• Ein Thema, welches mich brennend interessiert - und zwar von allen Seiten - auch der Seite der Alkoholiker.

    Klar ist für mich persönlich, das meine Spirale der co-Abhängigkeit ebenso immer enger wird (würde) wie die Suchtspirale eines Alkoholikers. Eine Spirale stelle ich mir so vor, dass sie zum Ende des Druckpunktes immer enger wird, die Belastungen von oben (dem Suchtmittel Alk/Partner) immer mehr auf das Spiralenende (mich als Person) drücken.

    Interessieren würde mich, ob eine Auflösung des Drucks für den/die Süchtigen nach "Absetzen des Suchtmittels und dem Versuch der Thearpie" ebenso schnell oder langsam verläuft wie der Abwärtstrend.

    Ich will keine zeitlichen Mutmaßungen, sondern mich würde intereessieren, wie Ihr das empfunden habt, was sich da an Spannungen gelöst hat.

    Ich selber bin erst am Anfang meiner Lösung der Suchtspirale. Bemerke jedoch sehr wohl Veränderungen: Immer wieder bin ich an der nächsten Feder angekommen, die mich etwas zurückwirft, keine Frage. Aber die erarbeiteten Schritte bleiben bestehen.

    Ich für mich habe das Gefühl, mit jeder neuen (Druck-)Situation bin ich wieder an einer Drehung der Spirale. Aber auch mit jeder Bewältigung wird diese Spirale etwas lockerer.

    Vielleicht schwer meine Frage nach zu vollziehen, aber ich wüsste nicht, wie ich sie besser in Worte packen könnte.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar, so langsam wie ich in die Abwärtsspirale hineingeriet und langsam und unmerklich dem“ Höhepunkt „ entgegenschlidderte,genauso langsam komme ich auch wieder heraus.Meine räumliche Trennung ist nun genau 1Jahr her.Wir hatten danach noch regelmäßig Kontakt,allerdings nicht als Paar.Aber das hat mir nicht gut getan,immer wieder auf ihn zu schauen.Was macht er,geht’s ihm besser,oder schliddert er endlich seinem Tiefpunkt entgegen,hat er eine Neue…Das sind Dinge,die ich nicht wirklich wissen möchte und auch nicht wissen sollte-weil sie mich belasten.Ganz langsam bekam ich die Erkenntnis,dass ich keinen kontakt mehr möchte.Das habe ich auch durchgezogen.Aber das geht nicht von heute auf morgen,dass dauert Wochen,vom ersten Gedanken bis zur Umsetzung.Ich bin noch lange nicht am Ziel,aber ich schaue nun auf mich,wie kann ich meine Situation verbessern,wie geht es mir besser usw.Ihn lasse ich zunehmend raus aus meinen Gedanken.Ich fühle mich langsam wieder besser,freier,beginne die Ruhe zu geniessen.
    Wenn eine normale Trennung schon schmerzhaft ist und eine gewisse Verarbeitungszeit braucht,so ist es in unserem Fall noch erheblich schmerzhafter und dauert auch erheblich länger.Ich habe bisher noch nie eine trennung so erlebt,so langwierig und schmerzhaft.Sonst geht man,weil die Liebe gegangen ist,hier geht man aus Vernunftsgründen.Aber die Gefühle ziehen halt nicht so schnell nach.Auch ich kenne die Gedanken“…das kann doch gar nicht sein,das glaube ich einfach nicht,das ist wie in einem schlechten Film…“Eine richtige Antwort auf die „Warums“werde ich vermutlich nie bekommen,auch damit musste und muß ich mich abfinden.Ich frage mich mittlerweile nicht mehr,warum hat er mir das alles angetan,sondern warum habe ich das mit mir machen lassen.Ich gölaube ich bin auf dem richtigen Weg.Du bist es auch,musst aber Geduld haben,es braucht viiiiel Zeit.Liebe Grüße,Sternschnuppe

  • Nach nunmehr zwei Monaten Trennung, Auszug und Kontaktabbruch (soweit möglich) scheint die Suchtspirale weiter zu werden. Es scheint gerade so, als wären diese zwei Monate die absolute Enge und das Ende der Spirale gewesen (so hoffe ich), die jetzt etwas weiter wird und mir auch eine weitere Sicht erlaubt.

    Gestern rief ein Nachbarsjunge an und erzählte mir wie hässlich meine Nachfolgerin wäre. Es tat mir so gut, weil ich weiß, dass der Kleine das gesagt hat weil er mich mag (eine objektive Aussage war das sicherlich nicht). Der Kleene rief abends dann gleich nochmal an um mir zu erzählen dass im Bad eine Kerze brenne .... Nun ein Schelm, der an anderes als an "romantische Verführung" denkt.

    Kurz tat es weh - dann aber kam diese nächste Spiralenwindung, die nun offener und weiter zu sein scheint: wollte ich tauschen? Nein ich wollte nicht! Nein ich wollte keine Erotik mit Fahne (der Teenie hatte mir auch erzählt dass die Bierflasche beim Meeting der beiden dabei war, hatte er gesehen). Nein, ich wollte nicht wieder das Gefühl haben Objekt zu sein. Die beiden wollten sich - sie haben sich und ich beginne meinen Frieden zu erarbeiten.

    Auf mich persönlich wirkt es so:

    Enge Suchtspirale - nur Schmerz, Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit

    Langsam weiter werdene Spriale:
    Immer noch Schmerz, aber auch die Möglichkeit mich selber zu spüren. Langsam die Chance zu relektieren was in der Beziehung geschah und die zugehörige Schädlichkeit/Frustration für mich

    Noch ein langer Weg - ich spüre noch immer etwas Trauer, ich möchte nichts schön reden! Aber es gelingt mir eine andere Betrachtungsweise. Nämlich eine, die langsam auf mich gerichtet wird.

    Lieben Gruß von Dagmar

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