• Hallo Jenny,

    erstmal herzlich Willkommen hier bei uns Kindern.

    Das Problem bei der Familienkrankheit Alkohol ist das Du nichts tun kannst Du kannst hilflos daneben stehen aber wirklich helfen kannst Du einem Alkoholiker nicht. Er muss selber merken das er ein Problem hat es selber einsehen und sich selber Hilfe suchen. Du kannst leider nichts tun

    außer dir selber Helfen.

    Ich finde es sehr schwer mit dieser Hilflosigkeit umzugehen und es tut mir gut mich hier auszutauschen. Ich merke das es mir besser geht wenn ich mir alles was mich belastet aufschreibe und ich lese viel bei den anderen.
    Diesen Rat möchte ich Dir gerne auch geben, les dich hier ein und schreib auf was dich belastet, mir tut das unheimlich gut.

    Lieben Gruß
    Marina

  • Hey Jenny,

    Auch von mir erstmal ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns "Kindern"!!!

    Du schriebst:

    Zitat

    wie Alkoholiker verurteilt werden als Säuffer


    Und wo ist da der Unterschied??
    Man könnte ihn auch "Süchtiger" nennen, schmeichelhafter ist das aber auch nicht.
    Mal im ernst, alle die "Abers", die Dein Vater anführt, weshalb er keine Therapie machen will, sind Ausflüchte, leere Sprüche, um Zeit zu gewinnen, in der er weiter saufen kann. Er wird gemerkt haben, dass er Euch mit solchen Sprüchen und immer wieder neuen Ausflüchten ruhigstellen kann. Er wird einfach schneller in Ruhe gelassen wenn's ums Thema Alk geht, wenn er "Einsicht" zeigt als wenn er sagen würde "Ich hab kein Problem!"

  • Ooops, sorry, falschen Knopf gedrückt, ich wollte ja noch mehr schreiben..!! ;)

    Solange sich also der Alki nicht als solcher bezeichnet, bzw er Skrupel hat, sich in irgendeiner Weise als süchtig oder auch abhängig zu bezeichnen, dann, sorry, so leid es mir tut, sehe ich da keinen Funken Einsicht.
    Ich kann mich natürlich täuschen (und das wünschen wir uns alle, da kannst Du sicher sein), aber die Erfahrung sagt was anderes, nämlich Heuchelei von Einsicht zwecks Zeitgewinn.
    Du kannst natürlich noch einen Versuch starten, um seine Wahrhaftigkeit zu testen. Schlage ihm vor, ihn zu einer Suchtberatung zu begleiten. Ich würde ohnehin empfehlen, dass Du dort mal selbst hingehst, auch für Dich kann das nicht schaden, denn die beraten auch Angehörige. Und wenn Du ihm dann davon erzählst, dass Du dort hingehst und er mitkommen soll, dann wird sich schon zeigen, wie ernst es ihm mit der Sache ist.
    Aber wie Marina schon sagte, es ist eher unwahrscheinlich, dass Du etwas ausrichten kannst, also nutze Deine ganze Energie für DICH.

    Ich wünsch Dir viel Kraft, lass Dich nicht unterkriegen.
    Wenn Du Fragen hast oder einfach nur was loswerden willst, dann weisst Du ja jetzt, wohin damit..!! ;)

    Bis die Tage und LG

    Der Insulaner

  • Liebe Jenny,

    zuerst einmal: Herzlichen willkommen im Forum!

    ich las gerade folgendes bei dir:

    Zitat von Jenny85

    habe vor allem meiner mama gesagt sie solle da auch hingehen, denn sie hat es ja noch schwerer als ich.

    Das hab ich auch immer gedacht, meine armen Eltern, die habens ja sooo schwer.

    Aber das ist nicht wahr, wir als Kinder haben Dinge erfahren müssen die keinem zu wünschen sind. Wir haben Verantwortung übernommen für unsere Eltern.

    Und es ist weder unsre Schuld noch liegt es in unserer verantwortung, dass unsere trinkenden Eltern trocken werden.
    Und genauso wenig liegt es in unsrer Verantwortung, dass der andere Elternteil sich davon befreit. Er/Sie hat das selbst in der Hand. Hätte vielleicht früher handeln müssen, um uns zu retten.

    Klar, ihr vorschlagen da mal hinzugehen, es anregen. Ihr sagen, dass sie damit nicht alleine sein muss, das is gut und wichtig...

    Ich kann verstehen wie schwer es meine Eltern hatten, ich kann darum vergeben, aber ich kann nicht entschuldigen, dass sie sich nicht selbst aus ihrem Mist heraushalfen. Dass sie verantwortung auf mich abwälzten, dass sie mir keine Liebe gaben...sie waren schließlich die erwachsenen

    mein leid mit dem meiner eltern vergleichen und "kleiner machen" das will ich nicht. Ich war schließlich das hilflose kind.

    und jetzt: jetzt helfe ich mir selbst.

    darum geht es mir besser als ihnen, darum habe ichs nicht so schwer.

    Lieber Gruß, Roa

  • gute frage!

    und das ist genau das was du hier lernen kannst, was wir hier alle versuchen zu lernen.

    Den Kontakt zu seiner Familie komplett abbrechen, das ist ein Extrem das hier wenige wählen. (Kann aber notwendig sein)

    Es geht mehr darum dein Leben nicht für deinen kranken vater aufzugeben, dich selbst in den Vordergrund zu stellen. An deinen Problemen arbeiten (zB: selbstwertgefühl,partnerschaften,depressionen,atuoaggressionen, da kämpfen hier viele von uns mit)

    auch dir hier dinge vom herzen zu schreiben gehört dazu dir selbst zu helfen ;)

    vielleicht kannst du einfach damit anfangen, dass du ein wenig schreibst, wie es dir eigentlich gerade geht:
    bist du traurig, gestresst, unglücklich, unter druck?

    und was bräuchte es, dass dir es besser geht, mal abgesehen davon, ob dein vater weiter trinkt oder nicht.

    ich hoffe das erklärt es jetzt ein wenig.

    lieber gruß, roa

  • Hallo Jenny,

    auch von mir ein Herzliches Willkommen, wie kannst Du Dir selbst helfen?

    Indem Du hier schreibst und weiter liest, hast Du schon Bücher über die Familienkrankheit "Alkoholismus" gelesen, z. B. "Um die Kindheit betrogen", oder "Familienkrankheit Alkoholismus", diese Bücher haben wir geholfen, mich in vielen Gedanken und Gefühlen wiederzufinden.

    Wie sieht es mit einer Therapie von Deiner Seite her aus?.

    Es sollte bei Dir alles hochkommen dürfen, was Dich an einem freien und unabhängigen Leben bisher hinderte. Du bist auch nicht für das Wohlergehen Deiner Mama verantwortlich, sie sollte sich auch Hilfe von aussen holen.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Liebe Jenny,

    Zitat von Jenny85

    Ich fühle mich zurzeit traurig und sehr machtlos, da ich meinen papa nicht helfen kann und das nun endlich auch begreife.
    Das muss man erstmal verdauen.

    Das ist verständlich. Nimm dir alle Zeit dafür, die du brauchst!

    Zitat

    so wirklich habe ich ihm das nie erzählt was in meiner Kindheit alles passiert ist. (...) Irgendwie kann ich aber nicht, immer wenn ich glaube ich bin soweit, bekomme ich kein Wort heraus.
    Ist das normal?


    Klar, wir alle haben ja gelernt, das Familiengeheimnis zu wahren. Von außerhalb durfte es ja keiner mitbekommen. Darum ist da ne Riesenhemmschwelle.

    Ich denke aber, wenn dus mal über die Lippen gebracht hast läuft das gespräch dann ganz von selbst.
    Aber stress dich nicht zu sehr deswegen, such in Ruhe den richtigen Zeitpunkt, vielleicht entsteht der ja auch ganz spontan.

    Alles Gute, Roa

  • Hi Jenny,

    ich finde es gut, dass Du Dir Beratung einholst.

    Solange Dein Vater nicht von einem Arzt die Diagnose Krebs bekommen hat, würde ich es ihm nicht glauben.

    Er müsste ja dann in Behandlung sein.

    Deine Mutter wüsste auch besser Bescheid. Ihr solltet in Ruhe euch mal zusammensetzen um zu sehen, ob es wahr ist, was Dein Vater so erzählt.

    Vielleicht möchte er nur in Ruhe weiter trinken können, deshalb auch der Kontaktabbruch.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Liebe Jenny,

    erstmal nochmal rasch (das hatte ich doch schon längst schreiben wollen) freut es mich, dass du mit deinem Freund gesprochen hast und dass es so gut geklappt hast.

    und zum kontakt mit deinen eltern, da find ich hast du genau die richtige entscheidung getroffen.

    mit deinem vater das wirft das jetzt ja alles wieder durcheinander. könnte sein dass er wirklich krank ist oder er versucht euch damit wieder an die angel zu bekommen, zu hoffen wäre da ja noch letzteres.

    aber wenn er keinen kontakt will, na da könnt ihr nichts ausrichten.

    find ich super, dass du dir wieder unterstüzung geholt hast!!

    lg Roa

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