Mein Abschiedsbrief an ihn…

  • Hallo an Euch,

    angesichts des guten Austausches und des unumgänglichen Augen-Öffnens dank Euch(!) habe ich schon mal einen Abschiedsbrief geschrieben. Jetzt muss ich mich auch trauen, den los zu schicken. Denn ich weiß, dann gibt es kein Zurück.

    Er macht es mir eignetlich einfach. Ich höre momentan kaum etwas von ihm, angeblich viel zu tun, Rechner kaputt ect. Aber so ist das bei uns immer gewesen. Mal ist er absolut präsent mit allem drum und dran – und dann plötzlich bin ich nur eine Randerscheinung bis weg gebeamt.

    Bisher habe ich mich krampfhaft von den paar schönen Tagen genährt und den Rest des Jahres gelitten, geweint, Sehnsucht gehabt und kein Land gesehen. Aber die Hoffnung ist gestorben, seitdem ich hier bei Euch bin. Und das ist der springende Punkt.

    Ich bin zwar schon 46 und weiß nicht, ob ich überhaupt mal eine erfüllte Beziehung leben werde. Aber so kann es eh nicht weitergehen. Es ist aussichtslos!

    Ich hoffe, das ich den Brief los schicke und drückt mir die Daumen, das ich nicht so tief falle und so lange leide. Davor habe ich am meisten Angst – vor mir selbst.

    Ich werde berichten…

    Eure Ettena

  • Hallo ettena!
    Du bist nicht schon 46 sondern erst 46. du wirst vielleicht denken, das dir ein spinner schreibt aber es ist so.
    Ich bin auch erst spät (52)zur einsicht gekommen, das meine sauferei mich kaputt macht und als ich aufhörte, fragte ich mich auch was danach kommt.
    Ich trug erst mal trauer, weil ich mich von etwas verabschiedete, welches jahrelang mein leben bestimmt hatte.
    Ich wusste am anfang auch nicht, was so alles auf mich zukommt und musste mir schon manchmal selbst in den a**ch treten um in die gänge zu kommen.
    Ich kam mir nutzlos vor, denn wer braucht mich schon. Meine familie ging sehr vorsichtig mit mir um, da sie angst hatte, wenn sie etwas verkehrt machen würden könnte die pulle wieder zum vorschein kommen.
    Mit der zeit legte sich meine traurigkeit und ich mischte mich vorsichtig wieder unters volk, weil ich merkte, das es so nicht weiter ging mit mir.
    Es schellte keiner an der haustür um mich ans händchen zu nehmen damit ich wieder freute am leben finde.
    Im laufe der zeit unternahm ich immer mehr aktivitäten und schaute über den tellerrand hinaus.
    Ich ging zwar in eine SHG (auch heute noch regelmäßig) aber die genügte mir nicht.
    Weil ich mich für neues öffnete wurde mein bekanntenkreis immer grösser und bin heute froh, so viel wertvolle bekanntschaften zu haben.
    Wäre ich in meinen vier wänden geblieben, so würde ich heute noch vor mir hindämmern.
    Das du dich jetzt benutzt fühlst, depressiv bist, hat damit zu tun, das du dir wertlos vorkommst.
    Wir haben einige frauen deines alters bei uns in der gruppe, die angst hatten, sie bekämen keinen mehr ab, mit der zeit merkten sie aber, das sie zufriedener mit ihrem leben wurden, weil sie sich dort langsam wohlfühlten , weil dieses im vordergrund stand.
    Sie suchen heute nicht mehr krampfhaft nach einer beziehung und lassen die dinge auf sich zukommen aber es sind doch einige entstanden und das ohne sich selbst unter druck zu setzen.
    Wichtig ist doch, das du dir wieder was wert bist und dich zufrieden stellst. Das andere kommt schneller als du denkst, aber mit der brechstange zu arbeiten bringt nichts.
    Du bist, als mensch viel zu wertvoll um sich ins schneckenhaus zurückzuziehen und der dinge seinen lauf zu lassen.
    Du hast eine erfahrung mit deinem partner gemacht, die dich prägen wird und später, wenn du abstand davon genommen hast, sie nicht missen nmöchtest.
    Ich wollte bestimmt kein spritkopf werden, aber was ich dadurch an lebensqualität hinzugewonnen habe, hätte ich als normalo bestimmt nicht.
    Glaube mir, auch du kommst wieder aus dem loch heraus und findest wieder freute am leben, denn mit etwas abstand gesehen sieht alles ganz anders aus.

    Herzlichst heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Liebe Ettena,
    ich finde aus, dass Du ERST 46 bist. Ich bin fast 42 und habe mich ja auch vor kurzem getrennt, den Grundstein für ein neues, auf jeden Fall besseres Leben gelegt. Sicher wirst Du noch leiden, aber das tust Du doch jetzt auch ,oder? Und Du gibst Dir wenigstens die Möglichkeit, dass es besser wird für Dich, Dein Seelenleben wieder geheilt wird, Du Dich auf DICH konzentrieren kannst. Du weißt, wir hier sind alle an Deiner Seite um Dich aufzufangen, zu trösten und aufzubauen wenn es Dir schlecht geht. Lass das Jahr 2008 auch zu Deinem Jahr werden. Ich drücke Dir die Daumen
    und Dich damit Du Dich traust den Brief abzuschicken!
    Liebe Grüße
    Kim

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