Beiträge von ClaudiA

    Guten Morgen,

    Freitag :D - GOTT SEI DANK.

    Ich habe nun in den letzten drei Wochen runde 25 Überstunden gemacht. Bei einer 40 Stunden Woche. Wahnsinn.
    Ich hoffe, daß sich das ab Montag wieder normalisiert, da einige "Kranke" wieder in der Arbeit erscheinen sollten.
    Ob das wirklich so ist...hm... Montag weiß ich mehr.

    Bin ja noch recht neu in der Firma, und merke jetzt anhand der grad sehr unrunden Gesamtsituation, daß da was gewaltig schief läuft.
    Gestern war kein schöner Tag. Naja - generell schon, aber punktuell so gar nicht. Ich habe einen Fehler gemacht und wurde sehr direkt zurecht gewiesen.
    Generell zieh ich mir den Schuh ja auch an. Ich hab´s getan und steh auch dazu. Aber - dieser Fehler ist mir passiert aufgrund schwammiger und unklarer Ansagen.
    Und so geht es mir grad des Öfteren. Und das finde ich nicht in Ordnung.

    Somit heißt es klärendes Gespräch nächste Woche. Ich hasse sowas, aber wenn ich den Mund NICHT aufmache, dann ärger ich mich noch mehr.
    Keine schöne Situation, aber da muß ich durch.
    Und mal davon ab - ich habe die letzten Jahre so viele Kämpfe kämpfen dürfen...ich habe einfach keine Lust mehr, Ungerechtigkeiten so einfach hinzunehmen.
    Als Dank dafür, daß ich mir seit Wochen den Allerwertesten aufreisse und selbst grad mal seit 10 Wochen dort arbeite...

    Naja - ich hab ne Nacht drüber geschlafen. Innerlich ist somit wieder Ruhe eingekehrt und ich habe nun ein WoEnde Zeit, mir mögliche Gesprächsverläufe durch
    den Kopf gehen zu lassen, damit ein möglichst konstruktives Gespräch möglich ist.

    Gestern Abend ist mir aber etwas aufgefallen an mir, welches ich echt klasse finde... und so beruhigend noch dazu:
    Ich war auch gestern Abend daheim noch extrem gefrustet. Innerlich voll der Druck. ABER - kein Saufdruck. Innerlich am Platzen, aber kein Gedanke an Alkohol.
    Vor 10 Jahren wäre der gestrige Abend seeeehr anders ausgefallen. Saufdruck ohne Ende... vielleicht hätte ich ihm nachgegeben?

    Egal. Wie gesagt, ich hab einen fürchterbaren innerlichen Frustdruck verspürt... Musik auf bissi viel lauter gestellt (sorry nochmal liebe Nachbarn :lol:)
    und bin wie doof durch mein Wohnzimmer gehopst. Das rund eine Stunde (nach dem ersten Lied habe ich meine Kopfhörer ausgepackt... :lol:).
    Danach ging es mir zwar nicht wirklich viel besser, aber dieser extreme Druck war nicht mehr so wild.

    Wahrscheinlich wende ich diese Frust-Abbau-Möglichkeit schon länger an, bzw. mit Sicherheit. Dadurch aber, daß ich zurzeit mal wieder intensivere Trockenarbeit leiste,
    ist mir gestern eben so richtig aufgefallen, daß mein Druck, wenn ich ihn mal haben sollte, nicht mehr auf die frühere Verbindung
    Druck -> Alkohol -> Druckabbau zurückgreift. Scheint wohl gekappt zu sein nach all den Jahren?!

    Nicht, daß es mich stört. Ganz im Gegenteil. Heißt doch für mich, daß mein kleiner Suchtteufel bereits ein wenig resigniert hat, da ich ihn eben schon so lange in seinem Käfig halte :wink: .

    Und NEIN - ich fühl mich nicht zu sicher in Puncto Rückfall etc. Sonst wäre ich ja nicht immer mal wieder am "intensiver" an mir arbeiten.
    Ich fand´s gestern nur seeeehr interessant zu beobachten, wie mein Inneres grad tickt.

    So.... wer´s ahnt... nu Kaffee 8):lol:

    LG
    ClaudiA

    Moin Rattenschwanz,

    hm... solch ähnlichen Gedanken hatte ich letztens auch. Eines meiner Viecher ist ja krank - lt. Doctor nen Riesentumor im Körper, Heilungschancen bei 10%.
    Ich soll ihm noch ein paar schöne Wochen machen...

    Wenn es sich um MICH gedreht hätte, ich glaube ich würde auch nicht mehr kämpfen wollen. Bei 10%?
    Aber ich glaube auch, daß es von jedem persönlich abhängt, wie er sich entscheidet.
    Von dem, was bis dato so in seinem Leben passiert ist; von der inneren Einstellung dem Leben gegenüber.

    Was erwarte ich (noch) vom Leben, und was bin ich bereit dafür zu tun...

    Nachdenkliche Grüße
    ClaudiA

    Guten Morgen allerseits,


    Zitat

    Die Leute vergessen ein Outing auch einfach wieder, und das geschieht nicht aus Bosheit oder so.

    Zitat

    Dass es vergessen wird, dass Du Alkoholikerin bist, obwohl Du Dich mal geoutet hast

    Ja - wie Sunshine schon sagte - es ist Fakt, daß sich im Großen und Ganzen jedes Leben in erster Linie um sich selbst dreht.
    Ausser Du bist für die Person ein ganz besonders geliebter Mensch... oder auch gehaßter...*schmunzel*

    Ich glaub aber auch, daß es ein bischen darauf ankommt, wie die Person das erfährt. Nachdem ich ja nu wirklich null Grund sehe, mich zu schämen, weil ich seit über einer Dekade keinen Alkohol mehr trinke,
    erzähle ich das, WENN ich es schon erzähle, in einem absolut normalen Tonfall.

    Schon mal aufgefallen, daß beim Outen in puncto Alkohol die Leute generell erst mal große Augen bekommen?! Ein leibhaftiger Alkoholiker ist dann wohl doch noch exotischer als ein Ex-Raucher...
    Ein Ex-Raucher würde auch nie verurteilt werden. Mal davon ab.

    Ich glaube auch, daß wir uns dieses "Kainsmal" eben viel selbst aufdrücken. Grad am Anfang einer Trockenheit. Mit der Zeit wurde ich diesbzgl. viel gelassener, es gibt keinen Grund mich zu schämen,
    daß ich KEINEN Alkohol mehr trinke. Wäre sicherlich lustig, einem Ex-Raucher (die ja generell hoch erhobenen Kopfes durch die Welt laufen, denn mit dem Rauchen aufzuhören ist immer einfach nur was Gutes)
    mal zu sagen, daß er sich schämen sollte, weil er überhaupt mal rauchte. Ich glaube, die Leute würden mich für doof halten :lol:


    Zitat

    Am Anfang muss man viel mehr an der Abstinenz arbeiten als nach Jahren stabiler Trockenheit

    Finde ich auch, aber ich hab über all die Jahre auch gemerkt, daß ich dieses Thema - meine Alkoholkrankheit - generell nie kpl. aus den Augen verlieren darf.
    Lang nicht mehr in der Intensität, da ich Viele der Grundbausteine eben auch mittlerweile einfach lebe, aber vergessen sollte man seine generelle Trockenarbeit nicht.

    Ich stell mir das wie (m)ein Häuschen vor. Vor über 10 Jahren die Ruine abgerissen bis auf die Grundmauern und in den nächsten zwei bis drei Jahren neu aufgebaut.
    Und seitdem pflege ich mein Häuschen. D.h. kontinuierlich kleine Reparaturen, Instandhaltungen, Schönheitsreparaturen, damit mein Haus nicht wieder zur Ruine wird.
    Bleibe ich konstant dran, wird mir das auch nicht mehr passieren... :wink:

    Und nu wie gehabt - Kaffee (und nein - ich bin kein Kaffeejunkie, nur diese eine Tasse am frühen Morgen... die mag ich dann doch sehr gerne) 8)

    Grüße
    ClaudiA

    Guten Morgen Hartmut,

    es ist mal wieder soweit - ich versteh´s einfach nicht :lol:

    Zitat

    solange ich denke das ich die Kontrolle über die Krankheit habe, solange passe ich nicht auf. Meine Erfahrung.

    Hast Du bei Paul hinterlassen.

    Wie nennst Du den Fakt denn dann, daß Menschen viele Jahre trocken leben, den Alkohol aus Ihrem Körper geschmissen haben?!

    Ich dachte ja eigentlich schon, daß ich mein Leben in diesem Punkt - zumindest für heute (die guten alten 24h eben) unter Kontrolle habe.
    Hätte ich es NICHT unter Kontrolle... wäre ich dann trocken?

    Vielleicht habe ich nicht die Kontrolle über den Alkohol, aber ich habe doch die Kontrolle über meinen Körper, der OHNE Alkohol rumläuft.

    Ich hinterfrage (kontrolliere) mich und meine Gedanken regelmäßig in Bezug auf den Alkohol und steuere dagegen an,
    wenn ich merke, daß meine Gedanken nicht rund laufen diesbezüglich.

    Oder meintest Du ggf., "solange ich DENKE, daß ich es unter Kontrolle habe....". Dann wäre meine Antwort ggf.
    "gut, ich DENKE nicht, daß ich es unter Kontrolle habe, sondern ich HABE es unter Kontrolle, da ich es LEBE.

    Erklär doch mal bitte, damit ich nicht dumm sterben muß...dankeschön :wink:

    Liebe Grüße
    ClaudiA

    Moin Paul,

    als "dumm" würde ich Dich nu nicht bezeichnen, aber als leichtsinnig schon.
    Generell versteh ich Dich ja. Mit dem Weglassen von Alkohol verändert sich das ehedem "normale" Umfeld ja eh schon genügend, wenn ich mich in die richtige Richtung bewegen möchte. Aber es liest sich für Neulinge hier oft so, als das alles VERBOTEN wäre, was auch nur im Ansatz mit Alkoholika oder Menschen zu tun hat, welche ihn noch trinken. Und das empfinden viele Neulinge wiederum als eine Art "Gängelei"... "die gönnen mir meine Freunde nicht mehr... ich soll lt. denen nicht mal mehr in nem Laden einkaufen gehen... " etc.pp.

    Ich muß zugeben - als ich das damals lesen durfte bin ich hochgegangen wie ein Hefeteilchen. Alkohol aufhören heißt doch nicht Leben aufhören, bzw. Spaß und Geselligkeit.

    Aber - es ist halt tatsächlich was dran, was mir die alten Hasen damals sagten. Weiß "man" halt erst, wenn man selbst einer geworden ist. Gegen den Alkohol kannst Du als Alkoholiker nicht gewinnen. Und wenn er regelmäßig in Deiner Nähe ist, dann ist ein möglicher Rückfall tatsächlich einfacher zu bauen, als wenn Dein Zuhause z.B. kpl. alkoholfrei ist. Tatsache.

    Eigentlich ja schade, daß da drei Männer sitzen, einer davon sogar Arzt (er müßte sich ja berufsbedingt doch minimalst zumindest auskennen mit der Suchtthematik), und die Damen "sich nix drum sch.eissen". Und die Männer - zumindest DU - das tolerieren und sich dabei auch noch großmütig bzw. stark vorkommen. Suchtkrankheiten sind ne fiese Sache. Und Abstand vor dem Suchtmittel somit sehr wichtig.

    Ich feier heute auch - wieder. Zusammen mit Menschen, die zwar keine Alkoholiker sind, aber eben auch einfach keinen Alkohol brauchen bei einer geselligen Runde. Die verzichten nicht mal mir zuliebe, sie trinken einfach keinen. Das ist so meine Idealvorstellung und jetzt, wo ich das mal ausgesprochen bzw ausgeschrieben habe, wird mir das noch mal richtig bewußt. Das sind wirklich Freunde geblieben... weil - wir kennen uns seit über 25 Jahren und haben auch so manche Flasche miteinander geleert damals...

    Liebe Grüße
    ClaudiA

    Guten Morgen zusammen,

    Cadda - was meinst Du, wie oft die Leute um Dich rum vergessen, daß Du Alkoholikerin bist?! War bei mir auf Arbeit oft so, trotz outen kam es regelmäßig vor, daß man mich auf irgendwelchen Veranstaltungen fragen: "mit O-Saft oder ohne".... *schmunzel*. Wobei ich aber sagen muß, daß ich es immer wieder gut fand, wenn die Leute vergessen hatten. Weil ich für mich dann gemerkt habe, daß ich nicht ClaudiA der Alki bin, sondern ClaudiA die Kollegin :wink: ....

    Zitat

    In der nassen Zeit hat der Alkohol eine aktive Rolle gespielt, in der trockene Zeit spielt er eine Passive.

    Harti - der Satz gefällt mir :)


    Moin Sunshine,

    Zitat

    Im Grunde ist es nur noch hier im Forum ein Thema für mich.
    Ansonsten drehen sich in mir keine Gedanken um den Alk.

    In dieser Richtung bewege ich mich auch. Und ich finde das seeehr beruhigend. Aber ich kann mich auch noch gut an meine Anfänge hier erinnern; als ich mal feststellen durfte, daß ich so gesehen auf einmal nur noch mit dem Thema Alkohol konfrontiert war. Mehr als zu meiner nassen Zeit. Da habe ich ihn nur getrunken und alle anderen Gedanken, ausser "woher krieg ich die nächste Flasche" brav von mir weggeschoben, so lange es eben ging. Als ich dann dagegen anging, war ich extrem wißbegierig und habe den Alkohol gedanklich von frühmorgens bis spätabends im Kopf gehabt. Teils sogar in der Nacht davon geträumt :lol:.
    Ich fand das mitunter recht anstrengend und bin froh, daß ich mein Leben als TROCKENER Alkoholiker nun einfach leben darf. Gibt ja noch genügend andere Sachen, um die ich mir immer mal wieder nen Kopp machen darf bzw. muss....

    Zitat

    Meine nasse Zeit ist im Grunde ein abgeschlossenes Kapitel für mich, und ich hoffe, das es auch dabei bleibt.

    Wie - Du HOFFST? Aber Hoffnung ist doch vollkommen fehl am Platze.. hab ich letzte Woche erst lesen dürfen... :lol::lol: (Scherzle.....)

    Zitat

    Für mich gilt weiterhin, ich schenke meiner Krankheit die Aufmerksamkeit, die sie benötigt (Grundbausteine) aber sie bestimmt nicht mein Leben.
    Ich bin mehr als nur meine Krankheit.


    Hach ja - ich find´s immer wieder gut, wenn andere hier zu Papier bringen können, wo ich die richtigen Worte auf Anhieb nicht finde. Danke dafür!!

    So - und nu Kaffee....

    Gutgelaunte Grüße
    ClaudiA

    Iiiiiiih :shock: ....

    Und wer trinkt sowas? Und vor allem - WARUM?

    Ich hab ja damals nicht umsonst ein recht starkes Getränk in mich reingeschüttet.... je schneller prall desto gut.
    Somit hab ich wohl in diesem Punkt Glück - ich hab gesoffen wegen der Wirkung und nicht, weil es mir schmeckte.

    Hi Cadda,

    hm.... eigentlich war das alles sehr unspektakulär. Die Leute wissen ja, daß ich trockene Alkoholikerin bin, aber - aus gegebenem Anlaß - nicht, was Alkoholismus bedeutet.

    MIR wiederum war nicht nach Aufklärung, da sie es ja wohl "gut" gemeint haben. Es ist tatsächlich auch so, daß ich selbst als Säufer keinen Sekt getrunken habe. Von soher habe ich nur danke gesagt und gleichzeitig, daß ich sowas generell nicht trinke. Thema erledigt.

    Triggern tut das Ganze bei mir nicht. Schönerweise. Vielleicht wäre es mir anders ergangen, wenn sie mir "meinen Alkohol" hingestellt hätten....gut, daß es Rum nicht alkoholfrei gibt. Sonst müßte ich mir mal Gedanken drüber machen :wink:


    Liebe Grüße
    ClaudiA

    Guten Morgen allerseits,

    Zitat

    Deine Gedankengänge sind jedoch kurios. Wenn ich in Deiner Situation wäre und nochmal einen Schlaganfall oder Infarkt kriegen würde, wäre es mir sch...egal, ob ich dann meinen Job verliere, Hartz IV kriege oder oder oder, denn dann hätte ich andere Probleme.

    Vollwaise - Darf ich fragen, WELCHE? Nachdem Du ja älter bist als ich gehe ich davon aus, daß Du auch mehr Lebenserfahrung hast. Und ich überseh das Wesentliche einfach nur...?! Danke für´s Aufschlauen somit!!


    Lieben Dank auch für Deine Worte bzw. Einschätzung meiner Person, Aurora.
    Es stimmt, wir lesen uns ja auch schon länger hier, und - zugeb - als ich wirklich am Boden war und zum Jammern neigte - da hab ich hier nicht geschrieben. Das durften dann meine live Mädels auffangen. Und davon hab ich Gott sei Dank ein paar :) .

    Und JA - ich denke auch, daß es sowas wie Glück im Unglück gibt. Und wenn´s danach geht, dann bin ich einer der glücklichsten Pechvögel aller Zeiten *schmunzel*. Mir ist schon auch bewußt, daß es viele Menschen gibt, denen es wirklich und dauerhaft schlecht geht. Nur neige ich dazu, mich mit den Menschen in meiner Umgebung zu vergleichen, und nicht denen in Aleppo oder in anderen Kriegsgebieten....

    Mein Zwerg, der schon lange keiner mehr ist, hatte am Samstag Geburtstag. Ich war zum Kaffee eingeladen. Dort angekommen stellte mir "Stiefmama" ne Flasche alkoholfreien Sekt hin... :roll:
    Ich mußte innerlich echt grinsen, wie wenig Ahnung Menschen vom Alkoholismus haben, wenn sie nicht selber betroffen sind. Mal abgesehen davon, daß ich auch als aktiver Säufer damals Sekt schon als Plörre bezeichnete :lol: ....

    Nun denn - neue Woche, neues Glück. Bzw. NEIN - gemäß anderer Meinungen über die Definition von Glück hier möchte ich dann vielleicht doch lieber doch kein Glück haben.... :roll::lol:

    Liebe Grüße
    ClaudiA

    Guten Morgen zusammen,

    Vollwaise:

    Zitat

    Sorry, aber ich kann einfach nicht in den allgemeinen Chor des Bedauerns einstimmen

    WER genau hat mich denn hier bedauert? Nicht mal ich selbst, denn das hilft mir auch nicht weiter. Was ich erzählt habe sind Fakten. Mehr nicht.

    Und was das mit dem Thema Alkohol zu tun hat? Hm...so gesehen wohl nichts, ausser eben dem Fakt, daß all diese Themen und auch das Thema Alkohol mein Leben sind. Und das sich mittlerweile mein Leben nicht nur rein um das Thema Alkohol dreht, sondern eben vielfach gefächert ist...ja also ICH würde mal sagen, daß das "normal" ist.

    Sonst könnte ich ja auch bei vielen Leuten nachfragen, warum sie nun dies oder das geschrieben haben... weil... hat das was mit Deinem Alkoholismus zu tun? Als Beispiel fiele mir da nun Martin ein, der einen Todesfall in der Familie hatte vor kurzem. Oder der eine Wohnung sucht. Hat ja nu auch nicht wirklich primär mit Alkohol zu tun, sondern mit Leben... mit Höhen und Tiefen... mit Situationen, bei denen uns der Alkohol ad hoc nahe kommen könnte, wenn wir nicht auf uns aufpassen und wachsam sind :wink:

    DIESEN Satz finde ich immer wieder ganz besonders toll:

    Zitat

    Du hast echt viel Glück gehabt und das alles überlebt.

    Danke. So ein Glück wünsche ich Dir auch. Und hey - ich meine das wirklich nicht böse oder so. Irgendwie bin ICH ja der Meinung, daß Glück vielleicht auch bedeuten hätte können, daß ich so viel Mist am Stück nicht erleben hätte müssen.

    Generell bin ich Dir aber recht dankbar für Deine Zeilen, denn sie regen meinen Denkapparat an. Weißt Du, jedes dieser "glücklichen" Geschehnisse hat mich seelisch angegriffen. Und jedesmal mußt ich gucken, daß ich aus diesen Löchern wieder rauskrabbel. Beim letzten Mal war es so schlimm, daß ich mir gewünscht habe, tot sein zu dürfen. Denn wenn zwischen solchen Happenings nicht genügend Zeit ist, um wieder Kraft zu tanken, dann wird das auf Dauer seeeeeeehr anstrengend.

    Auch mein eigenes Hirn wieder auf Spur zu bringen ist von Mal zu Mal eine Herausforderung. Seit ca. 3 Monaten habe ich nun "zurzeit" kein Problem der bösen Art. Und ich find´s z.B. doof von mir, daß ich dem Frieden nicht mal mehr trauen kann. Ich muß üben, normale - sprich gute - Phasen wieder zu genießen. Ich hab innerlich dauernd die Befürchtung: "jetzt isses wieder soweit... jetzt kommt wieder was".

    Bei jedem innerlichen Zipperlein z.B.... ich horche sehr viel aufmerksamer in mich rein. Ob das gut ist? Und nachdem der Glaube Berge versetzen kann, leider nicht nur im guten Sinne, muß ich regelmäßig innerlich an mir arbeiten, um nicht in den Genuß von Panikattacken zu kommen...

    Ich bin noch neu in meiner jetzigen Firma. Probezeit. Was passiert wohl, wenn ich jetzt wieder nen Infarkt oder dergleichen bekomme? Job futsch. Harzt 4, Wohnung futsch. Existenz futsch. Und ich sitze tagtäglich da und versuche mir einzureden, daß schon alles gut gehen wird. Hilft ja auch nix. Solange ich lebe muß es irgendwie weiter gehen. Und mir selbst mein Leben schwerer machen mit Gedanken dieser Art find ich ja selbst nicht gut.

    Was wünsche ich mir also? RUHE, FRIEDEN, keine Blaulichtautos in meiner Nähe. Mehr "eigentlich" nicht. Mehr wäre Luxus. Und den brauch ich gar nicht. Einfach nur mal ein paar Jahre ein normales Leben führen. Arbeiten, fähig sein, meine Rechnungen zu zahlen. Gut is.

    Ich hatte gestern ein längeres Telefonat mit meiner engsten Vertrauten. Wir kennen uns seit über 25 Jahren. Sie kennt mich und mein Leben. Sie sagte mir gestern, daß ich wieder viel lebenslustiger geworden bin. Ruhiger. Und ich muß zugeben, ich fühle mich tatsächlich grad ganz gut (nur nix Schlechtes einreden... nur nicht unken...DAS ist der Gedanke schlechthin, an dem ich arbeiten muß, weil ich glaube ja schon, daß man rein gedanklich dazu fähig ist, sich Sch.eisse an Land zu ziehen...).

    Wobei ich zugeben muß - das, was ich nun in meinem Leben so tue, daß mache ich meist wohlüberlegt. Ich versuche so zu leben, daß ich - wenn´s geht - immer sagen kann, "wenn ich jetzt tot umfall, dann ist das okay mit mir". Zugeb - einer meiner Angstgedanken ist, daß ich nicht tot umfalle, sondern sabbernd und hilfebedürftig. Aber diesen Faden spinne ich nicht weiter. Das wäre psychlogogischer Selbstmord für mich....

    Und somit erklärt sich dem einen oder anderen hier vielleicht auch, warum Hoffnung eine wichtige Säule für mich ist :wink:...

    Hallo zusammen,

    generell vorab gesagt - ich bin ein Mädchen, und die sind emotional meistens anders aufgestellt als die Jungs.... :lol:

    Florian - Du hast recht. Mir hat man vor einiger Zeit auch eine Dysthymie diagnostiziert. Ich mußte damals erst mal nachlesen, und nach dem ersten Lesen war ich auch erst mal empört. Aber die Leute haben wohl recht. Wie lange ich damit schon lebe...hm... keine Ahnung.

    Die ersten eins zwei trockenen Jahre war ich noch fest davon überzeugt, eine Frohnatur zu sein....
    Deswegen habe ich auch bei meinem ersten "Wieder-Posting" vor ein paar Wochen geschrieben, daß das mit dem "werde trocken und alles wird gut" bei mir nicht so wirklich funktioniert. Ich wurde trocken. Bis heute. 10 Jahre, bald 11 sogar. In der Zeit habe ich drei Mal meinen Job verloren (widrige Umstände - ich selbst habe nichts verkehrt gemacht), zwei Mal meine Wohnung verloren (jeweils Eigenbedarf), hatte zwei Schlaganfälle und zwei Herzinfarkte. Beziehung zu einem Partner habe ich seit meiner trockenen Zeit auch keine mehr gehabt. Selbstwertgefühl (ausser auf Arbeit, über die definiere ich mich im Endeffekt auch) geht gegen Null.

    Eigentlich ja fast ein Wunder, daß ich trotz alledem trocken geblieben bin. Aber meine Logik sagt mir, daß mein Leben mit Sicherheit nicht leichter werden würde, wenn ich nun zusätzlich auch wieder ein aktiver Säufer wäre.

    Zum Thema Rückfall noch. JA - ich war mir am Anfang meiner Zeit hier schon seeehr sicher, daß ich nicht rückfällig werden würde. Und das bin ich auch heute noch. Heute noch mehr als damals. Weil ich ja schon recht lange ohne Rückfall lebe. Weil es eben keine Option ist. ABER - ich habe hier auch lernen müssen, daß Leute nach über 10 und über 20 Jahren rückfällig geworden sind. Warum auch immer. Ich habe es definitiv nicht vor, aber ich glaube, die Leute hatten das auch nicht "vor". Deswegen eben das Wort Hoffnung. Und Achtsamkeit.

    Und DANKE Martin - Hoffnung nehm ich immer gerne an :lol:

    Und auch DANKE an Dich, Hartmut. Ich denke mal, daß es einfacher ist, mich zu verstehen, wenn "man" mich eben auch ein wenig kennt :wink: .

    Und nu HOFFE ich, daß mein kleiner Tumor-Boy noch lebt, wenn ich später nach Hause komme.... doch... ich finde Hoffnung gut und wichtig, denn sie läßt einen bzw. sie läßt mich weitermachen...

    Hi Penta,

    uff... da bin ich aber nun beruhigt. Ich komme mit CFs Aussage nämlich nicht wirklich klar.

    Das unsere Krankheit rückfallbehaftet ist, ist mir schon klar. Aber ich bin der Meinung, daß es nicht zwangsläufig immer so sein muß.
    Würde mir glaub ich auch ein wenig den Mut nehmen, wenn es da heißen würde, ich würde eh rückfällig werden.
    Okay... ich gebe zu - solche Aussagen finde ICH persönlich immer wieder prickelnd, denn das spornt es eher an,
    wenn mir jemand sagt, daß ich das und das "eh nicht schaff"... :lol:

    Ich bin mir jedenfalls durchaus im Klaren darüber, daß ich tatsächlich erst dann absolut rückfallsicher sein kann,
    wenn ich in´s Gras gebissen habe. Und ob das früher oder später sein wird.... das weiß nur "der liebe Gott"...

    LG
    ClaudiA

    Moin Lieblings-Harti,

    weißt Du, bei mir ist das Wort Hoffnung schon seeehr in meinem Wortschatz verankert. Und mein Leben besteht ja nicht nur aus dem Fakt, daß ich Alkoholikerin bin. Ich hoffe, daß alles gut geht. Ich hoffe, daß ich nicht krank werde. Ich hoffe, daß mein Auto heile bleibt....etc. pp.

    An vielen Dingen kann ich einfach nicht arbeiten, so wie z.B. an meiner Trockenheit. Manches passiert einfach. Und mir ist die letzten vielen Jahre soooo viel passiert... Dinge, auf die ich nicht unbedingt Einfluß nehmen kann... siehe Thema Gesundheit z.B., als mir der Doc sagte: Sie haben eben Sch..ß-Gene. Schicksal. :roll: ....

    Ganz wichtig auch, aber hier kann ich daran arbeiten, zumindest bis zu einem gewissen Punkt: ich hoffe, daß ich nicht wieder in ein Loch falle...aufgeben möchte...

    Kurzum - manchmal ist Hoffnung das Einzige, was mir bleibt, wenn ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe und gekämpft hab bis zum Geht-nicht-mehr... und doch mal wieder verloren habe...

    Hoffnung ist wohl auch das, was mich letztendlich am Leben erhält.

    Guten Morgen miteinander :wink: ,

    Karsten,

    Zitat

    Es gilt halt immer, sich der Krankheit bewusst sein und sie nie zu vernachlässigen, um sich eben zu stärken, wenn unerwartete Lebenseinschnitte kommen sollten.

    Das unterschreibe ich sofort. Mir ist dieses Bewußtsein mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Und unerwartete Lebenseinschnitte - gerade der unguten Art - hatte ich die letzten Jahre zur Genüge. Nachdem ich diese alle überstanden habe, ohne auch nur an´s Saufen zu denken, glaube ich, ich muß nun auch aufpassen bei GUTEN unerwarteten Lebenseinschnitten. Die kenn ich noch nicht so wirklich.... Nachdem ich ja vor vielen Jahren mal gemerkt habe, daß die Gefahr eines RF nicht nur dann besteht, wenn es einem doof geht, sondern daß das auch durch puren Leichtsinn passieren kann, weil es einem zu GUT geht....


    Hallo Florian,

    schön, daß Du vorbeigeschaut hast in meinem Fädchen :) .
    Ganz ehrlich - ich finde mit zu viel Grübelei und gedanklichen Spielen dieser Art machst Du Dir Dein Leben schwerer als es sein müßte.
    Auch ICH war nicht wirklich ein Genußtrinker, ich wollte den Rausch. Und das bitte schnell. Das dieser Rausch mir zum Schluß einige unangenehme Happenings verschafft hat, ist auch das, was mich jetzt ohne Weiteres trocken hält. Der berühmte Notfallkoffer eben. Und auch, wenn ich diese Situationen von damals nicht mehr nachempfinden kann, so kann ich mich jedoch nach wie vor noch gut daran erinnern, daß ich das sch....e fand...
    Sei es nun die Erinnerung an eine regelmäßige Bettnässerei, an die Kotzerei jeden Morgen, an die Nächte, wo ich meinen Lebensgefährten angegangen bin und mich morgens gewundert hatte, warum er so "eigenartig" zu mir war, weil ich mich ja nicht an die letzte Nacht erinnern konnte... an den Satz meines damals 4jährigen: Mama ich will Dich nicht küssen, Du stinkst. ...

    Ganz ehrlich - das will ich alles so nicht mehr. Und ich gehe davon aus, daß einige dieser oben genannten Dinge wieder passieren könnten, wenn ich wieder anfangen würde. Also laß ich es und punkt ;o). Das Schöne ist aber auch, daß wenn das Hirn bzw. das Suchtgedächtnis nicht mehr ganz so penetrant ist, daß es sich ganz gut leben läßt. Das ist dann kein "Durchhalten" mehr, sondern Leben. Mit Höhen und Tiefen wie bei so ziemlich allen Menschen :) .

    Hartmut - ich werde mich immer freuen, wenn unser Nicht-mehr-Saufen-Abstand genau so bleibt, wie er es seit einer Dekade ist. Ich folge Dir weiterhin.... :lol: ....
    Und - ICH hoffe UND versuche daran zu arbeiten... das mit dem Inneren. Ist mitunter nämlich ganz schön herausfordernd. Und manchmal ist Hoffnung das Einzige, was bleibt.

    Penta,

    ich mußte grad laut lachen, als ich Deine Zeilen las...

    Zitat

    denn es ist sehr wahrscheinlich, dass ich den Termin einhalte...

    Erst letzten Sonntag habe ich gegen 18 Uhr - nach ausführlichstem Mittagsschlaf - mein Handy gecheckt und gesehen, daß ich eine Bekannte, die mich zum Kaffee eingeladen hatte, KOMPLETT vergessen hatte :shock: ... und das komplett nüchtern... :roll::lol: ...
    Und das ist mir leider auch nicht zum ersten Mal passiert. Mein Kurzzeitgedächtnis läßt langsam nach. Das merke ich auch. Gerade bei solchen Happenings. Ich muß mir mittlerweile ALLES aufschreiben und mit Alarm-Piep-Funktion versehen. Aber ich schätz mal, daß das am Alter gepaart mit meinen gesundheitlichen Herausforderungen (Schlaganfälle sind mein Hobby :roll: ...) liegt.
    Ich will mir nicht mal im Ansatz vorstellen wie das wäre, wenn ich DAZU noch ein Alkoholproblem hätte.... :lol: ...nee nee.... auf mein Resthirn pass ich lieber schön auf!!


    Hallo Vollwaise,

    ganz ehrlich - bei Dir bin ich einfach nur gespannt, wie das mit Dir hier weitergeht. Ich habe Deinen Thread seit Anfang verfolgt und find´s klasse, daß Du mittlerweile seit über zwei Monaten alkoholfrei bist. Dazu sei gesagt, daß ich mit dem Wort TROCKEN in dieser dann wiederum kurzen Zeit nichts anfangen kann. Mag Haarspalterei sein, und zugegebenermaßen habe ich es selbst in meinen Anfangszeiten auch so genannt (ich wußte es ja nicht besser), aber ich finde am Anfang wird man nüchtern. Trocken erst mit der Zeit... und mit Zeit meine ich Jahre. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
    Was mir bei Dir so auffällt - so sehr Du aktiv auf Teufel komm raus gesoffen hast, so sehr bist Du nun auch auf Teufel komm raus am trocken werden. Erinnert mich an die EX-Raucher, die dann jeden und alles verurteilen, der noch mit Zigaretten zu tun hat. Guck auf Dich, bleib bei Dir. Was Andere machen sollte Dir im Großen und Ganzen egal sein, denn das ist deren Leben. Kümmer Dich um Deines, sollte genug Arbeit sein ;o).
    Generell find ich es ja klasse, wenn jemand von sich selbst überzeugt ist.... aber es liest sich manchmal dezent "von oben herab"... und das finde ich weniger klasse. Vor allem, wenn jemand in seiner Anfangsphase ist....


    Schönen Aschermittwoch Euch Allen 8)

    LG
    ClaudiA

    Guten Morgen allerseits,

    der Tag ist noch jung, aber er wird andauern... und heute Abend werde ich mich wieder seeehr alt fühlen :lol: ....

    Ich hab ja nun die letzten Wochen viel gelesen hier... der offene Bereich lebt wieder auf und das freut mich im Großen und Ganzen.

    Und nachdem das Hauptthema wohl gerade der "Rückfall" ist bin ich nicht umhin gekommen, mich mal zu hinterfragen, denn ich glaube, in diesem Punkt geht es mir zu gut. Worüber ich auch nicht schimpfen will. Beileibe nicht.

    Frage an die anderen alten Hasen - wie fühlt Ihr Euch mit diesem Thema?!
    Ich weiß ja nun, daß ein Rückfall IMMER passieren kann, daß ich mir nie zu sicher sein sollte.

    Wenn ich nun in mich reinhorche, dann ist der Gedanke rückfällig zu werden irgendwie so absurd wie damals mal ne Woche keinen Alkohol zu trinken... ich kann´s mir einfach nicht mehr vorstellen, nochmal betrunken zu sein...

    In schlechten Zeiten weiß ich ja nun, daß sie nicht besser werden, wenn ich wieder zur Flasche greife... und ich hatte die letzten vielen Jahre beileibe genug schlechte Zeiten. Wieder zu trinken kam mir jedoch nie in den Sinn.

    Ich weiß aber für mich auch, daß es mir "gut" tut, mich auch nach über 10 Jahren um meinen Alkoholismus zu kümmern. Auch wenn ich hier mal ein Jahr am Stück nichts schreibe.

    Vielleicht liegt es aber auch daran, daß ich einfach nur klasse finde, immer Herrin meiner Sinne zu sein und mein Auto bewegen darf, wann immer ich es möchte?!! :wink:

    Ich hoffe jedenfalls, daß mein Inneres auch so weiter fühlt in der Zukunft!

    Hi Emma,

    der kam vor ein paar Wochen glaub ich schon mal... ich habe ihn somit beim zappen entdeckt und bin hängen geblieben.

    Ich empfand den Film als recht gut. Und ich hab mich schon auch gefragt, wie ich in so einer Situation handeln würde....diese Hilflosigkeit der Tochter...gepaart mit eben der Mutter-Kind-Liebe. Krass.

    Nachdem in der Familie ICH der Alki bin kann ich nur sagen, daß ich seeeehr froh bin, daß ich meinem Kind das Gsd erspart habe bzw. ich hoffe, daß ich ihm das auch in Zukunft ersparen werde!

    Moin zusammen,

    hm... ich wußte bereits zu meinen saufenden Zeiten, daß ich - O-Ton "wohl nu zum Alki mutiert bin". Der Groschen fiel dann so richtig, als ich nach meiner Elternzeit wieder in die Arbeit gehen durfte ("wenn ich eeendlich wieder arbeiten gehen darf, dann brauch ich keinen Alk mehr"), und nach ein paar Tagen Abstinenz dann doch Abends wieder zur Flasche gegriffen habe... wohlwissend, daß ich am nächsten Tag um kurz nach vier raus muß.... "ein bischen geht schon".

    DA wußte ich, daß ich mir ein 'neues Problem' herangezogen hatte. Von der Erkenntnis bis zur Einsicht jedoch, daß ich da was ändern mußte... da vergingen aber noch rund 1.5 Jahre. Weil ändern MÜSSEN ging ja nicht. Erst, als ich ändern WOLLTE.... da ging es dann...

    Was interessant ist - war damals die Scham vorhanden, wenn ich sagte, daß ich 'Alkoholikerin' bin... so ist mir diese mittlerweile kpl. abhanden gekommen. Es ist ein Fakt, so wie ich Brillenträger bin. Ich habe bei diesem Satz keinerlei negativen Gefühle mehr. Ist eben ein Teil von mir, der im "normalen" Leben kein extra Gewicht mehr hat. Extern. Intern bzw. innerlich bin ich froh, daß ich so friedlich mit dem Thema Alkohol umgehen kann. Ich hab meinen Frieden mit ihm geschlossen.

    Moin Paul,

    hab ich grad in Matthias Tb gefunden:

    Zitat

    Nachdem ich den Kindern von meiner Alkoholsucht erzählt hatte und auch davon, alkoholfreies Bier auch nicht zu trinken, hatte ich mir eines in einer bayerischen Wirtschaft bestellt.

    Warum machst Du sowas? :shock:

    Dann brauchste Dich über den Gesichtsausdruck Deiner Kleinen nicht zu wundern.... Du weißt schon, daß wir für unsere Kinder so ziemlich das Wichtigste sind. Sie vertrauen uns, sie lieben uns und sie glauben uns - bis zu einem gewissen Punkt. Und wenn das mein Vater gemacht hätte, hätte ich wohl ähnlich geguckt und mir eine innerliche Notiz gemacht: Erwachsene lügen, also ist das wohl so in Ordnung und ich kann mir das auch leisten.

    Bzgl. Deiner gemachten Erfahrung mit "Tinkturen" etc...
    Ich persönlich würde es nun nicht als Rückfall sehen (das mit dem gezielt bestellten alkoholfreien Bier wohl eher!!), sondern als Frischlingsfehler. Einem Nichtalkoholiker ist oft nicht bewußt, WO alles Alkohol versteckt sein kann.

    Ist mir mal mit Salami passiert. Im Nachgang habe ich erfahren, daß es sich um Kirschwassersalami handelte. Ich wußte bis dato nicht mal, daß es sowas gibt :roll: ... geschmeckt hat man´s auch nicht. Ich vermeide generell alles, wo daß Wort "Alkohol" oder dergleichen schon irgendwo lesbar ist bei Lebensmitteln. Wenn ich allerdings etwas "Alkoholisches" in Form von Nahrung zu mir genommen habe, ohne zu wissen, daß da "was drin" war, und es eben auch nicht rausgeschmeckt habe... tja... dann triggert es mich auch nicht wirklich. Salami kauf ich ja auch ein. Nur eben die nicht, wo explizit "Kirschwasser" drauf steht. Alleine das Wissen kann triggern!!

    Paß auf Dich auf :wink:

    Liebe Grüße
    ClaudiA