warum schaffen WIR es?

  • es stellt sich mir die frage WARUM ich als eka es schaffe MEINEM eigenen kind eine gute mutter zu sein...

    die frage kam bei mir im gespräch mit meiner schwester auf.sie selbst lebt ein zufriedenes leben mit ihrer eigenen kleinen familie.und das aus eigener kraft..

    gespräche über unsere eigen kindheit ließen die frage im raum stehen:

    WARUM SIND WIR NICHT UNSEREN ELTERN IN DERER VERHALTENSWEISE"GEFOLGT"?

    zum verdeutlichen:

    die eigenen eltern hatten natürlich auch ne schwere kindheit
    die eigenen eltern haben gesoffen wie die eltern von ihnen
    die eigenen eltern haben NICHTS aus den eigenen schlechten erfahrungen gelernt
    die eigenen eltern haben NICHTS "anders"gemacht

    bin gespannt auf EURE meinungen

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe Caro,

    gute Frage!!!

    Vielleicht...

    ...wollen wir die "Erfolge unterbrechen" und gesagt, das kann so nicht weitergehen?
    ...haben wir gemerkt, dass Liebe der Schlüssel ist?
    ...haben wir im richtigen Moment Hilfe gefunden
    ...sind wir durch die vielen Möglichkeiten der Information (Internet, Bücher...) in einer besseren Position?
    ...ist das Thema nicht mehr so tabu wie vor 30 Jahren?
    ...haben wir jemanden gehabt, der uns "Elternersatz" war?

    Ich habe mir darüber auch schon mal so meine Gedanken gemacht und kam zu dem Schluss - für meine Familie - das meine Eltern Nachkriegskinder sind und wahnsinnig viel Entbehrung kennen gelernt haben. Sie dachten, sie müssten uns eine bessere Grundlage bieten und haben wahnsinnig viel gearbeitet. Doch leider waren sie so für mich nicht da und durch den Alkohol versuchten sie ihre Einsamkeit wegzuspülen.

    Ich bin gespannt, was hier für ein Thread entsteht :!:

  • hallo löwenherz!

    ich kann ja nur von MIR berichten(denn ich war DABEI 8) )

    ich weiss so ziemlich genau den moment der mich hat RENNEN LASSEN(für mein kind).es war ne therapiesitzung wo mir klar und deutlich gesagt wurde:SIE werden ihr kind co-abhängig erziehen!sie können und kennen es doch garnicht anders...

    ich glaube nicht das ich bis vor zwei jahren eine "schlechte"mutter war...jedoch eine KRANKE mutter.dies ließ mich AUCH für mein kind hilfe in anspruch nehmen...

    die direkte hilfe war eine offene ganztagsschule für mein kind(hätt ich und auch mein mann im LEBEN NICHT IN ERWÄGUNG gezogen "vorher".wir dachten wir würden unser kind abschieben...und nur wir seien "gut"für unser kind.welch irrglaube!denn wir haben nur einen zwerg,welchen wir betüdelt,verzogen und bei laune gehalten hätten.er ist einzelkind und profitiert nun seid zwei jahren davon sich in der wahren welt behaupten zu müssen,lächel...sein sozialverhalten ist JETZT gesund und ER KOMMT RAUS unter die verschiedensten menschen...

    so,das andere beispiel welches ICH habe wäre....

    vor einigen jahrzehnten war meine mutter beim psychiater.warum weiss ich nicht...auf jeden fall hat sie es mir vor jahren mal erzählt.dieser sagte damals(sinngemäß)zu ihr:verlassen sie ihren mann...
    meine mutter ist NIEMEHR zu diesem psychiater gegangen.

    was ich damit sagen will ist...

    vor zwei jahren(ca.)sagte man MIR (kurz ausgedrückt)suchen sie das weite zu ihrer mutter!

    ich drehte und wendete mich.versuchte weiterhin alles um den kontakt zu meiner mutter "aufrechtzuerhalten"...

    nebenbei LERNTE ich in alle mögliche richtungen...

    der tag kam andem ich kapitulierte...

    ich sah ein das ALLES vergebens war,solang der alkohol der freund meiner mutter blieb/bleibt

    ich ließ sie los...

    WEIL ICH annehmen konnte was andere menschen mir aus ihren erfahrungen rieten...

    meine mutter (laut therapeutin)akzeptiert NICHTS UND NIEMANDEN

    SIE WILL SICH NICHT VERÄNDERN UND SIE WOLLT ES AUCH NOCH NIE

    zum thema wahnsinnig viel arbeiten,kann ich auch etwas sagen...

    hmm,meine eltern waren IMMER fleissig und nie ohne arbeit.was ja auch löblich ist.schliesslich kam dies uns ja auch materiell zu gute...
    doch was ich dabei NICHT UND NIE verstehe/n werde ist...

    wie kann man seine kinder soooooooo dabei vergessen?

    das geht doch "normal"garnicht...

    ich will auch mehr geld verdienen.klar will ich das und dies werde ich zu gegebenen zeitpunkt auch tun.doch ERSTMAL hab ich mir doch kinder gewünscht!

    nen punkt den mir meine schwester nannte (und den ich auch hier posten darf...hab ihre erlaubnis 8) )ist...

    von kindheitsbeinen an wollte SIE NIE SO WERDEN WIE UNSERE ELTERN!

    SIE hat sher früh unser elternhaus verlassen
    SIE hat sehr früh den kontakt zu uns abgebrochen

    sie hat den teufelskreis alkoholismus den rücken zugekehrt weil SIE WUSSTE;DAS SIE NIEMALS "SO"LEBEN WILL...mit ihrer eigenen kleinen familie

    löwenherz,was die entbehrungen anbetrifft...

    HEUT weiss ich das auch ICH jede menge entbehrungen kennen gelernt habe...und doch mach ich es "besser"...

    WEIL ICH ES WILL!

    ich bin genau wie DU gespannt, was sich hier noch so zusammen tragen lässt..

    dank DIR auf alle fälle für DEINE meinug..

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe Caro,

    ich sehe es für mich so, wie Du es beschrieben hast. Meine erste Antwort hatte ein großes VIELLEICHT für die Gruppe von EKAs.

    Ich denke, letztendlich ist der Wille und der Mut zur Veränderung für mich, wie für Dich die Triebkraft gewesen.
    Ich denke, dass meine Entbehrungen auf seelischer und psychischer Ebene stattfanden, denn materiell hatte ich alles, was ich brauchte.

    Meine Eltern hatten hingegen materiell sehr wenig und noch die Erziehung durch Suchkranke. Letztendlich finde ich, dass ich schon dadurch in einer besseren position bin, weil ich entscheiden konnte, zuhause auszuziehen, da ich einen Beruf gelernt habe und mich selbst versorgen kann. Meine Mutter hat geheiratet um ein eigenes Leben anzufangen: den Sohn eines Alkoholikers.

    Klar, für meine Kinder darf das keine Rolle spielen, was in meinem Elternhaus passiert ist! Mein Mann hat zu diesem Thema gar keinen Bezug und das finde ich sehr gut. Seine Familie ist klasse und völlig ohne Suchtthematik. Wir kennen uns jetzt schon einige Jahre und ich habe bei seiner Familie eine eigene gefunden.

    Zum Glück habe ich früh genug angefangen, Therapien zu machen - kurz nachdem ich ausgezogen war - und ich habe erst kürzlich den Kontakt zu meiner Schwester auf Eis gelegt, da sie leider noch sehr stark am Co-Verhalten haftet und ich den Kontakt so nicht will.

    WIR EKAs schaffen alles, was wir uns vornehmen, da wir einen unwahrscheinlich starken Willen entwickelt haben der zusammen mit liebevollen Gedanken alles möglich macht.

    Die Therapie hätten meine Eltern nie gemacht - da hätte sie ja jeder für bekloppt erklärt. Das meinte ich mit dem Tabu-Thema.

    Klar, ganz eindeutig: Meine Eltern haben NICHTS dafür getan, sich mit dem Thema überhaupt zu beschäftigen, geschweigedenn, an sich zu arbeiten. Das wollen sie bis heute nicht und wir sind die bösen Kinder :twisted:

    Ich finde es toll, dass Du Deinem Kind ALLE Möglichkeiten gibst, sich so zu entwickeln, dass es ein eigenständiger gesunder Mensch wird.

    Alles Liebe und viele Grüße, Löwenherz.

  • Wer sich erinnert und nichts vergessen hat, wie es in seiner Kindheit war, kann garnicht anders, als liebevoller seine Kinder zu begleiten.

    Therapie und Bücher schenken uns heute die Möglichkeit unsere Vergangenheit aufzuarbeiten, damit wir nicht unseren Kindern weitergeben, was wir in unserer Kindheit erfahren haben.

    Meine Angstneurose öffnete mir die Augen für alles Unmenschliche was Eltern, Lehrer, Pfarrer damals Kindern angetan haben mit ihrer Erziehung. Sie wollten abhängige ängstliche Menschen, denn freie selbstbewusste Frauen und Männer lassen sich weder an Eltern oder Institutionen binden.

    Wenn Begegnungen stattfinden dann freiwillig, mit der Liebe und innerer Freiheit verbundene Menschen, solches Zusammensein zu schätzen wissen.

    Ich bin stolz auf uns, als Eltern, dass wir unter diesen Umständen (Angstneurose, beide EKA`s) so empathische Kinder geschenkt bekamen, die heute selbstbewusst ihren Weg gehen dürfen. Wir sind dankbar, wenn sie Zeit mit uns und ihren Partnern gemeinsam verbringen möchten.

    Jetzt dürfen mein Mann und ich nach uns selbst mehr sehen und es uns einzeln und gemeinsam gut gehen lassen. Darüber freue ich mich.

    Was mir heute auf dem Herzen noch liegt, ist, wie gehe ich mit der Versöhnung zu meinen Eltern, um. Innerer Frieden würde mir hierbei gut tun. Ich möchte ihnen verzeihen, nicht vergessen, weiss nicht wie, da immer noch Wut ab und zu bei mir hochkommen.

    Ist also noch eine negative Bindung von mir ,an beide, vorhanden.

    Wie schaffe ich das als EKA????????????????, mich von ihnen innerlich zu befreien und nicht negativ an sie gebunden bleiben. Habt ihr hierzu Erfahrungen machen können????????

    Alles Liebe Weitsicht

  • Liebe Weitsicht,

    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Was mir heute auf dem Herzen noch liegt, ist, wie gehe ich mit der Versöhnung zu meinen Eltern, um. Innerer Frieden würde mir hierbei gut tun. Ich möchte ihnen verzeihen, nicht vergessen, weiss nicht wie, da immer noch Wut ab und zu bei mir hochkommen.

    Das ist so eine Sache...
    Mittlerweile denke ich, je gesunder wir sind und je heiler unsere Seele, desto eher können wir ohne Groll an unsere Eltern denken.
    Die Vergebung entwickelte sich bei mir Stück für Stück. Der letzte Fitzel, der noch übrig ist, ist die Traurigkeit darüber, keine Eltern zu haben.
    Ich hege aber keinen Groll mehr, ich halte ihnen ihr Verhalten nicht mehr vor.

    Um dahin zu kommen habe ich mir tausendmal überlegt, dass sie arme Seelen sind, die sich verloren fühlen und keinen anderen Ausweg für sich gesehen haben, als ihr Leben so zu führen, wie sie es tun. Immer wieder habe ich von ihnen gehört, für welch gute Eltern sie sich hielten und ich denke letztlich haben sie das für sie Mögliche getan.
    Auch wenn es für mich eine sehr schmerzhafte Zeit war und ich es nie verstehen werde, wie sie dieses Leben führen können und nur ihre eigene Realität akzeptieren, denke ich dass sie einfach nicht stark genug gewesen wären um alles aufzuarbeiten.
    Für mich war der letzte Schritt, ihnen in meinem Leben keinen Platz mehr anzubieten und für mich zu sagen: ok, ihr wollt mich nicht, ich will euch nicht. Ich lebe ein völlig anderes Leben und bin ohne euch viel glücklicher als mit euch. Schließlich hören sonst die Hoffnungen, dass sie "erwachen" nie auf!
    Für mich ist es das Beste, mir klar zu machen das es eine Krankheit ist, wie z.B. Alzheimer und die Verhaltensweisen nicht logisch sein können, da sie völlig abgetaucht sind in ihrer Alkoholkrankheit.
    Für mich ist es mittlerweile so, als wären sie gestorben. Ich habe sie sogar in meiner Vorstellung beerdigt, um mich zu verabschieden.

    Liebe Grüße, Löwenherz.

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