Beiträge von Paddy

    Liebe Cocomel,
    für mich hört es sich überhaupt nicht so an , als ob dein freund schon seinen Tiefpunkt erreicht hat.
    Dieses Hin und Her ist typisch dafür, dass er noch mitten in der Sucht steckt. Ausserdem höre ich heraus, dass er sich von Dir unter Druck gesetzt fühlt. Das bedeutet im Klartext, dass der Tiefpunkt von ihm nicht gefühlt wird, sondern er sich innerlich sogar dagegen wehrt und es nur deinetwegen machen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dieses Tiefpunkt selber fühlen und dadurch auch selber bestimmen muß.
    Man fängt selber an zu trinken und hört selber auch damit auf.

    Mein Mann trinkt auch noch immer, hat es auch bestimmt jetzt 10 Jahre getan. Auch ich will dieses Leben nciht mehr leben, mir wurde es auch peinlich und ich möchte auch einen normalen Freundeskreis haben usw. Das ist meine Entscheidung, die ich für mich getroffen habe und zu der ich bis heute stehe. Ich habe eingesehen , dass er nocht nicht aufhören kann. Ihm muss es erst richtig dreckig gehen auf irgendeine Art, die ich nicht beurteilen kann. Wenn es nach mir ginge wäre bei mir da auch längst die Grenze erreicht. Aber jeder Mensch ist unterschiedlich belastbar. Er kann vieles ertragen. Das ist ziemlich traurig. Ein Mensch hat sich verirrt und findet nicht mehr raus. Und Du kannst ihm nicht mal den Weg zeigen.
    Ohne die Erwartung, dass er aufhören würde geht es mir mittlerweile besser. Die ganze Anspannung ist seitdem weg. Vorher war immer wieder diese Hoffnung da und wurde immer wieder enttäuscht. aber das war ja mein eigenes von mir gebildetes Gedankenkarrussel. Jetzt weiß ich und akzeptiere es, dass es noch n icht geht und lasse ihn. ich habe verstanden, was ich nafangs nocht nicht verstanden habe hier im Forum. Du kansnt den Kampf gegen den Alkohol nicht gewinnen, Du mußt kapitulieren. Ich denke, dass ist eine Macht, die zu groß ist. Nur der Alkoholiker selber kann etwas unternehmen, indem er es schafft wegzulaufen und sich am besten nie mehr umdreht.

    Liebe Cocomel,
    erstmal herzlich willkommen.

    Du schreibst, dass Du Dich getrennt hast. Damit bist Du ja vielen hier schon einen schritt voraus. Sicher ist es nicht einfach diesen trennungsschmerz zu ertragen. Wenn man gefühle für jemanden hat, aber es klappt einfach irgendwie nicht mit dem zusammenleben, egal aus welchem grund, ist es immer schmerzhaft und braucht seine Zeit dies zu akzeptieren. sicher machst Du Dir auch noch etwas Hoffnung, dass Dein freund durch die trennung zur Besinnung kommt und aufhört zu trinken.
    Leider ist es so, dass ein Alkoholiker erstmal selber seinen Tiefpunkt erreichen muß. Ob für ihn eine Trennung schon ein solcher Tiefpunkt bedeutet ist fraglich.
    Alkoholiker können sich in bestimmten Situationen auch gut 'zusammenreißen', Trinkpausen, auch längere, einhalten. Doch nach einiger Zeit könnte das wieder zum Rückfall führen. Dein freund wird sicher über die Trennung auch nicht begeistert sein und mag sein, dass er sich auf eine Therapie einläßt. Dann wäre es Deinetwegen und mag sein, das es Dich dann ehrt, dass Du es wie eine Art Liebesbeweis auffaßt. jedenfalls hatte ich mal so in der Art gedacht. Heute weiß ich aber, dass ich diesen Tiefpunkt bei meinem Partner nicht herbeiführen kann. Dadurch, dass ich ihn unter Druck setze erreiche ich nichts. Es wäre nciht der Tiefpunkt, den er selber spürt, dieses Gefühl, dass man es nicht mehr aushält, nicht mehr will.
    Ich denke aber, dass man genau dieses gefühl selber entwickeln muß. Das ist ein prozeß. Auch wir Coabhängige sind süchtig. Auch wir brauchen unseren Tiefpunkt. Wenn jemand von außen an uns heran tritt und sagt: Was willst Du noch mit diesem Mann? Bist Du überhaupt noch glücklich? Dann gestehst Du Dir vielleicht ein, dass derjenige recht hat und Du DIr selber auch schon diese Fragen gestellt hattest.
    Aber das wird nicht der ausschlaggebende Punkt sein, dass Du Dich jetzt trennst. Ich denke, dass da mehrere Faktorne zusammen kommen, die Dich gewissermaßen in die Enge treiben. bei mir war es so, dass ich oft gelitten und geweint habe. Mein Mann hat ich betrogen und blieb oft tagelang weg. Das Vertrauen war fort. Für viele schon ein Grund sich zu trennen. Ich schob aber alles auf den Alkohol und hoffte darauf, dass er sich änderte und dann ein gna naderer Mensch wäre. So wie früher. Nach und nach gab ich diese Hoffnung auf. Ich registierte, wie schwer es ist für meine kinder und wie sie sich einschränken müssen. Das gab mir Kraft etwas zu ändern. Durch das viele Lesen hier im Forum habe ich erkannt wie furchtbar es ist für die Kinder. ich selbst war mir nicht mal wert genug. Die Kinder zu retten war für mich erstmal der auschlaggebende Punkt. Ich selber war schon am Ende. Depressionen, Burnout, Migräne usw. Alles auch Dinge, die ich bei anderen Coabhängigen auch vorfand. Ich kapierte auch, dass es bei ihm sehr lange dauern könnte bis er zu seinem Tiefpunkt kommt. So lange wollte ich nicht mehr dieses Leben mit ihm teilen. So zog ich erstmal aus. Erstmal eine räumliche Trennung wegen der Kinder. So gesehen war selbst diese Aktion noch eine coabhängige, denn ich wollte ja dass die kinder nichts von alledem mitbekommen, was natürlich Unsinn ist.Trotzdem dieser mechanismus der Verheimlichung. Aber nichts desto trotz hat mir dieses neue Leben ohne ihn gut getan und wir haben uns nun einfach auseinadergelebt.

    Wie lange warst denn Du mit Deinem freund zusammen?

    Hallo,
    nach meinen Erfahrungen mit einem Alkoholiker würde ich es begrüßen bei der Partnerwahl zu wissen, ob mein gegenüber Alkoholiker ist.
    Ich würde dann keine Beziehung eingehen. Das Risiko wäre mir zu groß,
    ich würde auch nicht mit der Angst leben wollen. Wenn man so etwas noch nie miterlebt hat ist man vielleicht unbefangener und kann eher damit umgehen. Es heißt ja auch, dass man Menschen eine zweite Chance geben soll. Aber für mich ist es so, dass ich denke, ich habe auch nur ein Leben und habe schon sehr viele Jahre, zu viele Jahre mit diesem Thema verbracht. das schützt ja auch nicht davor, dass ich mal wieder jemandem kennen lerne, der nach und nach in eine Sucht gerät. wir wissen ja, dass das mitunter ein schleichender Prozeß ist. Daher würde ich mir am ehesten jemanden wünschen, der keinen Alkohol und am liebsten auch keine Zigaretten mag. Ich glaube übrigens, dass viele Beziehungen daran scheitern, da sie von Anfang an nicht ehrlich miteinander waren oder auch viele Dinge erst dann zur Sprache kamen wo es schon zu spät war.
    Manche Menschen lassen sich auf einen anderen ein ohne dass sie überhaupt eine feste Beziehung wollen und es wird einfach nie drüber gesprochen, sondern vorausgesetzt. Es wäre aber auch eigenartig sone 'Checkliste' zu machen. Aber auch ich wäre einem neuen Partner gegenüber so ehrlich, dass ich ihm sagen würde, dass ich keinen regelmäßigen Genuß akzeptieren würde. Auch mein Gegenüber sollte wissen, dass ich da empfindlich drauf reagieren würde und meine Grenzen setzen würde. Und auch er sollte wissen warum. Aber ich würde den Grund nicht direkt in die Anzeige schreiben, aber schon etwas von 'alkoholfreier Zone'.

    Die Vorstellungskraft ist ohne Zweifel eine große energie, die wir alle in uns tragen. Als ich mich hier im Forum angemeldet habe hatte ich auch eine ganz enorme Vorstellungskraft. Nämlich die, dass ich meinen Mann mit ganz viel Liebe, ganz viel Hilfe vom Trinken abbringen könnte. Ich müßte mir nur in einem fachlich kompetenten Forum das Rezept dafür raussuchen. Leider wurde ich da ganz schnell eines besseren belehrt. Meine Vorstellung hat sich als vollkommen unreal , nicht praktizierbar und als überhaupt nicht 'bodentändig' herausgestellt.
    Und ich denke, dass es hier den meisten so ging. Das erstmal zu verdauen, zu akzeptieren und seine Gedanken auf eine völlig neue Perspektive zu lenken ist nicht einfach.
    Man muß ja bedenken, dass für uns da erstmal eine große Seifenblase geplatzt ist und wir erstmal wieder auf den Boden der Tatsachen ankommen müssen. Erst dann kann man sich wieder neu orientieren und neue Ziele aufbauen.
    Dann kann man es auch überdenken, wenn die Psychologin sagt: Sie können, aber sie wollen sich ein Leben ohne ihren Partner nicht vorstellen. Ich denke, dass dieses Forum gut dafür ist, diese alte Seifenblase erstmal zum Platzen zu bringen. Ich finde, dass manchmal mit den Neuankömmlingen hier etwas unsensibel umgegangen wird. Die stellen sich hier vor und schon bei der Begrüßung steht quasi: Trenn Dich. Wahrscheinlich entspricht es wohl schon der realität, dass man den trinkenden Partner nicht ändern kann und besser damit fährt, wenn man sich trennt. Doch wenn das sooo einfach wäre bräuchte man auch diese seitenlangen Threads nicht. Auch für den Alkoholiker bräuchte man nur den Hinweis: Hör auf zu trinken.
    Hat man es erstmal geschafft sich selbst zu trennen kommt es einem nur logisch vor anderen Betroffenen das Gleiche zu raten. Aber zu schnell vergißt man wie schwer es einem selbst dabei ergangen ist . Und das fängt bei der Vorstellung an. Wir melden uns hier nicht an, weil wir uns trennen 'wollen'. Wir 'wollen' unseren Partner 'retten', 'umpolen', 'ändern', 'helfen'. Wir sehen erstmal ja nicht, dass wir als Coabhängige ein problem haben, gar krank , sogar auch süchtig sind. Ich hätte mir jederzeit ein Leben ohne meinen Mann 'vorstellen' können. aber ich wollte das ja erstmal garnicht, weil noch Hoffnung bestand, dass man ( ich) ihn ändern könne. Erst nachdem ich hier viel gelesen hatte wie hoffnungslos es ist einen ALkoholiker zu ändern und wie leidvoll mein Leben und das meiner Kinder enden würde bin ich ziemlich holterdipolter umgezogen. Die Kraft haben mir meine Kinder gegeben, die nicht so leiden sollten, wie es hier erwachsene Kinder im Forum beschrieben haben.
    Da hatte ich garnicht mal viel Vorstellungskraft entwickeln müssen. Aber genau das ist eingetreten, worauf Deine Psychologin hinaus wollte. Ich habe jetzt ein ruhiges selbstbestimmtes friedliches Leben ohne Alkohol(iker)probleme. Ich bin nicht einmal ausgezogen, um mich scheiden zu lassen. ich wollte nur erstmal räumlich getrennt sein, wollte ihn machen lassen, was er wollte. Alles andere hat sich wie von selbst ergeben. Ich hatte garnicht mal mehr Lust ihn oft zu sehen und viel Gefallen an meinem neuen Leben gefunden. So groß war die Liebe dann doch nicht, wie ich einst dachte. Zumindest war die Beziehung, der Alltag, das Miteinander längst nicht mehr das, was mich glücklich und zufrieden gemacht hatte.
    Auch wenn ich persönlich nicht viel Vorstellungskraft dazu brauchte kann ich mir gut vorstellen, dass das ein guter Weg ist seine Ängste zu überwinden, Selbstvertrauen zu gewinnen und ein zufriedenes Leben anzustreben. Sich die Dinge erstmal auszumalen hilft mir sehr oft, wenn ich vor etwas Angst habe. Ich bereite mich dann innerlich auf etwas vor und kann so allen womöglichen Hindernissen schonmal gedanklich begegnen und so aus dem Weg räumen.
    Die Vorraussetzungen eines jeden sind hier ja unterschiedlich. Klar, wenn man Kinder hat und sogar noch finanziell abhängig ist, ein gemeinsames Haus oder kredite hat fühlt sich eine Trennung ganz anders an, als ob man relativ frei und unabhängig ist und man nur seine Sachen packen muß und nur den Trennungsschmerz bewältigen muß. Meine Vorstellungskraft:'Es muß ja nicht für immer sein' hat mir sehr geholfen. Ich hatte größte Angst vor der endgültigen Trennung. Und witzigerweise bin ich jetzt diejenige , die sich kein zurück mehr vorstellen kann.
    Auch wenn er aufhören würde zu trinken.

    Hallo Goldband,
    wenn Du hier liest haben die meisten probleme damit ihren partner zu verlassen, weil sie ihn noch zu lieben glaubten.
    Auch mir ging es so. Glaube mir, das Finanzielle regelt sich von selbst.
    Dass Du ihm da noch Unterhalt zahlen mußt denke ich nicht. Und wenn, da gibts noch genug Tricks. Es gibt sicher diverse Dinge ( abzubezahlende Kredite, Vorsorge usw) , die die Eigenbedarfsgrenze höher setzen. meiner Meinung nach ist die Grenze, die Du da beschreibst auch für eine alleinstehende Person gedacht. also wenn er Unterhalt für das Kind zahlen müßte. Geh doch erstmal zu einer beratungsstelle um das genau abzuklären.
    Dein Mann scheint sich zuhause zu langweilen, dass er so nörgelig geworden ist. Dadurch dass Du alleine arbeitest hast Du natürlich eine Machtposition ihm gegenüber, die ihm sicher nicht gefallen wird. Und seine Meckerei ist dann wohl der gegenpol um zu zeigen, dass er auch noch zählt.
    Da mußt Du klare Grenzen setzen.
    Wenn Du ihn raussetzen würdest müßte er sich mal Gedanken machen. selbst wenn Du ihm Unterhalt zahlen müßtest würde das nicht reichen und er müßte zum Amt, sich arbeitslos melden. Da muß er dann nachweisen, dass er sich um Arbeit bemüht oder arbeitsunfähig ist. Da müßte er dann also Farbe bekennen. Da hast Du dann die Trümpfe in der Hand. Eigentlich würde diese Situation ihm mal gut tun, denn da muß er erstmals über sein leben alleine nachdenken. Aber da Du ihn ja eh nicht mehr willst solltest Du Dich darauf konzentrieren, wie Du in Zukunft ohne ihn leben kannst und willst. Deine Tochter ist alt genug und kann doch ihren Vater jeden Tag besuchen gehen, wenn ihr danch ist. meistens wollen die Kinder das in dem Alter eh nciht mehr so stark und brauchen mehr und mehr Zeit mit ihren Freunden statt mit den eltern. Auch wenn die eltern beide zuhause wohnen. Das ist ja ein ganz normaler Abnabelungsprozeß.
    Große Frage ist: Was passiert mit Dir? Was, wenn Dir plötzlich eine neue Liebe über den Weg läuft und da wohnt ein Mann noch bei Dir, den Du nicht mehr liebst? Kann schneller passieren als Du denkst.

    Hallo uwe,
    meinst Du mit dem durchatmen, dass Du erstmal Geduld lernen mußtest? Und wenn ja, wie hast Du dies geübt?
    Ich habe deinen Beitrag jetzt so verstanden, dass der griff zur Flasche sozusagen eine schnelle Möglichkeit war die unerfüllten Bedürfnisse aufzufüllen und andere wahre Gefühle garnicht erst wahrgenommen werden konnten , quasi ertränkt wurden. So konnte dann keine wut, kein Zorn, keine freude angemessen ausgedrückt werden oder überhaupt wahrgenommen werden. Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

    Ganz allgemein könnte man dann ja sagen, dass man sich durch den Alkoholgenuß Enttäuschungen zu ersparen versucht. Denn jedes nicht erfüllte Bedürfnis würde doch zu einer Enttäuschung führen.
    Gerne würde ich noch mehr darüber erfahren.

    Bei mir gab es mehrere gründe, warum ich mich nicht gleich von meinem Mann trennte. Erstmal hatte ich immer die Hoffnung, dass es sich ändern würde, dass es nur eine Phase ist , wegen Stress oder so. Dann gab es auch Mitleid mit ihm, dass er ja irgendwie psychisch fertig ist und nciht kalr kommt, dass man da doch als ehepaar den anderen nicht hängen lassen sollte, also zusammen bleiben in guten wie in schlechten zeiten. Auch wollte ich ihn nicht als Vater meiner Kinder verlieren. Das war aber noch alles zu der Zeit, als ich wenig über den Alkohol als krankheit und Coabhängigkeit wußte. Als mir dann klar wurde, dass alkoholsucht eine Krankheit ist wollte ich ihn nicht verlassen, weil er ja krank ist. Immer war da diese Hoffnung.
    Seine ekeligen Aktionen nahmen aber it der Zeit überhand, ich konnte es nicht mehr ertegaen, meine Grenzen waren erreicht und ich merkte, dass ich meine Kinder in Sicherheit vor ihm bringen müßte. Mich natürlich auch, aber ich tat es dnan für die Kinder. Ich zog aus und wollte dann wie Karsten aus der Ferne 'heilen'. Fernheilung, da muß ich gerade über mich selbst lachen.
    Renate hat auch etwas interessantes geschrieben. Mein Denken war auch ein 'wir'-Denken und ich bemerkte, dass sein Denken ein stetiges 'Ich'-Denken war. Dafür hatte er aber sonderbare Ausreden. Mich nervte dieses egoistische verhalten auf der einen seite. Andererseits faszinierte es mich auch. Irgendwie sah ich darin auch ein unbeschwertes Leben im Hier und jetzt, welches viele Menschen anstreben , aber kaum umsetzen können. Zum Beispiel ich. Ich halte mich oft für zu kopflastig und denke, dass ich zu sehr über vergangenes nachdenke und zu sehr in die zukunft plane.
    aus ihm kam irgendwie immer das, was er genau in dem Moment fühlte und das sagte er ja auch und so handelte er auch. Auch wenn es so oft verletzte empfand ich es als ehrlich. So nach dem Motto: Im Wein liegt die wahrheit.
    irgendwie schon etwas absurd, oder? ich denke nicht, dass ich mir alles immer nur schön geredet habe, sondern auch tatsächlich Dinge zum Vorschein kamen, die bei meinem Mann ohen ALkohol sich nie gezeigt hätten. Aber das waren eben nicht unbedingt nur angenehme Seiten. Ich lernte so auch seine ganz geheimen Vorlieben kennen. Dinge, die er gerne tun würde, wenn es diese anerzogenen Blockaden und Tabus nicht gab. Das war teilsweise sehr erschreckend, was da zum Vorschein kam. Aber irgendwie war ich auf der einen Seite fasziniert und neugierig, gleichzeitig aber auch abgeschreckt von dem, was sich dann zu erkennen gab.
    ich hatte eine Phase, wo ich viel drüber nachdachte, wer denn nun der wirkliche wahre und unverfälschte XY sei. Der, der betrunken war oder der nüchterne.
    Mir wurde klar, dass sein Trinken bzw sein verhalten daraufhin mich nicht schädigen muß, wenn ich es nicht zulassen würde. Ich mußte mich dem ja nicht aussetzen.
    ich zog also aus. Das war ein Schutz für mich vor seinen Eskapaden, ich wollte wieder mein eigenes Leben kontrollieren. Auch in dem Sinne, dass ich es mir aussuchen konnte, wann und ob ich ihn sehen wollte. Rief er an und war nüchtern konnte er kommen. Sonst nicht.
    ich wollte auch üben ein Leben ohne Partner auszuhalten. Mein Leben wurde zunehmend selbstbestimmt. Auch wollte ich ihn nicht mehr bemuttern, er sollte alles für sich alleine machen udn mal sehn wie hart das ist. Habe ihn nie unter Druck gesetzt , dass er aufhören solle zu trinken, denn das schien mir nach den Informationen hier aussichtslos. Eher wollte ich ihm ein unangenehmes Aloholikerleben hinterlassen, so dass er schneller zu seinem Tiefpunkt kommen kann. Ganz entgegen meiner Erwartungen hat er es doch geschafft sich zusammen zu reißen und kriegt seinen Alltag plötzlich recht gut auf die Reihe.
    Ebenso hat er nicht mehr so heftige Abstürze wie all die Jahre vorher, wo er sich wohl eher wie ein Teenager benahm als wie ein Ehemann. Nichts desto trotz ist er abhängig und schafft es nicht oder will nicht aufhören. Klar, kann er jetzt ja auch viel besser in Ruhe trinken. Aus ihm ist jetzt wohl eher ein leveltrinker geworden. Aber es interessiert mich jetzt auch nicht mehr.
    Denn durch die räumliche Trennung habe ich immer mehr Gefallen gefunden an einem Leben ohne ihn. Dieses Loslassen, ihn einfach machen lassen wie er will und nciht mehr Bekehren müssen ist für mich eine ungeheure Erleichterung und Heilung für mich selbst. Das Schlimem nämlich an der Coabhängigkeit ist glaube ich, dass man seine eigenen Grenzen nicht wahrnimmt, wo etwas noch gut für einen ist oder schadet. Das ist nicht nur das aufopfernde Helfen, sondern auch die Belastung durch das alkoholbedingte Verhalten in welcher Form es auch immer auftritt. Man wird zum Opfer und das sollte man nicht zulassen. Ich bin über mich selbst erstaunt, dass ich heute denke, dass es ihm selbst überlassen ist, was er aus seiner Krankheit macht. ich glaube, dass ich ohne dieses Forum nicht zu dem Punkt gekommen wäre.

    hallo ihr lieben,
    hat man nicht auch bedürfnisse ohne irgendwelche mängel in der kindheit erlitten zu haben? ich denke doch, dass jeder mensch ein bedürfnis nach liebe, schutz, zuneigung usw hat. ich empfinde es eher als gestört, wenn jemand das nicht hat und sich zum beispiel nicht streicheln, anfassen, umarmen lassen will. oder habe ich da was falsch verstanden?

    Hallo Stefan,
    ich frage mich nach dem lesen deiner Threads wer von euch beiden coabhängig ist. Du oder Deine Freundin? Coabhängig bedeutet ja, dass Du alles aufopfernder Weise für sie gemacht hast , um Anerkennung von ihr zu bekommen. Doch mir scheint es , dass sie diese Rolle zusätzlich neben ihrer Alkoholabhängigkeit noch übernommen hat.
    Dass Du da garnichts bemerkt hast ist schon verrückt.
    Gruß
    Paddy

    Aurora :
    Wenn das allers so einfach wäre bräuchte man nur dem Alkoholiker sagen, dass er einfach nur aufhören muß zu saufen und die Coabhängige solle sich trennen. Alles andere ist Rumgeeier. Manches Mal habe ich den Eindruck, dass einige vergessen haben, dass auch sie selbst nicht von heute auf morgen aufhören konnten, sich nicht trennen konnten. Bei Coabhängigen ist es ein Lernpozess nicht mehr den Partner an erster Stelle zu setzen. Wenn das dann nciht sofort umgesetzt wird am nächsten Tag und keine Trennung in erwägung gezogen wird dann lese ich doch tatsächlich hier und da ( sinngemäß): Dir kann man ja schrieben was man will, Du hörst ja nicht und ich ziehe mich deshalb nun aus Deinem thread zurück. So etwas finde ich zB sehr hochmütig. Besonders, wenn man dann noch liest wie lange derjenige selber gebraucht hat . Und ich finde das ist genau das Denkmuster eines Coabängigen, der glaubt einem anderen etwas aufzwängen zu müssen, wozu derjenige noch nicht in der Form bereit ist.
    Man kann nur selber entscheiden, wieviel und was genau man aus den Erfahrungen der anderen herauspicken und für sich umsetzen kann. Es ist ja auch kein Wettbewerb, sondern jeder muß das mit sich selbst abmachen.
    Es heißt ja auch daher Selbsthilfe. Ich selber hole mir die Hilfe von anderen, deren Erfahrung , in dem Maße wie ich es annehmen kann und will.
    Ich finde es zum Beispiel ganz gut, wie Angie da ran geht.
    Es gibt hier ja auch einige Paare, die es geschafft haben gemeinsam den Weg zu gehen, ohne Trennung. Das ist eine Sache, die man selber entscheiden muß.
    oft wird die Trennung aber als der einzige Weg dargestellt.
    Ich habe mich zwar auch getrennt, bin ausgezogen. Dennoch gibt es meiner Meinung nach auch Alternativen und würde nie jemanden dazu drängen. Ich sehe es als Ende eines Umdenkprozeßes. Wenn der nicht stattfindet nützt meiner Meinung nach eine Trennung oder Kontaktabbruch auch nichts. Viele vertreten hier anscheinend auch die Meinung, dass man seine Partner dadurch zu einem Entzug bewegen kann. Oder aber, dass man dann den Leidensweg des Alkoholikers hinauszögert. Letzlich soll man aber doch unabhängig von dessen Geschichte gemacht werden und nciht auch noch dafür verantwortlich. Es gibt also nicht nur den einen wahren Weg. Bei einem nassen Alkoholiker ist es anders, weil es eine stoffliche Abhängigkeit ist. Da gibts nur aufhören. bei uns Coabhängigen könnte man nur sagen, man muß lernen aufzuhören 'ständig' an ihn zu denken.
    Denn sich in einem gesunden Maß Sorgen um jemanden zu machen, wenn derjenige krank ist finde ich absolut normal.
    Ebenso eine gewisse Hilfe einem kranken gegenüber. Wichtig ist, dass man selber nicht dabei drauf geht und leidet. So meine Meinung.

    Also, Angie , in dem Sinne, dran bleiben.

    Paddy

    Liebe Natalie,
    ich bin sehr sehr froh darüber Deinen thread lesen zu dürfen. Denn was Du schreibst ist ein klassisches Beispiel dafür, wie es in meinem Innern auch oft aussieht.
    Aber wenn ich es bei Dir lese dann frage ich mich: Sie hat sich doch selber längst entscheiden, sie will da nicht hingehen und hat da 100 Gründe für. Warum diese Zweifel?
    Als Aussenstehende sieht man solche Dinge sofort und das Problem erscheint einem absurd ( bei anderen). Wenn man aber selber in dieser Situation ist fühlt man sich entscheidungsunfähig wegen diesem gedanklichen Hin und her. Es ist genau der Punkt, an dem viele arbeiten müssen: Weil ICH es MIR Wert bin.
    Mehr Argumente sind garnicht nötig. Wer kein Verständnis für Dich aufbringt oder aufbringen will ist ein Egoist. Willst Du für eine Egoisten rückfällig werden? Willst Du für andere Leute leben, Dich von ihnen bestimmen lassen?
    Wenn man sich von einer Sucht löst bedeutet es, dass man nun ein selbstbestimmtes Leben beginnt. In dem Moment haben wir uns entschieden, dass kein Suchtmittel und auch kein Partner, oder Freund, oder Fremder unser Leben bestimmt, sondern wir selbst.
    Sicher ist das erstmal ungewohnt, besonders wenn wir doch Jahrzehnte fremdbestimmt gelebt haben.
    Aber ich spüre gerade selber etwas sehr wichtiges durch Deinen Thread, nämlich. Wir können Stolz sein. Und wir sollten auch sehr sehr stolz auf uns sein. Und darum lass uns jetzt einfach mal in uns gehen und dieses Gefühl genießen.
    Wir haben nun einmal nein zu unserem bisherigen Leben gesagt und in unserem Leben eine Richtung geändert und wir müssen lernen weiterhin Nein zu sagen und auch zu unserem Nein zu stehen.
    Aussergewöhnlich finde ich das Verhalten Deines Mannes, wenn man das so vergleicht mit den hier angemeldeten Partner/innen von Alkoholikern. Die würden jetzt alle Freudensprünge machen.
    Ist Dein Mann auch nicht so beziehungsfixiert abhängig wie die (meist weiblichen) Coabhängigen hier, so erkenne ich aber schon, dass er 'seine Anerkennung' auch im aussen versucht zu erhalten.
    Auch das finde ich sehr interessant. Denn Dein Mann versucht zu vertuschen, dass Du 'nichts' trinkst, nichts trinken darfst, damit die anderen ihn/Euch lieben.
    Das ist im Grunde das gleiche Denkmuster wie das eines Coabhängigen - und nicht Deine Baustelle ;)

    Achja, was mir in solchen Situationen auch sehr hilft ist, wenn ich mir vorstelle, dass ich eine Tochter habe und diese mich um Rat fragt, was sie in genau dieser Sitaution tun sollte. Da wäre meine Antwort ganz klar und ohne Zweifel.
    Und ich würde ihr auch sagen: Wenn alle die anderen auf der Party Dich nicht mehr mögen, bedeutet das nicht, dass DU ein schlechter Mensch bist. Oft wird man sogar gerade dann nicht gemocht, wenn man das richtige sagt und tut,
    oder wenn man die Wahrheit ausspricht und zu dem steht was man tut. Das ist aber die Schwäche der anderen, die das nicht können und nur ihrem 'Herdentrieb' folgen, nicht wagen aus der Reihe zu tanzen.

    Liebe Angy,
    ich finde es ganz gut, dass Dir diese Szene passiert ist. Denn durch solche Gelegenheiten lernst Du zu überlegen, wie Du reagieren magst. ich finde es auch ein bissl hochmütig von einigen zu sagen, dass sie dieses Theater nicht mehr mitmachen würden, obwohl sie, noch in ähnlicher Sitaution steckend, noch viele mehr 'rumgeeiert' haben. Das hilft dann nicht besonders weiter.
    Du bist konsequent geblieben und hast ihn weggeschickt. Das ist gut. Was er da redet, da hör garnicht hin. Ein betrunkener redet mal so mal so, am nächsten Tag weiß er nichts mehr von seinem geschwätz von gestern.
    Und richtig - DU mußt versuchen das Ruder in die Hand zu nehmen. Du stellst Bedingungen, sonst niemand.
    Süchtige sind sehr manipulativ. Am besten ist es garnicht viel zu reden oder zuzuhören. Du kannst ihn, wenn er betrunken ist am besten schnellstens alleine lassen. Damit schützt Du DIch vor seinen entweder üblen Launen mit Schuldzuweisungen oder seiner Selbstmitleidsnummer. Ich finde das sind die großen Nummern, die die Süchtigen perfekt beherrschen. Da mußt Du hart und konsequent sein. Erinnerst Du Dich noch an die Trotzphase Deiner Kinder?
    Ich habe das Gefühl, als ob ich das alles selbst erlebt habe. Meienr stand auch einige Male vor mir, völlig unrasiert, meterlange Fingernägel und seine Klamotten zerrissen. Das hat er dann öfter gemacht. Weiß nicht, ob er Wahnvorstellungen hatte oder ob die ihm zu eng waren.
    Aber Du seißt ja mittlerweile sicherlich, dass Alkoholismus immer schlimmer wird. Da gibts dann bald nur noch wenige Schritte bis zum 'penner'. Wenn er so weiter macht wird er sicher bald seine Führerschein verlieren. Ich würde übrigens ihn einfach wieder wegschciken bzw selber gehen ohne Polizei zu rufen. Denn was er da macht ist sein Ding. Wenn Du dafür wieder vernatwortung übernimmst kann es Dich wieder belasten oder Du bekommst dafür wieder Schuldzuweisungen. Ja, man hat ein schlechtes Gewissen, weil man es weiß, dass er betrunken fährt und was passieren könnte. Aber Du kannst ja irgendeinem Passanten bescheid sagen, dass der sich drum kümmert. Er wird sowieso weiter betrunken fahren, nur diese Fahrt hast Du es miterlebt. wir müssen ja genua lernen, dass DAS nicht unsere Aufgabe ist, was er tut oder auch andere tun. Die Coabhängigkeit kann ja auch über diese Beziehung hinaus reichen. Ich kenne unzählige Situationen, wo ich regelrechets Bauchkneifen bekommen habe, weil ich nichts mehr gemacht, gesagt, kommentiert habe. Wo ichs mir halt 'verkniffen' habe. Noch heute muß ich mich dran üben.
    Mein XY ist dadruch sher wachsam geworden. Es fehlte ihm nicht die Fürsorge, sondern die Gründe zum schlechte Laune kriegen und ein drauf trinken zu können.
    Ich fühlte mich, als ob ich Theater spielte, wenn ich mit ihm war. So ungewohnt und anders. ich erinnere mich, dass ich ihm sagte, dass ich nen Krankenwagen vor seiner Tür war und ich schon schlimmes befürchtet hatte, als ich kam. Allein das genügte ihm, dass er mich beschimpfte. Er sei doch erwachsen und warum ich so denken würde. Dass ich mir nur Sorgen machte hat er nie gesehen. Dieses Besorgtsein bedeutet für ihn sofort Druck ausüben, Kritisieren usw.
    Ich bemerkte mit der zeit, dass ich garnciht mehr frei redenkonnte und jedes meiner Worte auf die Waagschale gelegt wurde. Was ich aber auch schon serit langem nicht mehr konnte war, dass ich auch mal zusammen mit ihm ein gläschen Wein trank. Früher ging das. Aber heute macht es mir keinen Spaß mehr, da ich weiß, dass es bei ihm immer ausuferte.
    Diese Vorstellung,dass man mit zwei Männern zusammen ist kenne ich auch. Und sie ist in der Tat sehr treffend und hilfreich. Denn so kann man den 'Blödmann' einfach grob behandeln, wegschicken, schroff sein.
    Im Laufe der Zeit trank mein Mann so viel, dass es kiene wirklichen nüchternen Phasen mehr gab. Zwar trank der dann nicht andauernd, aber ich denke, er hatte immer genug restalkohol im Blut. Und somit waren dann auch keine nüchternenn Gespräche mehr mit ihm möglich.
    Aber auch Du siehst ja bereits, dass die Talfahrt bei Deinem Freund begonnen hat. Paß auf, dass Du nicht mit ihm fällst. Das ist das Wichtigste.

    Liebe Angy,
    willkommen hier im Forum. Grundsätzlich hast Du hier ja schon ein paar ganz gute Denkansätze bekommen.
    Du hast aber auch schon entscheidende Schritte getan, die andere Coabhängige sich erst hart erkämpfen ( bzw wagen) müssen. Du lebst getrennt von ihm. Auch ich war zu dem Punkt gekommen, dass es mit meinem Ex nicht so weiter gehen kann. Auch ich konnte mich nicht trennen. Und so habe ich erstmal diesen schritt gewagt. ich bin ausgezogen. ich wollte meine Kinder schützen. Auch das hast Du gut erkannt. Soweit sind viele andere noch nicht. Du setzt Deinem XY Grenzen. Er darf nicht betrunken in Deien Wohung kommen, Du wirfst ihn dann raus. Das ist ganz wichtig, dass Du ihn hier eine Konsequenz zeigst. So habe ich das acuh gehandhabt.
    Nun sitzt Du aber in Deiner Wohung und die Gedanken kreisen um ihn. Ich empfehle Dir nun Dich damit intensiv auseinander zu setzen. Das muß man richtig trainieren, also umdenken lernen. Grundvoraussetzung ist, dass Du es 100% anerkennst, dass er süchtig ist und momentan auch nichts an seiner Sucht tun kann. weder er noch DU. Denn er hat momentan keinen Tiefpunkt. Und ein süchtiger Mensch hat gewisse Eigenarten, die zur Sucht gehören. Die sind übel, aber auch die mußt Du akzeptieren. Wenn Du zu diesem Punkt gekommen bist wirst Du Dich nicht mehr mit ihm anlegen wollen, denn dann wirst Du wissen, dass es keine Zweck hat. Dann wirst Du auch wissen, dass keine andere dahinter steckt, wenn er sich nicht bei Dir meldet.
    Dann wirst Du wissen, dass es auch nicht an Liebe oder nicht Liebe liegt. Alles liegt an der Sucht.
    Alles Leid, was Du im Moment hast ist insofern selbstgemachtes Leid, weil Du Erwartungen hast, dei immerzu enttäuscht werden. Aber an einen Süchtigen darf man eben keine Erwartungen haben.
    ich bin irgendwann an diesen Punkt gekommen und seitdem ist bei mir eine innere Ruhe eingekehrt. ich habe einfach etwas eingesehen und aufgehört gegenan zu kämpfen, weil ich den Kampf gegen die Sucht niemals gewinnen kann.
    ich hatte schon früh darüber i Forum gelsen, dass man gegen den ALkohol nur kapitulieren kann und hatte das anfangs aber noch nicht verstanden, wie das gemeint war.
    Aber irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und ich habe verstanden: Das ist nicht meine Baustelle. Klar hat es mich weiterhin traurig gemacht, dass es so ist, dass unsere Ehe dadurch kaputt geht. Es war aber keine Wut mehr da, kein Kampfgeist, keine Selbstverletzung, indem ich mir den schuh angezogen habe. Er ist erwachsen und er muß es selber wissen und verantworten, was er da tut. Und nur er allein kann überhaupt dagegen was unternehmen, wenn er denn soweit ist.
    Ab dem zeitpunkt, wo ich das eingesehen habe stellte sich für mich die Frage: Wie lange will ich noch in diesem Zustand leben? ist diese Ehe noch eine Ehe, wie ich sie mir vorgestellt habe? Will ich jetzt noch mehrere Jahre so ausharren und abwarten bis er was tut? Ist das für mich Lebensqualität? Geht es hier noch um Liebe und wenn das Liebe ist, wird die dann auch so ausgelebt? Lebe ich nicht nur noch in Hoffnung und Illusion?
    Das waren nun die Gedanken, die täglich in meinem Kopf herum schwirrten und die Gedanken an ihn ersetzten.
    natürlich ist dabei einiges an zeit gekommen bis ich zu diesen Punkten gekommen bin. Darum lasse Dir auch ruhig diese Zeit um Dein Umdenken zu lernen und lies viel hier im Forum.
    Nach und nach begriff ich auch, dass eine Trennung nicht das Wichtigste ist. Das Umdenken, das Aufhören zu leiden ist das oberste Ziel. Denn: Getrennt war ich längst ohne es zu merken. Der Alkohol hatte doch bereits mehr und mehr meinen Platz eingenommen.
    Alles traurige Erkenntnisse. Also mußte ich wirklich über Monate Trauerarbeit leisten. ich denke, es ist auch wichitg diese Gefühle zuzulassen und nicht zu unterdrücken. Das ist nicht einfach so, als ob man einen alten feudel in den Müll steckt. Es hängen eine Menge schöne Erinnerungen dran. Das tut weh. Das ist so, als ob jemand, den man einst kannte nicht mehr existiert, so nach und nach ausgeblendet wird. Und je mehr ich mich gedanklich von ihm distanzierte desto mehr hatte ich auch das bedürfniss allein zu sein, um alles zu verarbeiten und merkte dann mehr und mehr, dass es mir wohl tat alleine zu sein udn eine Distanz zu ihm zu haben. Denn die Begegnungen zwischendurch haben mich immer wieder runter gezogen. natürlich bemerkte auc er, dass ich mich veränderte, dass er mir egal wurde, ich mehr an mich dachte als an ihn. Das paßte ihm auch nicht so, aber er konnte das nicht wirklich nachvollziehen. Ebenso wenig, wie ich seins nachvollziehen konnte. Er war nicht mehr der Mittelpunkt. Es gab nicht mehr diesen Streit, der ihn ja auch im Mittelpunkt stehen ließ. Das war ihm glaube ich erstmal unheimlich, so als ob ich was im schilde führte gegen ihn. Er wurde etwas mißtrauisch. Auch trotzig, indem er sich dann eben auch nicht mehr meldete. Denn ab nun bestimmte ich, wann ich ihn sehen wollte und wann nicht. So gabe es auch mal Tage, wo er nüchtern war und er dennoch nicht vorbei kommen durfte, weil ICH, Ja ICH ein eigenes Programm hatte und zwar ohne ihn. Und wenn wir verabredet waren und er mal wieder alles vergessen hatte, betrunkne war oder einfach cnith ans Telefon ging? Dann gabs ab nun einen Plan B für MICH. Ich mußte nicht wütend, traurig, stinkig zuhause sitzen und mir die Augen ausweinen. Es gab noch andere spontane Menschen, mit denen ich was unternehmen konnte. Und diese spontanen Menschen nahmen so langsam seinen Platz ein. Und ich machte gar keine Pläne mehr mit ihm, da diese eh zu 90% nicht realisiert wurden. Und wenn wir uns dann doch mal trafen- wars einfach nur nett.
    Und dann?
    Kam die letzte Phase: Mir genügten diese wenigen Zufallsbegegnungen nicht mehr, nicht mehr als Ehe.
    das waren ja Zustände, wie man sie man gerade bei einer flüchtigen Affaire hatte. Mehr bedeutete es auch nicht mehr für mich. Wenns paßte hatten wir schöne Stunden miteinander. Wenn nicht dann eben nicht.
    Ehe, Zukunft, gemeinsame Kindererziehung, Pläne... all sowas waren doch nur noch Hirngespinste.
    Ich wurde entgültig 'enttäuscht'.
    Und was noch eintraf. Die traurigkeit wandelte sich langsam in eine Egalhaltung. Und ich wurde wieder ein fröhlicher Mensch. Ich konnte wieder lachen und Spaß haben am Leben. Das paßte ihn in seiner ewigen Jammerei-Nummer überhaupt nicht. Ihm fehlte das Bemitleidetwerden, das Bemuttern mehr und mehr. ich ließ ihn einfach alleine mit all seinen Sorgen. Und siehe da, der Herr wußte sich plötzlich selbst zu helfen. Er interpretierte es nun so, dass ich ihn ja nicht mehr lieben würde und reagierte mit Trotz. Er zeigte mir bewußt, dass er mich ja eh nicht brauchte und er schon alleien zurecht kommen würde und außerdem da auch andere wären, und ich mir nur nichts einbilden bräuchte. Schon interessant was da alles auf den Tisch kam. Aber ich wollte es auch wissen. ich wollte auch wissen, wie sehr er im Ernstfall um mich kämpfen würde. Tatsächlich kämpfte er ein bißchen und wollte nun ein gespräch. Dabei ging es ihm nicht um seinen Alkohol, sondern um unsere Ehe. Immerhin hatte er was bemerkt. Aber nach diesem gespräch änderte sich nicht viel. Denn nachdem er mich fragte, was mich denn störte kam ich ganricht zu Wort. Er verlies den Raum, hörte garnciht zu. Er wollte es garnciht hören. Also beließ ich es dabei. Es würde sich ncihts ändern. Und bis heute hat sich auch nichts geändert. ich lebe mein Leben. Er trinkt munter weiter und macht sein Ding. Wir haben uns sozusagen auseinander gelebt. Die Trennung hat sich eben auf diesem Wege eingeschlichen. Ich bin bei meinem Standpunkt geblieben und den kennt er. Aber er hat keinen Tiefpuntk dadurch. So sehr stört ihn die Trennung ist, er hats akzeptiert und sieht eher darin die Freiheit noch besser zu trinken und ihn nervt keiner. Na dann Prost, denke ich mir mittlerweile. Er darf alle zwei Wochen die Kinder sehen , sofern er es will und nüchtern kommt.

    Liebe Sassi, mir ging es ähnlich als ich mich von meinem Mann getrennt habe.Ich habe mich getrennt, weil das Leben mit ihm in alkoholisierten Zustand unerträglich wurde.
    Ich habe eingesehen, dass er eine Krankheit hat, die dafür verantwortlich ist und ich daran nichts verändern kann.
    Das macht mich bis heute immer noch traurig, dass es so kommen mußte. Trotz aller schrecklichen Dinge, die passiert sind fühle ich imemr noch sowas wie Liebe zu ihm. Daher kann ich etwas besser mit der Trennung umgehen. Ich kann noch versuchen mich an die schönen Dinge zu erinnern. Sage mir, dass ich ja das beste aus der Situation gemacht habe für mich und meine Kinder. Und letztlich auch für ihn.
    Ich bin nicht gegangen, mit der Erwartung, dass er dann aufhört zu trinken. So hatte ich es mir anfangs immer vorgenommen. Heute sehe ich das nur noch als Chance für ihn über sich und seine Krankheit nachzudenken. Aber ich erwarte nichts mehr für ihn. Die tatsache, dass ich leider nichts ändern kann macht es mir einfacher. So habe ich jedes bißcehn Hoffnung aufgegeben, kapituliert vor dem Alkohol. auch jeder keinste Gedanke, dass sich vielelicht was ändern könnte, jedes bißchen Hoffnung hat mich immer wieder in ein tiefes Loch fallen lassen, wenn ich dann wieder enttäuscht oder entmutigt wurde. Dieses schreckliche Gefühl empfinde ich als schlimmer als dieTrauer und den Herzschmerz, den ich momentan auch immer noch mal erfahre. Aber jetzt habe ich eine Struktur in meinem Leben udn vor allem auch die Kinder haben Ruhe. Sie sind ja auf mein Handeln angewiesen und sie brauchen mich. Ein Elternteil ist ihnen beriets verloren gegangen und sie haben ja nur noch mich. Das gibt mir sehr viel kraft, dass ich mir sage, dass ich mich zusammnreißen muß und da jetzt durch mußte. Ich hatte das erstmal für mich so als räumliche Trennung gesehen. Diese Vorstellung war für mich nciht so endgültig und schlimm. aber ich sehe wie diese räumliche trennung mir gut getan hat, trotz herzschmerz. Mein Mann war erst einmal verwirrt, weil er ja plötzlich alles selber machen mußte und dachte dann , dass er dann immer zu mir kommen kann, wann er will, um Zb zu essen oder auch Wäsche zum Waschen vorbei zu bringen. Aber das habe ich alles nach und nach gestoppt. Ich wollte selber auch sehen, was ich noch für eine bedeutung für ihn habe. Das wurde immer weniger. Noch dazu durfte er nicht betrunken zu mir kommen. Also noch weniger. Auch das tat dann nochmal weh zu spüren, wei bedeutungslos man dann doch für einen Alkoholiker wird, wenn man nicht mehr dieses coverhalten zeigt. Wenn es all zu schlimm wird lese ich hier und tröste mich damit, dass es den anderen hier ähnlich geht. Das bewirkt bei mir, dass ich sein Verhalten alkoholbedingt sehe und nicht gegen mich persönlich gerichtet. So bin ich dann enttäuscht, habe aber keinen Grund für Liebeskummer. Ich muß immer dabei kämpfen, dass mein Selbstwertgefühl erhalten bleibt. Das ist für mich sher wichtig. vielleicht hilfts Dir ja ein wenog weiter.

    Alles Liebe
    Paddy

    Hier wird oft von Rumeiern gesprochen und meist in einer irgendwie für mich vorwurfsvollen Ausdrucksweise. Wenn sich hier jemand angemeldet hat in dem guten willen aus seienr Sucht auszusteigen und dann aber doch noch nciht an seinem/ihren Tiefpunkt war dann ist doch dieses Gerede ums Rumeiern nichts anderes als dieses mein coabhängiges Gefasel, was meinen Xy dazu bewegen sollte aufzuhören zu trinken. Mittlerweile weiß ich doch, dass alles gerede nichts nützt und er erst an seinen Tiefpunkt kommen muß. Da bringts mE auch nichts , wenn ich dann sage: Ach, gestern wolltest Du doch noch aufhören, heute eierst Du wieder rum.
    Dieses Hin und her das Aufhören wollens kenen ich ja mittlerweilen zu gut. Umso mehr wundert es mich dass ich das hier von 'Erfahrenen' lese.

    Und dazu noch lese ich hier und da : Ob jemand aufhören 'will' oder nicht.....
    An anderer Stelle werde ich belehrt, dass die Alkoholsucht nichts mit dem 'Willen' zu tun hat und also auch keine 'Willensschwäche' ist.

    An einigen Stellen beinhaltet das Forum ganz schöne Widersprüche, finde ich. Vielleicht sollte da auch mal ein klarer Leitfaden her.

    Haha, ihr beiden, ich sehe ihr findet viel Freude daran Euch über die Coabhängigkeit lustig zu machen. Aber selbst einen trockenen Alkoholiker kann diese Sucht noch erwischen. Paßt nur auf!
    Wie ihr aber vielleicht unschwer erkennen könnt hört die Coabhängigkeit nicht mit einer Trennung vom Partner auf und meiner Meinung braucht man dazu nicht einmal einen trinkenden Partner, sondern hat es mit einem solchen nur einfacher die vorhandene Beziehungsabhängigkeit auszuleben. Damit wären wir wieder beim thema 'schwere orale Störung'.

    Ich versuche beispielsweise gerade mich gegen meine Coabhängigkeit zu konditionieren, indem ich immer, wenn ich an einen Mann denken muß mir ein ekeliges stinkendes Stückchen vergammeltes Fleisch vorstelle.
    Und es klappt hervorragend. Ich bin schon seit einem Monat solo und jedesmal, wenn mir ein Mann zu nah kommt muß ich motzen.

    :) Paddy

    Liebe Uschi,
    im Grunde hat Jonas Recht damit, dass Du jetzt glücklich sein kannst, dass Du Deinen Freund los bist. Es fühlt sich natürlich anders an, ob man selber Schluß macht und der andere leidet oder aber der andere macht Schluß und turtelt schon mit der nächsten rum. In so einer Trennungssituation ist man sehr verletzlich.
    Aber mein Rat: Hör auf danach zu schauen was er tut, mit wem er ist, zu denken, was wäre wenn usw.
    Es ist klar, dass jeder von Euch beiden nach einer Trennung seinen eigenen Weg gehen wird und auch einen anderen Partner haben wird mit dem man glücklich ist. Darum trennt man sich doch letztlich.
    Was Jonas da sehr ironisch geschrieben hat, dass er vielleicht aufhört zu trinken, wenn eine andere Frau nicht so klammert mag weh tun, wenn man es liest. aber wenn es in der Realität so einfach wäre könnten viele Entzugsanstalten sofort schließen und es gäbe nen Boom auf Partnervermittlungen.
    Keine Frau, die meckert oder auch eine Frau, die ( noch) nicht weiß, dass er Alkoholiker ist , eine die es nicht interessiert oder gar mitsäuft ist für einen Alkoholiker doch eine Erleichterung zum Weitersaufen.
    Ob es eine andere Frau besser erträgt, garnicht erträgt, anders damit umgeht, all diese Gedanken bringen Dich nicht weiter. Zur Zeit meiner Trennung habe ich auch so gedacht. Was wäre, wenn eine andere glücklich mit ihm wird, obwohl er trinkt. Trenne ich mich vielleicht zu voreilig?
    Egal. Egal, was aus ihm wird. ich bin mir wichtig. Mir soll es doch Tag für Tag besser gehen. Ich habe doch imemr gesagt, dass ich ihn liebe. Also sei es ihm doch gegönnt, wenn er auch das Glück findet. Und die andere soll auch glücklich sein. Denn für mich ändert sich nichts- ich habe doch jetzt mein eigenes Leben und mich zu meinem eigenen Leben entschieden. Wenn Du Dich mit solchen Gedanken anfreunden kannst tust Dir etwas Gutes. Denn: Die Realität sieht doch meist anders aus. Alkoholismus wird immer schlimmer und grauenvoller, endet tödlich. Wer da auch immer an der Seite des Alkoholikers ist wird sicher kein Zuckerschlecken haben. Und wie komme ich zu dieser Erkenntnis. Ich habe sehr sehr viele Threads hier im Forum gelesen und vertraue ihnen. Ich bin durch das Lesen hier auch zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Süchtiger einen Tiefpunkt braucht, um Aufzuhören zu trinken und nicht eine noch liebere, noch fürsorglichere, noch hübschere, noch ignorantere, noch tolerantere Partnerin an seiner Seite. Oder habe ich da eine Thread übersehen???
    Liebe Uschi, Du hast Dich hier angemeldet, damit Du aus den Erfahrungen anderer lernen kannst. Ich denke, dass auch solche Schlußfolgerungen, die ich Dir gerade aufgezeigt habe, Dir helfen können.
    Bei einer Trennung geht es eben auch um noch ein bißchen mehr, als nur um das Alkoholproblem.
    Jeder hier fällt es auch deshalb schwer sich zu trennen, weil man weiß, dass es Schmerz bereitet. Klar muß man neben den ganzen unangehmen Seiten des Alkohols auch vieles Schöne loslassen. Man muß sich wieder umgewöhnen udn das braucht Zeit.
    Deine Situation ist ja noch 'relativ einfach'. Stell Dir mal vor, wie es ist, wenn noch Kinder im Spiel sind wie bei mir. Da mußt Du für die auch noch mitdenken und mitenscheiden.
    Zum Glück habe ich mein eigenes Geld und bin finanziell nicht auch noch 'abhängig'.
    Ich würde Dir erstmal empfehlen den Kontakt für mindestens drei Monate total abzubrechen. Dann nutze diese Zeit ganz bewußt für Dich. Gönne es Dir einfach als Auszeit, nur für Dich, um Dich neu zu sortieren. Ob diese Auszeit wegen Deinem Partner stattfindet, was er währenddessen macht, ob ihr wieder zusammen kommt oder nicht - versuche all diese Gedanken einfach mal auszublenden.
    Ein völlig gedanklicher Neustart. Der hat mir zumindest Kraft gegeben. Alles andere waren nur Gedankenkaruselle, die sich immer nur im Kreis gedreht haben und zu nichts führen. Ein Teufelskreis. Versuche durch Grübeln zu irgendeiner Lösung zu kommen.
    Deine Gedanken zeigen mir, dass Du die Sucht noch nicht als Sucht angenommen, akzeptiert hast.
    Diejenigen, die endlich die Spielregeln der Sucht begriffen haben, wären durch Jonas Aussage nicht mehr erschrocken und würden seine Ironie sofort erkennen. Sofort würde ich antworten: ICH möchte niemals im Leben mit dieser Frau (mehr) tauschen wollen. Und das, obwohl ich auch nach der Trennung noch hin und wieder an die schönen zeiten mit meinem Exmann denke.
    irgendwann ist in mir das Bedürfnis nach einem gewissen Schutz entstanden. Im Zusammenhang mit Alkohol würde man es wohl Risikominimierung nennen. Ich habe mir durch die Trennung eine kleine Insel geschaffen, wo ich mich sicher fühle. Und das will ich um keinen Preis mehr hergeben. Das habe ich mir unter Schmerzen ( eben auch diesen Trennungsschmerz) erkämpft. Dieses Risiko, dass ich eingehen würde mein jetziges Leben wieder zu verlieren, selbst wenn er jetzt trocken wäre, würde ich nicht eingehen.
    Ich vertraue seiner Sucht nicht. Die kann jederzeit wieder ausbrechen und mich und die Kinder wieder wie auf einer Rutschbahn mit nach unten ziehen.
    Du selber steckst ja noch mitten drin in diesem Prozeß.
    Bisher warst Du mit einem Alkoholiker zusammen und hast mit ihm eine böse Talfahrt nach unten gemacht. Von dort aus siehts im Moment noch nicht so rosig aus. Darum rate ich Dir erstmal Dir auch diese kleine Insel für Dich aufzubauen, wieder für Dich den Berg zu erklimmen und dann von dort aus zu schauen, was sonst noch so ist.
    Viel Glück dabei.
    Paddy

    Hallo Renate,
    genau so wie Du es sagst, denke ich auch. Beide sollen die Liebe spüren. Da hilft es ist nicht, wenn ich denke, dass mein Partner mich liebt, so auf seien Art, es aber nicht so spüre. Daher kam mir auch die Idee meines Threads 'Fühlst Du Dich geleibt?'. Das sind nämlich für mich zwei paar Schuhe. Der andere kann mir noch so oft sagen, dass er mich liebt. Wenn er sich aber nicht so verhält, wie ich es mir vorstelle, wie iener der mich liebt sich verhalten sollte, dann ist das für mich ganz nett so wie ein Kompliment, aber ich kann darauf keine beziehung bauen. Es geht alos letztlich nicht einmal so sher um die Liebe, die Gefühle an sich. Es geht mehr um Erwartungen. Welche Erwartungen stelle ich an meinen Partner ( allgemein), damit eine Beziehung mit ihm funktioniert und ich zufrieen bin. Ich will nicht mal sagen, damit ich glücklich bin, denn dafür muß ich selber sorgen. Ich denke da nur an das tägliche Miteinander, damit der Alltag funktioniert, aber auch etwas mehr. Eben das, was auch eine Beziehung von einer Freundschaft unterscheidet.
    Für die alltäglichen Dinge erwarte ich von meinem Partner ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortung, Reife. Aber jedem sollte auch ein gewisser Freiraum zustehen.
    Was das Liebesleben angeht möchte ich schon einen Partner, der mir hin und wieder auch eine gewisse Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt. Nette Gesten und hin und wieder auch mal ein Kompliment. Ich möchte nicht an meinem Partner klammern und ich will auch mein Wohlergehen von ihm abhängig machen. Aber ein Partner, der nur noch berauscht sein Leben neben mir herlebt und sich für nichts mehr interessiert,was ich mache und wie es mir geht - das ist keine Beziehung mehr. Man überlegt sich hin und her, ob man sich trennen sollte. Aber im Grunde hat die Sucht schon die Trennung vollzogen. Sie muß nur noch ausgesprochen werden. Da kann die Angst kommen vor der Endgültigkeit. Das Aufgeben der Hoffnung, dass sich jemals etwas ändert. Aber das muß nicht so sein. irgendwann kann theoretisch der Partner eine Therapie machen und trocken werden.
    Dann könnte man neu anfangen. Frage ist also eher: Wie will ich bis dahin leben? Diese Erkenntnis ist mir erst nach einigem Lesen hier in den Threads klar geworden.
    Die Liebe mag da sein, aber sie zeigt sich nicht mehr so.
    Die Beziehung ist offiziell noch vorhanden, aber auch die ist sehr einseitig. Also bleibt mir nur die eine Option mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das ist alles was ich tun kann.

    Liebe Nys,
    ich lese bei Deinem thread eher soetwas wie Energielosigkeit heraus als irgendwelche Probleme, die schlechte Gefühle erzeugen. Solche schlappen Tage können ja in der Tat sehr unterschiedliche Ursachen haben. Sowas habe ich, wenn ich das falsche gegessen habe, nen Virus eingefangen habe, ne Hormonschwankung habe, nicht genügend Schlaf, unbequemer Schlaf, zu viel Sport nach längerer Pause, zu lange am PC, verkrampfte Haltung, zu kaltes Wetter, zu heisses Wetter.....
    Dann kommen natürlich auch die psychischen Gründe ab und zu dazu. Daher gibts wohl kein Allheilmittel gegen schlappe Tage. Ein schönes Entspannungsbad hilft aber schon bei Vielem, ist eigentlich nie verkehrt und man kann die Sinne auf verschiedene Art ansprechen: Schöner Duft, weiches Licht, warme temperatur, angenehmes öliges auf der Haut, gute Durchblutung, entspannende Musik.
    Morgens in die Badewanne ist vielleicht ungewöhnlich, aber wieso nicht? Man könnte sich für solche Tage ein kleines Verwöhntäschchen griffbereit zurechtpacken. Mit Kerze, Aromaduftöl, CD, Badeöl...Der Notfallkoffer für Coabhängige.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass schlechte Gefühle in Folge schlechter Gedanken kommen. Wenn man also einen Grund ( an den man dann ständig denken muß) hat sich schlecht zu fühlen soll man einfach versuchen an etwas anderes zu denken. Einfacher gesagt als getan.
    Was mir persönlich sehr hilft ist, dass ich mir verbiete in Selbstmitleid zu verfallen. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass Selbstmitleid überhaupt nichts bringt und nur schadet. Früher habe ich mich aber gerne darin gesuhlt und das will ich auf gar keinen Fall mehr. Mittlerweilen versuche ich lieber an Menschen zu denken, denen es noch schlechter geht, oder wirklich schlecht, die kaum Möglichkeiten haben da wieder raus zu kommen. ich versuche aus meinem Elefanten eine Mücke zu machen. Und im nachhinein ist es auch tatsächlich so, dass ich meist mehr draus mache als es ist.