Alleintrinker/Heimlich-Trinker

  • Guten Morgen Lebensmelodie,

    willkommen hier im Forum. Wenn du hier liest, wirst du feststellen, dass es ganz Vielen, vor allem Frauen, sehr ähnlich geht wie dir. Du hast jedoch einen Vorteil – du hast schon eine eigene Bleibe, lebst räumlich von deinem Mann getrennt. So hat jeder die Möglichkeit, für sich selbst und sein Leben den richtigen Weg zu finden. Du kannst dies nur für dein Leben und er für seins. Helfen, machen, drehen, tun, um ihn trocken zu kriegen, diese Illusion musst du dir abschminken. Trocken zu werden ist ganz allein seine Angelegenheit. Du kannst nichts dabei tun, wenn er nicht selber will.

    Du warst bei einer Suchttherapeutin, um dich zu informieren, wie du mit ihm umgehen sollst. Warst du auch bei einer Beratungsstelle, um zu klären, wie du dir selbst helfen kannst? Denn du selbst bist die einzige Person, die du ändern kannst, deren „Lebensmelodie“ du so harmonisch komponieren kannst, wie du möchtest. Wenn du deine „Lebensmelodie“ nach seinem Verhalten stimmst, ist es dann überhaupt noch deine? Lebst du oder lässt du dich leben? Von seinem Verhalten, von seiner Aufmerksamkeit, von seinem Trinken?

    Nicht nur Meister der Rede können dich im übrigen in Grund und Boden reden, wenn es darum geht, ihr Trinkverhalten nicht ändern zu müssen. Wenn er nicht will, wird er mit oder ohne Therapie nicht trocken werden. Ob er sich davor entgiften lässt, kannst du ebenso wenig beeinflussen. Klug ist es nicht, auf eine Entgiftung zu verzichten, es ist sogar ziemlich gefährlich, „kalt“ zu entziehen. Wenn er jedoch mit Suchtkranken arbeitet, wird er dies wissen und es ist SEINE Entscheidung, was er macht oder nicht.

    Du kannst nur dafür sorgen, dass in dein Leben und in das deiner Tochter wieder Ruhe einkehrt. Im schlimmsten Fall ohne ihn..... so schwer sich das anhören mag, aber DEIN Leben ist das einzige, welches du beeinflussen und gestalten kannst. Ich wünsche dir den Mut und die Kraft dazu.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Unser lieber Erdling, von dem ich immer wieder lerne. Gerade diese Überheblichkeit und Verschwendungssucht war mir nicht klar. Aber schon logisch, dass der Betroffene zeigen will wie gut er/sie im Rennen ist und wie er/sie das Leben doch meistern kann.

    Ich für meinen Teil mag das nicht - egal ob von nüchterner oder nassen Seite in Verschwendungssucht oder Großspurigkeit die eigene Person so hervorzustellen. Ich denke jeder Mensch, auch gerade die Stillen, haben ganz tolle Talente und die werden von großspurigen Menschen überrannt. Klar, wir brauchen alle - denn niemand ist unnütz, sondern immer noch als schlechtes Beispiel zu gebrauchen ;)

    Ein gesunder Egoismus, den wir alle (!) brauchen ist was ganz anderes. Tja, liebe Lebensmelodie, wer weiß ob wir es wirklich real sehen, dass wir im Leben immer um Beachtung kämpfen mussten. Ich dachte es von mir auch. Aber wenn ich fair bin, so stimmt das nur in Bezug auf meinen nassen Ex-Partner. Das andere Umfeld hat mich be- und geachtet. Ich war massig in Radio und Fernsen sowie der örtlichen Presse. Ich habe kein Problem mit Menschen, ausser mit Alkolikern, durch die ich in ein Co-Verhalten rutsche. Dadurch, und nur dadurch mache ich mich selber minderwertig.

    Ich habe Angst vor "großen Tieren". Es gab einige Promis, die Kontakt mit mir wollten, denen ich aus dem Weg gegangen bin. Mangelndes Selbstbewußtsein, welches nichts mit meinem Ex-Alkoholiker zu tun hat sondern mit mir alleine!

    Geh mal wach einkaufen liebe Lebensmelodie, lächle mal einfach nur die Menschen an, die Dir begegnen - der eine oder andere wird zurücklächeln und dich sehr wohl registrieren. OHne dass Du kämpfen musst, da bin ich mir ganz, ganz sicher. Zuweilen sind uns selber der größte Feind - ich zumindest mir selber!!! Nur das muss ich nicht sein - das kann ich auch anders - nur muss ich mir das beibringen, Schritt für Schritt. Und Du vielleicht auch!

    Schuld- oder Verantwortungsgefühl müssen wir ín erster Linie gegenüber uns haben - und dann erst mal nichts - dann Kinder oder andere, die von uns abhängig sind und erst dann (nach langer Pause) ein Partner. Der ist nämlich erwachsen wie wir - dieser Partner hat die Aufgabe sich um sich zu kümmern und mit selber gut umzugehen. Kann er/sie das durch den Alkohol nicht, so haben wir nicht das Recht ihn/sie "Kindesstatt" zu erziehen oder auf sie zu achten. Sie entscheiden dann über sich und ihr Leben - nicht wir....

    Was meinst Du, wie dumm ich immer aus der Wäsche sehe, wenn mein Ex klar aussieht, sich klar äußern kann und ich merken muss dass es daran liegt, dass er seinen Spiegel hat. Immer wieder gerate ich in Versuchung zu denken, na der hat sich doch im Griff..... Quark und Kartoffeln .... nur weil ich diese nassen Karieren nicht kenne sollte ich nicht das Beste denken, denn da dürfte nur ich mich betrügen .... um mein Leben!

    Ich wünsche Dir viel Kraft
    Dagmar

  • wurde zum Alptraum. Und ich habe ihm leider geholfen immer mehr eine der Horrorgestalten zu werden, die es in schlechten Filmen gibt. Ich habe ihn viel zu lange gestützt, mit Kleinigkeiten wie dem Wecken - nicht einmal mit Entschuldigungen am Arbeitsplatz oder den üblichen Dingen, nur mit Kleinigkeiten die ihm vorspiegelten alles ist normal und er hat alles im Griff. Klar - dadurch erlaubte ich ihm sogar noch die Überheblichkeiten gegenüber anderen, denn ich selber habe verhindert dass er auf die Nase fällt.

    Schau, Kindheit hin - Kindheit her - auch mir wurde damals gesagt ich bin dumm. Nun gut, egal was damals war: wir sind im heute und im jetzt. Wir haben etwas bewegen können und darauf sollten wir sehen. Wir werden die Wunden der Vergangenheit nur dann los, wenn wir uns selber gesund pflegen. Das macht nicht unser Traummann - denn der ist nur Mann und kein Arzt oder Wundpflaster.

    Tränen, Hoffnungen und alles andere sind doch o.k., aber wichtig ist das wir selbst überleben, wir uns überhaupt wahrnehmen als das was wir sind und darstellen. Nicht einseitig uns einbildern "wir sind nichts" denn das entsprich oft nicht dem was andere über uns denken. Ich bekam mal mit wie jemand der nicht wusste dass ich in der Umkleide daneben bin sagte "die kriegt alles hin und steht ihren Mann". Ich hätte heulen können, weil das absolut nicht so ist und ich sehr verletzlich bin und sehr erfolgsorientiert. Eine Orientierung die ich mir selber antue - niemand von aussen tut das! Also gehe ich nicht gut mit mir um, oder?

    Wenn ich das aber nicht tat, warum soll ein anderer - in meinem Fall der Ex-Freund, etwas anderes mit mir tun als ich selber es mir antue? Ich habe mein ganzes Geld für die Streunerkatzen ausgegeben und mir selber nichts gegönnt. So, nun sind die Tiere kastriert und gesund, jetzt wird es Zeit an mich zu denken. Die finanzielle Lage ist derzeit durch Ende der Partnerschaft und Wegrationalisierung des JObs mehr als angespannt - dennoch: einen Strauß Blumen gönne ich mir, den habe ich mir "verdient" durch meine Arbeit an mir selbst und dadurch, dass ich etwas für mich bewege.

    Eine Lederhose, für mich ein tolles Material, finanziell nicht drin - ist mir eine Freude, die ich mir gegönnt habe. Eigentlich nicht drin, aber mein Körper, der sich darin wohl fühlt. Die neue Brille ist eigentlich auch nicht drin - aber meine alten Brillenwerte stimmten schon lange nicht mehr und das sehen ermüdete mich imens - vorbei: nun brauche ich den Durchblick und habe mir wieder etwas geleistet, was ich darf aber muss. Nun gut, die nächsten Monate werden heftig in Sachen Finanzen aber: ich war gut zu meinen Augen, verschaffe meinem Körper ein Wohlfühlgefühl und erfreue mich an den BLumen!

    So, wenn ich das also nicht für mich tue - warum soll es dann ein anderer machen? Freunde helfen - und zwar die, mit denen man ehrlich sprechen kann. Sie holen einen nämlich zurück in die Realität, wenn auch manchmal etwas hart.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Na. siehst Du, da kommt doch wieder die Melody ins schwingen :)

    Nun aber ohne Witz: der liebe Gott, oder wer auch immer als Macht oben an steht, hat uns das Lächeln mitgegeben. Eine kostenlose Gabe, mit der wir anderen unsere Akzeptanz und unser Interesse zeigen können. Und auch sie können reagieren, unverfänglich ohne Absicht - einfach nur registrieren, da ist ein Mensch. Um mehr geht es eigentlich erst mal gar nicht, zumindest nicht für mich.

    Wie oft haben wir ein ganz, ganz falsches Selbstbild und bringen uns selber runter in den Keller. Warum, weil bei uns irgendwann einmal etwas falsch gelaufen ist, o.k. Es liegt an uns, wieder ins Erdgeschoss oder die höheren Etagen zu steigen. Uns den Weg zu erklimmen uns so zu sehen wie wir wirklich sind. Also ehrlich gesagt (außer meiner Mutter, die es nicht bös meinte) hat mich nie jemand klein gemacht - ich habe es getan!

    Also lass weiterhin fröhliche NOten erklingen, liebe Melodie.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ach liebe Lebensmelodie,
    mir geht es ähnlich. Aber ich akzeptiere, dass meine Melodie der Trauer einfach noch ein bischen nachklingt und dass von heute auf morgen ein verändern der jahrelang gepflegten Sehnsüchte, Hoffnungen oder Ängste nicht möglich ist.

    Ich bin für mich selber glücklich, dass sich eigentlich fast jeden Tag eine weitere Entwicklung zeigt. Ich bin Co - ich sehe aufs Handy und ich höre nach dem Geräusch seines Fahrzeuges. Und eben weil ich Co bin versuche ich das für mich gedanklich zu erfassen. Ebenso wie Du jetzt: Mensch, wenn ich das mache, dann bin ich co.

    Bei mir persönlich geht der Weg über das eigene bemerken von Fehlverhalten, hin zur kopflichen Bearbeitung - dann dauert der Weg ins Herz noch etwas. Aber er kam eigentlich immer, bei jeder unbewußten Handlung, die ich mir bewußt gemacht hatte.

    Ha, meine Marmelade ist fertig - und gelungen :)
    1 Glas bekommt meine Mum, 2 werden aufbewahrt und eine geht gleich in den Proviantkorb für den Umzug.

    Ich will versuchen als erstes Esstisch ect. aufzubauen, damit die armen, die mir beim Umzug helfen einfach mal zwischendurch zur Ruhe kommen. Da ich jede Menge funktionierende Brotbackautomaten besitze werde ich morgens vom Bäcker Brezeln und Brötchen holen und bei der ersten Fuhre zwei Brotbackautomaten anwerfen. Dann kommen die Helfer und Helferinnen gleich in eine toll duftende Wohnung :)

    Und dazu dann meine Marmeladen aus dem BBA, Wurst, Käse und der Tag beginnt hoffentlich mit Kraft und guter Laune.

    Ja, Lebensmelodie, schon komisch: noch vor 8 Wochen wäre das alles für mich nicht denkbar gewesen. Ich wollte einfach eine Wunschsituation haben: "Er" bitte ohne Alk und bitte die große Liebe. Mann Gottes, was habe ich mir vorgemacht. Ich wusste noch nicht einmal wo er stand mit seiner Abhängigkeit, war noch so naiv zu denken er würde sich selber ab und zu von 3 auf NULL Bier reduzieren. Boaahhh., was für ein Blödsinn, jeden Tag Brötchen oder Waschmittel holen und nebenbei ein Sixpack oder die Flasche Asbach, die wandert.

    Große Liebe? Wer, wo, wann? Es gab mal ein Gefühl, aber kann ich heute noch sagen ob es "Liebe" war oder Einsamkeit oder einfach ein Gefühl Sucht findet Co. Ich weiß es nicht, liebe Lebensmelodie, aber ich weiß, dass ich so was von krachnaiv war, dass es eigentlich nicht vorstellbar ist.

    Juups, mein Ex ohne Alk? Ein Narzist wie er im Buche steht und ich eine Co, die zuweilen super manipulierbar ist, das wäre mein Untergang. Habe ich nur jetzt langsam angefangen zu begreifen. Alle die glückseligen Wünsche, die ich hatte sind so fern von aller Realität und auch von allen den Wünschen und Vorstellungen, die ich über mein Leben habe daß ich fast beginne dankbar zu sein, wie grausam das Schicksal zugeschlagen hat - gleichzeitig Job, Haus und Partnerschaft zu verlieren.

    Ja, Lebensmelodie DU DU DU, genau so soll es beginnen. Darüber, dass Du DIR Gedanken über DICH machts, wie geht es DIR gut und wann nicht? Was bedeutet DIR etwas im Leben und was ihm?

    Ich hatte mit meinem Ex gestern längere Gespräche, wobei mir auffiel wir sprechen unter einer Überschrift über total andere Dinge. Wir leben nicht in derselben Erlebensebene. Kein Problem für Freunde, nicht denkbar in der engen Partnerschaft für mich.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Tja, liebe Lebensmelodie,
    auch ich habe mir Deinen Frage- und Antwortkatalog reingezogen. Hätte ich ? Könnte ich? Was wäre wenn???

    Nichts, wäre anders gewesen, oder? In meinem Fall habe ich gewußt er säuft, wollte es nicht sehen und bin nicht in seine Alk-Stätte, habe also die Mengen nicht registriert. Aber spielen die wirklich eine Rolle?
    Jetzt ist mein Ex bei einem Sixpack pro Abend, früher waren es "nur" täglich 2 Bier. Widerlich gerochen hat er mit 2 und mit 6 Bier. Zum Zahnarzt ist er weder mit 2 noch mit 6 Bier. Problemen aus dem Weg ging er mit 2 und mit 6 Bier. Was also hätte sich geändert hätten wir früher die Augen aufgemacht?

    Auch ich bin weg von Freunden und Familie, weil ich zu ihm zog. Auch ich hasse Umzüge. Aber das dahinsiechen, welchem ich vor einiger Zeit hier erelgen bin, hasse ich noch mehr und will es beenden.

    Auch ich wollte am Anfang verstehen, habe hier wohl viel gelernt - vor allen Dingen durch die Offenheit der trockenen Alkoholiker. Nun beginnt in mir langsam das Verstehen uninteressant zu werden. Ich sehe seinen Weg, der so gar nichts mit meinem zu tun hat. Ich sehe Lügengerüste, die zusammenbrechen, was in mir nur noch Mitleid hervorruft. Was will ich jetzt noch verstehen und begreifen wo ich beginne mich selber zu "begreifen" zu erfahren was ich will und was ich nicht will. Spielt "er" da noch eine Rolle? Für mich nur in sofern, dass das was die letzten Jahre geschah für mich nicht mehr nachvollziehbar ist und ich keine Verlängerung mehr brauche.

    Wie gesagt, die ersten vier Wochen war ich nur am Versuch des "verstehens" habe dabei aber übersehen, dass er sich selber wohl am wenigsten versteht. Es kommt immer wieder "ich weiß nicht was ich will" Vor kurzem konnte ich ihm antworten: "Aber ich, schlafen" und habe die Diskussion beendet.

    Alles Dinge, die noch vor 6 Wochen nicht denkbar gewesen wären, da wäre ich in Tränen ausgebrochen weil ich ja hätte hören wollen "Ich will Dich". Quatsch mit Soße: Mein Ex will sein Leben leben - derzeit mit Alk - und das so bequem wie möglich und mit dem bestmöglichen Ansehen nach außen. Ob mit mir, mit einer anderen Co, oder nur in Saufgesellschaften außerhalb ist doch egal.

    Es hat mich viele Tränen und Nervenzusammenbrüche gekostet an den Punkt zu gelangen, an dem ich derzeit stehe - immer wieder gibt es ein Schrittchen zurück - aber solange es auch wieder vorwärts geht, so lange kämpfe ich für mich weiter hier raus zu kommen. So schnell wie möglich und so unbeschadet wir möglich.

    Denn auch mich werden noch gewisse Dinge erwarten, die sicherlich nicht von schlechten Eltern sind, einfach auf Grund der stündlich wechselnden Launen. Aber alles was erfolgt hat eine absehbare Zeit.

    Trauer, Schmerzen und alle unsere Arten des Verhaltens sind vielleicht auch ein Weg zu uns selber. Wir können nicht von heute auf morgen einen Menschen aus der Erinnerung streichen - somit auch nicht unsere Mechanismen. Aber die Zeit arbeitet mit uns, wenn wir wollen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ich denke, zu dieser Frage bekommt Du bessere Antworten von ehemals Betroffenen.

    Nur frage ich mich, wie es möglich sein soll, dass jemand Süchtiger ohne Druck dem Glücklichmacher abschwört. Sonst wäre das wohl schon vor Jahren passiert oder erst gar nicht so aus dem Ruder gelaufen. Ich habe hier erfahren dass die Mengen sich steigern, der Körper benötigt mehr bis es wirkt und die Psyche will das zurück, was sie einmal glücklich machte und erleichtert. So stelle ich es mir vor.

    Gemeinsame Zukunft - Deine Zukunft.

    Ich denke mal wenn Du Deine Zukunft planst und sie für Dich so gut wie möglich verplanst, so hat er die Zeit aufzuwachen und zu bemerken dass in Dir sich Veränderungen abspielen und auch er Änderungen an sich vornehmen muss. Ich habe den Eindruck, die Suchtkranken merken das schnell wenn man als Co nicht mehr funktioniert, sind auch schnell mit Versprechungen da - aber die Taten, die sind bei meinem Ex nie erfolgt. Um genau zu sein, er hat sich immer vom Thema Alk distanziert und vieles andere für das Scheitern der Beziehung verantwortlich gemacht.

    Bei meinem Ex waren es erst drei kontrollierte Biere am Abend, nun 6 kontrollierte Biere am Abend - wohl ab und zu Asbach - aber das ist nur das was ich sehe.....

    Er sieht normal aus, wenn er diesen Spiegel hat... Erschreckend oder, wie würden wir nach 6 Bieren aussehen??? Ich könnte nicht mehr laufen....

    Sag mir einen Grund liebe Lebensmelodie warum er trocken werden sollte: er hat seine Droge, Dich die ihn liebt und ihm dadurch sagt "du bist liebenswert und normal", er hat einen Job in dem er auch noch gut sein dürfte da er weiß wovon er redet. Und last not least, was eine Unterstellung sein kann, er fühlt sich klasse weil er (im Gegensatz zu seinen Klienten) noch alles im Griff hat. Das sieht er ja schon daran dass Du bei ihm bleibst ;)

    Gemein, ich weiß - und vielleicht läuft es ja bei Euch anders. Aber hier bei mir gab es kein kontrolliertes Trinken in Form von gleichem Spiegel sondern es gab einen stetig steigenden Spiegel, der dann in Lügen mündete oder kontrolliertem Trinken bei Familie und hinterherschütten wenn es keiner sieht.

    Und Lebensmelodie: sollte er zufällig wirklich nüchtern werden, sollte er die Trockenheit - wie auch immer - erreichen wollen, dann wird er vermutlich einen starken Partner an seiner Seite haben wollen und keinen Co. Schon alleine deshalb um selber nicht auf alte Verhaltensmuster reinzufallen.

    Merkst Du was, ich kann hier nur für mich schreiben - aber für mich würde das Bedeuten ich muss in jedem Fall raus aus der Beziehungsfalle - raus aus der Abhängigkeit vom ihm um selber autonom zu werden.

    Schafft er das auch, dann können zwei gleichstarke Partner eine neue Beziehung beginnen. Bleibt er in seinem Sumpf, dann hast Du die Kraft zu gehen, weil Du ja autonom bist.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Schüttle statt dessen Dich :) Weil Du ihm Gutes willst und Dich selber wieder ins Hintertreffen stellst :)

    Ich hatte ja auch eine Fernbeziehung bevor ich hier her zog und genau das ist gefährlich, wir wissen eigentlich nicht was uns erwartet - und sind wir hier ist es zu spät, denken wir zumindest.....

    Ich weiß nicht, liebe Crevette ob er leichtgläubig ist oder sich selber etwas vormacht. Ich für mich glaube nicht einmal dass die Alkoholiker uns oder sich etwas vormachen wollen - ich glaube als Schutzwall glauben sie es selber. Es gelang ihnen doch früher sich zu konditionieren, zu rationalisieren. Wie sollen sie begreifen was die Stoffe des Alkohols in Herz und Körper anstellen. Selbst wenn Dein Partner es wissen müsste, so gilt das doch wohl nicht für ihn .... weil er ist ja anders .... so denken zumindest viele.

    Der Wunsch des schüttelns hat bei mir nachgelassen und sich dahingehend verändern, dass nur ich meinen Kopf noch über ihn schüttele. Eine Hand am Schweißgerät, eine an der Pulle - eine Hand an der Farbdose, eine an der Pulle. Die Nachbarn sprachen mich darauf an. Wenn Wege in solche Regionen führen, dann wird es hart.

    Übrigens, vor ein paar Jahren wäre das nciht denkbar gewesen. Wer sagt Dir, was bei Deinem Partner passieren könnte? Wünsche, oh Wünsche hat mein Ex auch viele!!!!! Soll er sie aber ganz real aussprechen, schon dann scheitert es ... klar, vielleicht kommt ihm schon ein Schimmer so geht das alles nicht mehr .... aber es auszusprechen würde ja bedeuten Farbe bekennen zu müssen.

    Ich weiß nicht ob mein Ex auch nur ansatzweise begreift was um ihn herum läuft. Ich weiß auch nicht wie es bei Deinem Ex aussieht. Ich befürchte aber mal beide glauben von sich "alles im Griff zu haben". Nur heute, das war ein Ausrutscher ... aber morgen, da klappt es bestimmt. .... Was schon wieder nicht, ach das liegt am Regen .... und übermorgen .....

    Viel Kraft wünscht Dir Dagmar

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