Schatten und Licht

Lieber zerfreila und lieber Matthias,

als alte und langjährige Wegbegleiterin weiß ich Eure Zeilen zu schätzen.

Danke, dass Ihr da seid - ich schreibe über meine Eindrücke, wenn ich wieder da sein werde.

Herzliche Grüße -Tag für Tag ein neues Leben,

Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

danke liebe Lena für Deine Urlaubwünsche

Seit den frühen Morgenstunden bin ich nun wieder daheim - noch etwas müde von der Reise, aber mit vielen schönen Eindrücken von der Amalfiküste, Ischia, Capri u.a. im Reisegepäck

Da ich in der Gegend der Zitronen war, habe ich ein neues Lieblingserfrischungsgetränk: Zitronenlimo (Saft ein Zitrone und Aqua Minerale ). Ein hervorragender Durstlöscher nach manch steilem und felsigem Aufstieg.

Einen schönen Sonntag,

Samsara

Lieber Frank,

ich habe mich sehr über Deinen Besuch bei mir gefreut (weil Du ja leider kaum noch im Forum schreibst)

Gerade habe ich mir die Bilder von unseren ersten beschaulichen Tagen am Hafen der sorrenter Halbinsel angeschaut - der Verkehr in Italien ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig und entsprechend ramponiert sehen die Autos aus - es scheint aber niemanden zu stören, wenn mal ein Außenspiegel das Zeitliche segnet

Naja, es waren soviele schöne und bleibende Erfahrungen, die mich sicher noch lange begleiten -die vielen Bilder sind da ja eine Hilfe.

Was das Wichtigste ist: es geht ohne Alk, obwohl Italien ein Land des Weines ist.

Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

auch nach dem Urlaub hören die Träume nicht auf - zum Glück

Es ist noch etwas in der Urlaubskasse und so habe ich gestern schon die nächste Reise geplant - es geht Mitte September nochmal für 14 Tage mit einer kleinen Wandergruppe an die Lykische Küste (Kultur-Meer-Wandern).

Ich freu mich schon jetzt drauf. Früher habe ich von solchen Reisen geträumt - und nun bin ich unterwegs Irgendwie bin ich mit der Zeit mutiger geworden, denn früher hätte ich mir das alleine nicht zugetraut.

Herzliche Grüße,
Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

lieber Correns,

Zitat

Irgendwie fehlt mir dazu noch die Traute.

Ich habe darüber nachgedacht: früher hat mir auch die Traute gefehlt. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen -alleine und ohne Menschen, die ich kenne- irgendwohin zu reisen.

Nun bin ich seit 2 Jahren solo, habe keine Freundinnen, die sich für meine Reiseziele begeistern und habe mich einfach entschlossen, das entsprechende Risiko einzugehen, meine Ziele gut zu erreichen. Es gibt zum Glück Reiseveranstalter, die auch Einzelreisende gut integrieren - doch immer ist es auch Glück, wie die jeweilige Gruppe ist.

Ich bin zum Glück in den letzten trockenen Jahren selbstbewusster geworden, kann schneller artikulieren, was mir wichtig ist -aber ein ganz kleines Risiko ist natürlich bei jeder Reise immer wieder dabei. Meine Erfahrungen machen mich mutig - was kann ich verlieren?

Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße,

Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

es ist schon wieder eine Woche her, seit ich das letzte Mal hier hereingeschaut habe....

Mein Alltag besteht aus lauter kleinen und eher unspektakulären Dingen, die mir guttun und die daher eine wichtige Basis für eine trockene Zufriedenheit sind.

Auf der Arbeit läuft es rund, das Team wächst langsam zusammen und ich fange an, mich dort wohlzufühlen (es gab einige Anfangsschwierigkeiten).

Soweit es möglich ist, gehe ich gestellten Aufgaben mit der mir eigenen Kreativität an. Das kommt in der starren Hierarchie nicht immer an, aber ich habe offenbar gute Argumente

Ich freue mich, dass die große Hitze zurzeit angenehmeren Temperaturen gewichen ist und ich jetzt nachts auch wieder schlafen kann -das Glück liegt in den kleinen Dingen...

Abends sitze ich gerne auf meinem Balkon in der Dunkelheit und lausche den Geräuschen - nach einem anstrengenden Arbeitstag ist diese Zeit der Muße für mich eine Kraftquelle, für die ich sehr dankbar bin.

Besonders dankbar bin ich aber, dass ich diese Momente ganz bewusst und klar genießen kann.

Ein schönes und zufriedenes Wochenende wünsche ich Euch,
Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

ich schau mal wieder hier in meinem Thread herein um zu signalisieren, dass es mir immer noch gut geht und ich das Leben in seinen verschiedenen Nuancen wertschätzen kann. Es ist nicht alles perfekt, aber ich kann damit umgehen.

In den letzten Tagen war hier mal wieder einiges im Forum los- Leute kommen und gehen, sind vor allem konsterniert, wenn hier nach Rückfällen mal Klartext geschrieben wird

Es geht um individuelle Wege, weil die Menschen nun mal so unterschiedlich sind... Klar, die Menschen sind unterschiedlich - aber ist das Alkoholproblem nicht ein Faktor, der uns letztlich ausnahmsweise in den Grundzügen mal alle eint? Ich jedenfalls sehe das so..

Für mich ist es wichtig, Prioritäten zu setzen: meine Trockenheit steht an erster Stelle. Und siehe da: das ist nicht unbedingt ein Hindernis, Gleichgesinnte kennenzulernen.

Ein bisschen Mut gehört dazu, aber wir können nur gewinnen.

Herzliche Grüße
Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

ich schreibe hier die letzten Wochen im Dauer-Monolog und ohne rechte Lust dazu - wenn ich mich mit mir selbst unterhalten will, kann ich auch im Alltag Selbstgespräche führen und muss mich vielleicht nicht groß wundern, wenn dies auch anscheinend ältere Menschen (ohne Handy am Ohr?) tun..

Nein, im Grunde habe ich keine Lust dazu.

Mein Leben ist ausgefüllt - mit Schatten und Licht (das gilt noch immer, ist aber normal)

Ich habe Hobbies - seit ich mich aus der Lethrgie des Suffs herausbewegt habe - habe ich soviele alte und neue Hobbies zum Leben erweckt, dass ich 24 h beschäftigt sein könnte - es aber leider noch nicht kann, da ich noch meinen Lebensunterhalt verdienen muss

Trotzdem gibt es so viele Kapazitäten und Ressourcen, die jeder Mensch entwickeln kann, wenn er /sie wieder aufwacht und sich ihrer/seiner Fähigkeiten besinnt und sich überlegt, was wirklich wichtig im Leben ist. Sich auch bewusst ist, dass jede/r sein Lebensbild selbst gestalten kann - in hellen und dunklen Farben.

Jeden Tag können wir was an dem Bild verändern- das ist auch eine sehr wichtige Erkenntnis, die mich seit Jahren weitergehen lässt.

Herzliche Grüße,
Samsara

Ihr könnt gerne mit mir diskutieren - ich würde mich über einen Austausch freuen, zu dem ich auch die Neuen herzlich einlade, vielleicht ein erster Schritt

Hallo liebe Wegbegleiter,

Danke lieber Frank und lieber Correns für Euren Besuch und Euer Feedback, auf das ich noch nicht geantwortet habe.

@Frank

Zitat

Hast du Lust darüber mehr zu schreiben? Wenn das denn geht. ... Ich hab mal mit dem Gedanken gespielt im Freizeitbereich einen Thread über Meditation zu eröffnen.... Trotzdem denk ich manchmal das es da etwas zu sagen gibt, und den Stein stoß ich gern einmal an.....
Aber laß es dir gesagt sein, viele Antworten oder wenige, mir ist das was du schreibst immer sehr wichtig gewesen und ist es weiterhin.

Die Zen-Praxis ist sicher etwas, das uns verbindet - und warum sollte es nicht auch hier Leute geben, die sich über diesen Weg austauschen möchten? Gibt es im Freizeitthread ja zu vielen anderen Themenbereich auch...
Gerne schreibe ich über meine nunmehr mehrjährigen Erfahrungen, wenn ich etwas mehr Zeit und Muße dazu habe.

Ich war auf einem mehrwöchigen Seminar und bin zurzeit beruflich ziemlich angespannt. Zudem macht mir das oft sehr heiße und schwüle Wetter zu schaffen, da spielt mein Kreislauf oft verrückt...

Dennoch wollte ich mich überhaupt mal hier wieder melden: es geht mir gut und ich bin nach wie vor auf meinem trockenen Weg dankbar und zufrieden unterwegs.

Es gibt zwar immer mal wieder kleinere und größere Steine und Hürden, doch die lassen sich mit klaren Kopf -und wenn es nicht alleine geht, auch mit Hilfe von außen- überwinden.

@Correns

Zitat

Es fühlt sich fast so an, als wenn mein Gehirn kocht.

Ich kenne das auch - im Zazen spricht man gerne von den Gedanken, die wie wilde Affen von Ast zu Ast springen Dann ist es gut, ihnen nicht hinterherzudenken - Konzentration auf den Atem bringt Dich wieder auf Dein Kissen zurück. Je öfter Du es probierst, desto weniger irritieren Dich die *Affen*.

Ich breche morgen mal wieder Richtung Norden zu einem Familienbesuch auf und wünsche Euch ein schönes Wochenende,

Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

zwischen diesem und meinem letzten Eintrag liegen einige Wochen...

Nach einem psychischen und physischen Zusammenbruch habe ich mir Hilfe geholt, als ich merkte, dass bei mir nichts mehr ging.

Ich hatte Panikattacken und habe mich in meiner Wohnung verschanzt. Hier hat es sich mal wieder als lebensrettend erwiesen, keinen Alkohol im Haus zu haben.

Ich weiß nicht, ob ich in dieser -für mich ausweglos erscheinenden- Situation trotz langer Abstinenz nicht doch wieder zur Flasche gegriffen hätte? Ich möchte es mir nicht ausmalen - denn im letzten Augenblick habe ich es geschafft, mir Hilfe zu holen.

In der Hauptsache war es wohl eine schon über einen längeren Zeitraum sehr belastende Arbeitssituation, die den Ausschlag gab.

Panikattacken, Versagensängste, ich ging zum Schluss mit Bauchschmerzen zur Arbeit, das vegetative Nervensystem spielte verrückt. Ich habe es lange nicht wahrhaben wollen, wie sehr mich das alles mitgenommen hatte.

Zum Schluss war der einzige Ausweg, schonungslos die Hosen vor Chef und Kollegen runter zu lassen. Sie waren geschockt und hatten keine Ahnung, wie sehr mich die Situation belastet hat, denn ich konnte es bis zum Zusammenbruch wohl noch einigermaßen verstecken.

Ich bin dann für 10 Tage in eine Klinik gegangen und werde mir nun begleitend therapeutische Hilfe suchen. Obwohl mir das *Outing* sehr schwer gefallen ist, schlug mir völlig unerwartet eine Welle der Solidarität entgegen. Die Vorgesetzten reagierten umgehend und haben mir eine Perspektive eröffnet, die ich dankbar angenommen habe. Ich werde neue Aufgaben bekommen und muss nicht mehr in den bisherigen belasteten Bereich zurück. Es tat gut zu spüren, wieviel Wertschätzung mir dort entgegengebracht wurde.

Ich habe es selbst nicht geschafft, aber ich kann aus dieser Erfahrung nur raten - holt Euch rechtzeitig Hilfe, nehmt Euer Umfeld ins Boot, wenn Ihr merkt, dass Ihr es nicht alleine schafft. Solche Situationen haben ein nicht zu unterschätzendes Rückfallpotenzial!!

Schönen Sonntag,

Samsara

Hallo liebe Wegbegleiter,

Danke liebe Lena für Dein Feedback! Ich hoffe sehr, dass es Dir selbst bald wieder besser geht...

Zitat

Ich denke aus dieser Wertschätzung kannst du viel Kraft schöpfen

Ja, Du hast Recht: diese Wertschätzung und Unterstützung aus dem Arbeitsumfeld ist ein wichtiger Faktor, der mir Kraft gibt.

In den letzten Tagen hatte ich mehrere Therapeuten angemailt und um einen Termin für Erstgespräche gebeten. Bereits gestern hatten meine Anfragen erste Erfolge erzielt: in einer großen Praxis mit normalerweise sehr langen Wartezeiten erhielt ich für Anfang kommender Woche einen Termin. Ein weiterer Therapeut konnte mir kurzfristig für heute einen Abendtermin anbieten, weil ein anderer Klient kurzfristig abgesprungen ist.

Mir ist es sehr wichtig, nun zeitnah an den Klinikaufenthalt die Möglichkeiten der Hilfe auszuschöpfen, die mir geboten werden. Dazu bin ich zum einen selbst aktiv (geworden), habe aber auch Glück, dass es so schnell weitergeht.

Es geht mir schon wieder wesentlich besser und ich fühle mich innerlich ausgeglichener und wieder ruhiger.

Herzliche Grüße,
Samsara

Guten Morgen, liebe Wegbegleiter,

in den letzten Nächten habe ich - im Gegensatz zum Klinikaufenthalt- wieder tief und fest in meinem eigenen Bett schlafen können und fühle mich morgens frisch und ausgeruht.

Kein Gedankenkarussell mehr in der Nacht - dafür bin ich dankbar. Ich habe in der Klinik gemerkt, wie viel ich nachts noch zu verarbeiten hatte und wie viele unterschiedliche Gedankenfetzen auf mich einströmten. Da dies auch zum Verarbeitungsprozess dazu gehört, hielt ich es nicht für sinnvoll, mit Schlafmitteln dagegen zu halten.

Seit ich in den letzten Tagen wieder aktiv meine weiteren Schritte eingeleitet habe, habe ich auch in der Nacht wieder Ruhe - ganz ohne Betäubung.

Der erste Termin beim Therapeuten verlief für mich positiv. Die Chemie stimmt, seine direkte Art entspricht meiner eigenen und ich kann mir vorstellen, mit ihm gemeinsam zu schauen, wie es zu diesem Zusammenbruch gekommen ist. Ein weiterer Termin ist vereinbart.

Ich schaue nach vorne und gehe weiter.

Einen schönen Tag,
Samsara