Unter einem kalten Entzug versteht man das plötzliche Absetzen von Alkohol (oder anderer Drogen) ohne medizinische Begleitung.
Regelmäßiger Alkoholkonsum führt dazu, dass sich der Körper psychisch, physisch und hormonell auf den Suchtstoff einstellt. Einmal daran gewöhnt, kann er mit Entzugserscheinungen reagieren, wenn die Zufuhr von Alkohol ausbleibt. Diese Entzugserscheinungen können recht heftig sein und sogar tödlich verlaufen.
Typische Entzugserscheinungen bei Alkoholentzug sind Schwitzen, Zittern, Unruhe, Herz- Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Krampfanfälle, Delirium tremens und epileptische Anfälle.
Krampfanfälle können tödlich verlaufen; durch Atmungsversagen oder der Gefahr, am eigenen Erbrochenen zu ersticken.
Bei einem Delirium tremens kann es zu Störungen des Bewusstseins, der Wahrnehmung, zu Orientierungsstörungen und Gedächtnisstörungen bis hin zu epileptischen Anfällen kommen. Die Letalität (Sterberate) liegt bei etwa 25%.
Schwere Entzugssymptome sind nicht unbedingt Folge eines vorher starken oder langen Alkoholmissbrauchs. Auch bei "leichten Fällen" können diese sehr wohl auftreten.
Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die sonst eher mäßigen Entzugserscheinungen nach einer (wiederholten) Trinkpause auf einmal drastisch verschärfen.
Das Risiko sollte also niemand unterschätzen und vor einem Entzug immer einen Arzt konsultieren.
Die Alkoholkrankheit ist, wie der Name schon sagt, eine Krankheit.
Ärzte unterliegen der Schweigepflicht und wissen um die nächsten anstehenden Schritte.
Ein medizinisch begleiteter Entzug ist nicht gleichzusetzen mit einem Entzug in einer entsprechenden Klinik. Er kann auch ambulant erfolgen, aber eben immer unter Aufsicht eines Arztes. Dazu bietet sich zuerst der Hausarzt an, aber auch Internisten und natürlich die Fachärzte der Suchtmedizin.