Was ist Co-Abhängigkeit?
Wenn dein Leben durch einen Alkoholiker in deinem Umfeld eingeengt scheint, und du nichts dagegen tun kannst, bist du vielleicht schon auf dem Weg in eine Co-Abhängigkeit.
Alkoholismus wird auch als Familienkrankheit bezeichnet, weil jedes Familienmitglied beeinträchtigt wird.
Die Partner und sogar Kinder tun alles, damit ihre kleine Welt wieder in Ordnung kommt.
Aber auch Verwandte, Freunde, Bekannte und Kollegen können eine solche Rolle einnehmen.
Es ist sinnvoll, schon bei den ersten Anzeichen genauer hinzuschauen. Wenn du das Gefühl hast, jemand in deinem Umfeld trinkt zu viel, dann vertraue darauf, das du richtig beobachtet hast.
Gibt es besonders gefährdete Menschen?
Im Grunde kann es jeden Menschen treffen, der gerne helfen möchte und viel dafür tut, dass es anderen gut geht.
Alles Wissen reicht nicht, um sich davor zu schützen.
Hilfsbereitschaft ist eine gute Eigenschaft, nur darfst du dich dabei selbst nicht aus den Augen verlieren.
Der Übergang ist oft schleichend, selbst nimmt man es oft nicht wahr, wie eigene Grenzen immer dehnbarer werden, bevor das komplette Denken um den Alkoholiker kreist.
Wie äußert sich die Co-Abhängigkeit?
Es kann im schlimmsten Falle zu psychischen und körperlichen Erkrankungen kommen. Das ist dann der Zeitpunkt, zu dem sich die meisten Co-Abhängigen hier melden. Es ist wichtig wenn jede(r) einige Warnzeichen kennen würde. Hier eine kleine Auswahl:
- Trinkmengen kontrollieren, Flaschenverstecke suchen, Leergut zählen
- Versuchen das Trinken zu vertuschen
- Schweigen gegenüber anderen
- Dem Alkoholiker die angeblichen Gründe seines Trinkens aus dem Weg zu räumen
- Ihn vor Kindern, Kollegen und Chef zu entschuldigen
- Eigene soziale Kontakte aus Scham zu vernachlässigen
- Eigene Interessen nicht mehr wahrnehmen, stattdessen sich nur noch um den Alkoholiker kümmern
Was kann ich tun?
- Schweigen brechen und dir Hilfe holen --- Damit hast du einen wichtigen Kreislauf durchbrochen.
- Es ist nicht deine Schuld, das jemand trinkt.
- Falls Kinder betroffen sind, ihnen den Alkoholismus altersgemäß erklären und sie nicht mit Schuldgefühlen zurücklassen!
- Du kannst dem Alkoholiker nicht helfen, sondern nur dir.
- Lernen, deinen eigenen Wahrnehmungen wieder zu vertrauen.
- Versuchen, wieder (d)ein eigenes Leben aufzubauen.
Wo kann ich mich hinwenden?
- Forum
- Suchtberatungsstellen, die auch Angehörige beraten
- Im beruflichen Umfeld und in größeren Firmen gibt es oft eigene Suchtkrankenhelfer. Für sie gilt die Verschwiegenheitspflicht.
- Für kleinere Kinder gibt es Löwenherz, eine Kindergruppe des blauen Kreuzes
- Für Teenies gibt es al a-teen, eine Angehörigengruppe unter dem Dach von AA.
Es ist kein einfacher Weg, aber wir unterstützen dich gerne dabei ihn zu finden und zu gehen.
Wir berichten hier von unseren Erfahrungen.