Hey Ivi,
Erstmal willkommen hier im Forum, gut, dass Du hergefunden hast.
Ich nehme an, Du hast schon eine Menge hier gelesen und Dich bestimmt in vielen Berichten wiedererkannt.
Und wie Du sicher auch schon erkannt hast habn bzw hatten hier alle dieses unerträgliche schlechte Gewisse, die Eltern bzw Vater/Mutter in ihrer eigenen Sch... liegen zu lassen, sie im Stich zu lassen usw.
Wenn ich Deine Geschichte so lese frage Dich doch mal, wer eigentlich die ganzen Jahre wen im Stich gelassen hat. Hattest Du denn während der ganzen Zeit einen Vater?? Nein, sicher nicht. Hattet Ihr ein Familienleben, wie man sich ein Familienleben eigentlich so vorstellt?? Nein, auch nicht (nehm ich an)! Also, wer hat jetzt wen im Stich gelassen??
Es ist gut, dass Du schon vor einiger zeit ausgezogen bist. Und ich denke auch, dass es richtig war, dass Deine Mutter ausgezogen ist, auch wenn Du es nicht gut findest. Aber Sie hat genauso wie Du die Konsequenz gezogen, dass sie so nicht mehr weiter machen will. Und das ist ihr gutes Recht!!!
Deine Ängste kann ich gut verstehen. Wenn Du Deinen Vater nur besoffen kennst, dann wird er sicher verändert aus einer Entgiftung/Therapie zurück kommen. Aber mal im Ernst, DEN Vater wie er vor der Entgiftung gewesen ist willst Du doch auch nicht zurück, oder?? Mal davon abgesehen, dass natürlich nicht klar ist, ob er danach überhaupt trocken bleibt. Das bleibt er nur, wenn er es will. Wenn nicht, dann hilft ihm auch die Erkenntnis, dass er Leberzirrhose hat, nicht viel. Sollte er aber trocken bleiben, dann KANN sich die Leber durchaus regenerieren, säuft er aber weiter/wieder, na ja, was dann wahrsch. passiert brauch ich glaub ich nicht weiter ausführen.
Vielleicht war die Diagnose für ihn ja auch der viel beschriebene Tiefpunkt, den jeder Alki erst erreichen muss um zu erkennen, dass er Alki ist und sich helfen lassen muss. Mancher erreicht diesen Tiefpunkt aber leider erst nach dem Ableben..!
Aber sag mal, was tust Du denn für Dich?? Gerade Deine Ängste und Schuldgefühle (die Du nicht zu haben brauchst, Du hast Deinen Vater ja nicht zum Saufen gezwungen) solltest Du irgendwie in den Griff bekommen. Warst Du schonmal bei einer Suchtberatung oder einer Selbsthilfegruppe?? Versuche mal, was anderes zu machen und nicht Deine Gedanken immer um Deinen Vater kreisen zu lassen. Im KHs ist er zur Zeit ganz gut aufgehoben, da wird er versorgt und bekommt, wenn er will, auch Hilfe. Wenn er nicht will, kriegt er natürlich auch keine, denn zwingen kann man ihn nicht. In Deutschland darf sich jeder totsaufen, wenn er das will..!!
Wie gut ist denn Dein Verhältnis zu Deiner Mutter?? Ich denke, Ihr solltet Euch zusammentun, nicht, um Deinem Vater zu helfen sondern, um Dir zu helfen. Was hat sie denn zu der Diagnose gesagt??
So, ich hoffe, Dir hilft das schonmal ein bißchen, wenn Du noch weitere konkrete Fragen hast, immer her damit, aber bedenke dabei, dass wir hier keine rechtlichen oder medizinischen Auskunfte erteilen dürfen.
Alles Gute und bis bald
Der Insulaner