Und die Reise geht weiter...

Huhu, grüß dich, Yvonne!

Zitat von Spanijoggel

Du hast heute bei Zerfreila geschrieben,dass Dir die Art wie sein Rückfall geschehen ist Angst macht.

Nein, das stimmt nicht.
Das habe ich nicht geschrieben und es macht mir auch keine Angst.
Es ist für mich einfach nur unglaublich - und das im reinsten Wortsinne - , dass er so gar keine Alarmglocken gehört hat. Soll heißen, der Kauf von Alkohol erschien ihm offensichtlich ebenso unspektakulär wie der von Buttermilch. Und da bin ich halt aufmerksam geworden. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber natürlich gebe ich dir Recht, wenn du schreibst, dass die beste Hilfe gegen einen möglichen Rückfall ein funktionierendes Selbst-Bewusstsein ist - und das ebenfalls im reinsten Wortsinne.

LG
espoir

Hallo ihr Lieben,

heute Nachmittag bin ich nur kurz da, ich brauche ein bisschen Pause von der Arbeit und möchte mal kurz nachlesen, was sich in den letzten Tagen so alles getan hat.
Bei mir ist soweit alles OK, die Arbeit ist wohl viel, aber nicht soviel, dass ich mutlos werde. Gestern Abend war ich bei meiner SHG und es war das erste Mal seit langem mal wieder so richtig klasse, tolle Gespräche mit vielen Facetten, da habe ich mir richtig viel davon mitnehmen können. Von daher läuft's eigentlich rund und ich weiß, dass ich jetzt erst einmal bis Freitag tapfer sein muss. Am Wochenende werde ich dann schön faulenzen können und mich bestimmt wieder über den Tag verteilt viel zu lange hier aufhalten...

Wir lesen uns!
Alles Liebe
espoir

Folgenden Beitrag von Karotte finde ich sensationell:

Zitat

Ich denke auch das das Forum vom Austausch lebt und wenn ich sage ein jeder geht seinen eigenen Weg meine ich nicht das er/sie diesen Weg allein geht...weil da müßte man sich ja nicht im Forum anmelden dafür...
Ich meinte eher das es da keine strickte Anweisung gibt die abzuhaken ist und dann wird das schon...sondern das es auch menschlich soviele Unterschiede gibt wie Wege. Sich gibt es nun mal Sachen wie die Grundbausteine, ohne die e nicht läuft. Doch jeder hat vorher ein anderes Leben gehabt und steht an anderer Stelle, andere Erfahrungen, Hintergründe, Umfeld... etc. Einer hat mit seiner Familie zu tun, der andere mit Kollegen, der eine hat Kinder der andere nen Hund. Und mit diesen ganzen Situationen muß Mensch seinen eigenen Weg finden klarzukommen. Und das kann er/sie ja nur auf seine Weise.
Ich sehe da aber auch gewisse Unterschiede bei Co´s und Alkis. Was auch den Weg ändert. Bin fast der Meinung das Mensch die Alkmuster schneller loswerden kann als der Co seine Muster...Allerdings gibts es da psychologisch ja ähnliche Hintergründe, z.B. Stichwort Gefühle... Sind ja beides Irgendwie Gefühlskrankheiten...
Ich habe schon manchmal das Gefühl das von älteren Hasen (spreche nur von der Coabteilung) ein gewisses Verhalten erwartet wird...und zwar genau so... wenn das nicht passiert wenn lange versucht einen "Fehler" "nachzuweisen"...dabei braucht scheinbar mancher einfach ne Kurve mehr oder läuft den Hügel andersrum. Ich fände ein wenig mehr Toleranz und Akzeptanz dem Anderem gegenüber ganz gut...
Aber eins is klar mit Rumgeeier kommen Wir alle nicht weiter...

Viele Grüße an Karsten, den Schöpfer dieses Forums

Den musste ich einfach in meinem Thread haben!
LG
espoir

Liebe Backmaus,

danke, dass du nachfragst!
Ja, ich habe endlich so die ganz großen Dinger geschafft.
Donnerstagnacht habe ich allen Ernstes bis 2 Uhr morgens geackert und noch die letzten Sachen fertiggemacht, du kannst dir vorstellen, wie ich dann am Freitag beinander war...
Diese Woche müssen dann mehr die allgemeinen Dinge erledigt werden, in erster Linie Akten abgeschlossen werden, also viele Termingeschichten, auch noch einige Meetings, und naja, dann bleibt abzuwarten, wie's ab dem 16. weitergeht. Aber ich bin optimistisch und blicke den Veränderungen ruhig entgegen.

Ansonsten geht's mir persönlich recht gut. Genau wie ich's mir vorgenommen habe, verlebe ich gerade ein superfaules Wochenende und sitze tatsächlich noch im Pyjama und mit Haarkur im Haar hier rum. Ich habe sowohl gestern als auch heute bis 9.30 Uhr geschlafen und bin lediglich wach geworden, weil ich so brüllende Rückenschmerzen habe. Ich muss dringend wieder zum Training...

Wie geht's dir denn so?

Du wirst lachen - an so einen Ball habe ich auch schon gedacht und mir allen Ernstes sogar einen gekauft. Der liegt jetzt noch hübsch verpackt im Schrank rum und wartet nur darauf, endlich aufgeblasen und in Betrieb genommen zu werden. Das ist ja auch nur was für zu Hause. Meine Kollegen würden sich totlachen, wenn ich mit sowas aufkreuzen würde...

Das mit deinem Ehemaligen-Treffen finde ich sehr schade.
Ich muss nun der Ehrlichkeit halber dazu sagen, dass ich solchen Treffen nichts abgewinnen kann und auch mein 20jähriges Abi-Treffen ungerührt habe verstreichen lassen. Aber wenn man sich auf so etwas freut und gerne da hingeht, dann ist es sicherlich frustrierend, so wenig Resonanz feststellen zu können.

Du, Backmaus, ich habe mal eine blöde Frage, wegen des Entschlackens. Was genau bewirkt dieser Brennessel-Tee bei mir? Muss ich da dann dauernd aufs Klo? Und wenn ja, ist das gut? Und wenn ja, wofür? Ich meine, ist das dann nicht auch ein massiver Eingriff in meinen Wasser-Haushalt? So, wie wenn ich Glauber-Salz zu Beginn einer Diät schlucke? Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus und weiß immer nicht, wenn ich so etwas lese, ob ich das auch einmal probieren sollte, um meinem Körper was Gutes zu tun, oder ob es nicht schon reichen würde, wenn ich etwas weniger Schokolade naschen würde und dafür regelmäßig zum Sport ginge.

Denn ansonsten bin ich sehr zufrieden mit meinem Körper.
Ich halte trotz ADs mein Gewicht und freue mich über die eine oder andere Veränderung, die ich seit meiner Entgiftung beobachten konnte. Es wird dir vermutlich ähnlich ergangen sein - das Aufgedunsene war recht schnell weg. Die Augen klar und strahlend weiß, das Hautbild wieder unauffällig und nicht mehr so "teigig" (das sagte mal die Sprechstundenhilfe meiner Hausärztin), darüber hinaus zeichnen sich wieder die Wangenknochen ab. Das fand ich immer so schön, sagen zu können: Ich habe wieder Konturen!

Was meinst du, warum ich neben der Entschlackung auch die Entgiftung erwähnt habe?

Nein, Backmaus, ganz ehrlich, das traue ich mich nicht!
Hinzu kommt, dass ich an einem L-förmigen Schreibtisch arbeite, an dem ich immer wieder hin- und herrollere, also mit dem Bürostuhl meine ich, und ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür der Ball geeignet ist. Der soll doch die aufrechte Haltung, also die dafür nötige Muskulatur, unterstützen, und das ginge bestimmt schief, wenn ich da so einen seitlichen Richtungswechsel vornähme... Der Ball ist wahrscheinlich dann am effektivsten, wenn ich ruhig und aufrecht sitze, so wie hier zu Hause vor dem Rechner zum Beispiel.

Oder liege ich da völlig falsch?
Du bist doch vom Fach, gell?

Oooch schade, nu biste wech...
Na denn, alles Liebe, bis morgen!

espoir

Liebe Weitsicht,
wie schön, dich wieder einmal hier zu lesen!

Du hast Recht, mir hat das gestern im Quassel-Thread auch total gut gefallen, einfach nur mal so nach Herzenslust herumalbern zu können, zumal ja tatsächlich ein Wort das andere gegeben hat und es immer abgefahrener wurde. Mei, des muss man dann auch einfach mal so genießen, denn so eine Stimmung kann man nicht herbeiführen, die stellt sich plötzlich ein oder eben auch nicht... Aber wenn sie da ist, darf man nicht lange fackeln, eben so wie gestern!

Ja, mein Therapeut...
Also das war gestern echt komisch. Ich habe mir in Ruhe den Beitrag von Skye durchgelesen und war tatsächlich ganz eigenartig berührt von der Wärme und dem Verständnis, das ich in ihren Worten zu spüren glaubte - und während ich las, habe ich tatsächlich das sanfte Lächeln meines Therapeuten vor mir gesehen und mir ist dabei ganz warm ums Herz geworden, denn er hat genau das getan, was sie geschrieben hat: Er hat mir die Gelegenheit und die notwendige Zeit gegeben, Vertrauen aufzubauen. Am Samstag hatte ich mein "Siebenmonatiges" und in diesem Zusammenhang musste ich daran denken, wie ich bei ihm angefangen habe, und vor allem - was für einen Käse ich vermutlich gerade in der Anfangszeit von mir gegeben habe.
13 lange Monate habe ich mal mehr, mal weniger verbissen um meine Abstinenz gekämpft und an das Märchen vom KT geglaubt, aber er hat mir nie das Gefühl gegeben, ich sei ein hoffnungsloser Fall. Er war immer so, wie es die Situation erforderte. Mal hat er nur zugehört, mal hat er sachlich erklärt, mal hat er getröstet oder aber herzhaft mit mir gelacht, es gab auch klare Ansagen, die mich dann völlig verschreckt haben. Ostern z.B., da wurde es mit meiner Trinkerei wieder sehr viel stärker, da hat er dann gar nicht so viel gesagt, einfach nur, dass er keine andere Chance sehe als dass ich erneut entgifte. Du meine Güte, ist mir da der A*** auf Grundeis gegangen! Hat aber nix genützt, ich musste es ja bis Ende Juni so weiter treiben.

Tja, und jetzt?
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass sich unser Verhältnis gewandelt hat. Am Anfang war das noch so ein ganz klassisches Abhängigkeitsverhältnis, aber jetzt sehe ich mich eher mit ihm auf Augenhöhe. Er ist wie ein personal coach, den ich nicht mehr missen möchte. Jetzt zumindest noch nicht. Immerhin habe ich die Frequenz der Gespräche schon von wöchentlich auf monatlich reduziert, aber ganz aufhören? Austherapiert? Nee, dazu fühle ich mich noch nicht stark genug. Allein das Wissen, dass er da ist, dass ich mich jederzeit bei ihm melden kann, notfalls per eMail, das beruhigt mich ungemein. Wahrscheinlich könnte ich das auch, selbst wenn ich offiziell nicht mehr in Therapie wäre, aber trotzdem. So wie es ist, ist es gut für mich.

LG
espoir

Liebe Backmaus, grüß dich!

Vielen Dank für deinen Glückwunsch! Auch wenn es "erst" sieben Monate sind, kann ich nicht leugnen, dass es mich stolz und glücklich macht, mein Leben offensichtlich derartig im Griff zu haben, dass Akohol keine Option mehr ist. Am wertvollsten erscheinen mir dabei belastende Situationen, in denen ich früher wie selbstverständlich zur Flasche gegriffen hätte. Heute schaffe ich die auch so.
Natürlich sind auch die anderen Situationen wichtig, aber es würde zu weit führen, detailversessen aufzudröseln, wann ich früher getrunken habe (und das eben heute nicht mehr tue), denn ich war eine Spiegel-Trinkerin, die - zumindest zu Hause - immer das Sekt- oder Weinglas in der Hand hatte. Ich glaube, ich habe nur dann nicht getrunken, wenn ich auf dem Klo war oder geschlafen habe...

Ansonsten bin ich heute unangenehm müde, ich weiß gar nicht, warum, aber ich gähne mir seit heute Morgen einen ab. Selbst Espresso-Pressbetankung schlägt bisher noch nicht an... Vielleicht wird's ja später noch besser. Und bei dir? Auch alles OK?

LG
espoir