Meine Geschichte bezüglich Sucht und Alkohol

  • Zitat

    Ich habe denk ich als Partner ein Anrecht darauf zu erfahren, wie es meinem Mann geht.

    Ob Du ein Anrecht hast, zu erfahren, wie es Deinem Partner geht ?

    Diese Frage würde jeder Mensch mit "ja" beantworten, der kein Alkoholproblem hat. Weil das nämlich "normal" ist.

    Hallo Amenda,

    dann bin ich kein normaler Mensch :lol: . Aber ich bin ja auch alkoholkrank, vielleicht deswegen… :wink:
    Denn ich meine das völlig ernst, es ist meine Überzeugung, das NIEMAND ein Anrecht hat, auch nur irgendetwas über mich zu wissen, nicht mal mein Partner. :P
    So unterschiedlich sind die Meinungen, kannste mal sehen… aber von „nomal-sein-wollen“ habe ich mich eh schon vor Jahren verabschiedet…. :)

    Ich lese auch immer zwischen den Zeilen und oft habe ich den Eindruck, das CO`s Menschen „besitzen“ wollen, daher die angebliche „Sorge“. Sie wollen alles wissen, was der andere denkt und tut, um darauf entsprechend reagieren zu können und das auch für die Durchsetzung eigener Interessen zu nutzen. Es gibt keine Abgrenzung zum Partner, es wird eine Art Symbiose angestrebt.

    Ich denke, Dagmar hat es hier schon ganz gut getroffen:

    Zitat

    Sorge ist ein paar Stiefel. Aber ein Paar besteht aus zwei Stiefeln, einer davon mag die Sorge um den Partner sein, könnte der andere Stiefel aber die Sorge um sich selber, die eigene Zukunft sein?

    So sehe ich das auch. Und die Zukunft soll möglichst so aussehen, wie der CO es will, Veränderung macht Angst, läuft da dann irgendwas anders als „geplant“, tritt große Unsicherheit auf, also muß das unterbunden werden.

    Sowas aber zuzugeben, fällt schwer, denn dann fällt die Fassade, wenn man mal ehrlich dahinter schaut, warum reagiere ich eigentlich so, warum denke ich, ich habe ein Anrecht zu erfahren, wie es meinem Partner geht ? Denn hinter der Fassade wäre der pure Egoismus zu sehen, das wirft aber ein schlechtes Bild auf den CO, der ja sehr darauf bedacht ist, eine heile Fassade zu erhalten, er will gern immer der „Gute“ sein, der Helfende, der Aufopfernde, und will keinesfalls egoistisch erscheinen, also wird einiges als „Sorge“ getarnt, weil das sich einfach besser macht in der Öffentlichkeit.

    Zitat

    Nur musste ich einfach begreifen:
    Kein Mensch hat das Recht zu wissen was im anderen vorgeht, wenn der nicht über Gefühle, Geschehnisse oder Tatsachen sprechen möchte. Ich kann nichts erzwingen - ich habe kein Recht - sondern der andere kann nur freiwillig geben.

    Genau so sehe ich das auch. Ich habe KEINERLEI ANRECHT auf einen Partner, auch nicht darauf, zu wissen, wie es ihm geht, was er tut oder denkt. Erzählt er mir das, ist das schön. Und wenn ich sehe, dem anderen geht es nicht gut, frage ich auch dann „was n los?“ Will er aber nicht antworten, ist das für mich völlig okay. SEINE Entscheidung. Er weiß dann zumindest, das er mir erzählen kann, was los ist, wenn er möchte, entscheiden tut er aber selbst, ob er es tut.

    Ein männlicher CO erzählte mir mal, er mußte erst lernen, das seine Frau seine Frau ist und Er Er, das war anfangs sehr schwer für ihn. Es gab keinerlei Abgrenzung in der Ehe zwischen den Beiden, sie lebten in dieser Symbiose, wo einer vom anderen abhängig war. Seine Genesung begann erst in dem Moment, als er begriff, das BEIDE eigenständige Menschen sind. Das war für ihn eine regelrechte Erkenntnis :idea: und er arbeitete sehr daran. Ich würde sagen, es ist ihm gut gelungen. Seine Frau arbeitete derweil an ihrer Trockenheit, sie bemerkte dabei, das sie außerdem CO ist, auch sowas gibt’s ja. Also mußte sie daran auch noch arbeiten. Das war ein langer Weg für beide, schwierig und er dauerte Jahre.
    Die ganze Beziehung änderte sich allerdings dadurch, sie hat heute eine ganz andere Basis, es gibt keine gegenseitige Abhängigkeit mehr. Heute erhebt keiner von den beiden mehr den Anspruch, alles wissen zu wollen vom Partner, denn sie „müssen“ es nicht mehr wissen. Trotz allem reden sie viel miteinander.

    Mh, schwer zu erklären, wie ich das meine, die beiden sind sich einerseits sehr nahe, aber es gibt auch Abgrenzung.
    Und bei mir ist das ebenso. Würde mir jemand sagen, ich habe ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie es Dir geht, würde ich ihn fragen, ob er noch ganz sauber tickt ?? :roll:
    Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch und niemand hat überhaupt ein Anrecht auf mich, ebensowenig auf meine Gedanken und Gefühle. Schenke ich ihm meine Gefühle, hat er Glück gehabt, erzähle ich ihm meine Gedanken, hat er Glück gehabt, aber er hat keinerlei Anrecht darauf, beides kann er nur von mir geschenkt bekommen. :P

    Naja, und allein bei so einer Äußerung wäre ich eh schon über alle Berge :lol: … sowas geht mit mir einfach nicht, da würden bei mir sofort alle Alarnglocken schrillen in Richtung, da will mich jemand besitzen :shock: und eine Lilly besitzt NIEMAND, die gehört nämlich schon jemanden, nämlich ihr selbst. :wink:

    LG
    Lilly

  • Zitat Lilly

    Ich lese auch immer zwischen den Zeilen und oft habe ich den Eindruck, das CO`s Menschen „besitzen“ wollen, daher die angebliche „Sorge“. Sie wollen alles wissen, was der andere denkt und tut, um darauf entsprechend reagieren zu können und das auch für die Durchsetzung eigener Interessen zu nutzen. Es gibt keine Abgrenzung zum Partner, es wird eine Art Symbiose angestrebt.

    Hallo Lilly,

    ich würde sagen, dass das ganze eher unbewusst geschieht, besonders bei uns EKA`s, mein Mann ist auch ein EKA, kann Deinen Beobachtungen insoweit zustimmen, dass wir beide am Anfang unserer Beziehung, und einige Jahre, eine Symbiose gelebt haben. Wir hatten in unseren Eltern keine gesunden Vorbilder, was Partnerschaft angeht. Und unsere Gesellschaft mag und erzieht doch Menschen eher ins Co-Verhalten, fällt mir sofort unsere religiöse Erziehung dazu ein (Mein Mann und ich sind beide katholisch geprägt und danach erzogen worden). Zuerst kommt immer der Nächste, am Schluss vielleicht Ich selbst.

    Zitat Lilly

    Denn hinter der Fassade wäre der pure Egoismus zu sehen, das wirft aber ein schlechtes Bild auf den CO, der ja sehr darauf bedacht ist, eine heile Fassade zu erhalten, er will gern immer der „Gute“ sein, der Helfende, der Aufopfernde, und will keinesfalls egoistisch erscheinen, also wird einiges als „Sorge“ getarnt, weil das sich einfach besser macht in der Öffentlichkeit

    Lilly jeder Mensch hat seine dunklen Anteile, nicht nur Co`s, seinen Schatten schaut sich keine/r gerne an, es ist aber der Weg um innere Unabhängigkeit und Selbstliebe zu finden.

    Zitat Lilly
    Erzählt er mir das, ist das schön. Und wenn ich sehe, dem anderen geht es nicht gut, frage ich auch dann „was n los?“ Will er aber nicht antworten, ist das für mich völlig okay. SEINE Entscheidung. Er weiß dann zumindest, das er mir erzählen kann, was los ist, wenn er möchte, entscheiden tut er aber selbst, ob er es tut. Zitatende

    So können wir heute, mein Mann und ich mittlerweile umgehen, es kommt auch auf unsere Tagesverfassung an, das war und ist viel Arbeit am eigenen Selbst. Und unsere Kinder waren hier Hilfe und Anreiz, damit diese andere Voraussetzungen für eigenes Leben haben. Denn wir hatten nichts vergessen, wie es war und was unsere Eltern uns mit ihrem ungesunden Alki-Verhalten angetan haben.

    Zitat Lilly

    Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch und niemand hat überhaupt ein Anrecht auf mich, ebensowenig auf meine Gedanken und Gefühle. Schenke ich ihm meine Gefühle, hat er Glück gehabt, erzähle ich ihm meine Gedanken, hat er Glück gehabt, aber er hat keinerlei Anrecht darauf, beides kann er nur von mir geschenkt bekommen.

    Lilly, das ist jeder gesunde Mensch, freiheitsliebend und die Liebe ist ein Geschenk, die kann ich von niemandem fordern, weder von meinem Mann, Kindern, Freunden und Mitmenschen.

    Deswegen ist es ja ein unbeschreibliches überwältigendes Gefühl, wenn 2 Menschen miteinander ihr Fühlen und ihr Denken miteinander teilen können, im dem Sinne den anderen sein lassen zu können, wie er von seinem wahren Wesen her ist. Wenn beide sich verstanden, aufgehoben und geborgen fühlen, im gegenseitigem Austausch und Handeln.

    Solche Gespräche ob mit Mann, Kindern, Freunden schenken mir den Sinn vom Leben.

    Ich möchte jeden Tag mich in diese Richtung weiter entwickeln, sich eigenen Schatten anzusehen, gehört dazu, ist schmerzhafter Prozess, der sich lohnt, nur die Liebe heilt, davon bin ich überzeugt. :lol:

    Liebe Grüsse Weitsicht

  • @ Weitsicht

    Zitat

    Deswegen ist es ja ein unbeschreibliches überwältigendes Gefühl, wenn 2 Menschen miteinander ihr Fühlen und ihr Denken miteinander teilen können, im dem Sinne den anderen sein lassen zu können, wie er von seinem wahren Wesen her ist. Wenn beide sich verstanden, aufgehoben und geborgen fühlen, im gegenseitigem Austausch und Handeln.

    Das haste aber SCHÖÖÖÖÖN geschrieben :D JA, SO meinte ich das, mir fehlen nur manchmal dann die richtigen Worte.
    Und wenn das richtig von innen her so kommt, nicht nur Fassade ist, wenn man innerlich wirklich frei ist, so frei, den anderen WIRKLICH so lassen zu können, wie er nun mal ist, dann hat man wohl ein Ziel erreicht, so sehe ich das zumindest. So ist auch mein Ziel, geht aber halt nicht mit jedem Partner... und was anderes kommt für mich leider nich in Frage, weil ich das nicht möchte.
    Aber ich durfte auch sowas schon erleben :D mußte aber auch selbst dabei viel lernen und dafür an mir selbst arbeiten. Aber nicht für den anderen, sondern weil ich das für mich selbst so wollte.

    Denn Du hast recht, JEDER Mensch hat auch Schattenseiten, ich ebenso wie alle anderen. Und da hinzusehen, tut weh, weil man lieber nicht hinsehen möchte. Tut man es aber nicht, kommt man in dieser Sache nicht für sich selbst voran. Und es ist auch schmerzlich und ein Lernprozess, der sicher nicht von heut auf morgen geht. Und er erfordert schonungslose Offenheit sich selbst gegenüber.
    Aber wenn der andere einen wirklich liebt, kann er auch die Schattenseiten am anderen akzeptieren, die Schwächen des anderen, ohne drauf rumhacken zu müssen.

    Das alles geht aber nicht in der Alkohol/bzw. CO-Abhängigkeit, so jedenfalls meine Meinung, da muß man erst raus.

    LG
    Lilly

  • Hallo Lilly,

    Du schreibst sehr aufschlussreich aus der Sicht der anderen Seite, obwohl wohl beides zusammengehört. Herr Suff und Frau Co. oder auch umgekehrt. Las mal in einem Buch, ob Angehörige ein Fluch oder ein Segen seien? :shock:
    Alkoholiker provozieren, weil sie trinken wollen, Angehörige provozieren, weil sie sich über ihn beklagen, erheben oder auch manipulieren wollen. Sie wollen den Partner besitzen und reagieren schon über, wenn eine andere Person Komplimente erhält, die ihnen gegenüber ausbleiben.

    Früher habe ich beim Kennenlernen rasant meine komplette Persönlichkeit mit allen Schwächen auf einem Tablett serviert und wunderte mich, wenn der Trinkende in meinen wunden Punkten herumstocherte.

    Für die Zukunft möchte ich mich zum großen Teil öffnen mit der Gewissheit und dem Vertrauen, dass meine Offenheit nicht missbraucht und gegen mich verwendet wird. Das würde ich als gesunde Basis definieren.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • @ Laurina

    Zitat

    Alkoholiker provozieren, weil sie trinken wollen, Angehörige provozieren, weil sie sich über ihn beklagen, erheben oder auch manipulieren wollen. Sie wollen den Partner besitzen und reagieren schon über, wenn eine andere Person Komplimente erhält, die ihnen gegenüber ausbleiben.

    Ja Laurina, so sehe ich das auch.
    Nasse Alkies steuern ihre CO`s auch, und provozieren sie auch öfters, indem sie nen Streit von Zaun brechen, um nen „Grund“ zum Saufen zu haben. Das ist aber nur einer von vielen Steuerungsversuchen. Der Alkie versucht zu erreichen, das der CO das tut, was der Alkie will, um so möglichst ungestört seiner Sucht frönen zu können.

    Der CO wiederum neigt meiner Meinung dazu, Menschen besitzen zu wollen, um sie so besser unter Kontrolle zu haben. Vorzugsweise den Partner, die Steuerungsversuche können sich aber auch durchaus auf andere Menschen beziehen. Getarnt oft durch das Helfersyndrom… „geholfen“ wird aber meist in der Richtung, wie es einem selbst am dienlichsten ist… nämlich, der Sucht nach Anerkennung und Bewunderung, die gut über beispielsweise „Hilfeleistung“ zu bekommen ist.

    Zitat

    Früher habe ich beim Kennenlernen rasant meine komplette Persönlichkeit mit allen Schwächen auf einem Tablett serviert und wunderte mich, wenn der Trinkende in meinen wunden Punkten herumstocherte.

    Natürlich passiert das dann :wink: . Und das tut sicher auch nicht nur ein Alkie… Darum bin ich ja für eine gewisse innere Distanz, auch in Partnerschaften. Nähe ist trotzdem möglich, so jedenfalls meine Erfahrung.
    In Partnerschaften macht man sich eh immer verletzlich, das ist nun mal so, diese Gefahr geht man nun mal damit ein. Man muß sich aber auch nicht verletzlicher machen, als unbedingt nötig, oder ?
    Menschen neigen nun mal dazu, ihren eigenen Status erhöhen zu wollen, auch in Partnerschaften.
    Präsentiert man sich da also mit allen Schwächen seiner Persönlichkeit, wird das zu diesen Zwecken meist ausgenutzt. Das ist aber normales menschliches Verhalten, seinen Status erhöhen zu wollen oder zumindest zu behalten. Vorschub muß man aber dieser Verhaltensweise auch nicht gerade leisten. Ich denk zumindest im Traum nich dran. :P
    Außerdem wird der andere eh irgendwann die persönlichen Schwächen erkennen, wie man selbst auch beim Partner. :wink:
    Und auch wenn die Versuchung dann groß ist, das auszunutzen, sollte man ihr besser widerstehen, denn dat gibt ja nix Gutes irgendwie, sondern Feindseligkeit gegeneinander baut sich auf.

    Ansonsten läuft es wieder auf Symbiose hinaus, wenn es keine Abgrenzung zum Partner mehr gibt, was wieder gegenseitige Abhängigkeit bedeutet.
    Und ich bin nu ma nich so der gute Symbiont 8) …. Und ist ja auch nur meine persönliche Einstellung zu dieser Sache… :wink:

    LG
    Lilly

  • Menschen sind diesbezüglich unterschiedlich, die einen sind sehr verschlossen, die anderen tragen ihr Herz auf der Zunge. Ich persönlich neige schon zur Offenheit und glaubte irrtümlicherweise damit das gleiche zu erreichen. Ich werde lernen müssen, eine gesunde Distanz zu wahren und nicht zuviel preis zu geben, das macht mich interessanter und begehehrenswerter, wenn es immer noch ein paar unentdeckte Seiten an mir gibt, außerdem kritischer im Umgang mit meiner Offenheit, wo ist sie angebracht, wo nicht. Zudem sollten in einer Partnerschafte beide Teile berechtigt sein, ein paar Dinge ganz für sich zu haben, auch die Gedanken. Wenn Menschen hingegen zu verschlossen sind, kann es auch nützlich sein hinzusehen, was mir im schlimmsten Fall passieren kann, wenn ich ein paar Details von mir bekannt gebe.

    Was das Besitzen wollen der Co.`s betrifft, so ist dies insofern verständlich, sie besitzen vom Partner real rein gar nichts, der Alkohol steht immer an erster Stelle, folglich geben sie sich mit ein paar Brosamen zufrieden und wollen etwas haben, das nicht zu bekommen ist, das ist der sinnlose Kampf.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Hallo zusammen,

    Lilly schrieb:

    Zitat

    Der CO wiederum neigt meiner Meinung dazu, Menschen besitzen zu wollen, um sie so besser unter Kontrolle zu haben. Vorzugsweise den Partner, die Steuerungsversuche können sich aber auch durchaus auf andere Menschen beziehen. Getarnt oft durch das Helfersyndrom… „geholfen“ wird aber meist in der Richtung, wie es einem selbst am dienlichsten ist… nämlich, der Sucht nach Anerkennung und Bewunderung, die gut über beispielsweise „Hilfeleistung“ zu bekommen ist.

    Wenn ich mal an meine aktiven Zeiten zurueckdenke, dann stand nicht unbedingt das Besitzenwollen einer Person im Vordergrund, vielmehr wollte ich, dass diese Person mich gluecklich macht und meinem Leben den Sinn gibt den ich haben wollte. Ich wollte also eine Geborgenheit von dieser Person, die ich so ja nicht kriegen konnte, weil diese Person alkoholkrank war, so dachte ich war das Problem dort, also wenn ich meinen Partner trocken lege und er nicht mehr trinken wuerde, dann koennte er mich gluecklich machen. Ich musste aber erstmal selbst erkennen, dass niemand anderer mich gluecklich machen kann, als ich selbst und was ich demjenigen eigentlich fuer eine Verantwortung damit aufgedrueckt habe. Egal ob alkoholkrank oder nicht, ich war krank, ich wollte meine persoenliche Geborgenheit und mein Glueck von einer anderen Person abhaengig machen. Durch mein wirklich schlechtes Selbstbewusstsein in Beziehungen zu Maennern, hab ich mir halt einen Alkoholiker eingefangen, der einen Co brauchte um zu ueberleben und die Annehmlichkeiten weiterhin zu haben, die er beinahe verloren hatte. Also hab ich fuer einige Zeit leider dieses Spiel damals mitgespielt, jedes gute Wort wie sehr er mich bewundert und liebt, war fuer mich das wonach ich mich gesehnt habe. Ich wollte indirekt bemuttern, damit ich das Gefuehl hatte gebraucht zu werden und Bemuttern kann man ja so wunderbar bei einem nassen Alkoholiker ausleben. Letzendlich habe ich erkannt. Ich musste akzeptieren lernen, dass ich keinem Menschen meine Sicht des Lebens aufdruecken kann, wenn derjenige nicht will, so schlimm wie die Situation erscheint, so will er halt keine Hilfe und ich muss denjenigen machen lassen. Ich kann nur Dinge aendern, die mit mir selbst zu tun haben und nicht Dinge, die andere Menschen involvieren, dass habe ich gelernt und als ich das akzeptieren konnte, erst da konnte ich mich aus dieser Beziehung und meiner Co-Abhaengigkeit rausloesen.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Liebe Amenda,

    ich will Orlandos Thread nicht missbrauchen, aber poste hier nochmal Deinen Beitrag mit rein, den Du bei Orlando geschrieben hast:

    Zitat

    Zitat:
    ich habe wieder einmal nicht geschaut was Ich machen kann damit es mir besser geht. Sondern ER sollte etwas machen damit es mir besser geht und das funktioniert nun mal nicht.

    Kann mir das bitte mal jemand in meinen Kopf prügeln???? Ich lese das immer und immer wieder, verstehe den Wortlaut klar und deutlich, hab eine Vorstellung, wie so was aussehen könnte... A B E R: ich drifte ständig wieder ab, rutsche in das alte Muster, warte bis Er was macht ... OBWOHL ich es weiß, dass es der falsche Weg ist. Seit ich hier lese, zweifle ich Tag für Tag mehr an mir. An den Dingen, die ich bisher gemacht habe. Sogar an meiner Arbeit. Die Worte H E L F E R S Y N D R O M und CO kreisen in meinen Gedanken. Helfen war vorher gut - jetzt ist es schlecht. Bin grad ziemlich am Abrutschen.

    Reinpruegeln hilft nicht, glaub mir :lol:

    Was mir wunderbar geholfen hatte, als ich mich von meinem Ex getrennt habe und eine ganze Zeit fuer mich allein gelebt habe, hab ich mich fuer mich selbstverantwortlich gefuehlt und konnte aufatmen und schauen wie es ist ein Leben auf eigenen Fuessen zu leben. Du gehst jeden Tag Schritt fuer Schritt und ohne Dein Suchtmittel laesst sich das wesentlich besser ausfuehren.

    Alles Liebe,

    Jenny

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