• Hallo Ihr Lieben!

    Ich bin neu in jeder Hinsicht!!!

    Ich war noch nie in einem Selbsthilfeforum für Alkoholkranke, bin gerade erst trocken bzw seit dem 25.09.2008 und auch das zum ersten Mal, da es mein erster und hoffentlich letzter Entzug ist!!! Aber wer will schon einen Rückfall!!!

    Im Moment weiß ich noch nicht so ganz, wie ich anfangen soll, bin also für jede Frage oder ähnliches dankbar!!!

    Liebe Grüße

    Ilona

  • Hallo Erdling und alle!

    Dann fange ich mal an zu erzählen!!!

    Angefangen regelmäßig auch tagsüber zu trinken habe ich vor ca. drei Jahren. Die Frage nach dem Warum konnte ich mir bis dato nicht beantworten!
    Mein Alkoholkonsum ist stetig gewachsen. Ich habe immer Sekt getrunken. Bis zu drei Flaschen täglich! Das ging in dem Sinne eigentlich noch, da ich nicht ständig betrunken war.
    Der Sekt wurde mir zu teuer, und so bin ich während eines Mallorcaurlaubes auf Vodka umgestiegen! Der Wechsel kam im Urlaub aber aus dem Grund, daß man mit einer Flasche Vodka länger hin kam, ihn auch in Wasserflaschen füllen konnte ohne das es auffällt, und die kleinen Flaschen passten in meine Handtasche, so das ich mir ständig neuen kaufen konnte, ohne das es mein Freund gemerkt hat.
    Erst lief es mit dem Vodka sogar besser als mit dem Sekt zu Hause, da noch ein paar Hemmschwellen da waren, die ich beim Sekt nicht mehr hatte!!
    Dann kam der 14.01.2008!!!!!!
    Mein Bruder ist an diesem Tag um 14.10 Uhr während einer Untersuchung gestorben! Er hatte während der Untersuchung eine Lungenembolie mit Herzstillstand und konnte nicht wiederbelebt werden!!!!
    Ab dem Zeitpunkt ging der Weg stetig nach unten!!!
    Ich habe es gerade noch geschafft, mich mit ach und krach um meinen schwerbehinderten Sohn zu kümmern für mehr reichte es nicht mehr!
    Mein Trinkverhalten sah so aus, daß ich morgens gegen vier fünf Uhr wach wurde, gezittert habe und auch nicht mehr einschlafen konnte! Ich habe dann Vodka getrunken! Ich habe immer Vodka gemischt mit Blutorange getrunken. Den Vodka, den ich um die Zeit trank habe ich mir schon Abend mit ans Bett genommen.
    Wenn der Alkohol seine Wirkung tat konnte ich dann weiterschlafen bis um viertel nach sechs, bis der Wecker klingelte.
    Dann habe ich mir den ersten Vodka angemischt. Schön mit Eis und so!!
    So gegen elf hatte ich schon ne halbe Flasche auf! Dann mußte ich mich aber bremsen, sonst hätte ich mich nicht mehr um meinen Sohn kümmern können!!!
    Bekannt wurde alles (geahnt haben es alle) als ich ne Flasche bei Verwandten vergessen habe!!!
    Ich ging zur Diakonie zur Beratung, wovon mir allerdings nicht mehr viel in Erinnerung ist!
    Dann ging alles Schlag auf Schlag!!!!!
    Am 25.09.2008 meinem 31. Geburtstag haben mein Vater und mein Lebensgefährte mich in eine Entzugsklinik gebracht, wo ich knapp 14 Tage zur Entgiftung und dann 21 Tage im qualifizierten Entzug war.
    Jetzt bin ich mit der Diakonie im Gespräch, welche Therapie die beste ist, um sie dann bei der Rentenversichrung zu beantragen!!

    So, das war jetzt schon mal ein Teil von mir!!!

    Liebe Grüße

    Ilona

  • Hallo Ilona,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Von Deiner Geschichte kommt mir einiges bekannt vor, vor allen Dingen die Sektmengen. Den Umstieg auf Vodka ließ ich allerdings aus. Komisch, wenn ich das so schreibe, aber vor diesen hartenn Sachen hatte ich Respekt. Aber letztendlich auch egal, bin trotzdem Alkoholikerin und seit 14 Monaten trocken und im neuen Leben angekommen.

    Sei gegrüßt

    Lobanshee

  • Hallo Ilona und willkommen im Forum.


    Zitat

    Jetzt bin ich mit der Diakonie im Gespräch, welche Therapie die beste ist, um sie dann bei der Rentenversichrung zu beantragen!!

    Für den Therapieantrag bzw. Sozialbericht sind ja etliche Gespräche nötig. nutze sie als Vorbereitung auf die Therapie und für DICH. Mir haben die Treffen gut getan und geholfen, die Wartezeit zu überbrücken.

    Das "große Nachdenken" begann und ich fing auch an, mei Leben umzustellen: Neue Hobbies, andere Tagesstruktur und nach der LZT habe ich unser Forum gefunden. Das gehört heute jeden Tag zu meinem Programm..

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Lobanshee!

    Das mit den harten Sachen kann ich verstehen! Ich hatte beim Vodka auch Hemmschwellen, die ich beim Sekt nicht mehr hatte!
    Aber die waren irgendwann auch weg!

    Alles Liebe

    Lonchen

  • Hallo kommal!

    Im Moment gehe ich zu einer Infogruppe der Diakonie, und zu einer Selbsthilfegruppe, und meine Hausärztin will mich auch regelmäßig sehen! Es tut schon gut, bin aber auch froh, wenn endlich eine Therapie losgeht!

    Hallo an alle....

    Was mir im Moment nicht gut tut ist die Tatsache, daß ich bis jetzt nur von Mißerfolgen und Rückfällen gehört habe!
    Ich möchte es gerne beim ersten Mal schaffen (ich weiß, alle anderen auch), nur es fällt irgendwann schwer daran zu glauben, wenn man nur von Gegenteilen hört!!!!

    Liebe Grüße

    Ilona

  • Hallo Ilona,

    Zitat

    Im Moment gehe ich zu einer Infogruppe der Diakonie, und zu einer Selbsthilfegruppe, und meine Hausärztin will mich auch regelmäßig sehen! Es tut schon gut, bin aber auch froh, wenn endlich eine Therapie losgeht!

    Auf eine ähnliche Art und Weise habe ich die Wartezeit (vier Monate) bis zu meiner Therapie überbrückt. Und ich hatte keine Probleme.

    Ich habe mitgenommen und umgesetzt, was ich bekommen konnte. ZB. Entspannungsmethoden wie PMR und mich ansonsten viel körperlich betätigt.

    Ich habe in dieser Zeit viele Rückfall- und Drehtürpatienten erlebt, aber das hat mich in meinem Handeln nur bestärkt.

    Saufdruck hatte ich in der ganzen Zeit nicht.

    Bleib bei DIR. Du bist gut unterwegs.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Guten Morgen, Ilona!

    Zitat von Lonchen


    Hallo an alle....

    Was mir im Moment nicht gut tut ist die Tatsache, daß ich bis jetzt nur von Mißerfolgen und Rückfällen gehört habe!
    Ich möchte es gerne beim ersten Mal schaffen (ich weiß, alle anderen auch), nur es fällt irgendwann schwer daran zu glauben, wenn man nur von Gegenteilen hört!!!!

    Auch das kenne ich gut. Auch das hat mir am Anfang schwer zu schaffen gemacht. Ich hatte meinen ersten und einzigen Entzug am 09.10.2007 und bisher keinen Rückfall gehabt. Ich frage mich manchmal:
    "Geht der Kelch an mir vorüber? Bin ich diejenige, die es beim ersten Anlauf schafft?" Und wenn ich dann ehrlich bin, dann ist dieser gar nich der erste Anlauf, er ist nur offiziell bekannt, also für mich der wirkliche Startschuß in ein Leben ohne Alk, will sagen, Rückfalle zu mir selbst auferlegten Trinkpausen hatte ich auch. Wenn ich die dann mitzähle, könnte mir schlecht werden!
    Wie ich herausgehört habe, bist Du 31 Jahre jung? Dann hast Du noch unglaublich viel schöne Zeit ohne Alkohol. Ich konnte meine Sucht erst mit 49 Jahren annehmen.

    Mach Dir keine Gedanken über die Rückfälle anderer. Das ist kein Maßstab. Natürlich ist das Wissen um das Krankheitsbild eines Alkoholsüchtigen, nämlich dass auch hier der Rückfall dazugehört, äußerst gruselig, aber das darf dann ja letztendlich kein Freifahrtsschein sein, einen zu bauen.
    Aus meiner Erfahrung mit realen SHG weiß ich, dass Rückfälle manchmal schwerer zu verdauen sein können, als das erste Aufhören mit dem Trinken. Nur, wenn es denn so sein muss, hilft nur "wieder aufstehen!. Es gibt ja keine andere Möglichkeit, um mit seinem eigenen Leben klarzukommen. Ob ich es denn schaffen würde? Klar, müsste ich ja, es sei denn, ich würde mich selbst aufgegeben haben!

    Aber warum alles so negativ sehen? Diese Krankheit eröffnet auch sehr viele ungeahnte Möglichkeiten. Das fängt doch schon bei der alltäglichen Problembewältigung an. Über was habe ich mich früher aufgeregt? Was waren für mich Gründe, zu trinken? Davon gab es ja wohl genug! Über was habe ich eigentlich geweint? Warum waren die Tage so grau, obwohl vermeindlich für andere die Sonne schien? Weil ich nicht zu mir selbst stehen konnte. Jetzt, und das liest Du hier sehr viel, ist die Geduld viel größer geworden, die Ruhe ausgeprägter, und ich kann sortieren, über was ich mir Druck mache, welche Probleme ich annehme. So manche von den "Normalos" da draußen, haben dieses Glück nicht.

    Wenn ich heute so manch rauhes Umfeld betrachte, dann denke ich oft: Wenn die nur wüßten, wie schön das Leben sein kann, sie würden 50% weniger Sorgen haben.

    Also, lass Dich nicht von schlechten Meldungen runterziehen, die gibt es ja in der Wirtschaft schon genug (Gaststätte war nicht gemeint :D). Geh Deinen Weg, packs an, es lohnt sich, jeden Tag ohne Alkohol zu leben.

    Lobanshee

  • Hallo Ihr Lieben!!

    Danke für die lieben Worte!!!

    Recht hast Du Lobanshee!!! Wenn ich an die Zeit während des Alks denke....
    Wie ungeliebt ich mich gefühlt habe, wie schlimm immer alles war, wie sehr ich meinen Freunden die Ohren vollgejammert habe!!!
    Nüchtern betrachtet könnte ich mir eine klatschen für dieses Selbstmitleidzerfließen!!

    Ich versuche generell, nur mich im Kampf gegen Alkohol zu sehen!
    Ich bin ja diejenige, die trocken bleiben will!!

    Aber es gibt halt auch die schlechten Tage, die Ihr wahrscheinlich alle kennt, wo es einem eh schwer fällt....


    Ich bin froh, daß ich hier gelandet bin!

    Liebe Grüße

    Ilona

  • Hallo Ilona,

    Kampf gegen den Alkohol? Den sollte man aufgeben, den Kampf verliert man! Kapitulieren ist das Zauberwort, Annehmen der Krankheit!

    Schwer fallen? Natürlich, aber es ist die Frage, was einem schwerfällt!

    Natürlich habe ich auch nachdenkliche Tage, wenn ich daran denke, der Sucht ausgeliefert zu sein, um es mal so auszudrücken! Natürlich freue ich mich nicht jeden Tag, alkohokrank zu sein. Manchmal ist das Arbeiten an und mit der Sucht nicht leicht, aber wo steht geschrieben, dass es das ist?
    Wenn es so einfach wäre, könnts ja jeder, aber eben das ist nicht so!

    Wenn Du den Kampf aufgibst, Deine Krankheit annimmst - ich weiß, das sind immer so Sprüche, die klingen so esotherisch und altklug, aber darin liegt des Pudels Kern, dann fällt es Dir auch nicht mehr schwer, den Alkohol stehen zu lassen.
    Verzichtsgedanken oder innerliche Zerrissenheit, weil man ja nie wieder darf, musst Du gedanklich anders aufbauen. Du musst das Gefühl bekommen, nicht mehr zu brauchen, gottseidank nie wieder!

    Dann bist Du auf dem richtigen Weg!

    Lobanshee

  • Hallo Ilona,

    auch von mir ein liebes Hallo, schön das Du hergefunden hast.

    Finde es sehr gut, das Du direkt den Weg, für eine LZT gewählt hast, das sowas dauert weist Du ja nun, nutze Deine Zeit, teile Dich hier mit oder in einer Realen.

    Ich mache im Januar eine LZT, bin nun wieder seit ( in 2 Tagen 8) ) 10 Monate trocken. Habe hier auch gelernt nur nicht trinken reicht nicht.

    Hatte schon 3,5 und 2,5 Jahre Trinkpausen, allerdings, mit der Faust in der Tasche. Anfangs ging ich in SHG, dann dachte ich, ich schaffe es Alleine :roll:

    Na ja, wie Du siehst ich habe es nicht geschafft und bin nun hier, Jeder hat seinen eigenen Weg, zur zufriedenen Trockenheit, auch Du wirst Deinen finden.

    Rückfälle gehören bei Unserer Krankheit dazu, es muss aber nicht Jeden treffen, lasse Dich dadurch nicht verunsichern.

    Dabei viel Kraft und Mut.

    MLG Mandy

  • Hallo Ihr Lieben!!

    Eigentlich fällt es mir gar nicht schwer auf Alkohol zu verzichten!
    Ich kann das schlecht erklären!
    Ich habs mir schlimmer vorgestellt!!!
    Ok, ich habe gute und schlechte Tage, wie wohl jeder, aber auch an einem Tag wie Montag wo ich den x-ten Menschen kennenlernen "mußte", der nicht nur einen Rückfall hatte!
    Mit ging es überhaupt nicht gut, was mein Freund auch gemerkt hat, aber ich hatte überhaupt kein Verlangen etwas zu trinken!!!

    Manchmal habe ich Angst, daß ich nachlässig werde und so erstrecht schneller rückfällig werde!!
    Dann wiederum denke ich, daß gerade diese Angst mich vorsichtig bleiben läßt!

    Fragen über Fragen!!!

    Liebe Grüße

    ilona

  • Hallo Ilona,

    warum machst Du eigendlich immer einen neuen Thread auf, kannst die Fragen auch in dem hier stellen, ist nicht böse gemeint, nur weis man garnicht mehr wo man dann schreiben soll :wink:

    Dir noch nen lieben Gruss.

    Mandy

  • Hallo Mandy!!

    Bin neu hier und kenne mich mit den Gewohnheiten noch nicht aus!
    In dem Forum (keines wegen Alk) wo ich sonst noch bin wird wegen jedem Thema ein neuer Thread aufgemacht, damit in irgendeinem Thread nicht eine wichtige Frage untergeht!

    Generell finde ich das auch besser!

    Liebe Grüße

    Ilona

  • Hallo Ilona,

    es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn Du das Thema in Deinem Thread verändern möchtest, einen neuen Thread aufzumachen, aber wenn es sich im Rahmen eines Themas bewegt, ist es sicherlich übersichtlicher, wenn Du in einem bleibst.

    Wir sind aber immer froh, wenn das Thema sich ändert, daß dann ein neuer Bereich, in den es passt oder ein komplett neues Thema hier zum Nachdenken anregt :wink:, eröffnet wird.

    Ich wünsche Dir weiterhin einen guten Austausch

    Lieben Gruß
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!