Co-abhängig – warum?

  • Hallo Ettena,

    wie Du vielleicht gelesen hast, hab ich sofort geantwortet und versucht alles, was womöglich hätte missverstanden werden können nochmal klargestellt.

    Wie häufig habe ich wiederholt, von einer möglichen Methode, ja nur "Methode" und "nur einer möglichen" zu sprechen. Hab mehrmals festgestellt, dass Sie zur Behandlung psychologischer Probleme nicht geeignet und auch nicht gedacht ist.

    Also wie vorsichtig soll man mit Meinungsäußerungen noch sein. Wie Elocin schon schrieb, es sind meine Erfahrungen und es waren gute.

    Liebe Ettena ich habe eine psychologische Ausbildung und genau deshalb bin ich mir absolut darüber im Klaren, dass hier ein Forum und nicht die sprichwörtliche "Couch" ist. Ich würde mir niemals anmaßen hier irgendwelche Diagnosen zu stellen oder eine Therapie loszutreten.

    Du kannst mir glauben ich weiß was ich bin: Ein Co-Abhängiger der hier Hilfe sucht und versucht beizusteuern was er kann. Nicht mehr nicht weniger.

    Papi

  • Hallo Elocin, Ette, Ettena, Papi,

    möchte kurz eine Rückmeldung geben, ich hatte schon professionelle Hilfe, beschäftige mich schon seit 26 Jahren damit, habe was meine Ängste angeht, mich immer wieder damit beschäftigt, auch viel darüber gelesen.

    Ich stehe mit beiden Beinen im Leben, Ängste haben sich durch meine Aufarbeitung sehr verringert. Bis auf die blöde Autobahnfahrerei, ich glaube es ist die hohe Geschwindigkeit, man kann auch nicht einfach mal anhalten. Ansonsten fahre ich gerne Auto z.B. auf vertrauten Landstrassen vermittelt mir es Freiheit und Unabhängigkeit.

    Die Übung von Papi fand ich garnicht so negativ, wie sie hier angekommen ist. Oft ist es die Angst vor der Angst, oder meine Phantasie, wenn ich in der Situation dann drinnen bin, kann ich ganz gut mit umgehen.

    Ich werde wenn ich morgen angespannt unterwegs bin, Ängste hochkommen, versuchen in Gedanken mich zu erinnern, wie ich als Kind die Autofahrt genoss. Vielleicht hilft auch etwas Wut auf meine Mutter zuzulassen, da sie an der Geschichte nicht unbeteiligt ist. Wut hilft mir Ängste zu verringern.

    Alkoholikerkinder sind zäh, haben früh gelernt, eigenverantwortlich zu handeln. Bestimmt zu früh auch für andere in der Familie Verantwortung übernommen. Im Moment sehe ich zuversichtlich dem morgigen Tag entgegen.

    Elocin und alle anderen, ihr kennt mich noch nicht so gut, um zu wissen, dass ich nicht am Anfang stehe, sondern schon lange meine Kindheit aufarbeite.

    Danke für eure Antworten, ich wollte niemanden beunruhigen. Werde am Montag berichten wie es mir gegangen ist, vielleicht ist es garnicht so schlecht sich vorher damit auseinander zu setzen, um besser in der Situation reagieren zu können.

    liebe Grüsse Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    Zitat

    Elocin und alle anderen, ihr kennt mich noch nicht so gut, um zu wissen, dass ich nicht am Anfang stehe, sondern schon lange meine Kindheit aufarbeite.

    das ist sicher richtig.

    Nur lesen hier auch andere und daran müssen wir auch denken.

    Und lieber einmal mehr zur Vorsicht mahnen als zu wenig.

    Liebe Grüsse und gute Fahrt morgren.
    Elocin

  • Hallo Elocin, Papi und alle anderen.

    ich bin sehr stolz auf mich und freue mich, wieder ist es mir gelungen, nachdem ich mich meinen Ängsten auf der Autobahn gestellt habe, sie zu überwinden.

    Ich könnte morgen direkt wieder losfahren, obwohl wir wegen Baustellen und Stau 7,5 Stunden hin und 7 Stunden zurück, mit teilweise heftigem Regen am Sonntag unterwegs waren.

    Das wunderbare, es kamen keine Angstgefühle hoch, denke, dass es wichtig war, hier vorher darüber zu schreiben.

    Ich übernahm Verantwortung, indem ich die Wegbeschreibung ausdruckte und darauf achtete, wann wir Autobahnen wechseln mussten, wir kamen ohne Umwege zu fahren, an.

    Papi, an die Übung dachte ich auch, konnte zeitweise, dieses Freiheitsgefühl, das ich als Kind beim Autofahren hatte, sogar geniessen. Das freut mich am meisten. Wut auf meine Mutter zuzulassen, kam erst garnicht hoch.

    Elocin, hier soll von eigenen Erfahrungen berichtet werden, professionelle Hilfe, sah bei mir so aus, dass ein Arzt mir am Anfang meiner Ängste empfahl mal 2 bis 3 Gläser Wein zu trinken, um zu entspannen. Tabletten bekam ich auch verschrieben, mit der Nebenwirkung, dass diese Tabletten mich abhängig gemacht hätten. Gut es ist 26 Jahre her, ich bin froh, dass ich mich dagegen gewehrt habe, ich hatte als abschreckendes Beispiel, meine Mutter tabletten- und alkoholabhängig, genügend vor mir.

    Heute bin ich froh auf mein Innerstes gehört zu haben, meine beste Erkenntnis war, dass kein Therapeute mir wirklich helfen kann, ich konnte mir nur alleine helfen. Ab diesem Moment ging es bergauf bei mir, und die Gewissheit, dass meine Ängste durch meine Kindheit, wegen dem Alkoholmissbrauch meiner Mutter entstanden sind.

    Wenn ich etwas verstehe, verändert sich mein Denken sowie meine Gefühle.

    Diese Erfahrung am Wochenende war wichtig für mich. Durch Ängste durchgehen bzw. durchfahren.

    Es schenkt mir wieder ein Stück Unabhängigkeit und die Gewissheit in eine freud- und normale Angst habende Zukunft zu gehen.

    Ob es ohne diesen Austausch hier, mir so gelungen wäre???? DANKE.

    liebe Grüsse Weitsicht

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