Unsere Ehe ist überschattet vom Alkoholmissbr, unsererEltern

  • Von Samstag auf Sonntag hatte ich folgenden Traum:

    Ich war mit meiner Mutter auf einem Seminar, wir teilten uns ein Zimmer. Am Tag der Abreise ging ich über den Flur zu unserem Zimmer. Ich sah, dass der Schlüssel von aussen steckte, ich regte mich darüber auf, dass meine Mutter den Schlüssel nicht abgezogen hatte, konnte doch jeder in unser Zimmer gelangen.

    Als ich ins Zimmer rein ging und meine Mutter auf ihren Fehler mit dem Schlüssel aufmerksam machen wollte, war sie nicht da. Ich rief nach ihr, suchte sie, ich fand sie nicht.

    Auch im Gebäude suchte ich ganz aufgeregt weiter, sah, dass mein Sohn mit seiner Freundin da war, fragte ihn, Hast Du Mama gesehen, er verneinte es. Aufgeregt suchte ich im Raum herumblickend nach meiner Mutter weiter. Bis mein Sohn zu mir sagte, setze Dich doch mal hin und lass uns in Ruhe darüber reden, wie wir sie finden können.

    Ich wachte auf, was will der Traum mir ein Tag nach meinem Geburtstag mitteilen. Soll ich endlich zu einem Abschluss kommen. Ich weiss ja, dass ich alle Personen in meinem Traum selbst bin. Es arbeitet noch in mir, werde ich eine für mich passende Antwort finden?

    Weitsicht

  • ABSCHIED AUS DER MUTTERBINDUNG

    LOSLÖSUNG AUS ABHÄNGIGER BEZIEHUNG


    Betrachte ich mein Leben, kann ich erkennen, dass schon früh eine Liebesgeschichte gelebt wurde. Es ist sowohl die Liebesgeschichte zwischen Mutter und Kind als auch zwischen Vater und Kind. Dass diese Liebesgeschichte nicht immer glücklich verlaufen ist, lesen wir jeden Tag hier im Forum.

    Viele Eltern, auch meine waren / sind nicht in der Lage , ihr/e Kind/er anzunehmen, es/sie zu lieben und schliesslich loszulassen. Sie missbrauchten es/sie für ihre egoistischen Zwecke. Wie ich weiss, führt Missbrauch in eine Abhängigkeit. Die unbedingte Liebe der Eltern bekommen zu haben ist ein tiefes Bedürfnis jedes Menschen und für eine gesunde Entwicklung unerlässlich.

    Unerledigte Probleme und Konflikte wollen bewältigt werden, emotionale Wunden wollen heilen. Wenn dies in der Beziehung zu den Eltern nicht möglich war, suchen Kinder als Erwachsene, unbewusst nach Partnern, mit denen sie einen neuen Versuch unternehmen können. Weil ich die suchtkranke Mutter nicht retten konnte, will ich jetzt den ebenfalls Co-Abhängigen Partner retten????? Weil die Eltern nicht Liebe und Anerkennung geben konnten, findet man sicherlich den Partner, der Liebe und Anerkennung ebenfalls nicht geben kann. Wer von seinen Eltern klein und abhängig gehalten wurde, sucht einen Partner, der ihn dominiert, über ihn bestimmt, usw.

    Wenn wir das für uns wissen, können wir erst Selbstverantwortung für uns übernehmen. Wir wissen dann auch was für eine Verantwortung es bedeutet, ein Kind zu begleiten, ihm nicht nur seine Wurzeln zu geben, sondern ihm seine Flügel wachsen zu lassen, die sie forttragen von uns, in ihr eigenes Leben.

    Wünsche mir, dass durch meinen o.g. Traum, Abschied von meiner ersten Liebesgeschichte möglich ist, damit ohne eine ungesunde Abhängigkeit, eine neue Liebesgeschichte (Selbstliebe, Partnerliebe, Kinder lieben - sie loslassen können, gesunde Mitmenschlichkeit) entstehen kann.

    Weitsicht

  • Ich versuche mir meinen Traum anzusehen und somit mein heutiges Bild von meiner alkoholabhängigen Mutter, in mir zu klären, um endlich meinen Abschluss zu finden, um mein Leben zu leben. Ich weiss, dass es auch für mein Verhältnis zu meiner Tochter wichtig ist. Das Frauenbild das ich in mir habe, gebe ich bewusst oder unbewusst an meine Tochter weiter.

    Zitat

    Von Samstag auf Sonntag hatte ich folgenden Traum:

    Ich war mit meiner Mutter auf einem Seminar, wir teilten uns ein Zimmer. Am Tag der Abreise ging ich über den Flur zu unserem Zimmer. Ich sah, dass der Schlüssel von aussen steckte, ich regte mich darüber auf, dass meine Mutter den Schlüssel nicht abgezogen hatte, konnte doch jeder in unser Zimmer gelangen.

    Dass ich mit meiner Mutter, die schon lange tot ist, ein Seminar besuchte, heisst für mich, dass Mutter und Tochter voneinander und miteinander ein Leben lang lernen, was es heisst und bedeutet eine Frau in unserer Gesellschaft zu sein, wer lehrt uns FRAU - MUTTER-SEIN, normalerweise leben es Müttern ihren Töchtern vor, wie sie gesund und selbstbewusst ihr Leben gestalten können.

    Meine Mutter die mich geboren hat, war dazu leider nicht fähig, ich weiss heute, nach meinen Recherchen, dass sie es nicht konnte, da sie selbst vom Leben nicht liebevoll behandelt wurde. Ihre Erziehung in der Nazi-Zeit, sowie der Krieg nahmen ihr den Glauben und das Vertrauen ins Leben. Sowie die Ehe mit meinem Vater, er konnte sich nicht in meine Mutter einfühlen, ihr bisheriges Leben verstehen.

    Ich wollte immer wissen, wer diese Frau, meine Mutter ist, wie sie denkt und fühlt. Ich weiss, dass ich als kleines Mädchen liebevolle Szenen in Erinnerung habe, ich konnte geborgen auf ihrem Schoss sitzen und fühlte mich von ihr angenommen. Wenn ich krank war, war sie für mich da, tröstete und sorgte sich um mich. Geburtstage und Weihnachten achtete sie bei den Geschenken auf meine Wünsche, das hat sie wunderbar hinbekommen.

    Heute weiss ich, dass sie von den ungewollten Schwangerschaften überfordert war, mein Vater nahm hier wenig Rücksichten auf meine Mutter. Ich war das 5. Kind, meiner Mutter, das 4. Kind, mein Bruder musste meine Mutter, auf Druck ihrer Mutter hin, abtreiben. Nach mir kam 9 Jahre später noch ein Bruder zur Welt. Das hat meine Mutter nicht mehr verkraftet, Tabletten und Alkohol schon in der Schwangerschaft mit meinem Bruder, liessen sie nicht mehr die Frau sein, die sie für mich, als ich noch klein war, war.

    Die Alkoholsucht beherrschte ab diesem Zeitpunkt unsere Familie.

    In meinem Traum am Tag der Abreise bemerkte ich, dass der Schlüssel von aussen, an unserer Zimmertür steckte, ich wusste, dass dieser Fehler von meiner Mutter gemacht wurde. Ich habe jetzt den Schlüssel für meine Geschichte und mein derzeitiges Leben in meiner Hand. Ich regte mich auf, jede/r hätte in unser Zimmer gekonnt.

    Das ist in einer Alkoholikerfamilie üblich, Schutz für uns Kinder ist nicht gegeben, Grenzen werden überschritten, Wo fang ich an, wo höre ich auf, gerade in der Pubertät wäre es so wichtig gewesen, sich abgrenzen zu lernen, Eigenes zu entdecken und zu leben. Was gehörte zu meiner Mutter, was gehörte mir, war nicht deutlich zu erkennen, da die Grenzen verwischt und vermischt wurden.


    Sollte ich heute die unsichtbare Nabelschnur durchschneiden, um die destruktive Beziehung, die ich durch den Alkohol, zu meiner Mutter hatte, zu beenden?

    Ich weiss, dass ich meine Augen öffnen sollte, um mein Drama sehen zu können, ich weiss, dass ich emotional missbraucht wurde, das habe ich schon bei der Geburt meiner Tochter erkannt.

    Gerade wenn eine Frau selbst Mutter von einer Tochter wird, kommen die krankhaften Beziehungsmuster, der eigenen Kindheit wieder hoch, bei mir zeigten sie sich in der Angstneurose. Kann auf mich stolz sein, lehnte Tabletten ab, die meine Ängste vermindern sollten, mich aber von meiner Wahrheit und meinen Gefühlen trennen und abhalten würden.

    Klarheit und die Wahrheit sollten mir und meiner Tochter zu unserem eigenen Leben verhelfen, das war meine Entscheidung damals. Obwohl mir öfters nicht klar war, was gerade meine Gefühle und Gedanken mir zeigen wollten. Ist ein langer Weg geworden und gehe ihn heute noch weiter. Ist eine Lebensaufgabe, möchte diesen Lebensabschnitt (meine Kindheit) langsam aber sicher, abschliessen. Ich bin dabei, das bin ich mir und meiner Tochter wert. Sie ist eine tolle, junge, liebeswerte Frau, von der ich einiges lernen konnte und kann. Es gibt kein wertvolleres Geschenk, als meine Tochter, für mich, das wusste ich noch nicht, als die Hebamme sie mir damals in meine Arme legte. Durch sie und meine Angstneurose, wurden mir meine Augen, für das Schöne, aber auch das Schreckliche in meiner Suchtfamilie, geöffnet.

    Weitsicht

  • Zitat

    Als ich ins Zimmer rein ging und meine Mutter auf ihren Fehler mit dem Schlüssel aufmerksam machen wollte, war sie nicht da. Ich rief nach ihr, suchte sie, ich fand sie nicht.

    Auch im Gebäude suchte ich ganz aufgeregt weiter, sah, dass mein Sohn mit seiner Freundin da war, fragte ihn, Hast Du Mama gesehen, er verneinte es. Aufgeregt suchte ich im Raum herumblickend nach meiner Mutter weiter. Bis mein Sohn zu mir sagte, setze Dich doch mal hin und lass uns in Ruhe darüber reden, wie wir sie finden können.

    Das ist der zweite Abschnitt meines Traumes gewesen.

    Dieser Austausch mit meiner Mutter, von Frau zu Frau, fehlte mir.

    Spätestens als ich heiratete hätte ich mir ein anderes Zusammensein mit ihr gewünscht. Als wir die ersten Jahre in unserer Ehe keine Kinder bekamen, ich ihr meine Traurigkeit darüber mitteilte, meinte sie nur, sie war damals schon an Krebs erkrankt. Was hat man von Kindern, sei froh, dass Du keine hast, bleibt Dir vieles erspart.

    Diese Antwort von ihr kränkte mich sehr. 1. fühlte ich mich nicht von ihr verstanden. 2. das weiss ich heute, hatte es depressive Züge von ihr, an sich. Widerspiegeln als Frau konnte ich mich in ihr nicht. Lehnte ich deshalb auch meinen Körper ab, es war ja gefährlich Tochter dieser Mutter zu sein, Süchte wollten von mir gelebt werden (Rauchen, kein gesundes Essverhalten) die Krankheit Krebs konnte mir vererbt worden sein. Ängste und Fragen blieben zurück, auf die ich von meiner Mutter keine Antworten bekam.

    Wie es sich heute in meinem Traum noch wahrnehmen lässt, ich rief nach ihr, ich suchte sie, ich fand sie nicht. Ich fand sie nicht von ihrem wahren Wesen her, wie sie wirklich war, da sie ihren Mund verschlossen hatte, über das was sie an Schmerz in ihrem Leben erfahren musste. Und auch niemanden fand der wirklich ihr Freund/in gewesen ist. Diesen Freund fand sie im Alkohol. Traurig aber wahr.

    Dass mein Sohn mit seiner Freundin, in meinem Traum anwesend war, ist für mich bezeichnend dafür, dass das männliche, beschützende, analysierende seinen Platz in meinem Leben finden möchte. Mein Denken genauso seine Berechtigung hat wie mein Fühlen, beides möchte von mir berücksichtigt, in meinem Handeln, werden.

    Ich werde akzeptieren, dass ich meine Mutter an den Alkohol verloren habe. Am Anfang meines Da-Seins konnte sie mir etwas schenken, das ich dankbar heute wahrnehmen kann, ansonsten hätte ich nicht so liebevoll meine Kinder begleiten können.

    Das soll für mich heute der Abschluss meiner Kindheit und der Abschied von meiner Mutter sein. Ich bin längst aus meinen Kinderschuhen herausgewachsen. Neues möchte von mir gelebt werden das Geben und Nehmen ist mir wichtig, bei Eltern ist es anders, sie "geben" an erster Stelle an ihre Kinder "ihre Erfahrungen" weiter. Reflektieren, hinterfragen ist spätestens hier notwendiges Verhalten. Hat es was mit fördern und Liebe zu tun, wie ich meine Kinder behandle, oder gebe ich blind weiter um mir selbst meine Ängste zu nehmen, mir Erleichterung damit zu verschaffen, um nicht überprüfen zu brauchen, wie wahre Liebe (Selbstliebe) uns und unseren Kindern Flügel verleihen kann.

    Weitsicht

  • Zitat

    Ich werde akzeptieren, dass ich meine Mutter an den Alkohol verloren habe. Am Anfang meines Da-Seins konnte sie mir etwas schenken, das ich dankbar heute wahrnehmen kann, ansonsten hätte ich nicht so liebevoll meine Kinder begleiten können.

    Das soll für mich heute der Abschluss meiner Kindheit und der Abschied von meiner Mutter sein. Ich bin längst aus meinen Kinderschuhen herausgewachsen. Neues möchte von mir gelebt werden.

    Dieser Rückblick auf meine Kindheit, in einer Suchtfamilie, hat mir Klarheit gegeben, dass ich selbst Suchtstrukturen (Nikotinsucht), sowie co-abhängiges Verhalten in mir verinnerlicht habe.

    Ich überlege wie es für mich, in einem neuen Thread hier weitergeht.

    Danke an das Forum und die Forenmitglieder, die mich mit ihrem Schreiben, in diesem Thread unterstützt haben, dass ich bisher "Nikotinfrei" bleiben konnte. Suchtstrukturen möchte ich keine Macht mehr geben.

    Ein Schatten, als Folgeschaden der Alkoholsucht unserer Elternteile, wird immer über unserer Ehe vorhanden sein. Ich kann ihn jetzt bewusster wahrnehmen, ansehen, er gehört zu uns, hat aber weniger krankhafte und schadende Auswirkungen, auf unser Miteinander. Ich übernehme Eigenverantwortung.

    Ich bitte einen Moderator, wenn er hier vorbeikommt, meinen Thread zu schliessen.

    Alles Liebe Weitsicht

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