Berufliche Reintegration von Suchtkranken

  • Hallo Quattro81,

    ich begrüße Dich erst einmal hier im Kreis der "schreibenden Zunft" und finde es gut, dass Du nach ein paar Schnupperwochen den Anfang gefunden hast.

    Natürlich gratuliere ich Dir auch herzlich zu Deinem erfolgreichen Versuch, wieder in Deine Wunschausbildung hinein zu rutschen. Dein Mut und Deine neu gewonnenen Erkenntnisse sind bestimmt eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Berufsweg - und das neu gewonnene Selbstwertgefühl erfährt hier gleich eine kräftige Verstärkung.
    Gut gemacht und Glück gehabt.

    Was mich ein wenig stutzen lässt, ist Deine Behauptung, trockene Alkoholiker - oder Suchtkranke Menschen überhaupt - würden von Kritikern als nicht gesellschaftsfähig abgestempelt und stünden in einem harten Kampf um die berufliche Wiedereingliederung.
    Woher hast Du diese Erkenntnisse, und kannst Du Beispiele nennen?
    Ich persönlich habe in den letzten beiden Jahren, sprich: in meiner Zeit als trockener Alkoholiker, noch keinen getroffen, der sich aufgrund eigener Erfahrung derart geäußert hätte.

    Lass weiter von Dir hören.
    Liebe Grüße
    Michael

  • hallo quatro!

    ich finde diese these bzw. denke riskant.

    wer sagt, daß ich als suchtkranke auf wohlwollen anderer angwiesen bin. angewiesen bin, ob sie mit meiner alkoholkrankheit umgehen können oder gar vorurteile mitbringen. wie hier in der selbsthilfe empfinde ich das eher so, daß ich den kopf in sand stecken würde oder mich auf meiner alkoholkrankheit ausruhen würde, wenn ich mich von solchen meinungen aussagen verunsichern lassen würde, wie bei dir beim arbeitsamt. lieber mir selbst helfen und mich meiner alkoholkrankheit nicht schämen.

    frage ist doch, wie gehe ich mit meiner alkoholkrankheit um? bin ich bereit wieder für mich einzustehen und für mich mein leben in die hand zu nehmen, auch in beruflicher hinsicht.

    ich hab gerade vor ca. zwei wochen ein unbefristeten arbeitsvertrag bei meiner alten firma unterschrieben. ist ne frage des outens, offenheit und erlichkeit, gerade in betrieben wo ich schon gearbeitet habe. in einer neuen arbeitssuche für ne neue arbeitsstelle ist der weg der, der auch der nicht suchterkrankte geht. ich schreib ja auch nicht in meiner bewerbung wenn ich diabetis habe. später kann ich mich immer noch outen. macht auch dann sinn, wegen zum beispiel irgendwelcher betriebsfeiern.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

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