Beiträge von Hartmut

    Hall Mexiko


    hier in dem Thread geht es um das schlimme Wort Alkoholiker. Die „Ästheten“ unter uns wollen sich damit nicht identifizieren. Es geht um die Begrifflichkeiten.


    Ich muss mich doch bei Süchten, da meist erstmal psychisch der Auslöser den Symptomen stellen. Da ist es doch erstmal egal, wie es heißt.


    Ich schreibe ja erstmal. Wenn die Psyche mich zum Saufen bringt, dann muss ich erstmal das Saufen weglassen. Da ist es shit egal wie ich mich benenne.


    Alles andere folgt dann mit Therapie oder ähnliches. Wie du es beschrieben hast.

    "Hat was mit Ernsthaftigkeit zu tun"

    Damit der Fokus auf die Sucht gelegt wird.


    Beispiel. Wenn ich ein Selbsthilfe-Forum suche, wo sich Alkoholiker austauschen und erschlage werde von Zitate, Bilder und sonstiges, dann verliert es die Ernsthaftigkeit. Es ist ja alles öffentlich einsehbar.


    Der Schwerpunkt soll hier auf Selbsthilfe und Austausch liegen. Es ist ja nicht so, dass dann nur DU etwas einsetzt. Es wird zum Bummerang


    Wir ziehen hier eben die Grenzen .

    Mir ist aufgefallen, wie wichtig für den einen oder anderen irgendwelche Begrifflichkeiten sind.


    Da es bei Süchten um schleichende Prozesse geht, exzessive Verhaltensweise, die nicht immer eindeutig zuzuordnen sind, waren sie für mich erstmal nebensächlich. Zudem Begrifflichkeiten nicht trocken machen. Auch die Einordnung nicht.


    Für mich hätte als Alkoholiker die Gefahr bestanden, mich irgendwo einzuordnen, was es verharmlost, abschwächt oder ich eben noch nicht zu dem oder das zugeordnet wäre. Und hoch die Tassen, weiter wäre es mit dem Saufen gegangen. Alkoholiker ist das bekannteste und fasst eben alles zusammen.


    Ich muss mich doch bei Süchten, da meist erstmal psychisch der Auslöser den Symptomen stellen. Da ist es doch erstmal egal, wie es heißt.

    Eine Verneinung ist schwer mit ja oder nein zu beantworten. Führt häufig zu Missverständnissen.

    Ich denke aber das macht es deutlich. Missverständnisse würde es geben, wenn ich noch ein „Vielleicht" als Antwort vorgegeben hätte. :mrgreen:



    Off Topic

    Willst du mit mir gehen? Bitte ankreuzen.

    Ja

    Vielleicht

    Nein


    fällt mir aus der Jugendzeit dazu ein :mrgreen:

    Ich glaube da wird gerade viel zu viel zusammen gemischt und meine Post fehl interpretiert oder missverstanden. Da nehme ich mich nicht aus. Bei Antworten es auch verkehrt verstanden zu haben.


    1. Ging es mir erstmal nur um das abscheuliche Wort Alkoholiker.

    2. Dann kam im weiteren Verlauf dazu, wer hier sich austauschen kann und wer nicht.



    Deswegen stelle ich die Frage mal andersrum, um es deutlicher zu machen.


    Ist jemand, der sich abhängig oder suchtkrank bezeichnet, kein Alkoholiker? Ist ein Ja oder Nein Frage.

    Die Krankheit Alkoholabhängigkeit möchte ich insgesamt besser verstehen, und ich finde es sehr interessant, was Betroffene dazu schreiben.

    Warum willst du sie besser verstehen? Hat das was mit dir und deiner Selbstreflexion zu tun? Ich bin ähnlich, wie Linde auf die Frage gekommen, ob du selber ein Suchtproblem hast. Es geht hier doch um Selbsthilfe, nicht um Fremdhilfe.

    Was ich nicht verstehe ist, anderen schon wegen anderer Begriffsvorlieben die Möglichkeit zum Erfolg gänzlich abzusprechen.

    Das ist doch Quatsch. Wer sagt das denn? Wer spricht gänzlich was ab? Niemand spricht irgendjemand was ab. Deswegen müssen wir doch nicht jede Tür und Tor öffnen, wenn wir eine andere Erfahrung haben.



    außer Ex-Co nichts. Ich wäre vermutlich noch weiter Co, wenn mein Mann noch leben würde.

    Aufgrund dieser Erkenntnis habe ich hier meine Reflektion gestartet.

    Was meinst du genau mit Reflexion?

    Stimmt! Jemanden nötigen, ihn zwingen zu etwas, was er nicht zu tun bereit ist, ist nicht richtig.

    Was soll das Kasperletheater? Deine letzte Post -Antworten und dein Versuch einer Verarsche kannst du dir sparen. Provokation wegen etwas, was dir nicht in den Kram passt. Ich schreibe mal deutlicher. Hier wird keiner gezwungen, sich auszutauschen. Wem das Forum und seine Regularien nicht passt, kann sich gerne etwas suchen, was ihm passt. Lass es einfach sein.

    Ich frage mal umgekehrt zählst du bei jeder der genannten Stelle erst alle deine Erkrankungen auf? Wenn nicht, warum würdest du dich dort als trockener Alkoholiker bekennen? Nur hier ist es was anderes, da bist du in einer Selbsthilfegruppe für Alkoholiker.

    Dass dieser Thread Wellen schlägt, hatte ich mir schon im gedacht. Ich bedanke mich mal für diese außergewöhnliche Beteiligung.


    Was ich jedoch hier wie wo anderes immer wieder mal feststelle. Es wird zu viel persönlich genommen. Ich denke auch nicht das es, um das »recht haben" dabei geht, sondern eher einen Standpunkt mit Beharrlichkeit zu vertreten. :mrgreen:


    Jedoch unterscheide ich auch unter Standpunkte und Erfahrungen. Eigene Erfahrungen sind das, was eine Selbsthilfegruppe ausmacht. Nicht das angelesene Wissen.


    Wenn ich in die Anfangsjahre zurückschaue, gab es bei dem Begriff „Alkoholiker“, keine großen Diskussionen. Es wurde hingenommen, was es ist. Dass es heute mehr aufkocht, ist wahrscheinlich dem heutigen Zeitgeist geschuldet, alles neu betiteln zu müssen.


    Darunter fallen auch dies Beschönigung Beispiel. Aus Alkoholiker wird Alki. Dieses ganze „Ich hab dich lieb“ Psychologie greift nicht überall.

    Weil sie sich z.B. aus Gründen der Selbstachtung oder der höheren Eigenmotivation oder was auch immer nicht Alkoholiker nennen wollen?

    Umgekehrt. Die Selbstachtung fängt doch mit dem uneingeschränkten Erkennen, Alkoholiker zu sein, an. Gerade weil dieses Wort von Menschen (Anscheint von dir auch) sehr stigmatisiert wird.


    Wenn das Wort Alkoholiker die Eigenmotivation ausbremst, um trocken zu werden, dann hat der Süchtige nicht verstanden, um was und vor allem, um wen es geht. Beim uneingeschränkten Erkennen ist doch der Knackpunkt, dass nicht das Herantragen „Du säufst zu viel“ ausschlaggebend ist, sondern „Ich bin Alkoholiker" und ich saufe zu viel.


    Wenn ich mich bei Co einlese, wird doch versucht, mit den sanftesten Worten des Gegenübers trocken zu legen. Ich lese auch immer mal irgendwelche Namen, die Ihr Geld mit dem Trocken werden verdienen. Videos machen, Bücher schreiben. Was nicht verwerflich ist, aber auch verkauft werden muss.


    Deswegen bin ich da und da etwas sehr skeptisch. Die Erfahrung zeigt doch, wenn Alkoholiker die ersten Schritte gehen, suchen sie meist einen angenehmen Weg, der machbar ist, heimlich und vor allem ohne Veränderung. Dann findet man auch etwas im Buchregal und ahmen dann diesen Weg nach.


    Selbst ich bin da mal kräftig damit auf die Schnauze gefallen. Bücher dienen mir heute nur zur Ergänzung. Trocken werden durch Selbsthilfegruppen, denn da sitzen keine Autoren, sondern trockene Menschen, die ihre Erfahrungen weiter geben.


    Ich bin ja auf deswegen auf dieses Forum gestoßen, was die größtmögliche Risikominimierung anbietet. Die Grundbausteine. Nicht von irgendwelchen Autoren, sondern von Langzeitrockenen zusammengetragen.

    Ich stelle deine Erfahrung und Kompetenz in keiner Weise in Frage.

    Ich stelle nur gerne dumme Fragen

    Nun bin ich „demütig“ genug, um das alles, was ich erfahren durfte, nicht als „Non plus Ultra“ für das Trocknen werden oder bleiben als Maßstab für alle nehme. Auch wenn ich es hin und wieder, sagen wir mal „ausdrucksstark“ miteile.


    Zudem ich es sehr gut finde, wenn jemand, der gerade am Anfang des Weges steht, sich damit beschäftigt und kritisch hinterfragt.

    Außerdem lese ich hier oft, dies oder jenes könnte den Neuling triggern, dies oder jenes sei nicht gut für ihn oder sie. Ich würde sie nicht unterschätzen. Sie haben ihren Verstand nicht einfach hier abgegeben und haben zumindest überwiegend ein eigenes Urteilsvermögen

    Es wird niemand unterschätzt. Es überschätzen sich aber einige dabei. Das aus folgenden Grund.


    Wenn jemand 20 oder 30 Jahre gesoffen hat und das Glas wegstellt, hier aufschlägt, dann ist das Hirn noch auf Saufen programmiert. Das verschwindet ja nicht gleich. Sucht orientiertes nasses Denken.


    Ähnlich wie bei CO die „Helfende Hand“ über den Alkoholiker nicht an der Garderobe abgibt. Da ist das Helikopter-Verhalten noch tief drinnen.


    Der User kommt doch hier rein, weil er gerade mit seinem Latein am Ende ist. Weil die Ansichten fehl gelaufen sind und der eigenen Meinung ernicht mehr Glauben schenken kann. Warum kommt sonst hier an? Wenn die Vergangenheit gezeigt hätte, wie es geht, wäre er doch nicht hier (zumindest die wenigsten) Und nun will er mit denselben Ansichten gemachte Erfahrungen wegdiskutieren? Infrage stellen? Wie soll das gehen?

    Ansonsten habe ich dieses Forum so verstanden, dass man Erfahrungen austauscht. Was der andere daraus macht, unterliegt nicht meinem Einfluss. Wenn jemand nach Anregungen/Lösungsideen fragt, und ich habe das Gefühl, ich kann eine geben, gebe ich sie.

    Stimmt, da frage, ich mich mal welche Erfahrungen du als Alkoholiker hast, wenn du dich im anderen Thread so reingehängt hast.?


    Die längeren Trockenen haben mit dem Begriff Alkoholiker aus der „ICH“ Sicht kein Problem, die erst anfangen schon. Dient nur als Beispiel, was Erfahrungen sind.


    Das andere ist Wunschdenken und werden mit Meinungen oder Ansichten verbreitet. Nur davon wird keiner trocken oder löst sich von der Co Abhängigkeit.


    Als ich hier aufschlug, bin ich auch den Ansichten nachgerannt, weil sie eben einfach umzusetzen waren. Ich bin damals rückfällig geworden und das endete sehr übel. Ich halte es sogar für leicht fahrlässig, auch wenn jeder es für sich selbst entscheiden darf (können nicht)


    Es ist ja kein Strickforum, es hängen Menschenleben und Schicksale daran.

    ist das schon "retten wollen"? Übergriffig? Will ich gar nicht - kommt das so rüber?

    Das Problem ist, dass eigene Interpretationen meist nicht zielführend sind. Deswegen frage ich dich mal. Kommst du dir übergriffig vor? .


    Mir nicht. ;) Etwas diskussionsfreudig, damit auch der Punkt über dem i nicht vergessen wird. Leider geht die Sucht andere Wege als das Hirn in Wort und Schrift erklären lässt. :whistling:

    Ich habe nur versucht zu erklären, dass sich Begriffe im Laufe der Zeit in der individuellen oder gar öffentlichen Wahrnehmung verändern können.

    Das ist bekannt. Aber vielmehr interessiert mich doch, was es mit mir machte. Wäre ich nicht Alkoholiker geworden, hätte ich nie die Chance gehabt trocken zu werden. Das eine ist mit dem anderen eben untrennbar.

    ie sprachlich-gesellschaftliche Bedeutung des Begriffs "Alkoholiker" unterliegt gewissen Wandlungen und Bewertungen.

    Ja, das Fahrrad wird immer wieder neu erfunden, selbst wenn das alte Fahrrad beweisen hat, dass es keine neue Erfindung braucht. Und bitte keine anderen Abwandlungen, aus anderen Bereich, mit der Sucht vergleichen. Das ist keine Plattform dafür.

    Irgendwie wirkt er auf mich inzwischen arg abwertend.

    Betrachtest du dich auch abwertend?


    Nun, je abwertender, umso besser für das Verständnis, in welcher Misslage sich der Süchtige befindet. Je tiefer der Fall, umso weniger wird über den Weg diskutiert. Sprich Tiefpunkt. Auch in der Wandlung scheint die Sucht zu sein. Das halte ich für sehr gefährlich.


    Ich habe das Wort Alkoholiker so lange abgewertet, solange ich keiner war. Ich habe es jedoch anderes betrachtet, als ich selbst einer geworden bin. Es gibt wenige Trockene, die es selbst auch abwertend sehen.