Ein herzliches Hallo an alle.
Ich habe mich entschlossen,nun doch einen "eigenen" Thread zu eröffnen,in dem es um mich geht.Eigendlich wollte ich damit warten,bis ich in den geschlossenen Bereich wechsel(was ich bald tun werde),aber hier gibt es schon einige Menschen die ich gerne lese,und mit denen ich mich weiter austauschen möchte.Nur steht "meine" Geschichte dann verteilt in zig anderen Threads,das macht mich wieder schwer durchschaubar,von daher soll sie nun hier erzählt werden.
Für alle die mich noch nicht kennen:
Ich bin 42 J.,habe sechs Kinder und drei Enkelkinder.Meine Suchtkarriere zog sich über 20 J.,und seit zwei Jahren bin ich trocken.
Ich stecke in einer Beziehung fest,in der ich der Co-Abhängige bin.Diese Rolle kenne ich schon lange,denn mein Papa war auch Alkoholiker(verstorben 2001).Ich wollte schon oft ausbrechen,alles beenden,mich auf nichts mehr einlassen,aber seit den zwei Jahren,die ich trocken bin ist es ein Auf und Ab.Hatte ich am Anfang noch viel Hoffnung,da ich mich selbst auf Neuland befand,so weiß ich heute dass mein Freund nichts ändern wird.In regelmäßigen Abständen von 2-3 Monaten unterbricht er seine Trinkpause für ca. zwei Wochen,um danach mit immer neuen Versprechen an mich heranzutreten.Anfang Dez.,nach seinem letzten Absturz ging er zur Diakonie.Zwei Einzelgespräche,zwei Besuche der Gruppe-Ende!Mit der Sucht befasst er sich in keinster Weise,ausser um mich zu überzeugen,dass er JETZT alles tut.Es bleibt immer beim Ansatz,und sobald wieder Ruhe in unsere Beziehung einkehrt ist alles beim alten.
Ich weiß,dass mein Freund mir nicht gut tut,denn ich fühle mich in meiner eigenen Entwicklung gehemmt.Will ihm keine Schuld geben,doch meine Aufmerksamkeit ist mehr auf ihn gerichtet als auf mich.Und somit bin ich immer irgendwie in Warteposition und komme nicht von der Stelle.
Ich arbeite Saisonabhängig.Nach zwei Monaten Winterpause(ohne Arbeit) fing am Donnerstag die neue Saison an.Ich wusste 99 prozentig,dass mein Freund diesen Umstand zum trinken nutzt.Möchte dazu sagen,wir haben getrennte Wohnungen(100 m entfernt),wohnen aber eigendlich bei mir zusammen.Ich habe vorher hin und her überlegt,ob ich die Beziehung beende,oder ob ich ein letztes Mal abwarte und ihm den Zug überlasse.Mein Sohn(18) meinte,ich würde mir Vorwürfe machen,wenn ich ihn nach drei nüchternen Monaten vor die Tür setze.Ich habe abgewartet-gestern fing er an zu trinken.Nun ist er in seiner Wohnung und das berühmte Szenario kann beginnen.Zwei Wochen saufen,immer Kontakt suchen um die Lage zu checken,Sachen abholen,irgendwann DIE EINSICHT haben,bereuen,um Hilfe bitten,Erklärungen geben wollen,berichten wie schlecht es ihm geht...ich könnte endlos weiter aufzählen.
Ich habe diesen Thread "Zeit für Veränderungen" genannt.Diese haben nicht nur mit meiner Beziehung zu tun,sondern vielmehr mit dem DANACH,denn ich möchte endlich etwas für meine Zufriedenheit tun,möchte endlich wieder vorwärts gehen,meine Ideen umsetzen.Und mit dem absenden dieses Postings ist der erste Schritt getan.
Liebe Grüße,
Shadow