• Hallo an Alle,

    ich finde es eigentlich schade, dass die "älteren" trockenen hier relativ wenig über ihre Probleme schreiben.

    Also versuch ich mal das zu ändern.
    Ich bin seit ein paar Tagen (gelogen, seit ca. 2 Monaten :? ) rückfällig.

    Keinen Schreck kriegen, es geht nicht um Alkohol.

    Mitte Juli habe ich auf der Arbeit mit einer Sonderaufgabe begonnen, die mich vor allem deshalb reizt, weil ich da konkrete Ergebnisse sehe, was ja bei den meisten Arbeiten nicht so ist.

    Seit einigen Tagen bin ich mir allerdings leider darüber klar geworden, dass ich wirklich rückfällig geworden bin und zwar in meinem Verhalten.

    Ich acker wie doof, arbeite die Pausen durch und vor 2 Nächten habe ich tatsächlich geträumt dass ich vorm PC sitze und Daten eingebe :cry:

    Genau wie früher............

    Ich kann nicht mehr (oder schlecht) abschalten, unter Anderem ein Grund, aus dem ich getrunken habe.

    Hab das auch gestern in der SHG angesprochen und werde versuchen das zu ändern.

    Gut, meine Aufgabe ist zeitlich begrenzt und ich werden nächsten Monat damit fertig sein (natürlich vorzeitig :evil: ) aber was ist bei der nächsten Sache..............

    Morgen gehe ich erstmal statt die Wohnung zu putzen auf eine 100 Jahrfeier vom Kreuzbund und meinen Kollegen werde ich Montag beauftragen mich zur Not in Zwangspause zu schicken und mich aus dem Büro zu schmeissen wenn ich nicht freiwillig in die Pausen gehe :wink:

    Tja, Sucht hat viele Gesichter und manchmal verliert man wohl den Überblick über all die Dinge, auf die man aufpassen muss.
    Ich komme mir vor wie der sprichwörtliche Sack Flöhe, den ich hüten muss.

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Hallo Käthe,

    ja erstmal ist mir gerade wirklich vor Schreck das Herz in die Hose gerutscht. Hast du es aufknallen gehört :?:

    Weißt du, das schöne ist Käthe, das du gelernt hat, Dinge zu sehen, welche dich gefährden.

    Natürlich zeigt es auch, wie schnell man in seinem alten Verhaltensmuster wieder drin ist. Wobei ich trotzdem glaube, das manche "Sachen" auch Grundeigenschaften von einem selber sind. Klar kann man lernen oder sollte es, sich ein wenig zu bremsen. Es muss nicht immer alles sofort fertig sein. Wobei ich denke das es schwierig ist, wenn es etwas ist, was einem ja eigentlich Freude macht.
    Denn ich denke schon das es dir neben deinem Ehrgeiz es auch so gut wie möglich(wahrscheinlich dieses nahe an 100% 8) ), so flott wie möglich (eine neue Aufgabe ist ja auch immer wieder eine neue Herausforderung...) auch eine Menge Freude macht.

    Die Bremse hast du jetzt gezogen, ich denke dieser Schritt und die Einsicht dazu hast du auch deiner Arbeiten an dir zu verdanken.

    Also "Mädchen" :lol: , lehne dich ein wenig zurück und pass auf deine "Flöhe" auf!!

    Liebe Grüße,

    Jenny :D

  • Hallo Jenny, hallo Karsten,

    Es ist eigentlich nicht so sehr dieser "Arbeitseifer" der mir Angst macht, ich hab wirklich Spass an dieser Aufgabe, bin aber Abends so platt, dass nix anderes mehr läuft.

    Ich habe in der Therapie über mich erfahren, dass ich mich über Jahrzehnte hinweg fast völlig über meine Leistungen definiert habe. Gute Mutter, Ehefrau, Arbeitskraft etc....
    Ich habe Lob deshalb nie wirklich annehmen oder auch nur zur Kenntnis nehmen können, weil ich mir selbst nie gut genug war.

    Dieser "Ausrutscher" kratzt schwer an der dünnen Schutzschicht, die ich mir zugelegt habe. Und zwar deshalb, weil ich alles was ich sonst gerne mache beseite gelegt habe nur um einem Arbeitgeber gut zu dienen, der zur Belohnung ab nächstes Jahr 3 Jahre lang je 15.000 Arbeitsplätze abbauen will.
    Seht ihr, jetzt schimpft auch noch Käthe die Gewerkschafterin mit mir.

    Mich hat einfach erschreck, dass ich es nicht schon früher gemerkt habe. Eine Arbeit die einem Spass macht, muss man ja nicht unbedingt so vorzeitig fertig bekommen, man könnte sie ja auch irgendwie "geniessen".

    Aber, ich arbeite ja dran.

    Morgen werde ich mir erstmal ordentlich "Grüne Witwe" oder "Kirschblütentraum" hinter die Binde kippen :wink:

    Wenn schon kein Alohol drin ist, dann muss ja wenigstens der Name des Drinks "gehaltvoll" sein, oder :D:D:D

    Diese alkoholfreien Feiern mit anderen Weggefährten machen wirklich Spass, auch wenn das für mich Atheisten bedeutet, dass ich als Anerkennung für den Kreuzbund an einem Gottesdienst teilnehmen werde.
    Es gibt ja nix ekligeres als Weihrauch in die Nase zu bekommen.

    Bei der letzten Feier, habe ich den ganzen Gottesdienst über mit Erstickungsanfällen gekämpft :twisted:

    Vielleicht bis nachher im Chat

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Zitat

    Ich habe Lob deshalb nie wirklich annehmen oder auch nur zur Kenntnis nehmen können, weil ich mir selbst nie gut genug war.

    Hallo Käthe,

    ja das kenne ich von mir auch, ich bin nun einmal ein "Perfektionist", oder versuche es in allen Dingen die ich mache zu sein.

    Ich kann auch keine Ruhe geben bis es nicht perfekt ist, und dann sind da noch Ideen wie ich es vielleicht noch besser machen könnte,......Karsten hat es ja auch beschrieben, man sollte sich echt öfters mal zur Ruhe und "Coolnes" zwingen, sich eine Auszeit nehmen und einmal "Fünfe gerade sein lassen"!

    Warum fällt uns das so schwer?

    Bei vielen Leuten die ich in meinem Leben begegne kann ich es nicht fassen, wie die mit ihrem Egoismus und ihrer schlampige Art und Weise die Dinge anzupacken auch noch Erfolg haben, wo sich unsereins echt viele Gedanken macht und sich manchmal regelrecht den "A.. aufr..."!

    Ich habe es ja auch schon mal beschrieben in dem Thema Trockenrausch war das glaube ich.
    Damals ging,s mir glaube ich genau wie dir jetzt eben wieder mal.

    Ich habe mich dann auch erstmal zu einer Auszeit gezwungen und mich an die Worte meiner SHG Therapeutin gehalten die mir wieder einmal sagte:
    Sie müssen sich öfters kleine "Inseln" im Leben schaffen!!

    Mir hat,s gleich wieder geholfen als ich den Rat umgesetzt habe.
    Leider vergesse ich es viel zu oft, obwohl ich es in der Therapie schon gelernt habe.

    Wie war das mit dem Flöhe hüten?

    Manchmal komme ich mir auch so vor!

    Das mit der Kirche kriegst du auch noch hin denke ich mal.

    Lieben Gruß Hubert.

  • Hallo Hubert,
    nach dem Thread über den Trockenrausch und auch anderen Posts von Dir hab den Eindruck, dass wir einiges gemeinsam haben.

    Perfektionismus ist auch so eine Eigenschaft die bei Suchtkranken häufig vorhanden ist,

    Das mit den Inseln ist wirklichwichtig, deswegen ärgere ich mich auch, dass ich meine hab fast absaufen lassen :?

    Das mit der Kirche ist kein Problem, der Gottesdienst ist nicht ganz so üblich. Beim letzten Mal in Werl hat der??? Bischof oder so(kenn mich da nicht so aus, war aber schon was höheres) eine supergute Predigt gehalten. Fast schon einen Vortrag über die Geschichte von der Trinkerhilfe bis zur Suchthelfergemeinschaft. War wirklich toll.

    Gut, es wurde auch gesungen und gebetet. Da hab ich bloss immer das Problem wann hinsetzen, wann aufstehen :D

    Ja und der Weihrauch..... hab mich fast gefragt, wie das Zeug turnen würde, wenn mans rauchen würde :twisted:

    Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Hy Käthe,
    Kannst es Morgen ja mal ausprobieren, frag doch mal den Priester!

    Ja, man hat,s schon nicht leicht wenn man,s sich selbst zu schwer macht, oder nicht?

    Hubert

  • Hallo Käthe,

    ich wollte mal nachfragen was dein "Sack Flöhe" macht? Hast du es geschafft dich zwischendurch auf deiner Ruheinsel auszuruhen?

    Liebe Grüße,

    Jenny :D

  • Hi Jenny,

    naja, so ganz hat das mit den Inseln nicht geklappt, sind eher "Hüpfsteine" geworden :D

    Aber es ist besser geworden, bis auf die Tatsache, dass die Arbeit einen Affenschwanz hinter sich herzieht, sprich es tauchen immer mehr "Sanierungsgebiete" auf. Ich bemühe mich aber das alles nicht so ernst zu nehmen.

    So, das in Kürze, meine Tochter ist grade zu Besuch, ich schreib mehr, wenn ich Zeit habe. Ist ne ganze Menge (positives)in meinem Umfeld passiert.

    @ spannikind

    das progressive Muskeltraining kenne ich aus der Therapie.

    Ist ne gute Sache, aber leider bin ich zu ungeduldig und inkonsequent gewesen um es weiter zu machen.

    Liebe Grüsse Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Hallo Käthe,

    schön von dir zu hören. Na ja, besser "Hüpfsteine" als gar nichts! Hauptsache du hüpfst nicht in den "Hundehaufen", aber da mache ich mir bei dir ehrlich gesagt keine Sorgen drum!!! :D

    Ich freue mich schon darauf lesen zu können, was sich bei dir positives so bewegt hat...

    Ich wünsche dir mit deiner Tochter noch einen schönen Sonntag!

    Liebe Grüße,

    Jenny :D

    P.S. Die progressive Muskelentspannung mache ich gerade. Die gibt es übrigens bei manchen Krankenkassen als Gesundheitskurs und kostet keinen Cent. Man muss nur regelmäßig dran teilnehmen. Kann ich nur empfehlen!

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