Beiträge von Carli

    Liebe Lolli, es tut mir sehr leid, das zu hören. Ich weiß nicht was typisches Verhalten ist, aber meiner hat mich auch erstmal 10 Tage blockiert um mir dann wieder zu sagen wie sehr er mich liebt, um uns kämpfen will usw… also ich erkenne da Parallelen. Mein Anwalt hat mir damals empfohlen mich ans Jugendamt zu wenden und auch einen Unterhaltsvorschuss einzureichen. Das Jugendamt macht das wohl sehr gut und es ist kostenlos. Sprich, du sparst die Kosten, da das ja alles über die Düsseldorfer Tabelle geregelt ist. Auch was den Umgang angeht, können die das regeln. Da bin ich gerade… Halte durch! Fühl dich gedrückt! Du bist nicht alleine!

    Ja, er hat den Führerschein damals wegen Drogen verloren. Hat ihn seit fast 10 Jahren nicht mehr. Also ein Suchtproblem scheint ja schon seit langer Zeit da zu sein. Ab Februar rannte er dann zu einer Suchtberatungsstelle weil er wusste ich verlange das und hat das Kind nur bei mir für ein paar Stunden sehen können. Da war er nüchtern. Aber er nutzte das indem er mich wieder zu labberte wie sehr ihm alles leid tut und er mich vermisst. Der Sonntag vor 2 Wochen wo er mir mittags mit einer Tüte Bier entgegen kam, öffnete mir dann endlich die Augen. Er wird sich nie ändern.

    So viel zu seiner Nachricht von letzten Samstag "wie sehr er es bereut es so verkackt zu haben.... weil er sich 24/7 über sich selbst ärgert so blöd, assi, egoistisch gewesen zu sein, damit alles zerstört zu haben..." usw. Puh... Wir sind auch wieder bei den 2 Persönlichkeiten. Jetzt versucht er es über das Kind anstatt endlich mal sein Leben auf die Kette zu kriegen.

    Danke Lila77! Jetzt hat er wieder zurück gerudert mit dem Familiengericht (Warum nur?), sich angeblich heute auch beim Jugendamt gemeldet. Hat Ängste das Kind bei mir zu lassen... Wir sind wieder bei der Projektion. Warum lässt er das Kind denn dann überhaupt bei mir wenn er so grosse Angst hat, dass ich mich nicht im Griff habe? Ich habe meinem Anwalt nun auf die Mailbox gequatscht und meine Beraterin von der Beratungsstelle, mit der ich erst heute Vormittag telefoniert habe, ebenfalls um Rückruf gebeten. Wann hört das auf? Bin total durch den Wind. Sonntag flüchte ich zu meiner Schwester.

    Jetzt droht er mir mit dem Familiengericht wenn ich ihm das Kind nicht gebe. Er hat seiner Meinung nach ein Anrecht auch über Nacht und über das Wochenende. Und nein, er hat kein Alkoholproblem. Es ist ein Albtraum...

    Panama : Jetzt wo du es schreibst, fällt es mir wieder ein... ja, auch er hat behauptet er hat nichts getrunken. Den Biergeruch konnte ich allerdings mit meiner Schwangerschaftsnase 10 Kilometer gegen den Wind riechen. Ich habe so vieles verdrängt und auch vergessen.. Jetzt mit Abstand zu ihm, fällt mir so vieles wieder ein.

    Ich habe gerade mit einer Psychotherapeutin telefoniert. Gott, was bin ich Co-Abhängig. Meine Gedanken, alles, alles dreht sich derzeit um ihn. Ich muss lernen das abzustellen und rausfinden warum ich in diese Situation geraten bin. Er hat mir übrigens auch gerade geschrieben, ob er das Kind am Sonntag für ein paar Stunden haben kann. Mein erster Gedanke "NEIN"

    Ich bin so froh, dass ich hier Hilfe finde. Ich habe mich gestern durch verschiedene Themen gelesen und so vieles wiedererkannt. Er meinte vor kurzen zu mir "jetzt hat er länger nichts getrunken, isst aber dafür viel mehr Süssigkeiten". Für mich ist das eine Suchtverlagerung.

    Die Zeit mit ihm war so schlimm. Ich hatte teilweise Gedanken wie ich diesen Albtraum möglichst schnell beenden kann. Und das waren ganz schlimme, dunkle Gedanken und ich habe mich vor mich selbst erschrocken.

    Ja, es ist in der Tat unmöglich zu verstehen. Und ja, ich gebe dir recht. Wenn man wirklich will, dann schafft man das auch. Ich habe ihm gesagt ,ich komme mal mit zu seiner Therapie und unterhalte mich mit dem Therapeuten. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass er eben nicht alles erzählt hat. Seine Exitstrategie waren früher Drogen, jetzt wohl Alkohol. Ob er Drogen nimmt, kann ich nicht sagen. Mir ist da zumindest nichts aufgefallen ausser an dem Abend im Restaurant wo er ziemlich rastlos war und ständig aufs Klo gerannt ist. Solange das seine Exitstrategie ist, gebe ich ihm auf keinen Fall das Kind. Ich dachte immer, wenn man zu viel trinkt, wird man irgendwann müde... aber er, er drehte nur noch mehr auf. Ich erinnere mich auch noch an ein Sommerfest. Da bin ich mit Kind früher nach Hause. Er kam dann erst um 4 Uhr morgens rotz betrunken nach Hause. Um Neun hätte ich in die Arbeit gemusst. Ich konnte aber nicht. Hab mich krank gemeldet. Ich konnte ihn in dem Zustand nicht mit dem Kind lassen. Er war dann sauer auf mich. Ich hatte gar nicht die Zeit, dass alles immer zu verarbeiten. Jetzt wo ich Abstand habe, fallen mir wieder Sachen ein, die so grob waren. Mein Verstand oder mein Mutterherz weiss was zu tun ist, trotzdem würde ich ihm so gerne glauben...

    Twizzler : vielen Dank für deine Antwort. Es hilft mir wirklich sehr. Ich hatte davor keinerlei Erfahrungen, zumindest mir nicht bewusst, mit dem Thema Alkoholiker. Ich habe mir vieles schön geredet, hatte Hoffnungen, Träume, Wünsche und mir fällt es, obwohl so viel passiert ist, schwer zu glauben, dass er wirklich so krank ist. Ich bin auch so wütend: auf ihn, auf die Situation. Ich habe mir immer eingeredet und ihm teilweise geglaubt, ja, er ist überfordert, er hatte eine schwere Kindheit mit viel Vernachlässigung und traumatischen Erlebnissen, es wird besser wenn er wieder arbeitet. Ich war immer da und hab versucht zu helfen wo ich konnte. Auch mit seiner Mutter, die übrigens auf der einen Seite eine Heilige ist, auf der anderen das Allerletze. Da gibt es irgendwie nichts dazwischen. Es war ganz schwierig für mich zu erkennen, in welcher Verfassung er ist, auch wenn er nüchtern war.

    Ich versuche jetzt einen Therapieplatz zu bekommen, da ich merke, ich komme ohne Hilfe da nicht raus. Es gibt wohl das typische Verhalten eines Alkoholikers... für mich ist das schwer zu fassen, da ich nicht weiss oder schwer verstehen kann was da typisch ist. Klingt vielleicht blöd. Das schlechte Gewissen hat er mir immer gemacht. Auch seine Anschuldigungen ich würde ja auch usw.... Ich habe mich wieder gefunden in blöden Diskussion und Rechenschafften die ich abgelegt habe. Das hat zo viel Kraft gekostet. Ich habe gegen eine Wand gesprochen. Ich dachte wirklich ich bin verrückt. Was hatte ich denn für eine Wahl? Ihn nicht vor die Türe setzen und so weiter machen?

    Danke für die Antworten. Mein Ex hat es ja noch nicht einmal eingesehen. Er meint ich stempel ihn als Alkoholiker ab, aber was soll ich denn auch denken nach all dem was passiert ist?! Mir fällt es total schwer, weil man ja doch den Menschen liebt und die klaren Momente, die schönen Zeiten. Bis jetzt bin ich standhaft und er hält sich auch bis dato an meinen Wunsch keinen Kontakt zu haben. Gott sei dank. Seine letzte Nachricht an mich war, dass er sein Verhalten bereut und mich vermisst. Er hat es "verkackt". Er bereut es 24/7. Aber sein Handeln ist dann wieder ein anderes. Ja, er hat sich auch zeitweise zusammengerissen, trotzdem musste dann das Bier am Kiosk gekauft werden. Es ist so als wären da 2 Persönlichkeiten. Alles reden (auch wenn er nüchtern ist) bringt nichts. Jetzt macht er Druck, dass er das Kind sehen will. Auch über Nacht. Das kann ich nicht verantworten. Ich habe mich bereits ans Judendamt gewendet. Es ist ein Albtraum. Ich würde das alles gerne verstehen, um es für mich besser verarbeiten zu können.

    Liebe Alle,

    ich bin neu hier und suche Hilfe und Antworten. Meine derzeitige Situation ist einfach beschissen und ich stehe vermutlich noch am Anfang der ganzen Misere..

    Ich weiss gar nicht so richtig wo ich anfangen soll, muss mir meinen Kummer von der Seele schreiben: mein Partner (inzwischen Ex) und ich haben ein 1,5 jähriges Kind.

    Das Desaster fing mit meiner Schwangerschaft an (zumindest fiel es mir da erst auf). Er hat regelmässig Bier getrunken, hat sich nicht an Vereinbarungen gehalten, kam erst nachts um drei nach Hause, ich konnte ihn nicht erreichen und wusste auch nicht wo er ist. Wenn er nicht mal wieder irgendwo verschwunden war, hat er mich teilweise bis 3 Uhr morgens wach gehalten mit irgendeinem Thema was ihn beschäftigt. Entweder die Arbeitskollegen, seine Kindheit, sein Stiefvater den er hasst usw. Wenn ich ins Schlafzimmer geflüchtet bin, ist er mir nach. Ich ging dann ins Wohnzimmer, da ist er mir auch nach und hörte nicht auf. Irgendwann (mir ist aufgefallen ich habe mir das teilweise 9 Stunden geben müssen) habe ich ihn dann angeschrien. Eine andere Option war, er hat sich alleine auf den Balkon verzogen, hat eine nach der anderen geraucht, ist in Melancholie mit Musik aus seiner Kinderheit versunken, und hat natürlich getrunken,. Das ging meistens auch bis ca 3 Uhr.

    Er sagte mir jedes mal, er bessert sich und macht das nicht mehr, aber trotzdem geschah es immer wieder. Oder aber ich solle verständnis haben. Er verstehe nicht warum ich sauer bin. Ich konnte den Biergeruch in der Schwangerschaft einfach auch nicht riechen. Ich habe ihn mehrfach gebeten es sein zu lassen aber fand mich teilweise in Situationen wieder, auf dem Weg zum Babybazar bspw., wo er schon mit Fahne ins Auto stieg, um sich dann im Auto ein weiteres Bier aufzumachen. Er meinte, ich sei nur gefrustet weil ich gerade nichts trinken kann und würde ihm was verbieten wollen. Ich sass Hochschwanger im Restaurant und meinte zu meiner Schwester "wenn ich jetzt Wehen kriege, lassen die den nicht mal mehr in den Kreissaal". Null Verantwortung. Ich habe das Gefühl ich oder das Baby haben ihn nie wirklich interessiert. Es geht immer nur um seinen Vorteil.

    Nach der Geburt wollte er unbedingt die Elternzeit machen... sein Verhalten wurde aber auch nicht besser. Er kippte sich dann 8 - 10 Bier rein und meinte er könne noch aufs Baby aufpassen. Wir stritten uns und auch hier verschwand er teilweise Nachts bis 3. Wir drehten uns also im Kreis. Der Höhepunkt war dann, dass er Bier vor mir versteckt hat (weil ich so schlimm bin) und mir Spezi mit Rum für Spezi verkaufen wollte (ich trinke Spezi ja nie, also habe ich keine Ahnnung wie das schmeckt - ob ich jetzt dumm sei?) Ich bin die Palette rauf und runter: habe versucht mit ihm zu sprechen, habe ihm die Pistole auf die Brust gesetzt er solle eine Therapie machen, hab ihn unterstützt mit Hobbyfinden, und ja, habe ihn auch irgendwann angeschrien... alles vergeblich. Die Elternzeit verbrachte er damit, daheim zu hocken, das Kind zu wippen und Youtube Videos anzuglotzen und parallel auf dem Handy zu spielen. Er hat sich das ja alles anders vorgestellt. Ich habe mich um das Baby gekümmert, den Haushalt geschmissen usw.

    Eines Nachts hielt er mich so lange auf, weil ich angeblich über meine Verhältnisse lebe und die Familie in den Ruin treibe... er hat aber Schulden, nicht ich. Dinge die bei ihm blöd laufen, werden auf mich projetziert. Ich habe alles finanziert, von der Zahnbürste bis hin zum neuen Bett. An finanzielle Abmachungen hat er sich auch nie gehalten, konnte sich dann aber teilweise für 500 Euro Klamotten bestellen. Die würde er dann wieder zurück schicken aber eigentlich brauch er was zum anziehen.

    Ich hatte Ende letztens Jahres Burnout Symptome und Schwindelattacken. Ich dachte wirklich ich verliere den Verstand. Ich dachte irgendwann wirklich, ich bin so schlimm und habe nichts im Griff.

    Februar diesen Jahres habe ich ihn dann vor die Tür gesetzt. Zum Schutz meines Kindes und aus Selbstschutz. Er war in der Arbeit, war gefrustet und hat sich dann alleine 3 Bier reingestellt. So etwas würde mir im Traum nie einfallen. Wir stritten uns, da er mit Fahne und lallend heim kam. Er war dann wieder verschwunden bis 3 Uhr morgens. Am nächsten Tag habe ich ihm seine Sachen vor die Tür gestellt. Ich wurde dann 10 Tage blockiert und hatte keine Ahnung wo er sich rumtreibt. Seine Aussage "er musste Leben wie ein Penner weil ich ihn rausgeschmissen habe" "ich habe ihm sein Herz gebrochen" usw. Er wollte dann eine 2te Chance (er hat so viele Chancen bekommen), hat angeblich eine Therapie, einen Nebenjob, und hört mit dem Gesaufe auf. Sein Therapeut meinte wohl er ist kein Alkoholiker, sondern muss lernen andere Exitstrategien zu entwickeln.

    Nichts desto trotz befande ich mich vor 2 Wochen in der gleichen Situation wieder. Er war gefrustet weil ich sauer war, da er die vereinbarte Uhrzeit wieder nicht eingehalten hat und sich auch nicht melden konnte. Daraufhin rannte er zum nächsten Kiosk und kam mir Mittags mit einer Tüte Bier entgegen, obwohl ich auf den Spielplatz wollte. Er lallte und erzählte mir "das ist der dank dafür, er würde sich den Arsch aufreissen" Mir hat es den Schalter raus gehauen. Ich habe ihm mehr als deutlich zu verstehen gegeben, ich will ihn nie wieder sehen, hören usw.

    Status heute: er fragt mich ob wir uns Treffen können. Er will mir beweisen, dass er sich ändert. Auch dem Kind zu liebe. Er konnte Sonntag nicht wissen, dass ich so wütend werde "nur weil er zu spät kam und dann gelallt hat", ihm ging es ja nicht gut. Er hat schlecht geschlafen und Kopfschmerzen gehabt. Er verträgt halt derzeit angeblich nicht so viel und lallt dann halt schnell. Er könne ja nicht alles perfekt machen. Meiner Meinung nach hat er nichts kapiert.

    Wie seht ihr das? Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

    Mir fehlt die Reue. Ich habe null Vertrauen mehr, ich bin entäuscht und verletzt. Auch wütend auf mich selbst, dass ich so blöd war. Jedesmal kommt er mit Anschuldigungen "Ich würde ja auch trinken" - Ja, ich trinke gerne mal ein Glas Wein oder so, aber knalle mich nicht weg, blöden Argumentationen, keine Einsicht. Will sich aber mit mir treffen. Ich habe ihm gesagt, er soll bitte aufhören mich zu kontaktieren. Es ist noch so viel mehr passiert, was ich jetzt nicht geschrieben habe. Seine Aussage ist, ich muss die Vergangenheit ruhen lassen und das alles am besten vergessen. Das kann ich aber nicht.