Hi kiddo,
auf einen Rutsch Deinen Thread durchgelesen bis hier. Beeindruckt bin ich davon, wie sehr Dir Dein Herz auf der Zunge liegt und Du hier Deine Gefühle so treffend beschreiben kannst.
Als ich zu dem Beitrag kam mit dem Notarzt, dachte ich "Endlich, jetzt kann sie SEINE Verantwortung nicht mehr übernehmen" - auch wenn Du es noch wolltest, denn jetzt waren die äusseren Umstände so, dass Du sie garnicht mehr übernehmen konntest.
Als Krankenschwester sage ich Dir, dass es klasse war, den Notarzt zu rufen, dass es genau richtig war im KH zu sagen, dass er bei Dir kein Zuhause mehr hat und dass ich Dir ganz fest die Daumen drücke, dass das mit Deiner Wohnung für Dich klappt.
Ich bin nun schon seit über einem Jahr von "meinem Alki" getrennt und am Anfang war da einfach Leere, Verzweiflung und Schwarzsehen. Dank meinem Fellmann hatte ich Struktur, musste dreimal täglich mit ihm raus und nach und nach lichtete sich die schwere, bleierne Dunkelheit. Das Schreiben hier und die Gespräche mit mir lieben Menschen halfen mir sehr.
Trotzdem kamen Momente der Einsamkeit, des Zweifels und dem nicht wissen, wo ich meine Konsequenz nun einsetze. Ich hab alles hier gelassen und jetzt ist mein Leben ruhiger, meine Wohnung ist wieder "nur" meine Wohnung, meine Ruhe ist meine Ruhe und auch wenn er sich heute noch ab und zu meldet und versucht meine Co-Knöpfe zu drücken, so ist es doch mein Entscheid, ob ich mit ihm kommunizieren will oder nicht.
Meiner Ruhe und Zufriedenheit zuliebe, die ich in den letzten Monaten wieder gefunden habe, will ich nicht.
Für mich gab es nichts besseres, als ihn zu verlassen und nichts schmerzlicheres als zu erkennen, dass meine vermeintliche grosse Liebe nichts anderes als Abhängigkeit war.
Ich les Dich gerne weiter! Hier bist Du nicht alleine!
Herzliche Grüsse
skybird