An alle "Spezialisten" hier..
ich habe seit längerem ein Problem,bei dem ich allmählich nicht mehr weiter weiß und gerne mal ein paar Meinungen von Betroffenen,bzw. Angehörigen hören würde.
Ich habe eine Freundin,die seit ca.10 Jahren mit einem Alkoholiker verheiratet ist.Es hat eine Weile gedauert,bis man mitbekommen hat,daß er nicht nur extrem viel trank,sondern auch zunehmend aggressiv wurde,wenn er getrunken hatte.Sie hat das noch eine zeitlang recht gut vertuscht.
Immer öfter floh sie bei Nacht und Nebel aus der Wohnung oder mußte die Polizei rufen,wenn er wieder einmal randalierte.
Schon damals (vor ca.5 J.) haben wir ihr immer wieder geraten,sich zu trennen aber leider hat sie nie den Absprung geschafft,weil er ihr jedesmal unter Tränen versprach endgültig damit aufzuhören.
Meine Freundin ist eigentlich nicht ganz doof (Lehrerin) ,weiß auch um ihre Coabhängigkeit,rennt seit Jahren von einer Beratungsstelle zur nächsten aber hat sich trotzdem von seinem Geschwafel (...alles würde anders,wenn sie endlich Kinder hätten - ihm fehle der Sinn im Leben
usw....) einlullen lassen mit dem Ergebnis,daß nun auch noch 2 kleine Kinder unter ihm zu leiden haben,da sich (wer hat´s erraten ) natürlich nicht das geringste geändert hat. Im Gegenteil !
Es wird immer schlimmer.Er stand auch schonmal mit dem Messer vor seiner Frau - in Anwesenheit der Kinder- oder sie finden ihren Vater morgens in der eigenen Pisse (sorry) liegend im Wohnzimmer.
Ich will mir gar nicht vorstellen,welche Spuren das bei den beiden hinterlassen wird..
Eine zeitlang haben wir (Freunde) beschlossen uns ´rauszuhalten,weil man irgendwann müde wird -immer wieder die selben Gespräche,immer wieder die gleichen Einsichten,immer wieder der Versuch zu helfen,da zu sein,Lösungsmöglichkeiten zu suchen,Quartier anzubieten etc.
Aber kaum heult er ihr lang genug die Ohren voll - schwuppdiwupp steht sie wieder auf der Matte....
Nun ist sie eine erwachsene Frau,die selber wissen muß,ob sie auf Dauer so leben will.Aber die Kinder haben diese Entscheidungsmöglichkeit nicht und sind dieser Situation hilflos ausgeliefert.
Im Augenblick überlegen wir wiedermal,ob man das Jugendamt einschalten sollte. Ich habe da allerdings im Grunde auch nicht allzuviel Vertrauen,daß von dieser Seite tatsächlich eine wirkliche Hilfestellung kommt.......
Andererseits - wenn irgendwann dann doch etwas passieren sollte,hat´s mal wieder keiner vorher gewußt...
Von dem "kleinen" alltäglichen Horror für die Kinder jetzmal ganz abgesehen.
Hat irgendjemand hier irgendwelche Tips ?!
Ich weiß mir keinen Rat mehr.
LG Jule