Beiträge von NiLiHaMi

    Danke für die lieben Worte.

    Von der Sache her sind wir seit 2 Jahren auf uns alleine gestellt. 2023 war sie 6 Mal zur Entgiftung. Dieses Jahr im Januar und nach 2 Tagen ging es non stop weiter.

    Es ist alles so traurig. Mein großer hasst seine Mutter und meinte komm ja nie wieder. Meine mittlere Tochter findet gut, dass sie endlich weg ist und keiner mehr schreit. Meine kleine Tochter die hängt an ihrer Mutter und meinte Papa es ist aber besser so für alle. Und der kleine hat gar keine richtige Bindung zu ihr aufgrund der ständigen Aufenthalte.

    Was mich geprägt hat ist zB ein Satz meiner Psychologin. Diese meinte:

    Dein kleiner M. Kennt seine Mutter nur betrunken und schlafend. Er denkt dies sei normal....

    Oder auch der Zustand, dass meine Kinder es als normal empfinden in eine Klinik zu gehen raus zu kommen ,sich zu zerstören und wieder in die Klinik.

    Was für ein Ping-Pong Spiel.

    Das hat mich alles sehr nachdenklich gemacht.

    Auch die Erzählungen über Index-Kinder.

    Ich hoffe sehr, dass ich bald nicht mehr an sie denke, wie es ihr geht, was sie macht usw denn das macht sie sicher auch nicht.

    Sie wollte den Kindern nicht mal sagen, dass sie weg geht. Das fand ich auch ziemlich enttäuschend....

    Nun müssen wir irgendwie zur Ruhe kommen, wobei ich glaube die Kinder haben es besser verstanden und umgesetzt als ich

    Also wenn sie mir schreiben sollte, werde ich nur antworten, falls es um unsere Kinder geht. Sie hat mich erstmal überall blockiert. Falls sie wieder kommen sollte, wovon ich erstmal nicht ausgehe, ist mein Ziel, dass ich und die Kinder dann definitiv gehen werden. Denn ich will nicht wieder zum Alkoholbringer/ Versorger werden und ihr es leicht machen, dass ich alles tue, damit sie ihre Sucht ausleben kann.

    Es ist so, dass ich sehr oft zu hören bekommen habe, dass ich daran Schuld bin, dass es ihr so schlecht geht, daher trinkt und ich nie für sie da war usw. Daher vielleicht diese Gedankengänge. Es lässt mich klar nicht kalt, dass sie nun in einem Kreis. In den sie sich verliebt hat und nun auch da ist, ist wohl Trocken, aber nimmt Drogen. Ich mache mir da klar meine Gedanken drüber. Selbst die Vorstellung, dass er mit ihr jetzt vielleicht Zärtlichkeiten austauschen wird triggert mich enorm

    Das hoffe ich auch, im Moment stelle ich mir die Frage, warum sie den Schritt gewählt hat, in Kreise der Sucht und verbunden den Personenkreis ihr Glück zu suchen. Das macht mich sehr nachdenklich, da ich nicht glaube, dass sie es dort finden wird.


    Aber gut mit mir wäre sie auch nicht mehr glücklich geworden. Ist trotzdem irgendwie befremdlich gerade....

    Hallo ihr Lieben,


    bei mir gibt es Neuigkeiten. Meine Frau wurde gestern von Demjenigen abgeholt in den sie sich das erste Mal vor fast 2 Jahren in der Entgiftung verliebt hatte.

    Auf der einen Seite bin ich froh, dass sie endlich raus ist als dem Haus, auch gerade für unsere Kinder.

    Auf der anderen Seite fühle ich mich irgendwie schlecht.

    Nunja das war mein kleines Update.

    Sie hatte die letzten 3-4 Wochen täglich 12 Prosecco Dosen getrunken. Hat geschlafen, getrunken und nichts anderes. Ich hatte ich sogar den Alkohol gekauft, da ich nicht wollte dass sie mit 4% circa (hatte sie immer als sie zur Entgiftung ging) mit meinem Auto fährt und sich was holt.

    Eigentlich bin ich schon seit 2 Jahren auf mich gestellt doch aktuell bin ich schon nachdenklich....

    Hallo Kintsugi,


    Vielen lieben Dank für die lieben Worte und deiner Erfahrung. Wow das klingt nach einem sehr langen Weg.

    Ich selbst hatte erst nach 13 Jahren gemerkt, dass ich mir eine Mauer aufgebaut hatte. Mein bester Freund schrieb mir einmal, den (meinen Namen) den ich mal kannte, den gibt es leider nicht mehr. Jetzt weiß ich was er damit meinte... Ich habe mich völlig für meine Frau aufgegeben usw.

    Ich hatte mein erstes Psychologengespräch. Leider sind die Therapien voll. Ich darf aber Gesprächstermine wahrnehmen, dass ich nicht so in der Luft hänge. Eine ambulante Psychotherapie zu erhalten, ist bei uns sehr sehr schwierig aufgrund der hohen Nachfrage.

    Das Forum hilft mir erstmal meine chaotischen Gedanken besser zu ordnen.

    Mir hilft es sehr, mich austauschen zu können, mit Personen, die es kennen, wie man sich gefangen fühlt.


    Mein Kollege hat neulich gesagt, ich mache mir Sorgen um dich, wie lange du das noch aushälst. Und auch darüber was ist, wenn du mal länger ausfällst. Das waren auch sehr nachdenkliche Worte für mich.

    Die Umsetzung ist aktuell schwierig für mich.

    Im Moment habe ich auch so ein schlechtes Gewissen. Meine Frau tut ja was und geht auf Entgiftung. Soll ich sie da wirklich so im Stich lassen? Wäre das nicht unfair ihr gegenüber?

    Bisher machst Du den Anschein, als hättest Du Angst, Deine Frau zu verlieren und dass Du immer noch an der Hoffnung festhältst, dass alles gut wird.

    Ja genau so ist es. Ich habe oft gesagt, dass ich mich trennen werde, doch ich habe es nie geschafft. Ich weiß auch aktuell nicht, wie ich mich davon lösen soll. Ich weiß auch, dass es so kein Zusammenleben mehr ist, weder für die Kids, noch für sie oder mich. Emotional bin ich aber irgendwie total gefangen, dass ich aktuell immer noch alles für sie tun würde. Das ist ein ganz schlimmes Gefühl

    Die Psychologin hat nach einer Möglichkeit gefragt, ob meine Frau gehen könnte. Da sagte ich, dass nur ich gehen könnte aber ohne die Kinder. Da meinte sie, dass das nicht geht, da meine Frau so hoch rückfallgefährdet ist, dass sie denkt, sie kann sich nicht dauerhaft um die Kids kümmern. Daher gibt es in ihren Augen nur die Option, dass sie dauerhaft geht und wenn sie die Kinder sehen möchte,sogar beweisen müsse, dass sie trocken ist.

    Kann Deine Frau denn nicht irgendwo anders hin, womit sie einverstanden wäre?

    Wir beide haben uns so isoliert, dass wir viele Freunde verloren haben und eigentlich nur uns noch haben. Ich hätte schon Möglichkeiten für mich, aber wie geschrieben, werde ich das nicht machen aufgrund der hohen Rückfallgefährdung. Ich hatte ihr vorhin angeboten, dass ich 2 Tage gehe, da meinte sie da kommt sie nicht zur Ruhe weil die Kinder zu stressig sind, um einen freien Kopf zu bekommen.

    Meine Frau hat nur Mitpatienten als Freundschaften, welche entweder Suchtverlagerung machen oder selber instabil. Das zu Mitpatienten geht oder gar zu denen in die sie sich verguckt hat, finde ich erst recht nicht gut. Also aktuell wird sie das aber gemacht haben. Auch darüber mache ich mir große Gedanken

    Hallo Cadda,

    danke für die schnelle Rückmeldung.


    Wie könnte eine räumliche Trennung möglichst schnell geschehen?

    Das ist schwierig. Ich könnte zu meinen Eltern gehen, jedoch habe ich Sorge eines Rückfalls und dann um die Nichtübernahme der Verantwortung zu unseren Kindern. Das ich gehe findet die Psychologin nicht für sinnvoll. Meine Frau selbst möchte nicht zu ihrer Mutter oder Geschwister. Aktuell meinte sie, sie ist 2 Tage weg, um die Situation runterzufahren. Ich weiß nicht wo sie ist. Sie meinte zu einer Mitpatientin.

    Der Wohnungsmarkt ist bei uns sehr knapp.


    Könntest Du Dir vorstellen, dass Du irgendwie Abstand bekommen kannst?


    Ich wüssten nicht wie . Ich bräuchte sicher mal eine Auszeit ä, aber ich muss mich um die Kids kümmern.

    Was könntest Du tun, damit es Dir und den Kindern besser geht?

    Morgen fahren wir mal in ein Kinderland.

    Ich selbst fühle mich aber so gefangen in meiner Rolle zu meiner Frau. Ich denke, dass ich aktuell alles für sie tun würde, dass sie zurück kommt. Aber ich lasse sie in Ruhe und schreibe ihr nicht.

    Ich und meine Frau sind Mitte 30, wir haben 4 Kinder. Wir sind über 20 Jahre zusammen.


    Sie trinkt seit 13 Jahren. Ich habe das alles erst später bemerkt. Als ich sie kennengelernt habe, hatte sie schon eine hohe Toleranz gegenüber dem Alkohol. Irgendwann bemerkte ich, dass das Trinkverhalten nicht gesund ist. Dann begann mein Weg ihr helfen zu wollen. Ich wollte das alles nicht wahrhaben. In den 13 Jahren habe ich, sie und unsere Kinder sehr viel erlebt.

    Sie hatte eine schwierige Kindheit und einen schwierigen Weg erwachsen zu werden (wurde zB missbraucht). Seit ihrer Jugend hatte sie immer wieder Süchte. Ritzen, Drogen, Magersucht, exessives Arbeiten. In den letzten 13 Jahren war es dann der Alkohol. Sie war anfangs eine Problemtrinkerin. Sie arbeitete in der Gastronomie, da war wurde auch oft gesagt ich trinke, um schlafen zu können.

    Als ich bemerkte, dass es ungesund ist, habe ich alles versucht, um sie retten zu wollen und dass sie einsichtig ist. Das habe ich nicht erreicht zu diesem Zeitpunkt. Ich bin schon ein kühler Mensch. Sie meinte oft, sie trinkt, weil ich ihr keine Liebe schenke. Weiter ging es über zum Komatrinken. Dort waren Notarzteinsätze, diverse schmerzliche Szenen für mich (zB Sie steht auf, uriniert ins Schlafzimmer im stehen und legt sich wieder hin. Unsere Hochzeitsnacht war auch dem Alkohol gewidmet. Das war sehr schmerzlich für mich. Und so gab es sehr viele Erinnerungen.

    Gut letztlich ist sie seit 2 Jahren eine Pegeltrinkerin. In den letzten 6 Entgiftungen war die Konzentration von Alkohol nie unter 3,6 Promille.

    Ich war dann irgendwann vor 1 ½ Jahren sehr froh, dass sie einsichtig war, eine Entgiftung zu machen. Voller Hoffnung wartete ich auf diesen Tag. Doch was ich am Ende der 10 Tage erlebt habe, waren Distanz und Vorwürfe ich habe sie wie ein Stück Vieh abgeliefert. Sie hatte sich sehr distanziert von mir. Ich ahnte das was nicht stimmte. Sie erzählte immer von ihrer Begegnung mit einem Mitpatienten. Dieser war in der schlimmsten Phase für sie da, und der ist so ein toller Mensch. Angekommen zu Hause war ihr Verhalten weiter so. Ich stalkte Nachts ihr Handy und mit schrecken fand ich eine Nachricht an ihre Freundin mit dem Satz ( Ich glaube nicht dass er kommt) Eigentlich wollte sie einen Mädelsabend machen. Nun hatte ich zusätzlich die Zugroute zur Freundin als Bild gefunden. Für mich ist alles zusammengebrochen. Ich weiß nicht was da los war, aber ich wurde ihr gegenüber sehr gewalttätig. Es kam die Polizei usw. Ich fühle mich so so schlecht, was ich da getan hatte. Irgendwie lief dann aber alles gleichbleibend blöd weiter. In de 3. Entgiftung hatte sie wieder so ein Erlebnis. Es kribbelte wieder in meinen Händen, ich merkte da ist was Faul. Im Handy verfasste sie an den Mitpatienten eine intime, eindeutige Nachricht. Wieder stand ich voller Enttäuschung und Verletzlichkeit da. Ich wurde aber nicht körperlich gewalttätig, jedoch schon verbal. Auch die Zeit danach ging mit uns weiter. Innerhalb der letzten 1 ½ Jahre waren es nun 6 stationäre Entgiftungen.

    Die letzte ist 4 Wochen her. Dort blieb sie 3 Wochen. In der letzten Entgiftung ging es ihr psychisch immer schlechter. Sie meldete sich auch nur sehr sporadisch bei mir. Das war sonst anders. Ich fühlte mich so verlassen, so allein und war voller Angst was los ist. Sie erzählte, sie habe wieder einen Seelenverwandten kennengelernt, dies sei aber nicht so wie bei den Beiden in die sie sich verguckt hatte. Als dieser dann in die Langzeittherapie ging, konnte sie sich dann auch mal mehr melden. Ich habe herausgefunden, dass sie die Überlegung hatte mit ihm zusammen in die selbe Einrichtung zu gehen. Aber lehnte sie dann doch ab. Sie sagte, es geht so nicht weiter mit uns, ich trete mit dir nur auf einer Stelle herum. Ich komme nicht voran. Sie will eine räumliche Trennung. Diesen Gedanken hatte ich auch schon. Heute morgen hatte ich wieder ins Handy geschaut und musste wieder feststellen, dass sie was geschrieben hat zu dem neuen Seelenverwandten, dass sie ihn vermisse usw. Dann war ich wieder richtig wütend und ging sie verbal an. Es hieß dann ich trenne mich von dir, es bringt nichts. Ich bin so so traurig. Letztendlich ist sie heute erstmal 2 Tage irgendwohin gefahren, weil sie meinte, sie hat so Suchtdruck hier zu Hause, wenn sie bleibt säuft sie. Ich fand das soweit gut, dass sie das Verlangen nicht nachgeben will.

    Wie geht es mir? Schlecht. Ich habe Phasen gehabt, wo ich alles gedeckelt habe, ich habe kontrolliert, den Alkohol weggeschüttet, ihr Alkohol gekauft als sie 4 Promille hatte, weil ich nicht wollte, dass sie ein Unfall baut. Ich war voller Hoffnung und Enttäuschung, voller Wut usw. Bevor sie weggefahren ist, hat sie mich geküsst. Davor sogar Sex! Ich bin so fertig. Ich bin richtig abhängig von ihr.

    Letzten Samstag hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch. Ich muss die ganze Zeit funktionieren. Ich selbst habe nichts mehr für mich. Ich kümmere mich um die Kinder und halte alles am Laufen. Samstag brach ich dann Nachts kurzzeitig zusammen. Nun ist sie weg, ich schaue dauernd ob sie online ist usw.

    Ich war am Dienstag auch bei einer Psychologin. Diese meinte ich soll mich und die Kinder retten.

    Meine Frau hat eine starke Leberschädigung, eine Polyneuropathie, eine Blutstörung (könnte verbluten bei jedem Sturz) Das tut mir so unendlich weh.

    Ich weiß auch nicht wie es weitergehen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich ohne Sie nicht sein kann.

    Ich hoffe ihr haltet mich nicht für bekloppt und dumm.

    Im Arztbrief steht, sie ist hochgradig Rückfallgefährdet aufgrund der Psyche und der angespannten häuslichen Situation. Ich fühle mich beim Lesen sehr schuldig. Sie sagt zwar, dass sie die Entscheidung selbst trifft, aber keine Ahnung ich fühle mich schuldig.

    Die Psychologin meinte auch, dass sie weiß, dass sie alles mit mir machen kann, da ich angedrohte Konsequenzen nie vollzogen habe. Sie hat die letzten 2 Jahre lieber getrunken, als sich um die Kids gekümmert. Das will sie nun ändern, indem sie eine eigene Wohnung möchte.

    Was kann ich tun, dass es mir besser geht? Tut mir Leid für den langen Text!