, weil ich eigentlich sozial wieder stabil war (Arbeitsplatz, feste Partnerin mit der ich auch zusammen gelebt habe). Am Tag vor der Entlassung hat mir dann mein Chef mitgeteilt, dass man sich doch von mir trennen will, da war es natürlich zu spät, um direkt im Anschluss noch eine LZT zu organisieren. Das war im Februar 2023.

    Anfang Dezember 2023 dann wieder eine Trennung, meine Freundin hat sich von mir getrennt, weil sie von meiner Sucht genug hatte (obwohl sie häufig auch bereits nachmittags Wein getrunken hat). Ich war dann bis zum zweiten Weihnachtstag fast durchgängig besoffen und habe dann den Entschluss gefasst, nie mehr Alkohol zu konsumieren. Die Tage danach (27. und 28. Dezember) habe ich dann die Dosis gedrosselt („nur“ noch eine halbe bzw. eine viertel Flasche Wodka) und seit dem 29.12. dann keinen Tropfen mehr.


    Ich weiß schon, kalter Entzug ist nicht empfehlenswert. Außer das übliche Zittern habe ich aber keinerlei Symptome gehabt.

    Geändert habe ich seitdem bereits einiges: ich mache mehr Sport, ich habe mir während Corona eine Rudermaschine gekauft. Früher stand das Ding nur herum, seit Januar gehört es zu meiner Morgen- und Abendroutine. Das Rudergerät ist auch das wirksamste Instrument in meinem Koffer. Wenn mich doch mal der Saufdruck gepackt hat, eine halbe Stunde alles geben, danach eiskalt duschen und weg ist das Craving. Insgesamt bin ich viel achtsamer geworden (ich weiß, für viele ist Achtsamkeit nur Therapeutengegrunze 😉). Ansonsten rede ich deutlich offener mit meinen Freunden und Bekannten - zum Glück habe ich in den USA und in Australien Freunde, die ich auch anrufen könnte, wenn hier tiefste Nacht ist.


    Mir ist wichtig, dass ich jetzt wieder über mein Leben bestimme und nicht der Wodka. Siehe das Verlassen der lokalen SHG: es hat mir nicht mehr geholfen, also warum Zeit damit verschwenden? Jetzt gehe ich Montags abends halt in die Sauna.

    Hallo zusammen,


    jetzt bin ich bereits so lange hier angemeldet und habe sehr viel gelesen, langsam wird es mal Zeit für meine Vorstellung.


    Ich bin 51 Jahre und seit 15-20 Jahren Alkoholiker. Ich war zweimal zur qualifizierten Entgiftung, leider gab es immer wieder Rückfälle. Aktuell bin ich seit dem 29.12.2023 völlig trocken und will das auch bleiben. Ich habe auch in Stresssituationen keinen Saufdruck mehr und falls doch, habe ich einen sehr gut gefüllten Notfallkoffer.


    Bis vor kurzem war ich in einer lokalen SHG, diese habe ich jedoch verlassen, weil es zum Schluss mehr ein Kaffeekränzchen als eine SHG war. Dafür ist mir meine Freizeit zu schade. Deshalb möchte ich mich gerne hier einbringen.


    Für mich besonders erschütternd sind die Berichte mancher Angehörigen. Ich habe zwar niemals jemanden verprügelt, aber meiner Ex-Partnerin dennoch Leid zugefügt, dafür schäme ich mich heute wirklich. Und genau das ist neben dem Willen, auf die Droge Alkohol zu verzichten, die zweite wichtige Triebfeder für meine Abstinenz.