Meine Geschichte bezüglich Sucht und Alkohol

  • Hi Amenda,

    herzlich willkommen hier! Na, das ist ja eine Geschichte! Respekt dafür, dass Du Dich losgesagt hast von Deiner Sucht und wie man bei Dir mit Bedauern lesen kann, gibt es diese Sucht auch in allen Gesellschaftsschichten. Wie sieht es bei Dir im Moment aus mit dem Alkohol? Trinkst Du noch?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Guten Morgen Amenda,

    vorweg herzlich Willkommen hier im Forum.
    Beim lesen Deiner "Geschichte" kommen mir viele alte Sachen hoch. Gut so, man sollte das nie vergessen, aber auch nicht daran verzweifeln, sondern lernen.
    Es folgt demnächst der Teil wie Du in die nächste Abhängigkeit geschiddert bist... Co.
    Eine Frage habe ich schon mal vorweg... Was fühlst Du dabei wenn Du das hier alles niederschreibst?

    LG
    Lillith67

  • Hallo Amenda

    und Herzlich Willkommen hier !! :D

    Zitat

    Alkohol sei böse, sagte er. Ich freute mich, über diese Erkenntnis - dass er das endlich zugibt und sieht.
    Ich wünschte, er würde den Weg zu einer Selbsthilfegruppe finden. Aber im Moment denkt er, er würde es alleine schaffen. Er raucht zwischendurch mal was, um den Drang ein wenig zu vertreiben. Aber die Sucht nach Alkohol ist stärker.

    Alkohol an sich ist nicht böse, ich sehe es jedenfalls nicht so. Und nicht jeder, der Alkohol konsumiert, wird auch abhängig davon.
    Wir Alkoholiker wurden es aber. Wir können mit Alkohol nicht umgehen und werden es auch NIE WIEDER können, wir haben einen Schalter umgelegt, was nicht mehr rückgängig zu machen ist.
    Trinken wir wieder, werden wir rückfällig.

    Sorry, mir ist das zu einfach, den Alkohol zu verteufeln, denn es hat uns niemand gezwungen, welchen zu konsumieren. Und wir werden auch nix dagegen tun können, das es welchen gibt.
    Höchstens dafür sorgen, das er nicht mehr so leicht zugänglich gemacht wird, andere Länder tun sich da leichter.
    Aber wer Drogen konsumieren will, tut es eh, so oder so…
    Denn er will meist etwas betäuben. Ich persönlich denke, Alkoholismus beruht auf persönlichen Defiziten, so wie auch andere Süchte, ebenso wie CO-Abhängigkeit.
    Daran muß man arbeiten.
    Geht aber erst, wenn man drogenfrei lebt, anders herum wird nie ein Schuh daraus. Manche denken, sie müßten nur die Gründe für ihr Saufen finden, dann könnten sie aufhören. Das stimmt so nicht, sie müssen erst aufhören können, um DANN die Gründe zu finden. Denn der Alk verzerrt durch seine toxische Wirkung jegliche Wahrnehmung.

    Zitat

    Denkt ihr, dass ich in einer Co-Abhänigkeit bin? Ich bin mir nicht sicher. Tut jedenfalls gut, hier zu sein. Hier wohnt Verständnis und Wissen über diese schlimme Krankheit.

    Tja, also ich zumindest denke das. Denn Du gerietst immer wieder an drogenabhängige Menschen.
    Is meist ein Ausleben von einem Helfersyndrom, später einhergehend damit, den armen Menschen doch nicht allein lassen zu können. Ne schlappe Ausrede, um nicht an sich selbst arbeiten zu müssen, denn die Ablenkung auf den Partner wird zum Lebensinhalt, wie schön, muß man nich bei sich selbst nachsehen, was da los is. Denn das scheuen CO`s in ihrer akuten Krankheitsphase wie der Teufel das Weihwasser. Wollen sie da raus, dann aber nicht mehr.

    Was auch auf CO-Abhängigkeit hinweist, ist das Kreisen Deiner Gedanken um einen anderen Menschen, was man hier stark herauslesen kann... wo bleibst Du dabei ?

    Schmerzhafte Erkenntnisse folgen, wenn CO`s ganz ehrlich zu sich selbst sind.
    Sie müssen sich selbst meist ein schwaches bis nicht vorhandenes Selbstwertgefühl eingestehen.
    Nach außen hin können CO-Abhängige wie Powerfrauen wirken, denn CO-Abhängigkeit trifft zum großen Teil Frauen. Innen drin siehts aber anders aus, alles andere ist perfekte Tarnung und soll auch Bewunderung von außen einbringen, es ist wie Lebenselexier für CO`s.

    Ja, ich weiß, hört sich alles brutal an, aber ich bin eher für Klartext. :wink:
    Man muss sich aber mit sowas nicht abfinden, es gibt auch für die Sucht CO-Abhängigkeit Hilfe und auch Wege daraus. Evtl. wird man nicht komplett un-CO werden und ein bisschen CO is eh jeder Mensch, aber man wird es so abmildern können, das man selbst keinen Schaden mehr nimmt.
    So zumindest meine Meinung.
    Und auch dazu braucht man Hilfe von Außen.
    Du hast Dir hier schonmal welche gesucht, klasse !
    Und wenn Du hier viel liest, Dich mit anderen austauscht, dann kannst Du Wege daraus erkennen, und sie evtl. auch selbst gehen ?
    Dafür drück ich Dir jedenfalls fest die Daumen.
    Hast Du schon eimal hier in den CO-Grundbausteinen gelesen ? Vielleicht erkennst Du Dich auch dort wieder ?

    Aber noch ne andere Frage…
    Was tust Du für Dich selbst ?
    Wie sind Deine Interessen und Hobbys, was tust Du gern ?
    Gehst Du diesen Dingen (noch) ausreichen nach ?
    Bei vielen CO`s ist das nämlich nicht mehr der Fall, weil sich schon alles um den Süchtigen Menschen dreht. Sie bleiben damit komplett selbst auf der Strecke…

    Zitat

    Er tut mir so leid.

    Das muß er aber nicht. Denn es liegt allein in seiner Hand, seinen Zustand abzuändern.
    Und zwar NUR in seiner Hand, helfen kannst Du ihm nicht dabei, die Entscheidung muß er ganz allein für sich treffen.
    Aber wenn er sich für einen drogenfreien Weg entscheidet, kannst Du ihn unterstützen dabei.
    Aber Du darfst nicht Dich selbst dabei vergessen, Du gehst vor, Die Arbeit an Deiner CO-Abhängigkeit geht vor !!
    Hast Du schon Ideen, wie Du daran arbeiten kannst ?
    Und was Du gutes für Dich tun kannst ?
    Zum Beispiel gleich heute noch ?

    LG
    Lilly
    (Alkoholikerin)
    P.S. Ich empfinde meine Krankheit übrigens nicht als "schlimm", seitdem ich trocken bin, sie ist für mich eine Offenbarung geworden und hat mir Entwicklungsschritte ermöglicht, die ich ohne sie nicht hätte machen können. :wink:

  • Hallo Amenda,

    Herzlich Willkommen im Forum!

    Bei deiner Geschichte kommt mir der (so oder so ähnlich) altbekannte Satz "man muss erstmal ganz unten sein um wieder rauszukommen" immer wieder in den Sinn. Etwas was man auch hier bei den Alkoholikern ständig liest.

    Ich wünsche dir, dass das für die "neueste sucht" nicht der fall ist.

    Zitat von Amenda

    Irgendwie hab ich es jetzt klarer. :roll:

    Hast du? Und eindeutig Co oder doch nicht, oder was? Ich frage so, weil ich mir die Frage in ähnlicher Form auch schon gestellt hab.

    Ich gehöre zu den Erwachsenen Kindern. Habe in meiner Kindheit mitgewirkt die Krankheit meiner Mutter zu vertuschen - eindeutig co - , flaschen versteckt - co - .... Aber ich habe mich von meiner Mutter zuerst innerlich und dann auch real distanziert - nicht co/nicht mehr co? - Ich fühle mich nicht (mehr) verantwortlich für sie - nicht co - , ich erledige nichts für sie, opfer mich bestimmt nicht für sie auf - nicht co - ....

    War ich nur als kind co, weil alle kinder das sind, um zu überleben und jetzt nicht mehr. Aber was ist mit meiner Unfähigkeit eine Beziehung zu einem männlichen Wesen herzustellen, was ist mit meinem mangelnden Selbstwertgefühl?

    Ich glaube es ist schwer zu sagen, wo ES anfängt und wo ES aufhört. Und "sind wir nicht alle ein bisschen co?" ;)

    Viel wichtiger ist, dass wir etwas ändern möchte, dass wir merken irgendwas tut uns nicht gut und wir wollen UNS "heilen".

    Lieber Gruß, Roa

  • Liebe Amenda,

    ich glaube du bist ein bisschen bis mittel Co :wink: , aber hier im Forum gibt es auch Leute die haben viel mehr "Symptome" als du jetzt. Arbeite einfach an dir und dann wird das schon. :D
    Ich bin auch immer noch ein bisschen Co, versuche es aber immer mehr einzuschränken. Im Handeln kann ich das auch schon ganz gut, nur im Denken hapert es ab und an. z.b. dass ich mich richtig zwingen muss etwas nicht zu tun was Co wäre und so.
    Aber ich denke mit der Zeit wird auch das einfacher.

  • Hallo Amenda,

    Vielleicht noch ergänzend: CO-Abhängigkeit wird fast immer in der Kindheit angelegt.
    Meist gibt es ein dysfunktionales Elternhaus. Ein Elternteil oder beide sind suchterkrankt oder anderweitig hilfebedürftig. Oder es herrschen strenge Moralvorstellungen, religiöser Fanatismus, übertreibener Geiz, es gibt viele Ursachen, die zur CO-Abhängigkeit führen.

    Kinder von hilfsbedürftigen, drogenabhängigen, also auch alkoholkranken Menschen müssen oft schon früh helfen, weil sich meist der Ehepartner nur noch um den Suchtkranken/Hilfsbedürftigen kümmert, weil der allein nicht mehr seinen Pflichten nachkommen kann. Denn er ist nun mal KRANK. Kinder müssen dann oft nicht kindgerechte Arbeiten erledigen. Sie versuchen so, wenigstens einen Zipfel Liebe erhaschen zu können. Und finden so auch Anerkennung.
    Diese Kinder suchen sich später oft selbst süchtige oder anderweitig hilfsbedürftige Partner. Denn es vermittelt ihnen das „heimelige“ oder das gewohnte Gefühl, was ihnen Sicherheit vermittelt… was sie aus dem Elternhaus kennen. Dabei ist es egal, ob das schlecht oder gut war.

    Zitat

    Wenn ein Kind bei mir in Therapie ist und ich habe das Gefühl, das hat keinen Bock - dann sage ich in der Regel "dann geh bitte". Ist das Co?

    Wenn Du mit Kindern zusammenarbeitest, dürften Dir doch eigentlich diese Zusammenhänge bekannt sein, oder ?

    Typisch ist auch für CO-Abhängige, später in helfenden oder ehrenamtlichen Berufen tätig zu sein. Dort bekommen sie dann die heißbegehrte Anerkennung. Und alles noch unter dem Deckmäntelchen der Hilfsbereitschaft. Macht sich auch immer gut bei suchtkranken Partner, so nach dem Motto „ach, die arme Frau, was die alles so durchsteht…“ dabei ist es nur frönen dem eigenen Suchtverhalten.

    Was mich bei Dir etwas bedenklich stimmt, Du schriebst, das Dein Vater jedes WE betrunken war, Deine Mutter auch „ihre Bierchen“ trank. Waren es nur „BierCHEN“ ?? Diese Verniedlichung mag ich überhaupt nicht, ich trank auch so meine BierCHEN, mit CHEN hatte das allerdings nicht mehr viel zu tun. Später stieg ich auf Schnaps um, nich soviel Leergut und nich so viel suafen müssen bis zur Breitsete…
    Könnte es sein, das Deine Eltern auch alkoholabhängig waren / sind ?
    Ist nur mal so eine Frage, denn jedes WE hackedicht nach Hause zu kommen, is ja nich so ganz normal, gelle ? Denn von 2-3 BierCHEN ist man das ja wohl weniger. :?

    Und wenn ich jetzt richtig mitgerechnet habe, bist Du nun an den dritten suchterkrankten Mann geraten… stutzig machts schon, gelle ?

    Ich will aber niemanden CO-Abhängigekeit aufdrücken, der es nicht ist, warum sollte ich ?
    Ich habe hier nur schon so viele Geschichten gelesen und sehe da bei Dir durchaus große Ähnlichkeiten.
    Aber wissen tust Du das nur selbst… und ich denke schon, es gibt verschiedene Graduationen von CO-Abhängigkeit… ich nenn es meist so mir mich „CO-Light“ bis „Hardcore-CO“ :wink: … ich denke, es gibt viele Zwischenstufen. Und manch einer empfindet manches als CO, was ein anderer als völlig normal empfindet.

    Wichtig ist wohl eher, macht das eigene Verhalten denjenigen auf Dauer krank, schadet ihm also, oder kann er damit leben ?
    Und noch zum Schluss:
    Ein CO kann durchaus einen Süchtigen in seiner Sucht gefangen halten, auch sowas passiert nicht selten. Weil der ja sonst keine Hilfe mehr braucht, geht gaaaanich für n CO, wie soll er dann seiner Sucht frönen, beispielsweise dem Helfersyndrom ?


    LG
    Lilly

  • klick bei dem beitrag den du zitieren willst rechts oben auf zitat und dann lösch alles bis auf die gewünschte stelle oder benutze [ ] und schreib darein quote, wo's zu ende is [/ ] und wieder dazwischen quote (kann ich jetzt nich reintun, sonst zeigt ers natürlich als zitat an) kannst aber auch bei antwort erstellen auf den button "quote" klicken und nochmal zum beenden und den text reinkopieren.

    verständlich?

  • Hallo Amenda,
    Deine Geschichte ist schon ziemlich heftig.
    Ob Du Coabhängig bist ist schwer zu sagen, zumal Du ja auch einiges gamz gut auf die Reihe bekommst. Wenn ich die Coabhängigenliste durchgehe kann ich mich auch nciht in allen Punkten wiederfinden.
    Ich bin auch erwachsenes Kind eines ALkoholikers und eienr coabhängigen Mutter.

    Was ich bei Dir sehe ist, dass DU ja einerseits imemr wieder Menschen kennenlernst , die hilfebedürftig sind, andererseits sehr konsequent und mit gewissem Erfolg daruf reagierst. Die typischen Co-Verläufe von Partnern sind eigentlich andrs. Die Verlaufsgeschichten von Alkoholiekrn auch meist. Aber zumindest haben wir eine gewisse Tendenz zur Coabhängigkeit. Ich denke, dass wir durch gewisse persönlcihe Erfahrungen einige Dinge schon gelernt , erfahren, begriffen haben. Andere ben noch nicht. Vielleicht sind diese Beziehungen auch imme iweder eine Herausforderung an uns selbst. Du verlangst von Deinen Partnern sofort aufzuhören mit ihrem Konsum und eigenartiger Weise klappt es zunächst. Da würde sich doch eigentlich jede Coabhängige fragen, wie Du das überhaupt geschafft hast. Dass Deine Partner dann rückfällig werden mag wohl daran liegen, dass sie nie eine Therapie gemacht haben. bei mri war es auch einmal so, dass ich von meinem damaigen freund von Anfang an verlangt hatte : kein Alkohol, keine Drogen. Das habe ich konsequent druchgezogen. Ein Riecher an der Tür und er konnte wieder gehen. Nachdem er für kurze Zeit versuchte sein Zeug mit Kaugummi oder nderen Geschmacksstoffen zu überdecke und ich dennoch fündig wurde ha er es tatsächlich gelassen.
    Ich vermute aber auch, dass es sich bei ihm um eher iene psychische Abhängigkeit handelte, körperlich hatte er wohl noch keine Abhängigkeit entwickelt. So viel weiß ich aber auch garnicht, denn das war ja mal der Anfang der Beziehung. Danach ging alles munter weiter ohen Alk udn Drogen. Jahrelang. Es war nie wieder Thema. Bis wir dann eines TAges eine kleinen Streit hatten.
    Und wie umgewandelt lief er in den nächsten Kiosk und kauft sich eine Flasche Bier, die er wie Medizin in seinen Kopf laufen ließ.
    Das war für mich schon fast wie eine Inszenierung, eine Drohung.
    Und dann wurden seine Probleme immer größer und er veränderte sich innerhalb von 4 Monaten zu einem völlig anderen Menschen. Dann kam die Trennung. Er trennte sich, da ich ihm zu viel Druck machte.
    Auch ich geriet des öfteren an hilfsbedürftige Menschen, wobei ich mich irgendwie aber immer trennte sobald ich jemanden als abhängig von mir empfand. Sowas kann ich nicht ertragen, das war immer lästig.
    Aber dennoch traf ich immer diese Hilfbedürftigen.
    Auch als Kind habe ich nicht all diese Register von Coabhängigkeit miterlebt. EinenTeil aber schon. Mein Vater wurde mir irgendwann egal, ich schämte mich auch vor Freunden, dass er zuhause besoffen rumlag und ging eher weg, als jemanden mit nach hause zu bringen.
    Es machte mich auch sauer, wie er dann war, wenn er betrunken war. Als Kind wußte ich nciht, dass es eine Krankheit war. Ich habe es alles persönlich genommen und war schockiert über einigeswas er sagte.
    Ich fühlte mich irgendwann nicht mehr geliebt und ernst genommen.
    ich glaueb ich habe auch eineu nheumliche Toleranz gegenüber chaotischen Zuständen entwicklet, die ich bis zu einem extrmen Maß ertragen kann, mich tatsächlich sogar heimisch fühle. Eine schöne Wohnung ist toll. Ein absoluter Augenschmaus. Eine chaotische Wohung oder auch chaotische zusatände in einem Menschen hingegen sind nicht toll, abstoßend, aber zugleich wieder anziehend, da ich mcih da zuhause fühle, wohl fühle. Ähnlich stelle ich es mir vor bei Menschen , die heir leben, hie Möglichkeiten udn Vorteile haben ihr Geld zu verdienen , aber sch doch immer wieder in ihre Heimat hingezogen fühlen und zu ihrer Kultur. Ich empfinde es manchmal auch regelrecht als andere Kultur, in der ich aufgewachsen bin. Die andereschöne heile Welt ist wie ein Traum, etwas was man gerne auch haben möchte. Aber dennoch ist sie leer, wenn man sie hat. Weil die Seele fehlt, die kaputte Seele gibt dem ganzen Leben. Heile, gesunde Menschen sind für mich immer gut, auch von ihnen fühle ich mich angezogen. Ich weiß, dass ich von ihnen lernen kann, dass ich sie auch brauche um am Leben zu bleiben, dass nur sie mich unterstützen können, aber dennoch bleiben sie mir fremd. Kaputte Seelen hingegen empfinde ich als seelenverwandt. Ich weiß genau, was abgeht und sie können mir nichts vormachen. Auch ohne Worte. Jeder hier, der mal eine Sucht hinter sich hat weiß sicher wovon ich rede.
    Und sicher kannst Du das auch nachempfinden. Wenn Du schreibst liest man genau raus, dass Du weißt wie es abgeht, wenn einer süchtig ist.
    Egal , ob co oder nicht, Du bist süchtig, hast aber auch Deine Sucht zu einem gewissen Teil schon verarbeitet. Ein anderer Teil steht noch aus.
    Ich denke darum sind wir hier gelandet, oder?
    Mir hilft es schon sehr weiter hier zu lesen, mich selber zu 'messen', zu sehen was auch auf mich zutrifft und was nicht.
    Eine große Angst ahbe ich auch vor Suchtverlagerung. Denn ich denke das generell bei allen hier diese Gefahr besteht, dass wir einfach alle eine Veranlagung zur Sucht generell haben. Das beste, was uns passieren kann ist es unsere Mitte wieder zu finden und nach unseren Bedürfnissen zu leben. Darum müssen wir immer schauen, wie es uns gerade geht mit der Situation, in der wir gerade sind.
    Wie sieht es aus bei Dir im Moment?
    Was können wir für dich tun?

  • Hallo Amenda,

    Leider können viele hier nicht im Vorstellungsbereich lesen, dafür muß man im Geschütztem Bereich sein.
    Ich bin dort aber nicht mehr, also konnte ich Deine Vorstellung auch nicht lesen :wink:
    Du könntest sie aber hier nochmal reinkopieren ? Damit wir sie auch lesen können ?

    Und ist doch alles okay so, Amenda, bleib einfach ne Weile hier, lese mit, treffe Deine eigenen Erkenntnisse für Dich. Ich bin sicher die Letzte, die jemanden CO-Abhängigkeit aufdrücken will, aber jeder, der in diesen Bereich kommt, tut es auch nicht, weil er grad nix anderes zu tun hat, gelle ? :wink:

    Den Begriff CO-Abhängigkeit gibt es übrigens seit den 80ger Jahren und er wurde in den USA das erste Mal unter dieser Bezeichnung bekannt. Vorher war wohl über diese Krankheit/Sucht nicht allzu viel bekannt.
    Man nennt es auch Liebessuch oder Beziehungssucht.
    CO-Abhängigkeit ist wirklich ein bissle unglücklich gewählter Begriff.
    Ich dachte beispielsweise anfangs, das diese Menschen mitsoffen mit dem Partner und so selbst abhängig wurden :oops::oops::oops:
    Hier wurde ich aber rasch eines Besseren belehrt und ich habe auch viel darüber gelesen, mich kundig gemacht, und auch in meiner Realen gibt es CO`s :wink: Mich interessiert dieses Thema einfach, aber meine eigene Krankheit kommt dabei sicher nicht zu kurz :wink:

    LG
    Lilly

  • Hallo Amenda,

    freut mich, dass das mit dem zitieren verständlich erklärt war, hast ja auch schon reichlich davon gebrauch gemacht ;)

    Du hast gefragt:

    Zitat von Amenda

    Wie sieht diese Unfähigkeit aus? Wie arbeitest Du an Deinem Selbstwertgefühl?

    zur ersten frage: ich bin zwar noch jung, aber trotzdem bedrückt es mich noch nie mit einem Jungen/Mann zusammengewesen zu sein. Die Jungs, die ich toll fand wollten mich nicht, nicht gut für mein Selbstwertgefühl. Und zeigte wer Interesse an mir, da bin ich in nichts besser als jemanden ganz schnell und wirkungsvoll von mir zu stoßen. Ich schätze, dass da ganz viel Angst vor Nähe und Unfähigkeit damit umzugehen mitschwingt, die ich aus meiner Kindheit mitbekommen habe.
    Inzwischen habe ich festgestellt, es war vielleicht nicht immer schlecht, dass es nichts geworden. Einer der letzten Kandidaten, ist nicht älter als ich, aber zeigt schon Anzeichen von Alkoholabhängigkeit, das wurde mir erst im Nachhinein bewusst. Nun bin ich froh, dass wir keinen Kontakt mehr haben.

    Das Selbstwertgefühl wurde natürlich nicht gestärkt, während ich in meinem Umkreis Liebesbeziehungen entstehen und zerbrechen sah, während ich konstant alleine blieb.

    Was ich dagegen tue: mir immer wieder bewusst machen, niemand ist perfekt, man sieht es vielleicht nicht, aber all die anderen denen ich mich vielleicht unterlegen fühle, die tragen genauso ihre päckchen mit ihnen herum. sich das zu sagen, das ändert schon viel. Auf ähnliche weise "lobe" ich mich auch selbst für alle möglichen Dinge. Man kann natürlich nicht alles selber kitten, aber ich habe wunderbare Freunde und eine tolle Schwester, die stets bereit sind mir zu sagen wie gern sie mich haben, wenn ich doch mal down bin ;)
    und ich versuche mehr für mich zu tun. dann von einer party zu gehen, wenn ich keine lust mehr habe, nicht wenn ich meine ich hätte meine sozialen aufgaben erfüllt. solche sachen. ich nehme mir zeit für mich, bin mir selbst wertvoller, gehe selbstbewusster mit meinen meinungen und meinem geschmack um (sagen wir mal musikgeschmack).
    und mache wieder etwas mehr sport.

    --

    Zitat von Frozen Tears

    Heile, gesunde Menschen sind für mich immer gut, auch von ihnen fühle ich mich angezogen. Ich weiß, dass ich von ihnen lernen kann, dass ich sie auch brauche um am Leben zu bleiben, dass nur sie mich unterstützen können, aber dennoch bleiben sie mir fremd. Kaputte Seelen hingegen empfinde ich als seelenverwandt. Ich weiß genau, was abgeht und sie können mir nichts vormachen. Auch ohne Worte. Jeder hier, der mal eine Sucht hinter sich hat weiß sicher wovon ich rede.

    Ich hab zwar keine Sucht hinter mir, aber auch ich erkenn mich wieder und mir gefallen die Worte die du gewählt hast sehr. Das werd ich mir mal merken ;)

    Liebe Grüße! Roa

  • @Frozen
    Roa

    Zitat

    Kaputte Seelen hingegen empfinde ich als seelenverwandt. Ich weiß genau, was abgeht und sie können mir nichts vormachen. Auch ohne Worte. Jeder hier, der mal eine Sucht hinter sich hat weiß sicher wovon ich rede.

    Zitat

    Ich hab zwar keine Sucht hinter mir, aber auch ich erkenn mich wieder und mir gefallen die Worte die du gewählt hast sehr. Das werd ich mir mal merken

    Ja, das ist sicher so, vielleicht gilt hier auch der Spruch "gleich und gleich gesellt sich gern" ?

    Es gibt aber auch noch einen anderen Spruch, der genau so wahr ist:
    " 2 Kranke machen keinen Gesunden"
    Auch das sollte man berücksichtigen, oder ?

    Und in der Sucht machen sich beide Partner immer nur noch gegenseitig kranker, das gilt besonders für Alkies und CO-Abhängige. Und sicher auch in der Kombination nasser Alkie / nasser Alkie. Gibts ja auch, gelle ?

    Also einen suchtkranken Partner zu haben und selbst CO zu sein... ergibt sicher nix Gesundes.

    Das ich ja auch die Alkoholsucht hinter mir habe ( und natürlich auch jetzt nicht wieder "geheilt" bin), liebe Frozen, empfinde ich natürlich auch zu suchterkrankten Menschen eine Art Seelenverwandschaft, da man ja vieles gleich erlebte. Aber eine gewisse innerliche Distanz ist auch nötig, um sich nicht runterziehen zu lassen, ich persönlich halte das zumindest für wichtig.

    LG
    Lilly

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich für mich würde sagen, genau diese "Seelenverwandschaft" war das gefährliche, durch welches in meinem Fall zwei Kranke sich ergänzt haben um sich gegenseitig noch kränker zu machen!

    Mensch, ich dachte doch tatsächlich, sein mangelndes Interesse über Gefühle zu sprechen würde ich kennen. Ja, ich meinte zu wissen, dass er ja diese Gefühle kennt und hat und nur nicht darüber reden kann. Menschenskind, habe ich mir selber die Hucke voll gelogen! Nach jetzigem Stand ist zumindest zeitweilig eine Situation eingetreten, wo es weder Gefühle, soziales Verhalten noch Rücksichtnahme oder andere soziale Komponenten gibt. Aber ich meinte es ja zu wissen! Ja, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, ihn zu kennen.

    Boah, Seelenverwandtschaft, die ich mir einbildetete, die war alles andere als das wofür ich sie hielt.

    War es Coabhängigkeit oder das Helfersyndrom? Nun, auch meine Psychologin empfindet mich nicht als coabhängig... ich habe auch sicher nicht alle Merkmale .... aber wohl das eine oder andere ..... Mal erhlich, reicht nicht schon alleine die Tatsache, dass ich nicht nach meiner eigenen Gesundheit sehe und mich schütze vor traurigen Einflüssen, mir Gedanken darüber zu machen, dass ich mich mir gegenüber nicht gesund verhalte, egal, wie die Diagnose heisst???

    Oh je, Amanda, wie Du dich verhalten sollst kann Dir wohl niemand raten, da musst Du fühlen und entscheiden! Fraglich ist für mich was es in Dir für Gefühle auslöst wenn Du an ihn in betrunkenem Zustand denkst? Kommt da eine Erinnerung an die Vergangenheit? Kannst Du ihm (ver-)trauen - trotz diesem Erlebniss in früheren Jahren - bzw. wir kennen alle die mehr oder minder großen Veränderungen bei Alkoholikern, kannst Du es wagen diese (falls sie eintreffen) zu ertragen???

    Deine Fragen stellt gerade Dein Kopf.... was fühlst Du?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • @ Dagmar

    Ich empfinde eher Seelenverwandschaft zu trockenen Alkies (ich persönlich mag diese Wort nicht, mir zu dramatisch, aber ich benutz es trotzdem mal hier, weil jeder weiß, was damit gemeint ist). Man hat halt vieles gleich erlebt in der Sucht, muß dem anderen meist nicht viel erklären, der andere weiß schon… ohne viele Worte.
    Daher kommt wohl dieses Gefühl der tiefen Verbundenheit, denk ich mal.

    Zu nassen Alkies fühle ich keine Seelenverwandschaft, habe da eher ein neutrales Empfinden. Denn ich weiß auch, das sie sich Hilfe suchen könnten, um da nochmals rauszukommen. Es liegt auch in ihrer Hand, ist aber oft sehr schwer, wenn sie schon sehr weit unten sind, da ist dann oft auch zu wenig Kraft, um sich noch Hilfe zu suchen, es folgt Resignation, aber auch das kann ich verstehen und so akzeptieren.
    Ich empfinde nasse Alkies weder als abstoßend noch als besonders sympathisch, habe evtl. etwas Mitleid, wie ich es für jeden anderen Kranken auch habe, der leidet. Denn es sind kranke Menschen, sie haben die gleiche Krankheit wie ich auch. Sie haben nur manchmal eine tiefere Stufe erreicht und wahrscheinlich wäre ich da auch noch irgendwie hingekommen, ich gehe jedenfalls davon aus.

    LG
    Lilly

  • Aus der Warte, liebe Lilly, kann ich es nachvollziehen, für was und wie Seelenverwandschaft verwendet wird :)

    Hm, Mitleid, ich denke, ich kann es für mich noch nicht richtig kanalisieren. Grundsätzlich habe ich Mitleid mit Menschen, die von einer solchen Krankheit erwischt werden, die einfach Stufe für Stufe tiefer rutschen.

    Nun habe ich natürlich die extremen Facetten genossen und somit würde sich mir die Frage aus dem Gefühl (nicht aus dem Kopf, da weiß ich sehr wohl, dass jeder Mensch anders sein kann oder ist) stellen, ob der Suchtkranke XYZ noch soziales Verhalten an den Tag legen kann oder nicht? Ich denke, da muss bei mir noch ne Menge Zeit vergehen um das Thema neutral betrachten zu können. Noch verbinde ich Alkohol mit den Dingen, die ich zuletzt erlebt habe. Aber auch das wird mit der Zeit anders werden, denke ich mal.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • @ Dagmar

    Amenda wird sich bestimmt wundern, warum ihr Thread heut Abend schon 9 Seiten lang ist... wo wir uns hier alle drin tummeln in ihrer Abwesenheit :lol::lol::lol:

    Tja, Amenda, so is das hier... hast inzwischen viel Besuch gehabt... 8):lol::lol::lol:

    LG
    Lilly

  • Zitat von Amenda


    Ich hab grad viele viele Fragen in meinem Kopf, trau sie mir meinem Schatz aber nicht stellen, weil ich nicht weiß, was es mit ihm macht. z.B. würde mich interesssieren, wie es ihm grad mit seiner Sucht geht. Ob es schwer ist, nichts zu trinken. Ob er da viel daran denkt. Wie sich das anfühlt. Aber ich frage nichts, weil ich mir immer wieder sage, dass das seine Sache, sein Problem ist. Stattdessen genieße ich jeden Moment in dem Bewusstsein, dass bald alles aus sein kann. Es ist so besonders, so toll. Fühle mich so glücklich :)

    Hallo Amenda,

    Dieser Beitrag strotzt nur so von "CO", is Dir aber klar, oder ?
    Du denkst für ihn mit !! Warum fragst Du ihn nicht einfach, sondern denkst darüber nach, was es MIT IHM macht, wenn Du fragst ??? :shock: Er ist doch erwachsen und kann selbst entscheiden, ob er antworten will oder nicht !!
    Andererseits solltest Du Dich natürlich auch nicht zu sehr in SEINE Krankheit reinsteigern, auch klar, aber es geht mir nur um dieses grundsätzliche Verhalten, für andere mitzudenken, als seien sie unmündige Kinder, tz :roll:

    Und all Deine Gedanken drehen sich NUR UM IHN, wo bleibst DU dabei ??
    Das macht Dich glücklich, ja ? Du genießt es...
    Natürlich, weil sowas einen CO grundsätzlich glücklich macht, sich um andere zu kümmern, hauptsache nicht um sich selbst... alles eigene wird hintenangestellt, nur der andere ist wichtig, Lebensmittelpunkt !
    Fragst Du Dich evtl. auch manchmal, ob ihn das nicht unheimlich einengt ?
    Dieser völlige Bezug auf ihn ?

    Meine Frage, liebe Amdena, was tust DU FÜR DICH ??
    Heute ? Morgen ? Übermorgen ?
    Was nix mit Deinem Partner zu tun hat, nur allein mit dir ?

    LG
    Lilly

  • Zitat

    Aber ich will sein Problem ja nicht noch verschlimmern. Lilly, Du schriebst doch auch in einem Beitrag, dass Du eine gewisse Zeit nicht reden konntest. Hab ich heute mal irgendwo gelesen. So was macht es für mich ja auch verständlicher, wenn ich lese, dass dieses Nicht-Reden-Wollen über die Sache mehrere haben.

    Ja, so schrieb ich, Amenda
    Mich durfte doch aber ruhig jemand fragen, wie es mir geht, ob ich antworte, entscheide ich aber selbst. Bin ja schon groß :wink: … aber ich wollte und konnte zu einem Zeitpunkt noch nicht reden und so sagte ich es dann auch und man ließ mich in Ruhe. Weil ICH das so wollte. Ein anderer kann völlig anders reagieren, ich reagierte nun mal so.
    Aber ich weiß halt auch, das es vielen anderen ähnlich wie mir ging, sie redeten dann aber auch später mit ihren Partnern. Aber zuerst in ihrer Gruppe, wenn sie eine hatten, so jedenfalls meine Erfahrung, denn dort fühlten sie sich das erste Mal richtig verstanden.
    Das hat NIX mit dem Partner zu tun, das man kein Vertrauen zu ihm hätte, aber nur wer die Sucht am eigenen Leib erlebt hat, kann das alles wirklich nachvollziehen. Das ist nun mal einfach so, werden Dir auch andere bestätigen können.

    Zitat


    Und ich habe ihn eben gefragt und es hat alles schlimmer gemacht. Genau das was ich fühlte, ist eingetroffen. Ich bin jetzt schuld, dass er vermutlich wieder mehr trinkt usw. Aber ich hab keinen Bock auf schuld sein. Ich habe denk ich als Partner ein Anrecht darauf zu erfahren, wie es meinem Mann geht.

    Soso, Du bist also schuld…. :shock:
    Ach Amenda, das is ne ganz billige Alkie- Nummer :roll: ich war ganz genau so ! Und noch schlimmer, ich brach sogar Streit von Zaun, um einen „Grund“ zum saufen zu haben. Und natürlich habe ich auch immer meinem damaligen Partner die Schuld dafür inne Schuhe geschoben :roll: .
    Du bist an GARNIX schuld…. tz… oder zwingst Du ihn, Alkohol zu trinken, führst ihm mit Gewalt die Pulle zum Mund ??
    Wenn er sich heut die Breitseite verpasst, ist das ganz allein seine Entscheidung, Du hast damit nix zu tun, er hat jetzt sogar noch n klasse „Grund“ dazu, gesoffen hätte er aber wahrscheinlich eh.
    Bei nassen Alkies sind grundsätzlich IMMER die anderen an allem schuld, nur nie man selbst… :roll:

    Ob Du ein Anrecht hast, zu erfahren, wie es Deinem Partner geht ?
    Ich habe hier oft den Eindruck, hier soll etwas erzwungen werden, damit der andere nicht außer Kontrolle gerät, darum auch ewig dieses wissen wollen, was macht der andere, was denkt der andere ??
    Sorge dafür vorzuschieben, ist halt DIE CO-Nummer dazu, es artet doch oft in regelrechte Überwachung aus. Ich denke nicht, das überhaupt jemand so ein Anrecht auf einen anderen Menschen hat, teilt sich der andere mit, ist das sicher schön, tut er es nicht, kann man auch nix dran ändern.

    Sicher ist miteinander reden wichtig, aber mir scheint hier oft so ein immenser Druck dahinter zu stehen, so empfinde ich das jedenfalls persönlich. Mein Partner und ich trennten uns auch aus diesem Grund, wir redeten nicht miteinander, mein Partner wollte nicht und ich konnte nix dagegen tun. Also ließ ich Versuche einfach irgendwann sein, um eine Partnerschaft sollten sich meiner Meinung nach nämlich beide gleich stark bemühen, nicht nur einer. Dann stimmt doch eh schon was nicht, oder ?

    Schau einfach in Dich selbst rein, ist es wirkliche Sorge oder ist es kontrollieren- wollen, ich weiß es nicht, ich bin ich und Du bist Du.

    Zitat

    Hab jetzt echt keinen Bock mehr. Nase voll. Will keine Angst mehr haben. Nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen. ICH will auch leben und Freude am Leben haben und Jemanden, der mit mir diese Freunde teilt - und nicht das Leid.

    Und das ist auch Dein gutes Recht ! Jeder bestimmt selbst darüber, was er tut. Und auch, ob er in seinem Leben zufrieden und glücklich wird. Diese Verantwortung kann kein anderer Mensch übernehmen, damit wäre jeder Partner überfordert. Freude am Leben kann man übrigens auch ohne Partner haben…. Aber sicher ist vieles auch schöner mit einem Partner, man sagt ja nicht umsonst, Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt :wink: … aber der Schlüssel zum Glück liegt in einem selbst…. Und manchmal muß man ihn lange und mühsam suchen, so es viele CO`s halt hier versuchen, hoffentlich recht erfolgreich…

    LG
    Lilly

  • Nachtrag:
    Ich konnte am BEGINN MEINER TROCKENHEIT noch nicht so über alles reden, weil in mir noch alles völlig durcheinander war. Du aber schriebst, er wird heut wahrscheinlich wieder saufen, also hinkt dieser Vergleich etwas, gelle ? Dann ist er ja noch nass, das ist ein gravierender Unterschied.

    Zu Saufzeiten durfte mich natürlich niemand auf mein Alk-Problem ansprechen, dann reagierte ich aggressiv. Oder halt so, wie beschrieben, dann „MUSSTE“ ich ja geradezu wieder saufen, wurde ja regelrecht dahin getrieben… oder noch besser „wegen Dir muß ich nu wieder trinken !“ Son Schwachsinn :roll: ich "mußte" trinken, weil ich abhängig war, ansonsten auf Entzug kam und davor panische Angst hatte, das war die Wahrheit.
    Und noch besser, ich hab sogar TV-Sendungen weggeschaltet, wenn es da um Alk-Missbrauch ging, um ja nix darüber zu hören. Fand ich schon krass von mir… und selbst dabei war ich nicht die einzige, wie ich heute weiß :shock: typisches Alkie Verhalten :roll: andere taten genau das gleiche. Wäre es nicht so traurig, könnt man glatt drüber lachen… leider gab es aber nix mehr zu lachen… :(

    LG
    Lilly

  • Hallo, liebe Amenda,
    als Co kann ich alle Deine Gedanken, Wünsche und Hoffnungen nachvollziehen, ja, habe diese alle selber gelebt!

    Nur musste ich einfach begreifen:
    Kein Mensch hat das Recht zu wissen was im anderen vorgeht, wenn der nicht über Gefühle, Geschehnisse oder Tatsachen sprechen möchte. Ich kann nichts erzwingen - ich habe kein Recht - sondern der andere kann nur freiwillig geben.
    Wenn er/sie diese Offenheit nicht geben kann oder will, stellt sich die Frage, ob es überhaupt für diesen Menschen möglich ist sich zu öffnen und ob ich damit klar komme, dass diese Person so ist (unabhängig davon, ob die Person krank oder gesund ist).

    Sorge ist ein paar Stiefel. Aber ein Paar besteht aus zwei Stiefeln, einer davon mag die Sorge um den Partner sein, könnte der andere Stiefel aber die Sorge um sich selber, die eigene Zukunft sein? Dieses normale soziale Verhalten gilt bei Krankheiten, bei denen der Kranke auch den Wunsch hat gesund zu werden und zusammen mit Fachleuten an seiner Krankheit arbeitet.
    Ein nasser Alkoholiker der nicht einsichtig ist, der irgnoriert die Krankheit und die Fachleute und sagt uns in dem Moment dass es uns nicht zusteht uns Sorgen zu machen weil er/sie es nicht erlaubt, dadurch dass die Krankheitseinsicht fehlt.

    Richtig, wenn jemand Anteil nimmt bedeutest Du ihm was, richtig, es ist schön miteinander zu reden. Richtig, das sollte Partnerschaft und Freundschaft sein. Nur: Du oder ich sehen das klar und können es leben. In wie weit dass ein nasser Alkoholiker kann möchte ich doch sehr in Frage stellen. Ein trocken werdender Alkoholiker kann, muss, darf und will es oftmals lernen über sich und mit anderen zu reden, aber auch hier muss er selber wollen und daran arbeiten.

    Liebe Amenda, was meinst Du, wie lange es bei mir dauerte bis ich aussteigen konnte? Plötzlich stellten sich Drohungen, sexuelle Übergriffe ect. ein. Dinge, die mein Leben bedrohten. Dinge, also, wo ein gesunder Mensch geht .... rennt .... und ganz schnell eine Partnerschaft aufgibt. Sorge hat um sich selber .....
    Aber lange dauerte es, bis meine Sorge mir galt,
    und das war coabhängig.

    Mir ist übrigens egal, ob das Mäntelchen Co-Abhängigkeit heisst oder nicht: es ist selbstschädigendes Verhalten bei einem Menschen zu bleiben der unberechenbar ist.

    Ich wünsche Dir viel Kraft
    Dagmar

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