Hallo herze, nun hab ich doch tatsächlich deinen ganzen Faden gelesen.
Und mich in vielem darin wieder erkannt.
Durch meinen Weg mag ich dir einfach nur sagen: loslassen dauert. In meinem Faden damals hat mir eine meiner Wegbegleiterinnern sinngemäss geschrieben: Man kann gehen und loslassen, man kann aber auch gegangen sein und festhalten.
Mich hat das damals auch sehr zum Nachdenken gebracht. Ich war gegangen und hielt trotzdem fest. Es war ein langer Prozess dieses von ihm loslassen. Jahrelanger Prozess.
Lange meinte ich durch ihn die zu sein, die ich doch so gerne sein wollte, meinte, dass mein Leben durch ihn reicher, vollständiger sei, genoss es unendlich DIE Frau an seiner Seite zu sein....ich brauch nicht mehr zu schreiben, du weisst und fühlst selbst, wie es weitergehen könnte.
Nächtelang habe ich mich hier um Kopf und Kragen geschrieben, mir quadratische Augen in langen einsamen Forumsstunden gelesen, mir diverse "A...tritte" geholt von langjährigen Forumsmitgliedern und doch gemeint, bei mir wäre alles anders in den Momenten der Verzweiflung, des Zweifelns.
Nein, heute kann ich mich gut einreihen, bei mir war es genauso wie bei sovielen anderen hier, so wie bei dir. Erst als ich begann, mich auf MEINE Träume, MEIN Wohlbefinden, MEIN Leben, MEINE Schwächen und MEINE ganzen Baustellen einzulassen und mich zurückzubesinnen, dass eigentlich doch niemand anders besser für mich sorgen kann als ich für mich selbst, da begann diese innere Wandlung.
Die Wut auf ihn habe ich in Energie für mich umgewandelt, mir Träume erfüllt, die ich schon lange in mir spürte, aber irgendwie nie anpacken wollte. Das war gut, tut gut und ich mach es heute noch.
Es tat weh zu erkennen, dass ich gegen den Alk keine Chance hatte, aber nur weil ich die Wertung des Alkohols über meine stellte, ohne wirklich zu begreifen, dass er krank war, und ich genauso mit.
Seine Krankheit manifestierte sich in seiner Sucht nach Kiffen und Alk, meine manifestierte sich in der Sucht, gebraucht zu werden und indem ich mich brauchen liess und ihn auch gebrauchte, füllten wir beide das , was uns am meisten fehlte. Das Alleinseinkönnen mit uns selbst - das Akzeptieren der eigenen Grenzen, des eigenen Körpers und diese ewige Suche nach dem "geliebt werden für das, was ich bin" und nicht für das, was ich darstelle.
Seit meiner Trennung am 6. Januar 2008 (verrückt, dass dieses Datum sich so eingebrannt hat, oder? ;-)) bin ich alleine und übernehme die komplette Verantwortung für mein Leben und für mein Wohlergehen und weisst du was? Ich hab es gut mit mir, mit der Erfüllung meiner Träume, mit der Gestaltung meines Lebens.
Weil ich eines begriffen habe: ich wähle in meinem Leben, ob ich ein Glas halbVOLL oder halbLEER sehen möchte!
Hab Geduld mit dir, mit deinem Prozess, du bist auf einem guten selbständigen Weg, der dich dann zu einem ständigen SELBST führen wird.
Und das macht echt Spass!
Glaub mir nur
Mitfühlende - nicht mitleidende Grüsse
skybird