Als "Angehöriger" mit dem Arzt reden?

  • Mein Alki hat morgen einen Arzttermin. Den 4. seit mehreren Wochen. Eigentlich wegen seinem Bluthochdruck (Schlaganfallgefahr) und Hörsturz. Er war jetzt auch lange Krankgeschrieben. Der Arzt is ganz kompetent. Aber er redet und fragt nicht viel. Erklären tut er schon (kenne Ihn auch). So wie ich es rausgehört habe hat er nix von seinem Abendlichen Alkkonsum erzählt, den ich allerdings auch für seinen Zustand mit verantwortlich mache.
    Es ist ja schon so das jeder selber drauf kommen muß das er trocken leben will. Aber auf der anderen Seite kann ich ja sanft schubsen? Oder? Bzw. ermutigen was zu unternehmen? In diesem Sternheft gibt es da einen Artikel zu so einer Ermutigungsstrategie.
    Er meint halt das er es sich nicht leisten kann jetzt was gegen seinen Konsum zu machen weil er noch seine Ausbildung vorher fertig machen will. Ich weiß Karsten wir sollen nicht über andere Schreiben. Aber ich wollt kurz den Umstand erklären. Ich würde dem Arzt gern ne mail schreiben für morgen. Habe das Gefühl das was der Arzt sagt nimmt er sehr ernst. Vielleicht spricht er Ihn drauf an und Sie kommen ins Gespräch? Vielleicht kann er auch mit einem Mann besser drüber reden? Was meint IHR? Oder mische ich mich zu sehr ein wenn ich so ne mail schreibe?

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    es ist total Co wenn du es tust und du weißt es auch.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Danke Ihr Herzblätter... dann laß ich das... !
    Hab mich irgendwie auch nicht wohlgefühlt bei dem Gedanken... aber die Hoffnung halt...mmmh.

    Danke Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Ach, liebe Karotte,
    ich habe gerade ein Buch hier welches ich klasse finde, Alk - ein fast medizinisches Buch oder so. Das erklärt auf ganz unterhaltsame Weise was in einem Körper schlimmes passiert.

    Ich denke mal, wenn ich ein solches Buch kapiere, dann sieht ein Arzt - also Fachmann - noch viel schneller was Sache ist. Scheinbar sei Bluthochdruck (woh überhaupt Herzkrankheiten) bei Alkoholikern sehr typisch.

    Schau, was soll der Arzt sagen: hier dürfte auch wieder der Spruch gelten: Hilfe durch Nichthilfe. Wenn der Patient kommt und sagt ich habe ein Problem, keine Frage. Aber er hat ja kein Problem.... ausser das mit dem Herz,

    liebes Herzchen ;)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hey Dagmar, hallo... das hat sich dann auch von selber gelöst. Weil der Notarzt Ihn bei seinem Zusammenbruch darauf angesprochen hat. Sein Hausarzt weiß nun auch bescheid. Er war jetzt einige Zeit Alkfrei...ca. 12 Tage. Allerdings hat er sich heute Alk gekauft. Ich finds Scheiße. Aber sein Problem. Naja, ehrlich gesagt versteh ich nicht wie er so doof sein kann. Jetzt bin ich mal gespannt ob er nochmal zur Suchtberatung geht oder ob das jetzt alles verpufft. Übrigens das Buch habe ich Ihm auch gekauft... ich habs gelesen... er natürlich nicht, bzw. anscheinend teilweise.
    Seufz :roll:

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  • Das Buch fand ich so was von super - alles leicht nachvollziehbar, amüsant zu lesen und definitv eine Beschreibung wie der Körper funktioniert, bzw. warum nicht mehr.

    Sarkastisch, ironisch ist eh mein Stil - somit gleich mitten "ins Hirn". Und weißt Du, liebe Karotte (ich weiß nun nicht, wie lange Dein Partner mit Alkohol hantiert) aber ich für meinen Teil kann mir vorstellen, wenn jemand mal über 25 Jahre täglich konsumiert, was da irgendwann der Körper sagen muss.

    Notarzt - Hausarzt - sollten ja schon Alarmzeichen sein, aber diese scheiß Sucht, bei der genügt das oftmals noch nicht.... Ich merke gerade auch über das Krankheitsbewußtsein dass ich diesen Nervenkrieg gar nicht durchgehalten hätte. Es war schon insgesamt schlimm bevor ich das Durchknallen erlebt habe, aber da war es nur der tägliche Spiegel, der mich anekelte - das Verhalten war aggressiv, aber es waren nur selten Vollräusche.

    Gerade ich selber habe die medizinische Seite nicht kapiert - auch die Ausraster nicht - ich wollte wohl nicht kapieren, dass nach 25 Jahren Alk einfach einiges am Hirn abgestorben sein muß. Ganz zu schweigen, was wohl Nervenbahnen ect. sagen würden.

    Wie auch immer Karotte, wenn man/frau mit sich selber (versucht) in Frieden zu leben ist schon viel erreicht und die Unruhe dürfte einen Partner - wie Dich - nur noch halb so erreichen.

    Lieben Gruß und viel Kraft wünscht Dir Dagmar

  • Hier oben las ich bei Dagmar oo7, dass wohl nach 25 J. einiges im Gehirn abgestorben ist, das kann schon sein, mein Mann trinkt wohl auch schon jahrelang.

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