• Meine Mutter trinkt nun seid über 12Jahren, es geht immer weiter mit ihr bergab... sie lässt den haushalt links liegen, trinkt während der arbeit, etc...
    Ich wohne schon länger nicht mehr zuhause, hab das nicht mehr ausgehalten mit ihr unter einem dach zu wohnen. mein bruder (19) zieht nun auch demnächst aus, da er nicht mehr mit ihr zurecht kommt. wir streiten nur noch mit ihr, vergreifen uns im ton, wir haben einfach kein respekt mehr vor ihr...
    mein dad schaut grösstenteils weg.er arbeitet täglich von 8-23uhr, kriegt das elend also net wirklich mit. wir haben schon oft mit ihm geredet, dass es so net weitergeht, das irgendwas passieren muss. er sagt dann immer, ja wir machen was, aber in wirklichkeit lässt er es grad so weiterlaufen wie bisher, einfach drüber hinwegsehen! meine mutter erkennt natürlich nicht, das sie ein problem hat, streitet alles ab.sie gibt mir und meinem bruder noch die schuld für die kaputte familie. ich weiss das man alkoholiker erst fallen lassen muss bevor sie überhaupt erkennen, das sie ein problem haben. aber wenn mein dad da nicht mitzieht hab ich doch keine chance, oder? ich will etwas tun aber ich weiss nicht wie... könnt ihr mir vielleicht einen rat geben?

  • hallo schmittschlumpf

    Zitat

    ich weiss das man alkoholiker erst fallen lassen muss bevor sie überhaupt erkennen, das sie ein problem haben. aber wenn mein dad da nicht mitzieht hab ich doch keine chance, oder?


    meistens ist es so, das der alkoholiker von den angehörigen gedeckt wird, es wird nach außen auf heile familie gemacht. oft werden auch div. arbeiten erledigt, war bei mir net anders. wenn mei mutter betrunken war/is, wurde geputzt, wäsche gewaschen, eingekauft etc. :arrow: is doch toll für sie oder? oft wird das so gehandhabt, ist aber ein fehler, da so der alkoholiker gar nicht mit den folgen seiner sucht konfrontiert wird - für ihn ist ja alles i.o. :roll:

    ob dein dad mitzieht oder nicht sollte nicht dein hauptgrund für deine distanz sein :arrow: oft passiert nämlich auch gar nix.

    worauf es ankommt ist, das es dir besser geht, du dein leben an erste stelle setzt!

    ich weiß, es ist schrecklich zuzusehn wie sich die eigene mutter kaputt macht und man nur hilflos daneben stehen kann - die versuche zu helfen scheitern und oft vom alkoholiker negativ gewertet wird und unberechtigte vorwürfe kommen. für unsere mütter sind wir die bösen, einfach weil wir so gemein sind und ihren besten freund den alkohol nicht mögen.

    du und dein bruder habt keine schuld, weder an der kaputten familie noch an der sucht deiner mutter! sie hat sich die flasche an den mund gehalten, nicht ihr!!! und sie allein ist es, wo die entscheidung treffen kann damit aufzuhören und sich hilfe zu holen - solange sie dazu nicht bereit ist seit ihr machtlos.

    schreib hier auf was immer dich bedrückt, es hört immer jemand zu. mir hilft das viel.

    liebe grüße

  • hallo summer dream!

    meistens ist es so, das der alkoholiker von den angehörigen gedeckt wird, es wird nach außen auf heile familie gemacht. oft werden auch div. arbeiten erledigt, war bei mir net anders. wenn mei mutter betrunken war/is, wurde geputzt, wäsche gewaschen, eingekauft etc. :arrow: is doch toll für sie oder? oft wird das so gehandhabt, ist aber ein fehler, da so der alkoholiker gar nicht mit den folgen seiner sucht konfrontiert wird - für ihn ist ja alles i.o. :roll:

    ja das mit dem decken stimmt, das mussten wir am anfang machen, mein dad hat mir damals verboten je mit jemandem darüber zu reden. mittlerweile sehe ich das komplett anders. denn wenn ich mit meiner mam net klar komme und das der freundeskreis mitkriegt, dann bin ich die böse tochter. da ja keiner weiss was für ein problem meine mam hat. seit ich diese erfahrung gemacht habe, nehme ich kein blatt mehr vor den mund. sei es vor meinen freunden oder sonst wem. meine freunde wissen alle bescheid, deswegen kann es auch jeder verstehen das ich so abweisend zu ihr bin. sie geben mir viel halt und vor allem mein lebensgefährte stärkt mir sehr den rücken.
    im moment wird es wieder schlimmer mit dem alkohol. früher hat sie nur wein versteckt und den heimlich getrunken. mittlerweile versteckt sie noch den schnaps und den rum.
    seit ich nicht mehr zu hause wohne, möchte meine mam das ich in der woche mindestens einmal zu besuch komme. wenn ich mal eine woche net vorbei komme, dann hab ich die riesen diskussion mit meinem dad am hals. er macht mir dann vorwürfe etc. am besten so ,dass es genug aussenstehende mitbekommen. in so einem moment würde ich den kontakt zu den beiden am liebsten total beenden. aber eigentlich hänge ich an meinem dad un möchte eigentlich für ihn da sein. es plagt mich dann schon wieder das schlechte gewissen.... ich weiss nicht was ich tun soll....

  • Servus SchmittSchlumpf,

    ja, Schei***, das alles.
    Was mit bei Dir sofort auffällt, ist Deine lange Leidenszeit von mehr als 12 Jahren in Verbindung mit Deinen Schuldgefühlen, wenn Du mal Deinen eigenen Weg gehen willst.

    Mädel, such Dir qualifizierte Hilfe - in einer Selbsthilfegruppe, bei einem Therapeuten oder sonstwo, wenn Du das Gefühl hast, hier im Forum würde die Hilfe nicht ausreichen.

    Diese drecks Familienkrankheit raubt den Kindern von uns Alkoholikern leider das komplette "Kind-sein".

    Du kannst da gar nix dafür, im Gegenteil: Du hast ein absolutes Recht darauf Dein Leben so zu leben, wie Du es willst - und nicht, wie Dein Vater oder Deine Mutter es gerne hätten, nur um nach außen hin alles zu deckeln!

    Kopf hoch, raus aus dem alten Trott, und auf zu neuen Ufern - ich wünsch' Dir viel Kraft dabei. Trau Dich nur, Du kannst das!

    LG
    Spedi


    Dem's jedesmal wieder grottenschlecht wird wenn er sieht, was wir Alkoholiker an unseren Kindern zum Teil verbrochen haben. DAS ist wirklich traurig - und eine dauernde Mahnung an alle, die noch saufen und bei denen "die Kinder nix mitkriegen"!

  • ja das "kind sein" wurde mir genommen.. mit 17 hat mich mein dad rausgeschmissen, er hat meiner mam mehr geglaubt als mir. meine mam hat damals kein gutes haar an mir gelassen, weil ich mich weigerte weiterhin ihren haushalt zu führen.
    der zwiespalt der im moment in mir kämpft ist, auch drüber hinwegzusehen und sie zu nehmen wie sie ist, oder sie mit meiner meinung konfrontieren, ihr zu sagen was ich von ihr denke und dem ärger nicht mehr aus dem weg zu gehen. ich weiss nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll....

  • Servus SchmittSchlumpf,

    nun, so wie ich Dich verstehe, tun Dir die Besuche und damit die Konfrontation momentan nicht gut sondern belasten Dich eher.

    Ich habe für mich gelernt, in so einer Situation zuerst auf mich zu hören, für mich da zu sein, mir selbst etwas gutes zu tun.

    Es muss mir gutgehen, sonst geht es keinem gut - das ist so ein Motto aus der Therapie und der Selbsthilfe. Will heissen: erst, wenn es mir gut geht, kann ich auch anderen davon was zukommen lassen - wenn ich will. Aber wenn es mir nicht gut geht, kann ich anderen erst recht nichts "abgeben".
    Das ist eine Portion gesunder Egoismus, der sich dahinter verbirgt. Den zu lernen hat bei mir gedauert, aber inzwischen geht das ganz gut... :lol:

    Vielleicht magst Du ja momentan die Besuche etwas einschränken, bis Du Dich wieder gut drauf fühlst? Und in der Zwischenzeit in Dich "hineinhorchen", ob Du lieber "Klarschiff" machst, oder Deine Mutter so nimmst, wie sie ist?

    Unabhängig davon: Du kannst Deiner Mum doch Deine Meinung sagen, aber sie so nehmen, wie sie ist? Nennt sich dann Abgrenzung, und ist auch wichtig, das zu lernen.

    LG
    Spedi

  • hi schmittschlumpf

    ich kann mich spedi nur voll und ganz anschließen!

    deine mutter so nehmen wie sie ist wird dir net anders übrig bleiben, das sie sich ändert ist zu bezweifeln. die frage ist wieviel du davon noch mitkriegen willst, gar nichts mehr, nur noch am rande oder doch noch ziemlich viel :? pauschal läßt sich das nicht beantworten find ich, ich handhabe es so wie es mir gut tut. soll heißen ich geh z.b. net zu meiner mutter weil es gewünscht wird, sondern nur wenn ich lust dazu hab.

    das herauszufinden erfordert zeit und geduld, es kann auch gut möglich sein das du irgendwann merkst dir is der kontakt noch zuviel oder evtl auch zu wenig - das wirst du dann scho selber merken mit der zeit.

    wenn du deiner mutter deine meinung sagen willst, dann tu das - warum soll sie nicht wissen, was du fühlst??? was sie draus macht ist ihre sache, darauf kommt es auch net an, nur darauf das du ihr deine gedanken und gefühle losgeworden bist.

    Zitat

    aber eigentlich hänge ich an meinem dad un möchte eigentlich für ihn da sein. es plagt mich dann schon wieder das schlechte gewissen.... ich weiss nicht was ich tun soll....


    sei mir net böse, aber ein schlechtes gewissen brauchst du wirklich net zu haben. im gegenteil wenn ich so deine erzählungen von deinem vater lese, kommt mir die galle hoch. anstatt das er für dich und deine probleme da war hat er dich zum schweigen verdonnert, dir aufgaben aufgehalst hat, dich klein macht weil du dich net um deine mutter kümmerst (was nicht deine aufgabe ist und du auch gar net kannst)!
    er steckt wohl voll in seiner co-abhängigkeit drinnen, raushelfen kannst du ihm da net, is genauso wie bei deiner mutter. sie sind beide erwachsen und können für sich selber sorgen!

    liebe grüße

  • Mein dad ist nicht abhängig, er hat kein problem mit dem alkohol. du hast recht summerdream wenn du sagst, dass dir die galle hochkommt bei dem was ich über ihn erzähle. er war total übel zu mir, aber seid einiger zeit verstehen wir uns echt wieder gut und ich bin froh darum. er verschliesst halt die augen was meine mam angeht und dass macht mich unheimlich wütend.
    habe heute lange mit meinem freund darüber gesprochen und ich bin zu dem entschluss gekommen, dass ich meiner mutter ins gesicht sagen werde was ich von ihr halte. ob meine eltern dann noch kontakt haben wollen oder net, müssen sie entscheiden. wahrscheinlich wird dann erstmal funkstille sein wie ich sie kenne. davor hab ich angst irgendwie, aber ich habe genug rückhalt von meinem freund und seiner familie, so dass ich es verarbeiten kann. ich brauch nur endlich mal den nötigen schubs dazu, dass ich das thema auf den tisch bringe und zwar klar und deutlich.

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