Beiträge von Zabou54

    Hallo zusammen,

    ich war am Montag hier vor Ort bei der Suchtberatung für Angehörige und hatte mein erstes Gespräch.Die Beraterin und auch der Verlauf des Gesprächs war ganz anders als ich es erwartet habe, aber im positiven Sinne.

    Sie hat mich erstmal erzählen lassen und mir auch einige Dinge zum Verlauf einer Alkoholsucht erklärt. Im Endeffekt war das Ergebnis des Gesprächs das Gleiche wie hier.Ich muss wieder lernen, auf meine Bedürfnisse zu achten und meine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.

    Er wird sich nicht ändern, wenn sich in seinem Leben nichts ändert.Er hat ja jemanden , der ihn versorgt ( das wäre dann ich ) und er kann seiner Sucht ungehindert nachgehen.Da ich damit nicht glücklich bin, bin ich die jenige, die was ändern muss, er wird es nicht machen. Warum auch, er hat ja alles, was er braucht.

    Im nächsten Termin werden wir ausschliesslich über mich sprechen und was ich tun kann, damit es mir besser geht.

    Ich habe nochmal mit ihm gesprochen und ihn gefragt, ob es nicht möglich ist, dass er an zwei oder drei Tagen in der Woche früher nach Hause kommt, damit wir als " Paar" Zeit miteinander verbringen. Er hat völlig entsetzt reagiert und meinte " dann habe ich ja kein Leben mehr, ich bleibe doch nicht zu Hause ". Also hat er kein Leben mehr, wenn er Zeit mit mir verbringt und bei Kneipengängen kürzer tritt. Das tat weh, sehr sogar. Hat mir aber auch deutlich gemacht, welchen Wert ich noch für ihn habe. Als er gemerkt hat, was er mit seiner Äußerung angerichtet hat, meinte er nur, ich solle mal nicht übertreiben, ich würde ihn ja auch alleine lassen, weil ich ihn nicht in die Kneipe begleite.

    Die Suchtberatung wird mich weiterhin "coachen" - auch durch die Trennung.

    VG

    Zabou

    Hallo Solom,

    wenn ich ehrlich sein soll, ist er wahrscheinlich nur richtig nüchtern, wenn er von der Arbeit kommt. Er trinkt ja jeden Tag von mittags nach der Arbeit bis abends und dann wird am nächsten Morgen auch noch ein Restpegel vorhanden sein. Er trinkt nur Bier aber davon Unmengen . Durchschnittlich mindestens 10 halbe liter pro Tag, vielleicht auch am Wochenende noch mehr.

    Hinzu kommt dass er meiner Meinung nach mächtig abbaut - vieles vergisst er, körperlich ist er nicht mehr gut zu Fuß , nimmt vieles falsch wahr und so richtig zufrieden ist er nur dann, wenn er seinen Pegel erreicht hat . Zu Hause trinkt er fast nie, nur in Kneipen.

    LG

    Zabou

    Und gerade das fällt mir so unglaublich schwer. Ich bin mehr der Mensch, der zufrieden ist, wenn alle anderen zufrieden sind. Aber da kommt dann auch was zurück.Ich habe am Wochenende versucht, ihm klar zu machen, das mich sein Verhalten verletzt - diese Gleichgültigkeit und diese ständige "Flucht" in die Kneipe.

    Es war ein ruhiges Gespräch und er war in diesem Moment sogar einsichtig und meinte, dann müsse er was ändern. Keine 5 Minuten später setzt er sich auf sein Fahrrad und fährt in die Kneipe.....

    Hallo nochmal,

    ich habe jetzt am Montag einen Termin bei der Suchtberatung hier vor Ort. Die betreuen und beraten auch Angehörige. Ich habe den Plan, zu gehen - ihn zu verlassen, aber ich fühle mich richtig hinterhältig, weil ich es nicht offen mit ihm besprechen kann. Das ist so gar nicht Meins, ich bin immer offen und ehrlich . Er würde mir das Leben zur Hölle machen - er ist nicht gewalttätig,aber er wird ausrasten und fies werden. Ich muss erst eine Wohnung finden - alles hinter seinem Rücken. Mein Sohn und meine beste Freundin wissen Bescheid und sehen das genau so. Teilweise stalked er mich jetzt schon :? Leider ist auch der Wohnungsmarkt hier sehr schwierig, also muss ich geduldig sein.

    VG

    Zabou

    Deswegen ist es gut Abstand zu bekommen. Das Ganze mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Mir hilft es immer darüber nachzudenken, was ich meiner besten Freundin raten würde, wenn sie in so einer Situation stecken würde.

    Krass, sehr guter Blickwinkel. Meiner besten Freundin würde ich empfehlen, ganz schnell zu gehen:shock:

    Ich hatte mich selbst total verloren in der Beziehung. Meine Freunde sind Null an mich heran gekommen. Ich hatte immer wieder Erklärungen und Entschuldigungen, wieso, weshalb ,warum er jetzt so war. Leider war das der größte Betrug an mir selbst.

    Ja , sehr gut beschrieben, so geht es mir auch. Ich denke, ich muss jetzt einen Neustart wagen, bevor ich mich komplett verliere... Wenn nicht jetzt wann dann ?

    Ich habe jetzt beschlossen , mir psychologische Hilfe zu suchen, hier ist so eine Beratungsstelle von der Caritas, da gehe ich mal hin. Irgendwo muss ja was bei

    mir nicht ganz richtig sein im Kopf, sonst würde ich das alles nicht mitmachen .

    Ich habe das ganze Wochenende hier immer mal wieder gelesen, hätte ich das mal schon eher gemacht, dann wäre ich bestimmt schon ein Stückchen weiter.

    LG

    Zabou

    Hallo Cadda, hallo Momo,


    ich glaube das auch. Er kann nicht zugeben, dass bei ihm etwas schief läuft und ich glaube auch, dass meine enge Beziehung zu meinem Sohn ihm zeigt,

    was er mit seinen Kindern nicht hat...

    Ich habe meinem Sohn davon erzählt und er sagt ähnliches und ich soll mich nicht verunsichern lassen. Dem wäre definitiv nicht so und wenn, dann würde

    er mir das wohl sagen.

    Leider lasse ich mich manchmal immer noch von ihm verunsichern ?(

    Ist das ein typisches Verhalten ? Man macht seinen Partner kleiner, damit man selbst nicht so schlecht da steht ?

    LG

    Zabou

    Hallo Momo,

    je mehr ich hier preisgebe, umso mehr wird mir bewusst, dass es so nicht weitergeht.

    Ich habe zwar immer noch Angst vor dem "Danach" , weil ich befürchte, dass es keine

    entspannte Trennung wird. Aber dann muss ich dadurch, dass müssen andere auch.

    Und nein, er hat mir gegenüber kein schlechtes Gewissen. Er ist glücklich und zufrieden

    wenn er nicht kritisiert wird. Dann läuft für ihn alles super. Er hat aber keine Bedenken,

    mich zu kritisieren. Mein Sohn und ich haben ein enges Verhältnis und ich bin sehr oft

    bei ihm und seiner kleinen Familie- häufig weil mein Sohn fragt, ob ich komme. Mein Freund( er ist nicht der Vater )

    kritisiert das, weil er der Meinung ist, ich würde mich aufdrängen und macht sich darüber lustig, dass ich das nicht merke.

    Zu seinen eigenen Kindern fährt er kaum - behauptet aber , er würde sich immer Zeit für seine Kinder nehmen ... das stimmt einfach nicht,

    seine Wahrnehmung ist komplett falsch. Seine Kinder haben es weitesgehend aufgegeben, ihn einzuladen etc.

    Auch das war mal anders.

    LG

    Zabou

    Und Du bleibst immer mehr allein. Du schreibst, er ist oft unterwegs, um zu saufen.

    Er ist jeden Tag unterwegs. Das hat er früher auch gemacht, aber er hat sich dann Zeit genommen, wenn ich von der Arbeit kam. Da hatte er dann einen Alkoholpegel,

    den man ihm kaum angemerkt hat. Das hat sich geändert, wenn ich jetzt von der Arbeit komme, merkt man ihm den Konsum an. Er hätte kein Problem damit, wenn ich

    mit ihm durch die Kneipen ziehen würde. Möchte ich aber nicht. Also sitze ich alleine zu Hause. Möchte ich was mit ihm unternehmen, dann gehts in die Kneipe.

    Alternativen gibt es kaum. Er lässt sich wenig bis gar nicht bei seinen Kindern oder Enkelkindern blicken - er zieht es vor, in die Kneipe zu gehen. Machen wir eine Radtour,

    dann geht die von Kneipe zu Kneipe. Er trinkt keinen Schnaps aber Unmengen von Bier - das kann man überall - aber er will nur in die Kneipe. Das ist doch nicht normal.

    Spreche ich ihn darauf an oder frage ihn, ob wir mal bei seinen Kindern vorbei schauen sollen, hat er keine Lust oder möchte nur kurz hin. Dann möchte er wieder in die

    Kneipe. Er meinte , so wäre er immer schon gewesen, aber das stimmt nicht. Ich wurde schon mehrfach darauf angesprochen was mit ihm los ist.

    LG

    Zabou

    Hallo Elly,

    seit 2 Jahren geht es bergab, er bekommt den goldenen Mittelweg - auf den er selbst immer so stolz war - nicht mehr hin und will es auch nicht

    wahrhaben. Ich habe am Wochenende nochmal mit ihm darüber gesprochen, er sieht das nicht oder will es nicht wahrhaben. Ich habe jetzt für

    mich beschlossen, dass ich gehen werde, habe aber ein ganz schlechtes Gewissen . Der Mann in den ich mich vor Jahren verliebt habe und den

    ich eigentlich noch liebe, ist nicht mehr da :cry: . Das muss ich noch realisieren.

    LG Zabou

    Hi Caro ,

    Danke für deine Offenheit. Ich überlege die ganze Zeit warum mir sein Wohlergehen wichtiger ist als meins .
    Er geht arbeiten , dann fährt er los um zu trinken . Es Interessiert ihn wenig , wie es mir dabei geht. Zu Hause trinkt er kaum, das ist ihm zu langweilig. Er muss raus -unter Leute - die trinken natürlich auch . Ich trinke fast gar keinen Alkohol . Wenn er nach Hause kommt , ist er angetrunken oder voll und geht schlafen . Solange ich das hinnehme , ist er zufrieden. Sage ich etwas , lacht er das weg oder wird fies .
    Er trinkt schon seit seiner Jugend , es ist ihm aber in unserer Beziehung immer gelungen , einen Mittelweg zu finden . Urlaube , Zeit zu zweit etc. . Seit ca 2 Jahren gelingt ihm das immer weniger .ich bin hier nur noch die Haushälterin. Zeit zu gehen oder ? Warum habe ich dann ein schlechtes Gewissen . Warum fühle ich mich als ob ich ihn im Stich lasse ?
    LG Zabou

    Hallo Jump,

    Dankeschön :oops: je mehr ich hier lese umso mehr finde ich mich wieder und fühle mich nicht so alleine mit meinen Gedankengängen.

    Das tröstet sehr, ich bin so alleine mit meinen Problemen, jetzt habe ich zum ersten Mal seit langem das Gefühl, dass ich es nicht mehr bin :)

    LG

    Zabou

    Hi Morgenrot,

    danke für die liebe Begrüßung.

    Deine Äusserung mit den 2 Leben passt perfekt , manchmal denke ich , ich bin emotional total gestört.

    Ich erwische mich dabei, dass ich mich in eine Art "Phantasiewelt" flüchte oder ich lese sehr viel, um mich

    mit der Realität nicht auseinander setzen zu müssen. Ich bin so enttäuscht von mir selbst.

    LG Zabou

    Hallo zusammen,

    ich bin 54 Jahre alt , berufstätig und seit 11 Jahren mit einem "funktionierenden" Alkoholiker zusammen.

    Seit 2 Jahren verändert er sich massiv - zieht sich zurück, schlechte Laune , vergisst viel , baut körperlich ab( Arthrose und Gicht + hoher Blutdruck).

    Gewalttätig ist er nicht, er kann sehr charmant und lieb sein - bis das Monster rauskommt . Sein inneres Monster ist toxisch und manipulierend.

    Dr. Jekyll und Mr Hyde :-|

    Ich schäme mich für das, was ich mir alles gefallen lassen habe - in erster Linie geht es um verbale Attacken.

    Vor einer Trennung habe ich Angst - Angst vor dem "Danach". Stürzt er dann völlig ab, kann ich damit umgehen etc.

    Nach außen hin bin ich selbstbewusst , lasse mich nichts gefallen und bin die Starke - innerlich bin ich kaputt , niemand würde damit rechnen.

    Ich merke selbst das meine Fassade bröckelt und daher habe ich mich in diesem Forum angemeldet , weil ich denke, ich brauche Hilfe.

    LG

    Zabou