Trocken...: nicht mal nur nicht regelmäßig Alkohol

  • Hallo AnaB,

    noch einige Nachtgedanken ... :

    Zitat

    ... müde sein am Abend ist ein wunderbares Gefühl ...

    Und dieses wunderbare Gefühl, nüchtern müde zu sein, war schließlich das Ergebnis meines neues Handelns, meiner Wahrnehmung, meines Bewusstseins, meiner neuen Lebensführung.

    Und wichtig dabei war auch, dass ich bewusst mein Leben neu strukturiert, mich wahrgenommen, in mich gehorcht und hier und da auf suchtgesteuerte Animation gegenreagiert, neues Verhalten geschaffen habe.

    Und das kann man auch nur im realen Leben.
    Dazu gehören auch dessen Einflüsse, die man aber natürlich durch die Wahrung von Trockenbausteinen einschränken muss.

    Und gerade auch bei Suchtanimation (Suchtdruck), „Ersatzbefriedigung“ durch irgendwelche Tätigkeiten zu schaffen, aus derem Ergebnis man sich dann später zurück lehnen und sich zufrieden sagen konnte: „Das hast du gut gemacht“.

    Und dann kam allabendlich das wunderbare Gefühl, wiederum sich nüchtern und mit neuer Wahrnehmung müde zur Ruhe begeben zu können.

    Ich habe im Übrigen auch manches Mal mit dem Teufel Alkohol harte Monologe geführt.
    Ich habe mich bei Suchtdruck aufgemacht, egal welche Tages- oder Nachtzeit, bin eine Runde durch die Natur marschiert, habe mit ihm Klartext gesprochen, meinen Frust zur „alten Freundschaft“ abgelassen. Mir hat`s geholfen.
    Hoffentlich hat mich nie jemand dabei gehört :lol: .


    Zitat

    ... und am Morgen trocken in den Spiegel schaun auch.

    Und der Morgen hatte auch immer wieder seinen Genuss.
    Im Rückblick auf den Vortag und Weitblick, auf das was kam und ich daraus mache.

    Lieben Gruß, Freund.

  • Hallo Ihr Lieben...
    hab mich heut für den geschützten Bereich angemeldet und war Katrin in ihrem Faden besuchen...dann war ich bei "kaltblut" in "Codierte Veränderungen" bei den Lebensgeschichten-Erfahrungsberichten...gelesen

    Zitat: (es ist nicht nur dieser Satz, de mich bis ins Mark angerührt hat..danke Karl)

    "Ich war immer aus mir heraus. Ich wurde selbstbewußt, mir über mich bewußt und konnte in mich zurück eins werden."

    Das hat mich an die Gideonbibel erinnert, die mir bei meinem ersten Versuch trocken zu werden, J. geschenkt hat, ein trockener Alkoholiker wie ich und Ihr...ich hab ihn damals nicht verstanden, er meinte, ich solle mal Psalm 40 lesen, ich hoffe, ich verstoße jetzt hier nicht gegen irgendeine Regel, wenn ich diesen Psalm hier weinend aufschreibe, im Buchrücken steht das Datum, an dem ich unwissend suchend, eine höhere Macht, als meinen Erretter anerkannt habe: 18.12.2005
    xxx

    Tja, dieser Fels ist meine Trockenheit und die Engel, sind die Selbsthilfegruppen aus 1000enden trocken leben wollenden Alkoholikern überall auf dieser Welt, die sich unterstützen und ich bin noch 2,5 Jahre blind durchs durchs Gebirge gestolpert, um hier anzukommen...und jetzt werd ich kurz mal Pause machen, mein Herz weint
    Bis später
    AnaB

    edit summerdream: bitte keine zitate, nur eigene erfahrungen - thx

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Hey Marion,
    da haste recht, eine der Erkenntnisse, die mir meine Trockenarbeit erleichtert...da ist Licht
    LG Ana

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  • Zitat von Mandy2

    Hallo AnaB,

    auch wenn manchmal Etwas weh tut, kann es einem gut tun :wink:

    MLG Marion

    Ja da stimme ich dir zu Marion :D

    Das entfernen alter Muster hinterläßt eine schmerzende Leere, aber man sollte diese Leere sinnvoll fühlen, habe ich von Jürgen oder Freund :roll:

    lg Pia

  • Hallo Ana,

    Da wo Licht ist ist auch Schatten, aber manchmal kann ein Schatten auch gut tun. Denn wenn das Licht/Sonne zu doll scheint, dann spendet, der Schatten einem, ein Dach, die Sonne zu geniessen, ohne gleich zu verbrennen :wink:

    MLG Marion

  • Zitat von Feengesicht

    Ja da stimme ich dir zu Marion :D

    Das entfernen alter Muster hinterläßt eine schmerzende Leere, aber man sollte diese Leere sinnvoll fühlen, habe ich von Jürgen oder Freund :roll:

    lg Pia

    Hallo ihr beiden,

    manchmal ist es auch Zeit, Trauer zuzulassen, ist find ich auch ein Teil schmerzende Leere sinnvoll auszufüllen, denn für mich bedeutete Trinken die meiste Zeit, meine Gefühle nicht zuzulassen, irgendwo hab ich gelesen: es gibt solche und solche Zeiten und mich erleichterts immens, meine Gefühle pur wahrnehmen zu können, durchlassen zukönnen, ist wie eine Reinigung..ich empfine Trauer nicht so wirklich als Schatten, eher als dazugehörigen Prozeß meines menschlich seins und das macht mich dann wieder leichter, weil ich spüre, daß sie kein dauerhafter Zustand ist, sich Gefühle im Ausleben verändern..Energie wieder fließt und ich dann aufstehen kann und weiter gehen, wie z.B. jetzt in der Schwimmhalle anzurufen, um herauszubekommen, wann Rückenschwimmkurse stattfinden...das war noch vor 7 Tagen völlig unmöglich..da hatte ich noch Gefühlsverdrängung und Töster Alkohol und den Großen Satz: "Hat doch eh alles keinen Zweck"
    LG
    AnaB

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  • Hallo Ana,
    dann schreiben wir uns in der geschlossenen. Ein wichtiger, weiter Schritt.
    Ich freu mich auf Dich.
    Und manchmal muss es nicht nur weh tun, sondern richtig weh tun. Ich hab das auch gebraucht.
    LG
    jürgen

  • Zitat von jürgen42


    Und manchmal muss es nicht nur weh tun, sondern richtig weh tun. Ich hab das auch gebraucht.

    Ach Jürgen, du weißt bestimmt, wie recht du hast, ohne Emotionen und klare Regeln und ständige Kommunikation über alles, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, daß trocken sein funktioniert....ich merke, wie sehr es mir hilft, immer wieder daran erinnert zu werden...um ganz nah bei mir zu bleiben...7,5 Tage kleine wichtige Schritte...übrigens:

    Muß ich euch mal kurz berichten:
    Ich möchte regelmäßig schwimmen gehen. Nun darf ich wegen ner Rückengeschichte nur Rückenschwimmen machen, also ich erst mal vermutet, daß ich übers Rückenschwimmen, bevor ich es beginne mindestens ne Doktorarbeit schreiben muß...übrigens auch so eine gut durchgeklügelte Verhinderungstaktik von mir, die mich davon abhält, spontan mal so loszugehen, denn es gibt in der Schwimmhalle natürlich keine Menschen bei dem ich noch mal schauen kann oder mal noch einen, ders tut fragen kann...nee, nee: heut habe ich aber ganz schnell die Kurve gekriegt und diesen Selbstbremsprozeß einfach gestoppt, morgen geh ich früh schwimmen und schau mal spontan, wie gut ich das kann und mein innerer Schweinehund merkt dann ganz bestimmt, ICH kann das schon...
    LG
    Ana

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  • Hallo Ana,
    es gibt sogar bei Olympia ein Diziplin namens Rückenschwimmen. Mach soviel wie du kannst, kleine Schritte, probiers einfach aus.
    Und im Ausreden erfinden, was ich nicht kann, da war ich auch gut.Eine meine stärksten Übungen.
    Was ich nimmer konnt war saufen.
    LG
    Jürgen

  • Ich hab gerad über meine letzte Antwort nachgedacht, wenns nicht schon richtig weh getan hätte, hätte mich nicht mal ich dazu zwingen können, diese meine Kapitulation vor dem Alkohol zu vollziehen, denn mir war jeglicher Sinn abhanden gekommen...hm, jetzt geht es mir anders schlecht, stehe ich mir doch sekündlich gegenüber und sehe, wieviel Trauer, Wut und Scham und Ekel und Einsamkeit, Angst, Selbstzweifel hier im Heute hochkommen und von mir angenommen werden wollen und wies in mir nach meinem eigenen Mitgefühl schreit und da ist diese Aussicht auf mein Leben, was nun beginnt, das meine ich mit Licht.
    Licht und Schatten werden immer da sein, aber bewust erlebt, wird es kein schwarz/weiß Wechsel mehr sein und wer Schatten kennt, sollte auch Freude kennen und ich weiß, ich hab alles in mir, ich darfs jetzt beginnen zu leben..momentan merke ich: noch kleinere Brötchen, bin kraftlos..
    das Gift geht, ich komme...ihr lieben, ich geh noch ein Ründchen und dann werd ich schlafen, ich brauch Kraft und ein wenig Ruhe...in meinen letzten fast 8 Tagen war ganz schön Sturm in meinem Wasserglas...
    Ich wünsch allseits Kraft und Ruhe
    Ana

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  • @ Jürgen

    Lieber Jürgen, jetzt haben sich unsere Beiträge schön überschnitten. Ich mußte kurz mal lachen, was übrigens gut tut, denn du schreibst von Olympiade und ich schreibe über kleine Brötchen...ich müde, geschafft vom Dauerlauf in meinen kleinen Schritten und dann prangt da das Wort OLYMPIA...ich lache übrigens sehr gern...
    Bis bald Ana, Hündchen kneift die Backen zusammen ;)
    Ana

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  • Natürlich wollte ich sagen: Bis bald Jürgen
    Und das Winken war der zwinkernde Smily
    Mein Hirn ist müde und nicht vom Alkohol und darüber freu ich mich riesig
    Tschüssi

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  • liebe ana,

    du machst dir sehr viele gedanken über dich. wichtig und richtig. aber:

    Zitat

    jetzt geht es mir anders schlecht, stehe ich mir doch sekündlich gegenüber und sehe, wieviel Trauer, Wut und Scham und Ekel und Einsamkeit, Angst, Selbstzweifel hier im Heute hochkommen und von mir angenommen werden wollen


    an dem geschehenen kannst du nix mehr ändern. klar kommt es immer wieder mal hoch. aber was nützt dir das grübeln darüber? deine kraft brauchst du für das JETZT. nicht für's GESTERN und noch nicht für's MORGEN.

    ja, die berühmten 24 stunden, die haben was! und trocken erst recht!

    ich wünsche dir, dass du für heute zur ruhe kommen kannst. und morgen auf in die nächsten 24 std... und dann schreib ich dir dasselbe usw...

    ganz liebe grüße von katrin

  • Hi AnnaB !

    Der Psalm 40 war im Chorgebet einer meiner liebsten.
    Er ist wirklich sehr schön und sagt so viel. Du kannst ihn immer und immer wieder lesen und er wird immer tiefer.

    Als ich ihn jetzt gerade hervorholte fiel mir noch ein Zettelchen entgegen,ich hatte es einmal beschrieben:Ga.6,2
    Das hat zwar eigentlich nichts mit Deinem thread zu tun,oder doch?

    Du hast schon so viel geschafft in dieser kurzen Zeit,die Du nun im Forum bist.Mach weiter so!
    Ich wünsche Dir weitere trockene 24h.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Halloooo,

    ich fühle mich heut sehr ausgeruht..13Stunden Bärenschlaf...wenn ich in den Spiegel schau, sehe ich mich frisch und wach und meine Haut erholt sich...heut hab ich das erste Mal das echte Gefühl, etwas geschafft zu haben, der 9.Tag hat begonnen, meine Lust auf Fertigessen ist fort und auch die Gummibärchen sind verschenkt....ich hab großes heut morgen vollbracht: aufgestanden, PC angemacht, Kaffee gekocht und Haare gewaschen, mit jedem trockenen Tag steigt mein Bedürfnis nach Pflege und wenn dann noch die Waage 2,5 kg weniger zeigt..dann war ich ne Stunde mit meinem Hund und hab mir dann Nudeln mit Thunfischsauce gekocht...schon viele Knochen meines Grundgerippes für die Trockenbausteine sind handlingfähig...bin schon ein wenig stolz auf mich

    Zitat von Katharine

    du machst dir sehr viele gedanken über dich. wichtig und richtig. aber:


    an dem geschehenen kannst du nix mehr ändern. klar kommt es immer wieder mal hoch. aber was nützt dir das grübeln darüber? deine kraft brauchst du für das JETZT. nicht für's GESTERN und noch nicht für's MORGEN.

    Liebe Katrin,
    hab mir meinen Beitrag auch nochmals durchgelesen und festgestellt, daß ich achtsamer mit meinen Formulierungen umgehen möchte, denn "jetzt geht es mir anders schlecht", sollte heißen: es geht mir mit der Annahme meiner Gefühle gut, für mich bedeutet das annehmen eine wirkliche Transformation ins hier und jetzt, nur so kann ich dem Grübler und Denker in mir in jedem Augenblick etwas neues und konstruktives entgegensetzen und es war gut, das du mir das geschrieben hast, deine Antwort hilft mir, meinen Blick hier im heutigen Tag zu lassen und ich beginne zu verstehen, meine Kraft auf meine Lebendigkeit zu konzentrieren.
    Einige meiner Stolpersteine sind nämlich: schnell mal denken, machen, mich mit meinen Bedürfnissen dadurch übersehen und dann nicht mehr zu spüren, was ich in dieser Sekunde wirklich brauch und möchte.

    Liebe Yvonne,
    und ich danke dir für deinen Hinweis, ja: nur gemeinsam und in einer festen Gemeinschaft mit festen Willen, wie wir hier und dem Wissen, diese Last zu teilen, um sie in lebendiges Leben umzuwandeln, können wir Schritt für Schritt unsere Trockenheit festigen.
    Ich hab sooo lange allein gekämpft und immer wieder verloren...logisch, Hochmut und äußere wie auch innere Einsamkeit kommen vor dem nächsten Glas, das Zauberwort Kapitulation hätte ich allein nie gefunden.
    Ich spüre, wie jeder Tag hier im Forum, meinen Sinn für andere Menschen schärft, auch in meiner näheren Umgebung, mir auch dadurch innerlich eine Wachheit mit mir entsteht und daran erfreue ich mich und kann meine 24h genießen, drehe mich nicht mehr ständig im Kreis

    Herzlichst
    Ana

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Ups, und gerade hab ich meine Freischaltung für den geschlossenen Bereich bekommen...ich freu mich und bin gaaaaanz nervös....die meisten sehe ich ja dort wiederund diese meine ersten Schritte werd ich nicht aus dem Auge verlieren...Dank euch allen hier...mein 9.Tag und ich lebe und ich empfinde tiefe Dankbarkeit, daß ich diesen Weg, trocken zu sein, für mich finden durfte und jede 24 Stunden gehen darf und werde
    Herzliche Grüße
    AnaB

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

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