Hallo Lue
Ich kann dich gut verstehen, mein Vater ist auch seit einigen Jahren Alkoholiker und bei mir lief es etwa ähnlich ab.
Ich kann deshalb auch gut nachvollziehen, dass du verzweifelt bist und dich fragst, was du tun kannst.
Ich möchte dir hier keine Ratschläge geben, sondern nur meine Sicht dazu, die ich mir auch erst entwickeln musste.
Ich habe mich auch immer gefragt, was ich tun kann, habe alles Mögliche versucht.
Irgendwann wurde es mir zu viel, ich bin sowieso durch meinen Freund weggezogen und musste einsehen, dass ich nichts tun kann.
Man hört es so oft, doch bis es einem selbst klar wird, vergeht einige Zeit: Nur du kannst etwas an deinem Leben verändern bzw. für dich tun. Dein Vater muss es selbst erkennen, dass der Alkohol für ihn nicht gut ist oder er trinkt weiter. Durch das ständige Helfen-Wollen - was wirklich gut gemeint ist - treibt man den Abhängigen nur noch weiter in seine Sucht, nimmt ihm auch jegliche Verantwortung für sich und sein Leben weg. Und auch deine Mutter muss für sich entscheiden, ob sie bei ihm bleibt oder nicht.
Wenn der Leidensdruck gross genug ist, wird sie gehen und sonst bleibt sie.
Meine Mutter leidet auch sehr, ist co-abhängig, und trotzdem bleibt sie bei meinem Vater. Es ist ihre Entscheidung.
Was einem bleibt ist zu hoffen, dass die Einsicht irgendwann kommt und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ich weiss, es ist hart und ein schwerer Weg. Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüsse