Beiträge von wieweiter

    Mein Mann wirft mir in regelmäßigen Abständen vor, dass ich einen Freund habe (eine der Grenzen war auch, dass ich keinen Sex mehr mit ihm wollte und getrennte Schlafzimmer durchgesetzt habe).

    Das war bei mir auch so. Ich bekam so Sätze wie " macht Euch einen schönen Abend" oder "Gruß an Deinen Neuen" zu hören, wenn ich in meine Wohnung ging.

    Was ist Co-Abhängigkeit eigentlich? Wie fängt sie an? Aus eigener Erfahrung und meiner Meinung fängt sie da an, wo wir einen Menschen beginnen zu lieben und ihm unser Vertrauen schenken. Wir lassen einen Menschen in unser Leben, mit der Hoffnung auf die große Liebe und Beständigkeit, wir sind verliebt in diesen Menschen und definieren ihn als einen Teil von uns, unserem Leben, die Person gehört im Laufe der Zeit zu uns.

    Du beschreibst es exakt.

    Ich glaube, wenn ich den heutigen Tag überstanden habe, wird es wieder aufwärts gehen.

    Ich frage mich manchmal ob mehr Liebe und Verständnis nicht weitergeholfen hätte. Habe ich seine Verlustängste mit meinen Trennungsankündigungen nicht angefeuert? Ich vermisse ihn unendlich, er war im Grunde ein lieber Mensch, der mit dem Leben nicht zurechtkam.

    Ich hab jetzt einige Zeit hier mitgelesen. Und ich denke für eine Selbsthilfegruppe seid ihr ganz schön radikal. Ihr duldet keine andere Meinung. Co ist co und alk ist alk. Es gibt nur schwarz oder weiß. Finde ich nicht gut. Gerade Menschen, die zweifeln brauchen Hilfe. Ihr lehnt Menschen, die nicht eure Überzeugung haben ab. Denkt mal drüber nach. Auch ihr seid nicht unfehlbar. Ich hab das schon mal angesprochen, es gibt auch Menschlichkeit. Alkis sind auch Menschen. Und ich bin jetzt raus. Könnt ihr gerne zensieren.

    So habe ich es auch empfunden. Seine Gedanken kreisten oft um den Suizid seines Vaters und er interessierte sich auch sehr für das Schicksal von Robert Enke.

    Er hat oft von Suizid gesprochen, hätte es aber letztendlich nicht aktiv gemacht. Es war ein Selbstmord auf Raten.

    Ich denke es wird eine Weile dauern den Verlust meines Partners zu verarbeiten. Der Verstand sagt mir, dass er erlöst ist und ich nun auch keine Angst mehr davor haben muss was mich hinter der Wohnungstür erwartete. Dennoch ist es der Verlust eines im Grunde liebenswerten Menschen, der mit seiner Sucht nicht klar kam und keinen Ausweg kannte als sich zu Tode zu trinken.

    Er brauchte ständig Bestätigung, für jede Kleinigkeit. Das hat mich oft genervt. Was für mich in einer Partnerschaft selbstverständlich war, war für ihn eine tolle Leistung, die ich sofort würdigen sollte.

    Es ist wie es ist und lässt sich nicht mehr ändern. Dennoch tut es weh, dass es so enden musste.

    Denn obwohl Depressionen eine Hirnorganische Krankheit ist die theoretisch auch einen völlig gesunden Menschen ereilen kann, habe ich bis jetzt noch nicht einen einzigen depressiven Menschen kennengelernt bei dem die eigene Hilflosigkeit nicht erlernt war.

    Kannst Du mir den letzten Satz erklären?

    Ich hatte in jungen Jahren nach der Geburt meines ersten Kindes eine Depression.

    Ich denke, dass auch ein mangelndes Selbstwertgefühl durch die Trinkerei kompensiert wurde.

    Ich finde auch diesen Grundsatz, solange jemand trinkt, kriegt er keinen Platz bei einem Psyotherapeuten nicht in Ordnung.

    Wir hatten ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten und es hätte total gepasst. Er lehnte ab weil xy nicht trocken war. Mir kommt da immer der Gedanke, was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? Ich hatte immer das Gefühl es müsste zuerst die Depression behandelt werden, da die die Ursache war. Es wurden aber immer nur die körperlichen Symptome behandelt. Auf die seelische Ursache wurde nicht eingegangen.

    Ich habe viel Zeit und denke viel nach. Seit einem einschneidenden Erlebnis vor langer Zeit, ich war so Ende Dreißig, konnte mich nichts mehr erschüttern. Geht nicht gab es nicht für mich. Um so hilfloser stand ich der Alkoholkrankheit meines xy gegenüber. Ich dachte immer es muss doch eine Lösung aus der Sucht geben. Aber da war noch seine Depression. Ich möchte niemanden Schuld geben, aber das berufliche Umfeld war nicht gerade hilfreich. Da gab es Vorfälle, die ich nur als no go bezeichnen kann. So geht man nicht mit Menschen um. So zum Beispiel zur Zeit von Corona. Xy hatte ja keinen Führerschein und die Arbeitsstätte nicht mit den öffentlichen zu erreichen. Er wurde von seinem Kollegen mitgenommen. Dann wurden 3 Schichten gebildet und klar, er kam nicht in die gleiche Schicht wie sein Kollege, ohne Grund. Ich könnte noch mehr schreiben. Sonntag war ein verlorener Tag, er war total panisch und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Panik und Angstattacken. Wie gesagt, ich möchte keine Schuldzuweisungen machen, aber ein bischen Menschlichkeit täte auch gut.

    Mein xy hatte einige Tiefpunkte die jeder für sich schon Grund genug zum Aufhören waren. Aber es hielt nie an. Die Sucht war stärker und endete schließlich mit seinem Tod.

    Rückblickend hatten wir in fast sieben Jahren kaum mal ein normales Leben. Urlaub, Ausgehen, mit Freunden treffen, selten möglich.

    Es ging überwiegend um ihn. Ich hatte immer die Hoffnung, dass er seine Sucht überwindet, aber es war eine Illusion, ein Wunschdenken weil ihn so mochte.

    Jetzt trauere ich um das was hätte sein können, was ich mir gewünscht habe aber nie eintrat.

    Wenn Du deinen Tiefpunkt erreicht hast, dann handle. Ich weiß nicht wie alt Du bist, aber es ist verlorene Lebenszeit.

    Alles Gute

    Er weiß, dass er alleine nicht klar kommt. Als ich mit meinem xy zusammengekommen bin, meinte seine Bankberaterin, dass er doch immer wieder eine Frau findet, die sich um ihn kümmert. Als ich ihn mit meiner Trennung unter Druck setzen wollte endlich in den Entzug zu gehen, war da schon die Liebe Nachbarin da, die sich um ihn kümmerte und somit meinen Versuch untergrab.

    Er braucht und sucht jemanden weil Du ja nicht mehr zur Verfügung stehst.

    Es tut weh so austauschbar zu sein, aber die Sucht ist stärker.

    Ich danke Euch.

    Ich mach gerade eine schlimme Zeit durch.

    Die Rentenversicherung will gerade wissen wie es mit der Erwerbungsunfähigkeitsrente weitergeht, die ja bis Juni 2025 befristet war obwohl sie schon eine Sterbeurkunde haben. Der Handyanbieter schreibt es tue ihm leid, dass er er den Vertrag kündigt und ob er nicht einen besseren Vertrag haben möchte, obwohl ich geschrieben habe, dass er verstorben ist. Nur die Verwaltung des Sonnenstudios schrieb herzliches Beileid und hat den Vertrag sofort gelöscht.