Trocken...: nicht mal nur nicht regelmäßig Alkohol

  • Hallo ihr Lieben und herzlichen Dank für euere Grüße,
    ja, es waren die mir am klügsten scheinenden Maßnahmen:

    1. den Sixpack in den Ausguß zu schütten und zu kapitulieren vor dem Alkohol nebst dem Eingeständnis, dass ich mein Leben nicht mehr im Griff habe sowie unabdingbar vor mir und anderen zuzugeben, dass ich Alkoholikerin bin
    2. mich hier im Forum anzumelden und auf die "alten Hasen" zu hören, viel zu lesen
    3. mir ein trockenes Umfeld zu schaffen, indem ich nicht mehr in durch meine Alkoholsucht gesteuerte und getriebene Beziehungen und an Orte gehe wo Alkohol das "normalste" von der Welt scheint...am allerwichtigsten ist mir dabei mein alkoholfreies zu Hause und disziplinierte Achtsamkeit gepaart mit den Gelassenheitsübungen im 24 h Takt

    Ich dacht ja auch echt, dass mir der Alkohol von Aussen aufgezwungen wird... :oops: das war aber nur scheinbar ein äußeres Problem (Ausrede)
    schlußletztendlich hab ich mir meine Wohnung, meinen Urlaub, meine Freunde, meine Bezihungen um den Alkohol herum gebaut...das war ein ständiger selbstzerstörerrischer Akt herum um das Versteckenmüssen meiner Sucht...

    Jetzt nach neun Monaten bin ich froh, nicht mehr trinken zu müssen und mein trockenes Leben zu nutzen, um meine nasse verwirrte menschenverachtende Denke in eine trockene weltverbundene offene und mir und anderen gut tuende Struktur zu verwandeln ohne dass ich mit der berühmten Fuast in der Tasche herumlaufe.

    Auch habe ich mich getraut, nun zwei mal die Woche zu Meetings der AA zu gehen und das hilft mir sehr, mein Selbstbild und quere Vorstellungen von anderen in ihrer Wirkung auf mich so zu reflektieren, dass ich nicht mehr so häufug meiner ICH-Zentriertheit fröhne...

    Alles in allem geht es mir gut und dabei hatte ich zu anfang mit den kleinen Schritten solche Schwierigkeiten...da werden sich noch einige genau wie ich erinnern, wie ich stolz darauf war, dass ich mir regelmäßig die Zähne putze und nun ist schon so viel Weg gegangen in diesen kleinen Schritten...

    Letzteres führt übrigens dazu, dass ich recht selten dazu komme, hier zu sein...derzeit übe ich Organisationsstrukturen, um geziehltere eigene Aktionen und dann auch Verabredungen und Menschenkontakte zu erhalten, abzubrechen und neu aufzubauen...na ja...langweilig wirds jedenfalls nicht

    Ich wünsche allen gute 24 h

    Herzliche Grüße
    von Ana

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Zitat von Mandy2


    Machen wir weiter, MLG Mandy :lol:8)

    Ja...machen wir weiter, dann tuen sich uns die wieder lebenswerten Momente von eben nicht ganz allein für uns auf...schließlich haben wir unser Leben mit seiner ganzen Realität und dazu gehören auch diese so genannten Schicksalsschläge und die Zufälle, die vielleicht keine oder doch welche sind auf unserem Lebensschirm ohne den Kopf im Sand oder die Flasche als Wegmacher...oder andere Süchte und Neue Süchte die aus Suchtverlagerung entstehen...

    Also immer ehrlich sein, auch wenns weh tut manchmal und das Ego dazwischenquatscht :twisted:

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Zitat

    ...da werden sich noch einige genau wie ich erinnern, wie ich stolz darauf war, dass ich mir regelmäßig die Zähne putze

    Hallo Ana,

    daran kann ich mich gut erinnern. Weil es mir durch deine Worte selbst bewußt wurde. Abendliche Zahnpflege - für manche vielleicht ein kleiner Schritt - für mich purer Luxus :)

    Bei mir sind es die kleinen Dinge, die ich tief in meinem Innern speicher. Morgens der Blick in den Spiegel... klare Augen schauen zurück... die trockene, schuppige Haut wirkt durch regelmäßige Pflege rosiger.

    Das Lachen ist echt und kommt aus vollem Herzen. Ich kann weinen...

    Ein Satz begleitet mich von dir:
    Du schriebst: Es ist, als hätte ich meine Stimme wiedergefunden. Danke, Ana. Das hast du gut in Worte gefasst und mir bewußt gemacht, wie ich mich fühle.

    Für mich sind es die kleinen Dinge, die meine Nüchternheit zu etwas Großem machen.

    Ich freu mich, dass du weiter gehst und ab und an hier reiguckst.

    LG Mieken

  • Tja, erst einmal lieben Dank an Karsten, der mir heut einen ganz schönen Sommerachtsamkeitsgruß hinterlassen hat :shock: hat mich wieder einmal wach gerüttelt. in dem ganzen Bewegungsmeer meiner neu gewonnenen Frei (Nüchtern)heit doch hier auch ohne viel Zeit vorbei zu sehen und auch liebe Grüße an alle da zu lassen und gute 24h zu wünschen :wink:
    Grüße an meine werten und alt bekannten MitleserInnen (ich werde mir die Zeit nehmen, auch wieder hier bei euch zu sehen, wie es steht :oops: Ich bin so ausgefüllt- hatte viel zu klären und viel zu tun...die Welt tickt völlig anders, wenn ich nüchtern hineingehe...Wahsinn, das macht mich dankbar und stark, auch die große Gemeinschaft derer, die sich den Mut erkämpfen und herausnehmen, die Welt wieder zu lieben und zu umarmen und trocken sein und werden wollend dem Monster Alkohol letztlich doch lernen zu wiederstehen und ins Leben zurück zu kehren...

    Trockenzeit ist Leistungszeit und immer wieder heißt es reflektieren und aufräumem, ne trockene Umgebung zu schaffen...das sind jetz schon ein Jahr und zehn Monate Trockenheit bei mir und langsam wirds mehr und mehr auch im Hirn weiter besser...ich besuche Meetings, momentan sehr unregelmäßig (Asche auf mein Haupt), meine nasse Disiplin- daran arbeite ich sehr...

    Kleine Schritte tun mir immer noch und merklich immer guter (nettes Deutsch, aber es erklärt es..hi,hi)

    Es zieht sich durch meine gesamte Welt, das ich in mir noch immer dem Alkoholego begegne: auch, meine innere Stimme sagt mal schnell: jetzt nicht, wird schon, ich kann nicht, waren die heut wieder böse zu mir... usw. usw. trallala der Kasper und die Möhre, es geht doch darum, die volle Verantwortung zu übernehmen und dann komm ich, während meiner Analyse meines Verhaltens an den Punkt, folgendes zu sehen: was hab ich nur für ein Looserselbstbild, meine gesammte Alkoholkarriere baute darauf auf..ich hab null Verantwortung übernommen und selbstverliebt nach Hilfe gerufen.
    Das muß eine erst mal begreifen.., das sie ihr Selbstbild als Alkoholikerin völlig verdreht hat und natürlich durch dieses Verdrehen auch extrem verdrehte Erfahrungen gemacht hat, die sich jetzt ohne Alkohol als störend und unsinnig erweisen....

    Das ist etwas, was mir in letzter Zeit echt zu schaffen machte, aber ich hab es begriffen, es geht voran, da lauern nicht mehr so viele Gefahren...Geschenke gibts immer mal, aber dafür muß immer 24h das Motto sein: Achte gut auf diesen Tag, auch wenns dir gut geht und laß die Finger vom ersten Glas...

    Das Universum sagt: Komm tanz mit mir....ohne Faust in der Tasche trocken bleiben ist ein schönes großes löbliches Ziel, aber die Kleinigkeiten machen es und das stetige Bewustsein: Ich bin trockene Alkoholikerin und richte mein Leben ohne Alkohol ein und organisiere mir meinen Tag, damit ich mich nicht in Versuchung führe, denn nicht das Aussen zwingt mir Alkohol auf...nein nein, ich bin die die das erste Glas zum Munde führt, wenn ich nicht achtsam auch unter der Oberfläche mein Ego mal betrachte...

    Gute sommerliche Freuden in 24 h- kleinen aber riesigen vorsichtigen und mutigen Schritten wünscht euch Ana

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Huhu Ana,

    boah, du liest dich super! Dank für den Hinweis auf die Bedeutung der Kleinigkeiten - ich glaub, das hab ich in letzter Zeit vor lauter größeren Kalamitäten und Ereignissen irgendwie vergessen ... was ganz schön blöd ist. Aber zum Glück noch nachholbar :wink:

    Viele Grüße
    Zeppeline

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