Beiträge von Jump! aus dem Hamsterrad

    Ich finde diese inhaltiche Verknüpfung von Sucht und Liebe generell zweifelhaft. 'Liebe ist stärker/schwächer...Sucht tötet die Liebe...'. Ich finde da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Verbindungen konstruirt wo keine sind. Vielleicht ist mir das Wort Liebe auch einfach zu bedeutungsschwanger, zu romantisch. Genauso wie das Wort "Seelenverwandt" das ich hier im Co-Bereich immer wieder lese. Da grummelt es in mir. Das hört sich für mich verklärt an, zu exclusiv, zu projektiv. Liegt natürlich wahrscheinlich daran, dass ich selbst gerade an einem völlig anderen Punkt bin, denn bei mir steht die ENT-Wicklung (Danke Thalia für das tolle Wort!) gerade im Vordergrund. Ich will meine Seele schön für mich alleine haben 😂. Bestimmt auch, weil ich früher, also gaaanz früh, von mütterlicher Verschmelzung (manche würden sagen Liebe) regelrecht aufgesogen wurde. Wo bin ich, wo bist du, wo ist die Grenze. (Da fällt mir ein, dass diese Grenze ja auch um Rausch verschwimmt...🤔).

    Mein Mann sagt, dass er niemals spontan trinkt. Er kenne keinen Suchtdruck. Er würde das schon im vorraus planen. Um so schlimmer, dachte ich auch oft. Ich kann es noch "verstehen", dass er plötzlich, unvorbereitet, von einer unermesslichen Kraft dazu "gezwungen" wird das "zufällige" Angebot eines alkoholischen Getränks nicht ablehnen zu können. Aber dass er am Tag vorher schon überlegt, dass er morgen früh vor der Arbeit erst Mal beim Supermarkt vorbei fährt? Das habe ich auch persönlich genommen. Ich meine, da wäre doch so viel Zeit gegen zu steuern. (Ich rede jetzt von einem Rückfall nach längerer Abstinenz...oft erlebt). Ich stelle mir das dann immer vor wie in den amerikanischen Filmen, wenn die dann so einen hartgesottenen Sponsor haben (nennen wir ihn mal Hartmut 😜) und der Rückfallgefährdete ruft den dann an und bekommt eine knackige Kopfwäsche und bleibt stabil. Aber so läuft es bei meinem Mann nicht. Da kommt dann der "erlaubnisgebende Gedanke" ins Spiel, denke ich. Es ist keine Entscheidung gegen mich, gegen unsere Beziehung, nein. Weil er sich ja selbst glaubt, dass er ja nur ein bisschen, dieses eine, und das tut ja niemandem weh und wenn er es heimlich macht, wen soll es stören? Und so geht's los...das Ende kennen wir alle. - Ist vielleicht auch nicht übertragbar, bei anderen ganz anders. Aber jedenfalls aus meiner Sicht hat's nix mit Liebe zu tun.

    Liebe Alexa, entschuldige, dass es so lang wurde. Hoffentlich kannst du was damit anfangen ❤️

    Du liebe Alexa,

    gerade in diesem Moment verstehe ich dich besser als ich zugeben will.

    Seine Rückfälle haben mich oft verletzt, denn aus meiner Sicht hat er damit unsere Beziehung aufs Spiel gesetzt.

    Bei allem Wissen um die Krankheit geht es mir auch immer wieder so!! Ich weiß ja wie heftig Sucht sein muss (ich habe mal irgendwo gelesen, dass der Suchtdruck vergleichbar sei damit ganz ganz dringend auf Toilette zu müssen oder in der Wüste kurz vorm verdursten zu sein ), aber ich denke dann: das mag ja so sein, wenn er wieder mitten drin steckt - aber doch nicht beim ersten Glas nach einer wochen- oder monatelangen Abstinenz. Da muss doch klar sein, dass dies eine Entscheidung gegen mich ist. Neee, ist es aber nicht. Ist ausschließlich eine Entscheidung für den Alkohol und alles andere wird ausgeblendet...also glaube ich jedenfalls. Was weiß ich schon. Verstehen werde ich es nie. Verstehen ist mein Versuch hier irgendwie doch noch die Kontrolle zu behalten. Über etwas was unkontrollierbar ist. Aber da bist du, glaube ich, schon längst drüber...

    So dermaßen viele stationäre Behandlungen und auch so lange Zeiträume...ja, das ist "ernüchternd". Resignation.

    Was machst du eigentlich aktuell für dich? Triffst du dich mit Freundinnen, liest du gerne (keine Alkohol/Co-Wissens-Bücher), machst du schöne Gassi -Runden, hast du einen Park in der Nähe, genießt du deinen Morgen-Kaffee...?

    Ich muss immer noch an dein Markerl denken und versuche aufzupassen was mich stört/ es nicht weiter "hinzunehmen". Und da hab ich was: Auf der Arbeit mache ich mir immer einen handgebrühten Filter-Kaffee. Eigentlich habe ich ein wunderschönes himmelblaues passendes Kännchen, aber das wollte ich nie "anbrechen", schmutzig machen, sondern für Besuch/KollegInnen aufheben. Deshalb habe ich immer eine wackelige Konstruktion gebaut indem ich den Filter direkt auf meine riesige Tasse plaziert habe...na ja mit dem Ergebnis, dass das ganze immer mal wieder umgekippt ist 😫, der ganze braune Matsch überall rumgespritzt...oder ich alles festhalten musste...also voll nervig. Soo, ich hab jetzt an dich gedacht und: ab letzte Woche nehme ich das schöne Kännchen für mich selbst und der Morgen ist so viel viel entspannter 😌 geworden.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Guten Morgen Lila,

    ich spüre regelrecht wie deine Worte bei mir "einsickern"... Danke dafür!

    Es muss anstrengend sein immer "der Fels in der Brandung" zu bleiben. Ich wünsche dir sehr, dass das Meer bald nicht mehr so stürmisch ist. Aber du hast ja bereits alle Segel gesetzt und bist auf Kurs um wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen...

    "Lila", dein Name...den wollte ich auch erst nehmen ❤️ : meinst du damit die wunderbare Lila aus der neapolitanischen Saga? Die Bücher habe ich verschlungen!

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Hallo Lananana,

    Interessante Interpretation - wie kommst du darauf

    Ich wundere mich etwas über die Nachfrage. Ist das eine Fangfrage? 😬😉

    Also der erste Satz ist einfach meine Meinung, weil ich Alexa unglaublich liebenswert erlebe.

    Und der zweite Satz kommt durch die Zusammenschau dessen, was sie über ihren Partner im Laufe der Beiträge geschrieben hat.

    Natürlich ist da auch - wie bei allen meinen Beiträgen - bestimmt unbewusst eine Portion Übertragung meiner eigenenBeziehung dabei. Mein Mann würde mich sicher nicht versuchen aufzuhalten, wenn ich gehe, er würde das verstehen und mich sogar unterstützen. Nicht weil er mich nicht sehr liebt, sondern eher gerade deshalb, weil er mir eine neue Entäuschung nicht antun will. Und er sagt mir auch nicht dauernd das er mich liebt, sondern er zeigt es.

    Hallo Alle,

    vielleicht erinnern sich manche noch an meinen zweiten Beitrag mit meiner Metapher mit dem Notebook:

    Ja, bei "Neustart" habe ich an mein Notebook gedacht ;) - wäre toll, wenn eine "Systemaktualisierung" reichen würde und ich noch beim "alten Betriebssystem" bleiben könnte, aber ich fürchte das wird nix mehr, zu viele "Abstürze" und der Akku ist auch kaputt...

    Den Mann hab ich ja immer noch. Aber ich hab mir tatsächlich ein neues Tablet gegönnt ( mint-farben - kreisch! Der Rest war mir egal 😜). Als erstes habe ich mich um den Datenschutz gekümmert und alles mögliche deaktiviert, für "Netz-Wächter", VPN und unknackbare Passwörter gesorgt ....ich bin da echt mega vorsichtig. Und dann dachte ich: na toll, hier machst du so ein Heckmeck und andererseits schreibst du deine privatesten Dinge ins www.

    Außerdem bin ich an einem Punkt, an dem es immer schwieriger wird offen zu sein, ohne eine Wiedererkennung zu riskieren.

    Ich habe mich deshalb dazu entschlossen mich für den geschützten Bereich zu bewerben.

    Ist mir insofern ein bisschen schwer gefallen, weil ich erstens selbst so unglaublich von denjenigen profitiert habe, die im offenen Bereich geblieben sind. Aber vor allem, weil ich keine Brücken zu mir abbrechen will für einige, die mir so wichtig geworden sind, aber selbst im offenen sind.

    Na ja, erst Mal schauen, ob ich, als zwanghaft Witze-machende manipulative Alpha-Co, überhaupt "zugelassen" werde 😅. Im übrigen könnt ihr euch drauf verlassen, dass ich sowieso weiterhin überall meinen Senf dazu gebe.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Ich verstehe nicht ganz was mit psychologischer Dienst vom JA gemeint ist? Ist mir neu, dass es das gibt? Dann wiederum meintest du "psychologische Beratungsstelle". Die sind normalerweise eigenständig, also der Träger ist nicht das JA. Sondern gflls. die Stadt, Kirche, Verein etc. Egal, wie auch immer. Psychologisch wird das Problem nicht zu klären sein. Zuerst das Praktische. Da wäre der Sozialdienst vom JA Ansprechpartner. Das geht nach Wohnort/Straße. Also einfach bei der Zentrale des JA anrufen und sagen du willst mit deiner zuständigen Sozialarbeiterin sprechen. Dir ggfls. die Nummer geben lassen. Ihr auf den AB sprechen. Termin machen. Diese kennt die Möglichkeiten vor Ort am besten und hat vielleicht noch neue Ideen und Erfahrungen. Beim JA kommt es immer sehr darauf an, an wen du geräts...das kann richtig richtig gut und hilfreich sein oder enttäuschend. Weißt du erst, wenn du hin gehst.

    Eine Idee, die mir noch kam, ist ein Internat. Sie ist ja 13 Jahre. Am Wochenende könnte sie dann ja immer heim kommen. Falls du am Wochenende nicht auch verreisen musst. Es gibt tolle Internate. Auch mit verschiedenen Schwerpunkten. Vielleicht auch in deiner Nähe...

    Liebe Alexa, na sowas, da hab ich mit Raumschiff Enterprise ja wirklich voll was verwechselt. Dabei hatte ich mir dich tatächlich immer im schnittigen Weltraumdress vorgestellt 😂. Verrückt was die Pseudonyme für Assoziationen auslösen... Ja, 🤔auch ob männlich, weiblich, 🌈 ....

    Ich hab das Gefühl da geht was durcheinander bei dir. Vielleicht Quatsch, aber ich schreib's mal.

    Ich dachte lange in meinem Leben dass Liebe die stärkste Kraft ist

    Damit bist du durch, oder? Sucht ist schlicht und einfach Sucht. Liebe ist Liebe. Beides besteht nebeneinander. Wenn mein Mann trinkt heißt das nicht, dass er mich nicht liebt. Sondern dass er süchtig ist. Bringt mir aber nix, denn dieser Mensch ist dann nicht mehr erreichbar und und und...

    Erst dann lasse ich mich auf die Begegnung ein.

    Ich weiß nicht mal, ob das wirklich "co" ist oder eher Selbstschutz??? Du scannst ihn ja nicht ab, um ihn zu kontrollieren, sondern um dich sonst zurück zu ziehen - dich zu schützen (seelisch, meine ich). Das erlebe ich nicht als "Hau", sondern als realistische Erwartungshaltung. Die Frage ist für mich, ob die Beziehung so den eigenen Werten und Vorstellungen entspricht?

    Und DU hast ja bereits entschieden für dich zu sorgen und bald auszuziehen! DAS nenne ich wirklich eine Tat und ein in-die-Handlung kommen! Du bist beeindruckt von tiefsinnig-refkektierten Beiträgen hier und ich bin viel mehr beeindruckt von deinem Jump! Aber sogar das relativierst du:

    mal unter uns :) : ich habe mit meinem Partner kein Haus, Hof, gemeinsame Kinder, gemeinsame Konten.. usw.. Nur meinen geliebten Hund nehm ich mit..

    Während andere hier tausend Gründe finden weshalb sie NICHT gehen können, findest du tausend Gründe weshalb es bei dir ja gar nicht soo bewundernswert ist, dass du es machst 🤷. Und das führt mich direkt zu:

    denn was möchte ich teilen..?

    Also wenn du nicht "möchtest" dann ist es ja okay. Aber es hört sich so an, als denkst du, du hättest nichts was es wert wäre zu sagen? Und das stimmt sicherlich nicht. Schau mal, ich hab letztens sogar erzählt, dass ich früher Luftschokolade gegessen habe 🤦🏼‍♀️. Danach dachte ich: ach du je - was schreibst du da für einen uinteressanten Schrott...und dann war es schon zu spät zum Löschen...und dann hat sich daran wieder was angeknüpft was wiederum sehr wertvoll für mich war! Lange Rede kurzer Sinn: ich glaube du stellst dein Licht viel zu sehr unter den Scheffel!!!

    Auch hier:

    er spricht nicht davon dass er mich liebt, nicht davon dass er mich nicht verlieren will.

    Dieses Zitat hat mich schon die ganze Zeit beschäftigt. Er wäre doch vollkommen verrückt, wenn er dich nicht lieben würde! Für mich hört es sich an, als wolle er dir den Weg in die Freiheit nicht versperren. Jedenfalls würde ich das konkret fragen, wenn es mich beschäftigt. Nicht warten.

    Was ich absolut tausendprozentig nachfühlen kann ist:

    Das macht mir Angst. Was mache ich wenn er rückfällig wird, und wann wird es passieren?

    Immer dieses Damoklesschwert über den Kopf, das ist schlimm. Und ja, DAS ist voll co, das eigene Befinden komplett davon abhängig zu machen. Aber genau deshalb baust du dir ja mit deiner eigenen Wohnung gerade eine Sicherheitszone.

    und damit kann ich auch nicht sagen wie es weitergehen wird..

    Aber du kannst doch sagen wie du WILLST dass es weiter geht. Klar sagen wie du dir die Beziehung wünschst, ob Freundschaft - plus - Liebespaar. Und wenn das Damoklesschwert fällt, dann ist ja sowieso jede Variante am Ar..., oder? Das meine ich mit "durcheinander-gehen". Als ob deine Wünsche an die Beziehung sich nach dem Promillegehalt richten. Überlege doch unabhängig davon was du willst und fordere das ein.

    Oder, jetzt frag ich mich gerade: Ist seine Abstinenz eigentlich überhaupt die Basis für dich, also alles andere ein No-Go? Oder willst du nur "die Tür zu machen können" wenn er getrunken hat, aber wieder auf, wenn er nüchtern ist? Dann verstehe ich was du mit Wartemodus meinst. Das wäre bitter. Gefangen im Transit-Bereich. Lost in Space - vielleicht deshalb mein Weltraumgedanke 😜

    Denkst du auch darüber nach dich "in Liebe zu trennen"? Weil du keine Hoffnung mehr hast. Weil du das realistisch siehst. Weil da etwas "zerbrochen" ist. Weil du spürst, du kannst das nicht mehr und willst das nicht mehr?

    Oh, jetzt während dem Schreiben wird mir auf einmal klar, weshalb es dir vielleicht so schwer fällt Worte zu finden 😔... hoffe meine sind nicht zu viel!

    Jump! 🏵️

    Liebe Alexa (gab es nicht bei Raumschff Enterpr eine Alexa? 🤔...)

    ich merke wie schwer es dir zur Zeit fällt zu schreiben. Daher vorab: du musst auch gar nix antworten. Ich hoffe es ist okay, wenn ich trotzdem meine Gedanken mitteile...

    Du liest dich tatsächlich ganz anders als früher. Viel ernster, nachdenklicher.

    Was ich noch nicht verstanden habe ist, weshalb dein Auszug jetzt automatisch die ganze Beziehung in Frage stellt? Versteh' mich nicht falsch. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass du drin bleiben sollst, gar nicht...ich meine das ganz "ergebnisoffen". Eine Trennung ist doch eine innerliche Trennung und hat erst Mal nichts mit dem Wohnort zu tun?

    Es wirkt so, als wärst du in eine Warteposition: wie wird es weiter gehen, Freundschaft - plus - liebt er mich noch usw. Aber was willst DU denn selbst? Redet ihr denn nicht darüber was zwischen euch ist? Wartest du ab, dass er das definiert? Oder sagst du klar was du willst? (falls du es selbst weißt?). Sagst DU wie du dir deine Zukunft vorstellst?

    Das mit dem Ins-Tun-kommen, das ist oft echt schwer. Vor allem wenn man schon so lange dahin treibt. Ich denke dann immer an di Geschichte vom Baron Münchhausen, der sich am eigenen Schopf aus dem Wasser gezogen hatte...so schwer und unmöglich wirkt das manchmal. Das Fiese ist, dass meist erst MIT dem Tun, die Kraft kommt etwas zu machen.

    Alles Liebe du Tapfere,

    Jump! 🏵️

    Liebe Momo,

    ich habe keinen Zweifel, dass du den Durchbruch schon geschafft hast!

    Ich weiß nicht, ob du schon mal in echt eine Wand eingerissen hast? Es ist unglaublich, wie VIEL Schutt da zusammen kommt. Berge von Schutt, Steinen, und extrem viel Staub. Da braucht man zig Kübel, um das alles weg zu kriegen. Sehr viel Arbeit! - Aber es lohnt sich. Danach ist der Raum groß und hell und es gibt Platz: zum Tanzen oder Selbstverteidigung oder was auch immer...

    Ich habe den Eindruck, da bist du grade dabei. Innerlich aufräumen.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Guten Morgen Linde,

    eins geht mir noch durch den Kopf. Du bist ja EKA. Und da wurde sich voll drauf konzentriert dein Gewicht zu kontrollieren. Also ich sehe da Thema Kontrolle, Kontrollverlust, Verschiebung auf das Kind...?

    Erinnert mich an was. Nach dem Anfall meines Mannes war ich ja völlig aufgelöst. Und dann hab ich abends plötzlich einen Leberfleck "entdeckt". Ich hab mich da total rein gesteigert. War überzeugt es ist ein Melanom und er wächst quasi stündlich. In meiner Panik hatte ich es dann auch geschafft schnell einen Termin beim Arzt zu bekommen. War nur ein Altersfleck. Und mir ist dann auch wieder eingefallen, dass der schon immer da war. Da ist mir klar geworden, dass ich meine ganze Angst auf diesen Fleck verschoben hatte.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Was anderes. Diese Woche kam mein Mann ganz gelöst und gut gelaunt von der SH-Gruppe. Ich sag nix, ich frag nix. Ist seins. Er meinte er will jetzt noch zu einer anderen, einer xy-Gruppe gehen, zusätzlich. Da war ich baff. Normalerweise hätte ich mich jetzt sofort in eine Cheerleaderin verwandelt und gesagt toll, super, mach' das... Ich hab nur "Aha" gesagt. Pause, Pause, Pause, Grübel, dann "Ich dachte du hasst Gruppen?" Er: "Ja - aber diese nicht".

    Ich glaube es ist ein bisschen wie "die Faust in der Tasche" zu haben. Also ich denke und fühle co-abhängig, aber versuche es nicht raus zu lassen.

    Aber dann dachte ich: Mist! Das ist ja dann ein weiterer Tag, an dem das Essen nicht auf dem Tisch steht, wenn ich heim komme. 😜

    Ich hab immer am Wochenende eine Tafel Schokolade bekommen, die hab ich mir dann auf zwei Tage aufgeteilt. Am tollsten fand ich Luftschokolade. Und abends vorm Fernseher wurde samstags Chips gegessen. In den 70er Jahren wurde ja auch noch extrem geraucht, auch im Beisein von Kindern und in den Räumen. Ich weiß noch, dass das Fernseh-Bild immer hinter einem Rauch-Schleier lag. Süßes war noch nie meins, aber Chips könnte ich heute noch massenhaft in mich rein schaufeln. Damit darf ich gar nicht erst anfangen.

    Als Kind etwas "heimlich" zu machen kann ja viele Bedeutungen haben. Mir fällt dazu ein: Etwas ganz für sich allein haben zu wollen, ein Geheimnis haben, der Reiz des Verbotenen, der Kick nicht erwischt zu werden...

    Bei uns war alles frei zuänglich. Sogar die Medikamente. Weil die so schön bunt waren, wie Bonbons, habe ich einmal aus allen Packungen was zusammen gemischt und geschluckt. Zum Glück musste ich mich kurz drauf übergeben.

    Nur die selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen wurden immer oben auf dem Schlafzimmer-Schrank platziert, damit wir da nicht dran kommen. Ha! Als ob ich da nicht durch waghalsige Konstruktionen irgendwie hoch gekommen wäre.

    Später hatte meine Mutter dann zur Abschreckung ein Bild aus einer Illustrierten von einem mageren Top-Model in die Innenseite des Süßigkeiten-Schranks geklebt - nicht für mich, sondern für sich selbst. Dabei waren wir alle spindeldürr.

    Aber Alkohol - damit hatte ich schon sehr früh Kontakt. Und mochte es.

    Ja, und genau das war so sehr spürbar! Diese stumme Bitte meiner Freundin mich nicht abschrecken zu lassen von etwas was nicht benannt werden konnte.

    Was mich aber auch erschreckt ist, dass ich in diesem Alter schon die Bar meiner Eltern geplündert habe...das hatte ich bislang eher als "lustige Episode" abgetan - aber mein Verhältnis zum Alkohol, meine eigenen Grenzen und Standards (diese beiden Begriffe begleiten mich jetzt unentwegt) sind von klein auf wirklich bedenklich gewesen. Kein Wunder...

    Ganz herzlichen Dank Linde für deine Offenheit. Wenn andere mir von sich erzählen, dann sind das für mich wahre Schätze!

    Jump! 🏵️