Hallo Mama,
zunächst einmal zu letzten Samstag: Du hast gesehen, dass dein Sohn, wie jeder andere Mensch auch, unter Alkoholeinfluss abblockt und bei Vorhaltungen sogar aggressiv wird. Ein Gespräch nützt in dem Zustand nichts, es gibt nur Streit. Besser ist es, sich zu unterhalten, wenn er wieder nüchtern ist.
Dein Sohn ist in einem schwierigen Alter, zu Hause noch Kind, das die Fürsorge von Mama haben möchte, draußen der "Möchte-Gern-Erwachsene", der sich vor den anderen wichtig tun will. Nach dem Motto "Guck mal, ich trinke schon Bier, ich rauche schon..."
Auf diesem Weg zum Erwachsenwerden und ihn in die richtige Bahn zu lenken ist es einmal wichtig, dass Dein Sohn Vertrauen zu Dir oder zu Deinem Partner hat, zum anderen sollte aber auch ein gewisser Respekt erhalten bleiben.
Vielleicht solltet Ihr Euch diese Aufgaben teilen. Da Jungs in dem Alter eher "Männerprobleme" haben, sollte Dein Partner vielleicht versuchen, ein Vertrauensverhältnis zu Deinem Sohn aufzubauen während Du, wenn's auch schwer fällt, die Respektperson spielst.
So makaber wie das klingt, aber vielleicht setzt sich Dein Partner einmal alleine mit Deinem Sohn zusammen, läd ihn auf eine Flasche Bier ein ( damit beide auf der gleichen Stufe stehen...) und die beiden führen "Männergespräche" ohne irgendwelche Vorhaltungen. Wenn Dein Sohn Vertrauen gewinnt, rückt er vielleicht mit dem einen oder anderen Problem raus.
Du hingegen solltest ihn erst einmal links liegen lassen, ihn nicht mehr bemuttern. Er hat Dir vorgeheult, dass er nicht machen kann, was er will. Sag ihm, er kann machen, was er will. Er will ja erwachsen sein, dann hat er auch Pflichten. Dann stelle einen Plan auf, welche Tätigkeiten er zu Hause zu übernehmen hat, z.B. wenn er mit seinen Hausaufgaben fertig ist sein Zimmer aufräumen, spülen, Staubsaugen, Müll rausbringen, einkaufen gehen usw.. Und wenn er damit fertig ist, kann er machen, was er will.
Wenn er merkt, Du machst Ernst, wird er von selber angekrochen kommen. Entweder zu Dir oder zu Deinem Partner.
Wenn Ihr beide auf ihm "rumhackt", bringt das nichts. Er muss einen haben, mit dem er reden kann, aber auch einen, der ihm sagt, wo es lang geht. Er muss merken, dass er akzeptiert wird, sich aber auch anpassen muss.
Ich wünsche Dir viel Erfolg,
stubsi