Hallo Kramasow,
Zitat
der größte Druck aus dem Umfeld
das kenne ich sehr gut, weil das habe ich auch immer so erlebt. Nass und trocken. Mein Umfeld ist nicht komplett alkoholfrei und ich ziehe mich (heut nicht mehr) ins Einsiedlertum zurück. Anfangs habe ich das so getan und das war für mich auch genau richtig so, denn so habe ich mir die Zeit genommen, mich gut kennenzulernen.
Doch nach und nach wollte ich wieder an einem "normalen" gesellschaftlichen Leben teilnehmen und da machen wir uns mal nix vor, da wird eben Alkohol konsumiert. Es gehört dazu.
Bei Leuten, die mich nicht kennen wird schon nachgefragt oder teils erstaunt zur Kenntnis genommen, dass ich keinen Alkhol trinke. Ich gebe je nach persönlicher Stimmungslage eine Statement dazu ab, aber im Prinzip ist es mir vollkommen egal, was mein Gegenüber darüber denkt. Ich mache es mir nicht mehr zu meinem eigenen, weil ich habe damit ja überhaupt kein Problem, Alkohol nicht mehr für irgendwas zu brauchen. Ich habe aufgehört, andere davon überzeugen oder zu erklären, warum das so ist. Denn das Verständnis ist eben einfach sehr begrenzt, entweder weil die Person selbst darin verhangen ist, oder überhaupt nicht. Ein dazwischen habe ich bisher noch nicht wirklich kennengelernt ;-). Ich bin trocken der Glücklichste Mensch auf Erden - ich will auf keinen Fall zurück in die Hölle, dass braucht keiner zu verstehen - lediglich respektieren.
Bei meinen Leuten, die mich in allen Lebenslagen kennen, höre ich nicht mehr, dass ich weniger lustig sei. Weil ich es auch nicht bin. Das liegt aber an mir selbst, weil ich mich davon frei gemacht habe, nur mit Alkohol lustig und ausgelassen sein zu können. Früher war das Teil von mir, ich konnte z.B. nur alkoholisiert tanzen. Naja... irgendwann trocken musste ich das dann versuchen, wenn ich nochmal wieder tanzen will, ohne dafür Alkohol trinken zu müssen. Die ersten Schritte waren komisch, doch heute tanze ich notfalls ganz alleine auf der Tanzfläche. Es geht mir ja ums tanzen und der Rest ist mir egal.
In deinem Fall hätte ich es wahrscheinlich so gehalten und erstmal mit dem Sohn gesprochen, wie er die Sache gesehen hätte. Ob aus seiner Sicht (denn es war ja seine Feier) es mit Alkohol stattfinden MUSS oder es ihm egal gewesen wäre oder ihm es sogar lieber gewesen wäre, ganz ohne Alk.
Wenn mit Alk, hätte ich meinen Partner (deine Frau) und den Veranstalter (deinen Sohn) schonmal darauf hingewiesen, dass je nach persönlichem Empfinden, was ja nicht vorauszusehen ist (zumindest ist es bei mir so) - ich ggf. früher die Feier verlassen muss. Sowas würde mir den Druck von außen nehmen und mich in der Sache an sich freier sein lassen.
Ich habe es oft erlebt, dass Druck von außen auch irgendwie von mir selbst verursacht wird.
Viele Grüße
Maria