Beiträge von Silberstreifen

    ...Nachtrag: ich glaube auch, dass mein Mann mir auf irgend eine Art und Weise zeigen will "schau mal was du mit mir anstellst". Er versucht irgendwie mir zu zeigen, dass ich Schuld bin. Nur so ein Gefühl. Ich ersehne unseren Auszug. Gestern Nachmittag dachte ich noch, im gleichen Dorf zu wohnen würde gehen. Heute wieder (nach seinem Rausch von gestern) denke ich, nur weg hier.

    Ich denke auch bei Alkoholikern gibt es Phasen wo sie mehr oder weniger trinken. Oder? Also es könnte, wenn ich ausgezogen bin, ev. sogar nach einer Weile weniger werden?

    Wie gesagt, ich ziehe sehr ungern von diesem Dorf weg, bin schon etliche Male umgezogen. Ich suche irgendeinen Weg hierzubleiben, kann aber nicht einschätzen wie sich alles entwickelt. Grrrrrr

    Mir wurde ja im Forum der Kopf gewaschen, dass ich, wenn ich verlange, dass mein Mann (wegen unserem Urlaub) nichts trinkt, ihn anstifte in den kalten Entzug zu gehen. Und das ist ja gefährlich. Deshalb frage ich mich, ob das nicht dasselbe ist, wenn hier (nicht nur von dir, sondern auch sonst oft) Mütter sagen, sie geben die Kinder ja nur zum nassen Alkoholiker, wenn er nüchtern ist

    Liebe Jump

    Ich danke wir für deine lieben Worte. hast recht was das Alter meiner Tochter angeht, ich wollte nicht zu genaue Infos geben. Sie wird aber diesen Sommer eingeschult. Da wir mitten in den Sommerferien sind könnte ich nur ihre Lehrerin erreichen. Diese allein kann den Schulwechsel nicht organisieren. Ich muss das später angehen und unsere Tochter halt ne Weile lang fahren. Falls wir die Wohnung am neuen Ort nehmen. Die Wohnung kann ich erst in 10 Tagen besichtigen, wegen den Sommerferien.

    Dieser Punkt mit dem Besuchsrecht ist mit ein Grund warum ich lange gezögert habe mich zu trennen. Ich habe solche Angst die Kleine bei ihm zu lassen. Er besteht natürlich darauf sie dann regelmäßig zu sehen und bei sich übernachten zu lassen. Ich werde ein begleitetes Besuchsrecht einfordern. Alles Andere ist nach meiner Sicht nicht möglich. Mein Mann wird mich dafür hassen, aber soviel wie er momentan trinkt.... Es wird sicher wieder ruhiger wenn ich ausgezogen bin aber momentan säuft er sich fast ins Komma. Ist es naiv zu denken, dass wenn es ihm besser geht (wir Abstand haben) er wieder weniger trinkt. Ich glaube wirklich, dass er momentan so leidet, dass er darum noch mehr säuft.

    Wir haben beschlossen es heute seinen Eltern zu sagen. Das gibt bestimmt viele Tränen. Mein Mann scheint komplett den Boden unter den Füssen verloren zu haben. Er weiss weder ein noch aus, trinkt jetzt noch mehr. Wie bei dir Aurora...Es tut mir so leid. Und doch gibt es kein Zurück.

    Hallo Silberstreifen,

    es war ja damals bei mir ähnlich. Mein Exmann hat sich keinen Schritt aus unserer gemeinsamen Eigentumswohnung bewegt. Er hat sie auch nicht als " unsere Wohnung" beschrieben, immer nur als seine. Und er trank, als ich die Trennung wahrgemacht habe, exzessiv. Also wirklich ununterbrochen und er ist auch nicht aus dem Bett aufgestanden mehr. Ganz schlimm.

    Dass du Beobachter für ihn hast ist eine zweischneidiges Sache. Wenn du dauernd Infos bekommst wie er drauf ist, ist er noch viel zu sehr in deinem Leben präsent und das ist viel schwerer, dass du dich loslösen und ein eigenes Leben anfangen kannst.

    Liebe Grüße Aurora

    Vielen Dank Aurora

    Bei uns artet es aus im Moment, mein Mann ist heute morgen noch mit einem Alkoholpegel zur Arbeit gegangen, der sicher allen aufgefallen ist. Ich habe ihm nahegelegt heute mit seinem Arzt Kontakt aufzunehmen. Er meinte natürlich er brauche keinen Arzt. Mir egal, sein Bier.

    Ich habe zwei Anfragen für Besichtigungstermin am Laufen. Eine für eine Wohnung im Ort (möglicher Einzugstermin 01.10.24), und eine für eine Wohnung an einem Ort wo ich schon mal gewohnt habe (möglicher Einzugstermin sofort). Da kenn ich schon alles, da habe ich schon mal gewohnt, unsere Tochter war noch ein Baby. Leider muss meine Tochter dann die Schule wechseln. Aber es eilt langsam...


    Das mit dem Beobachter stimmt Aurora. Dann bekäme ich trotzdem alles mit. Unsere Tochter müsste mitten im Jahr die Schule wechseln, was mir sehr leid tut für sie.

    Zum Glück bin ich für sie gestorben. Ich habe überhaupt garkeinen Kontakt zu dieser Person und dafür bin ich so dankbar und wahnsinnig im Einklang mit mir und der Situation. Ich darf jetzt endlich der Mensch sein, der ich sein möchte. Natürlich hab ich viele seelische Wunden, die nicht heilen wollen aber wenigstens werden es nicht mehr die sie verursacht.

    Das hört sich traurig an, aber du scheinst dich befreit zu habe. Ich finde das einfach nur toll!

    Wobei er auch der Part in unserer Beziehung ist, der mit Stress so überhaupt nicht umgehen kann. Sehr schnell frustriert ist und einfach irgendwie das Leben nicht kennt. Scheiße passiert aber man weiß doch das es immer wieder Bergauf geht, wenn man nur will.

    Vielleicht ist dein Mann deshalb so schnell überfordert weil ihm das Trinken schadet und er durch den Alkohol sensibler und weniger belastbar ist? Aber ändert ja schlussendlich nichts. Er muss von sich aus aufhören wollen.

    Ich gebe ja zu, dass ich sehr schwierig sein kann. Manchmal gefühlskalt und trage ein Päckchen mit mir rum, wo evtl nicht immer leicht zu ertragen ist.

    Wer ist denn schon einfach :) und wenn du auch "schwierig" sein solltest... ist trotzdem kein Grund zu trinken. Mein Mann ist sehr wohlbehütet aufgewachsen, er sagt selber er hätte eine sehr schöne Kindheit gehabt. Meine Kindheit war geprägt von viel Unsicherheit, Instabilität, Umzüge, Geldnot, Eltern haben beide getrunken (trinken immer noch) etc. Er trinkt, ich nicht.

    Heute meinte er, dass ich Schuld bin an seiner Sauferei. Ich sollte mir mal Gedanke machen. Das hat mich so dermaßen verletzt, dass ich garnicht mehr mit ihm agieren kann.

    Liebe Martha126

    exakt die gleichen Worte habe ich von meinem Mann auch gehört. Ich solle mir mal Gedanken machen.... Schuldzuweisungen ohne auch Verantwortung für seinen eigenen Teil zu übernehmen sind sehr verletzend. Ich fühlte mich jeweils total hilflos und habe wirklich gedacht ich hätte Mitschuld. Du bist also nicht alleine mit deiner Verzweiflung. Ich wünsche dir viel Zuversicht.

    Dann trinkt er eben vorher. Und wer soll das kontrollieren? Und was wäre gewesen, wenn er nicht einverstanden gewesen wäre?

    Liebe Rennschnecke

    Da hast du recht, ich merke es zwar sofort wenn er getrunken hat. Unsere Nachbarn wissen Bescheid, die haben gemerkt dass er trinkt. Sie würden mich benachrichtigen wenn sie etwas merken würden. In unserem Quartier sind die Kinder und auch die Erwachsenen ständig zusammen. Das gibt mir ein wenig Sicherheit. Ausserdem gibt es immer die gleichen 2 Tage wo er nicht trinkt, die müsste ich dann zusammen mit dem Gericht als "seine Tage mit unserer Tochter" festlegen. Soweit mein Plan....

    Du hast recht-wenn er mit etwas nicht einverstanden ist gebe ich schnell auf. Ich muss daran arbeiten. Das wichtigste ist, dass unserer Tochter nichts passiert... was kann ich mehr machen als Wege und Lösungen zu suchen...

    Hallo Silberstreifen,

    Nein, diese Erfahrung habe ich nicht. Meine Kinder waren bei der Trennung schon junge Erwachsene.

    Ich bin aber praktisch im selben Wohnkomplex geblieben, nur um die Ecke gezogen. Zuerst war das garnicht praktisch. Ich bin ganz ehrlich, ich habe dadurch noch immer eine Kontrolle über meinen Exmann gehabt. Was ich irgendwie gut fand. Was mir aber nicht gut getan hat und die Ablösung sehr erschwert hat.

    Bezüglich der Wohnung würde ich dir raten, einen Anwalt zu nehmen. Denn dir steht da was zu, wie Nayouk schon schrieb, du hast aber auch Verpflichtungen.

    Liebe Grüße Aurora

    Hallo Aurora, Hallo Nayouk,

    Mir ist absolut bewusst, dass es nicht fair ist von meinem Mann mich und unsere Tochter ausziehen zu lassen. Er verdient gut und möchte meinen Teil über die Jahre an mich auszahlen. Wir werden alles gerichtlich regeln müssen. Ich bin einfach nur noch müde, möchte einen Neuanfang für mich und meine Tochter. Kennt ihr das, wenn alles egal ist und ihr nur noch in Frieden leben wollt? Ich glaube nämlich nicht, dass er in seinem Zustand überhaup fähig ist auszuziehen. Er würde sicher nicht vorwärts machen. Ich weiss, das Ganze ist nicht sehr mutig von mir aber langsam geht mir die Energie aus. Möchte nur noch weg.

    Ich habe eine Wohnung gesehen die sich im gleichen Dorf befindet, 10 min. zu Fuss weg von unserer gemeinsamen Wohnung. Die kann ich hoffentlich bald besichtigen.

    ...andererseits bekomme ich im Ort alles mit. Mein Mann trinkt ja nicht nur alleine zu Hause sondern ist sehr gesellig und an jedem Fest dabei. Wenn ich woanders wohne habe ich mehr Abstand zu den ganzen Geschichten. Dafür habe ich aber keine Kontrolle ob er trinkt wenn unsere Tochter bei ihm ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich eine gerichtliche Auflage möchte, dass er nichts trinkt wenn unsere Tochter bei ihm ist. Damit war er einverstanden. Wenn es nicht klappt, gibt es nur noch begleitete Besuche.

    Du hast keine Schuld an irgendwas. Er trinkt weil er süchtig ist, suchtkrank ist und keine Einsicht hat, das zu stoppen.

    Genau. Eine Beziehung ist kein Kampf. Und mit dem " wir hätten nicht genug gekämpft" schiebt er dir gleich wieder eine Mitverantwortung zu. Zieh dir bitte diesen Schuh nicht an. Du hast genug getan.

    Danke liebe Aurora für deine Worte und Unterstützung..

    Mein Mann ist natürlich nicht glücklich darüber, dass ich mich trenne. Darum versucht er mir auch alles mögliche einzureden. Er macht das aber in einem ruhigen Ton, er ist nicht irgendwie laut oder so. Zumindest seit Sonntag nicht mehr. Er will in der gemeinsamen Wohnung bleiben, unzerstützt mich aber finanziell. Ich werde natürlich auch mehr arbeiten. Mein Mann besteht darauf, dass ich für mich und unsere Tochter etwas neues suchen, weil ich mich ja trennen will. Die Wohnung gehört uns beiden, ich kann aber damit leben wenn er vorerst drin wohnt. Ich habe im Dorf gute Freundinnen, unsere Tochter fühlt sich hier sehr wohl. Ich würde nur sehr ungern an einen anderen Ort ziehen. Bin ausserdem in meinem Leben vorallem als Kind und junge Erwachsene schon soviel Male umgezogen, ich möchte wirklich endlich sesshaft werden.

    Hast du oder hat jeman Erfahrung damit wenn beide Eltern im gleichen Dorf wohnen? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir miteinander klar kämen. Meine Freundin meint ich solle das mit der Wohnung anfechten, sodass ich und unsere Tochter drin bleiben können. Das gäbe natürlich wahnsinnig Streit, weil mein Mann sich ja sowieso als Opfer sieht. Ich kann damit leben umzuziehen, wenn ich im gleichen Dorf bleibe kann. Momentan ist aber keine bezahlbare Wohnung frei, ausser eine die an einer sehr befahrenen Straße ist... wäre als übergangslösung aber möglich...

    Da hst du ein wenig recht Rennschnecke... leider...

    Ich habe mein fäschen nochmals durchgelesen und ich habe 10 Textdateien, die ich regelmäßig durchlese. So eine Art Notfallkoffer mit allen fiesen Momenten. Und dann heisst es Augen zu und durch. Und ich sage mir, dass ich seine Sucht unterstütze wenn ich bleibe. So ausgerüstet muss es funktionieren, durchzuhalten. Auch bin ich in Kontakt mit einer Freundin die mich immer wieder an die schlimmen Momente erinnert. Ich denke mir immer wieder, dass mein Mann mehr trinkt seit unsere Beziehung schlecht läuft. Aber wenns nur darum wäre, müsste ich ja auch trinken.

    Guten Morgen

    Ich bin auf Wohnungssuche. Mein Mann hat gestern Einsicht gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Für uns alle drei nicht. Mir fällt ein Stein vom Herzem, bin froh dass es endlich vorwärts und nicht mehr abwärts geht. Mein Mann tut mir leid. Er ist enttäuscht und meint wir hätten nicht genug gekämpft. Ich finde aber ein Zusammenleben sollte doch nicht ein Kampf sein.

    Trotz allem fühle ich mich schuldig. Ich hoffe, dass es meinem Mann auch besser geht wenn wir dann Abschtand haben. Mir auf jedenfall schon, glaube ich ....

    Liebe Jenny 2511

    Ich finde es toll, dass du dich mit der Sucht deines Sohnes auseinander setzt, auch wenn es schmerzt. Es wird dir bestimmt helfen, mehr loslassen zu können. Mein Mann trinkt auch und seine Eltern haben sich nie um eine Beratung bemüht. Sie schimpfen nur immer und erzählen ihm, er soll halt weniger trinken. Ich habe ihnen schon so viele Male gesagt, dass er nicht kontrolliert trinken kann. Aber sie wollen es nicht glauben. Von daher gratuliere ich dir, dass du dich hier angemeldet hast und dich auch natürlich um dich kümmerst. Alles liebe für dich.

    Guten Morgen ,

    Warum machst du das nicht ?

    Ich kenne deinen Mann nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass er das nicht möchte weil er dich entweder nicht ganz ernst nimmt oder weil es dann noch unbequemer wird für ihn.
    Ich würde an deiner Stelle mit seiner Mutter reden, es sei denn , es gibt noch einen anderen Grund, der dagegen spricht.

    LG

    Zabou

    Guten Morgen Zabou

    Aus dem gleichen Grund wie immer. Ich habe Angst vor seiner Reaktion. Sein Verhalten ähnelt einem Kind das sofort bockt und mit allem um sich "schlägt" weil es sich nicht anders zu helfen weiss. Mein Mann öffnet sich niemandem, er zieht sich zurück. Er fühlt sich von mir hintergangen wenn ich mit jemandem spreche. Es ist echt anstrengend..Ich denke du hast recht: es wird dann noch unbequemer für ihn. Ich weiss, dass ich an mir arbeiten muss; meine Ängste überwinden muss....

    Ich danke euch allen sehr für eure Nachrichten, Anmerkungen und das zusprechen von Mut. Das hilft mir sehr... auch zu wissen, dass ich verstanden werde, auch wenn alles so unverständlich ist. .

    Ich denke nicht, dass mein Mann mich angreifen würde, aber man weiss nie. Ich habe gute Nachbarn wobei eine genau Bescheid weiss. Unsere Tochter und ich können jederzei bei ihr anklopfen. Im Notfall muss die Polizei kommen.

    Soviel ich weiss redet mein Mann mit niemandem über unsere Situation, was ihm sicher gut tun würde. Aber ich kann ihm nicht helfen. Ich gehe für mich weiterhin in die "reale" SHG, bleibe hier im Forum, und der nächste Termin bei der Suchtberatung steht auch schon.