hallo bess,
ich weiss, es ist immer leicht gesagt und schwer zu realisieren, aber du musst versuchen, ein bisschen abstand zu deiner mutter zu bekommen. ich kann deine enttäuschung über ihren rückfall nach einem halben "trockenen" jahr nachvollziehen. für mich ist damals auch eine welt zusammengebrochen, als mein vater nach fast neun monaten alkoholabstinenz plötzlich betrunken im garten stand und rasen gemäht hat (zumindest hat er das versucht), aus heiterem himmel!
für uns nicht-süchtigen ist das schwer nachvollziehbar. man fragt sich, warum, was ihn/sie geärgert/getroffen haben könnte. aber das weiss nur deine mutter selbst und auch nur sie allein hat sich dazu entschieden, wieder zu trinken.
mit abstand-nehmen meine ich, dass du dich mehr auf dich konzentrieren und besinnen solltest. jemand hier im forum hat mal geschrieben, dass man im grunde genommen selbst dafür verantwortlich ist, dass es einem wegen der trinkerei der mutter/des vaters schlecht geht. das hört sich zuerst sehr brutal an, aber es stimmt. du allein solltest bestimmen, inwieweit dich die sucht mit runter zieht und ob es dir deswegen schlecht gehen sollte. ich weiss, dass das ganz schwer ist am anfang. aber ich habe sehr lange darüber nachgedacht und bin nun zu dem entschluss gekommen (nach fast 15 jahren alkoholsucht meines vaters), dass mich das nicht mehr so sehr in meinem leben einschränkt, weil ich ohnehin nichts ändern kann. es ist seine alleinige entscheidung, so seine probleme zu lösen.
hör auf deinen bauch und tue dir etwas gutes! versuch abzuschalten und nicht ständig deine gedanken um deine mutter kreisen zu lassen.
ich hoffe du verstehst so ein bisschen, in welche richtung ich dich blicken lassen wollte...
lg
marie-ann