Liebe Angy,
willkommen hier im Forum. Grundsätzlich hast Du hier ja schon ein paar ganz gute Denkansätze bekommen.
Du hast aber auch schon entscheidende Schritte getan, die andere Coabhängige sich erst hart erkämpfen ( bzw wagen) müssen. Du lebst getrennt von ihm. Auch ich war zu dem Punkt gekommen, dass es mit meinem Ex nicht so weiter gehen kann. Auch ich konnte mich nicht trennen. Und so habe ich erstmal diesen schritt gewagt. ich bin ausgezogen. ich wollte meine Kinder schützen. Auch das hast Du gut erkannt. Soweit sind viele andere noch nicht. Du setzt Deinem XY Grenzen. Er darf nicht betrunken in Deien Wohung kommen, Du wirfst ihn dann raus. Das ist ganz wichtig, dass Du ihn hier eine Konsequenz zeigst. So habe ich das acuh gehandhabt.
Nun sitzt Du aber in Deiner Wohung und die Gedanken kreisen um ihn. Ich empfehle Dir nun Dich damit intensiv auseinander zu setzen. Das muß man richtig trainieren, also umdenken lernen. Grundvoraussetzung ist, dass Du es 100% anerkennst, dass er süchtig ist und momentan auch nichts an seiner Sucht tun kann. weder er noch DU. Denn er hat momentan keinen Tiefpunkt. Und ein süchtiger Mensch hat gewisse Eigenarten, die zur Sucht gehören. Die sind übel, aber auch die mußt Du akzeptieren. Wenn Du zu diesem Punkt gekommen bist wirst Du Dich nicht mehr mit ihm anlegen wollen, denn dann wirst Du wissen, dass es keine Zweck hat. Dann wirst Du auch wissen, dass keine andere dahinter steckt, wenn er sich nicht bei Dir meldet.
Dann wirst Du wissen, dass es auch nicht an Liebe oder nicht Liebe liegt. Alles liegt an der Sucht.
Alles Leid, was Du im Moment hast ist insofern selbstgemachtes Leid, weil Du Erwartungen hast, dei immerzu enttäuscht werden. Aber an einen Süchtigen darf man eben keine Erwartungen haben.
ich bin irgendwann an diesen Punkt gekommen und seitdem ist bei mir eine innere Ruhe eingekehrt. ich habe einfach etwas eingesehen und aufgehört gegenan zu kämpfen, weil ich den Kampf gegen die Sucht niemals gewinnen kann.
ich hatte schon früh darüber i Forum gelsen, dass man gegen den ALkohol nur kapitulieren kann und hatte das anfangs aber noch nicht verstanden, wie das gemeint war.
Aber irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und ich habe verstanden: Das ist nicht meine Baustelle. Klar hat es mich weiterhin traurig gemacht, dass es so ist, dass unsere Ehe dadurch kaputt geht. Es war aber keine Wut mehr da, kein Kampfgeist, keine Selbstverletzung, indem ich mir den schuh angezogen habe. Er ist erwachsen und er muß es selber wissen und verantworten, was er da tut. Und nur er allein kann überhaupt dagegen was unternehmen, wenn er denn soweit ist.
Ab dem zeitpunkt, wo ich das eingesehen habe stellte sich für mich die Frage: Wie lange will ich noch in diesem Zustand leben? ist diese Ehe noch eine Ehe, wie ich sie mir vorgestellt habe? Will ich jetzt noch mehrere Jahre so ausharren und abwarten bis er was tut? Ist das für mich Lebensqualität? Geht es hier noch um Liebe und wenn das Liebe ist, wird die dann auch so ausgelebt? Lebe ich nicht nur noch in Hoffnung und Illusion?
Das waren nun die Gedanken, die täglich in meinem Kopf herum schwirrten und die Gedanken an ihn ersetzten.
natürlich ist dabei einiges an zeit gekommen bis ich zu diesen Punkten gekommen bin. Darum lasse Dir auch ruhig diese Zeit um Dein Umdenken zu lernen und lies viel hier im Forum.
Nach und nach begriff ich auch, dass eine Trennung nicht das Wichtigste ist. Das Umdenken, das Aufhören zu leiden ist das oberste Ziel. Denn: Getrennt war ich längst ohne es zu merken. Der Alkohol hatte doch bereits mehr und mehr meinen Platz eingenommen.
Alles traurige Erkenntnisse. Also mußte ich wirklich über Monate Trauerarbeit leisten. ich denke, es ist auch wichitg diese Gefühle zuzulassen und nicht zu unterdrücken. Das ist nicht einfach so, als ob man einen alten feudel in den Müll steckt. Es hängen eine Menge schöne Erinnerungen dran. Das tut weh. Das ist so, als ob jemand, den man einst kannte nicht mehr existiert, so nach und nach ausgeblendet wird. Und je mehr ich mich gedanklich von ihm distanzierte desto mehr hatte ich auch das bedürfniss allein zu sein, um alles zu verarbeiten und merkte dann mehr und mehr, dass es mir wohl tat alleine zu sein udn eine Distanz zu ihm zu haben. Denn die Begegnungen zwischendurch haben mich immer wieder runter gezogen. natürlich bemerkte auc er, dass ich mich veränderte, dass er mir egal wurde, ich mehr an mich dachte als an ihn. Das paßte ihm auch nicht so, aber er konnte das nicht wirklich nachvollziehen. Ebenso wenig, wie ich seins nachvollziehen konnte. Er war nicht mehr der Mittelpunkt. Es gab nicht mehr diesen Streit, der ihn ja auch im Mittelpunkt stehen ließ. Das war ihm glaube ich erstmal unheimlich, so als ob ich was im schilde führte gegen ihn. Er wurde etwas mißtrauisch. Auch trotzig, indem er sich dann eben auch nicht mehr meldete. Denn ab nun bestimmte ich, wann ich ihn sehen wollte und wann nicht. So gabe es auch mal Tage, wo er nüchtern war und er dennoch nicht vorbei kommen durfte, weil ICH, Ja ICH ein eigenes Programm hatte und zwar ohne ihn. Und wenn wir verabredet waren und er mal wieder alles vergessen hatte, betrunkne war oder einfach cnith ans Telefon ging? Dann gabs ab nun einen Plan B für MICH. Ich mußte nicht wütend, traurig, stinkig zuhause sitzen und mir die Augen ausweinen. Es gab noch andere spontane Menschen, mit denen ich was unternehmen konnte. Und diese spontanen Menschen nahmen so langsam seinen Platz ein. Und ich machte gar keine Pläne mehr mit ihm, da diese eh zu 90% nicht realisiert wurden. Und wenn wir uns dann doch mal trafen- wars einfach nur nett.
Und dann?
Kam die letzte Phase: Mir genügten diese wenigen Zufallsbegegnungen nicht mehr, nicht mehr als Ehe.
das waren ja Zustände, wie man sie man gerade bei einer flüchtigen Affaire hatte. Mehr bedeutete es auch nicht mehr für mich. Wenns paßte hatten wir schöne Stunden miteinander. Wenn nicht dann eben nicht.
Ehe, Zukunft, gemeinsame Kindererziehung, Pläne... all sowas waren doch nur noch Hirngespinste.
Ich wurde entgültig 'enttäuscht'.
Und was noch eintraf. Die traurigkeit wandelte sich langsam in eine Egalhaltung. Und ich wurde wieder ein fröhlicher Mensch. Ich konnte wieder lachen und Spaß haben am Leben. Das paßte ihn in seiner ewigen Jammerei-Nummer überhaupt nicht. Ihm fehlte das Bemitleidetwerden, das Bemuttern mehr und mehr. ich ließ ihn einfach alleine mit all seinen Sorgen. Und siehe da, der Herr wußte sich plötzlich selbst zu helfen. Er interpretierte es nun so, dass ich ihn ja nicht mehr lieben würde und reagierte mit Trotz. Er zeigte mir bewußt, dass er mich ja eh nicht brauchte und er schon alleien zurecht kommen würde und außerdem da auch andere wären, und ich mir nur nichts einbilden bräuchte. Schon interessant was da alles auf den Tisch kam. Aber ich wollte es auch wissen. ich wollte auch wissen, wie sehr er im Ernstfall um mich kämpfen würde. Tatsächlich kämpfte er ein bißchen und wollte nun ein gespräch. Dabei ging es ihm nicht um seinen Alkohol, sondern um unsere Ehe. Immerhin hatte er was bemerkt. Aber nach diesem gespräch änderte sich nicht viel. Denn nachdem er mich fragte, was mich denn störte kam ich ganricht zu Wort. Er verlies den Raum, hörte garnciht zu. Er wollte es garnciht hören. Also beließ ich es dabei. Es würde sich ncihts ändern. Und bis heute hat sich auch nichts geändert. ich lebe mein Leben. Er trinkt munter weiter und macht sein Ding. Wir haben uns sozusagen auseinander gelebt. Die Trennung hat sich eben auf diesem Wege eingeschlichen. Ich bin bei meinem Standpunkt geblieben und den kennt er. Aber er hat keinen Tiefpuntk dadurch. So sehr stört ihn die Trennung ist, er hats akzeptiert und sieht eher darin die Freiheit noch besser zu trinken und ihn nervt keiner. Na dann Prost, denke ich mir mittlerweile. Er darf alle zwei Wochen die Kinder sehen , sofern er es will und nüchtern kommt.