Bin ich Co-Abhängig?

  • Hallo Sunnyxx,

    ja es ist in der Tat so. Der Co ist die Insel.

    Da du jedoch in dieser frühen Phase schon erkannt hats, dass nur er derjenige ist, der sich helfen (lassen) kann, scheint mir die Gefahr in eine Coabhängigkeit zu schlittern eher gering.

    Rate ihm dringend zu einem Aufenthalt in einer Suchtklinik und hoffe, dass er deinen Rat befolgt.

    LG
    Lupus

  • Ups, das finde ich klasse : "Ruf mich aus der Entgiftung an".

    Komisch nicht, dass immer wieder versucht wird - zumeist mit selbigen Worten - etwas zu erreichen. Ich bekam immer zu hören "Könntest Du mir einen Gefallen tun". Da war dann immer klar, es ist etwas, das ich nicht will, er ahnt dass ich es nicht tätige und dennoch wurde er nicht klüger ;) Ich kenne Dein Gefühl gut, liebe Sunny, aber warum quälen wir uns stundenlang mit Telefonaten? Warum machen wir uns Sorgen um Menschen, die sich keine Gedanken um sich selber machen? Warum sorgen wir uns nicht um uns?
    Nein im Gegenteil, die Sorgen um andere machen uns schwach und verhindern oftmals dass wir unseren Alltag bewältigen? Wir lassen uns also vom selbstverschuldeten Problem von anderen in die Tiefe reißen....

    Ansonsten hält sich mein Ex da zurück, es passiert selten dass er etwas will.

    Welche Hilfe könnten wir den einem Süchtigen geben? Mal ehrlich, wir können nur so dumm sein und ihm seine Verantwortung für den Alltag entreißen. Helfen tun wir ihm damit aber nicht! Wir entmündigen ihn - selbst dann, wenn er es so wünscht.

    Liebe Sunny, ich denke, wir können als Helfer nur vorleben wie wir für uns ein gesundes Leben leben und uns unmanipuliert auf unseren Weg begeben. Ich selber werde nie begreifen, warum alkoholkranke sich entgegen aller Logik verhalten. Aber es ist so, weil sie einfach fremdgesteuert sind. Wenn aber alles Verhalten entgegen der Logik - zumindest in meinem Fall - steht, so kann ich auch nicht über die Logik helfen.

    Hilfe zur Selbsthilfe - wie Minibine so schön schreibt, wenn einer aus der Entgiftung anruft kann man / frau ja überlegen ob Hilfe zur Selbsthilfe möglich ist :)
    Geniale Idee!!!

  • Tja, liebe Sunny,
    es ist, meiner Meinung nach, sehr sehr schwer zu begreifen wo die Fänge des Alkohols losgehen, wo die Psyche instabil ist und wo es dann beginnt zur Krankheit zu werden. Der blöde Alk ist gesellschaftsfähig und so schlittert manche einer rein, von dem wir das nie denken würden. Durch die "Schande" redet niemand davon und das Loch wird tiefer.

    Ich denke, wenn man emotionslos - also nicht als Partner - helfen kann, so dürfte man das in einer guten Position tun, halt einfach zwischendurch mal rückbesinnen ob evtl. doch das Helferlein aus Dir durchbricht.

    Selbst Methadonärzte haben ja regelmässig Supervisor-Treffen um eben solchen Dingen wie dem eigenen Helfersyndrom entgegen zu sehen.

    Es scheint leider so zu sein, dass die Verteidigungsmechanismen von Suchtkranken es ihnen einfach vorschreiben anderen die Schuld zu geben. Ich vermute mal, dass es ein Selbstschutz ist, den sie vielleicht sogar selber glauben. Und lange, lange bemerkt das Umfeld - oder auch der Partner nicht was Sache ist. Eine schleichende Sucht, die alle belastet.

    Hilfe zur Selbsthilfe ist immer gut, als neutrale Person kannst Du schnell checken ob es ihm ernst ist oder nicht. Viel Glück und halte uns auf dem laufenden.

    Lieben Gruß von Dagmar

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